1992: 
The Second
 
Köln - Miami - Ft.Lauderdale - Everglades - St.Augustin - Ocala - Orlando - Tampa - St.Petersburg - Key West - Miami
Unsere Tour:  
1.Tag:  
Da sind wir also wieder, hier in Florida. Mit einer Stunde Verspätung sind wir in Miami gelandet, diesmal übrigens direkt aus Köln. Die Passkontrolle hat weit mehr als zwei(!) Stunden gedauert, nachdem gleich mehrere Jumbos gleichzeitig abgefertigt werden mussten. Als wir als letzte Passagiere durch waren, war unser Gepäckband bereits abgeschaltet. Nach einigem Suchen fanden wir unser Gepäck in einer Ecke zusammengestellt. Das hätte auch weg sein können! So war es dann schon kurz vor Mitternacht, bis wir den Flughafen verlassen hatten. Unser Auto, ein Ford-Escort, bekamen wir problemlos bei "Aries" . Zu unserer Überraschung sprach man dort deutsch (ausgewanderte Österreicher) und man vermittelte uns auch noch ebenso unproblematisch ein Zimmer in Fort Lauderdale. Auf dem Weg dorthin versuchte Harry auf der Interstate  den Sitz im Auto richtig einzustellen. Das Ergebnis war, dass unser Kofferraumdeckel entriegelt wurde.
Ein  heisser Tipp: Man sollte sich bereits bei der Vermietstation ein wenig mit dem Mietwagen vertraut machen!

 Im Motel sind wir dann nachts um eins gut gelandet. Das Zimmer ist recht nett und wir sind total kaputt. Also dann, bis morgen.
2.Tag:  
Heute ging es mit der "Jungle Queen", einem großen und alten (oder auf alt gemachten?) Ausflugsschiff auf große Fahrt durch die zahlreichen Kanäle von Ft.Lauderdale. Wir sahen eine Unzahl imposanter Villen und Yachten der Reichen und der Promis, die sich hier im "Venedig of America" niedergelassen haben. Wir konnten einige Blicke auf die netten Häuser und Gärten von Cher, Chris Evert Lloyd, Lee Mayor uva. werfen. Allerdings waren sie nicht zuhause oder zumindest haben sie sich nicht sehen lassen. Ein kleiner Tipp: Wer sich für die Villen interessiert, sollte auf der rechten Seite des Schiffes sitzen, wer sich für sonnenbadende Schönheiten interessiert, links.  Bei den Semiolen (ein Indianer-Stamm), bei denen wir eine kurze Pause eingelegt hatten, gab es eine kleine Aligator-Show zu sehen und natürlich jede Menge Souvenirs zu kaufen. Genau genommen nichts, was man braucht. Aber man unterstützt mit dem Kauf natürlich die Stammesmitglieder und ein kleines Mitbringsel braucht man doch immer, oder?  Nachdem wir dann wieder zurück waren, sind wir kurz an den Strand gegangen und dann gings zur "Ocean World", eine der vielen Delphinarien Floridas. Nette Anlage und gute Shows mit Delphinen. Gleichzeitig wird man auch gut und umfangreich über Delphine informiert. Die Delphinarien werden ja sehr kontrovers diskutiert, aber dieses hat uns zugesagt. Jetzt sind wir wieder im Motel und überlegen, was wir morgen anstellen sollen. Also dann, "so long".
3.Tag:  
Wir hatten uns gestern noch für eine Airboat-Tour im Holyday-Park in den Everglades entschieden, einem guten Ausgangspunkt für diese Touren. Als erstes haben wir unseren Motel-Aufenthalt verlängert, dann waren wir bei Burger King zum Frühstück und anschließend ging es ab zum Everglade Holiday Park. Dort angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass wir ein wesentliches Bestandteil (Harry sagt gerade: "Das w i c h t i g s t e Bestandteil")  unserer Ausrüstung nicht mehr hatten: Harrys Kamera war weg! Beim Frühstück war sie noch da und dann...?  Also, wohl beim Burger King stehen gelassen. Wir sind zwar direkt zurückgefahren, hatten allerdings nicht viel Hoffnung, die Kamera wiederzusehen. Im Kopf wurde schon durchgespielt, wie und wo wir jetzt auf die Schnelle möglichst preiswert eine Ersatzkamera kaufen könnten. Aber welche Überraschung, es gibt doch ehrliche Finder. Die Kamera war an der Theke abgeben worden. Unsere Erleichterung war groß und die Begeisterung für Amerika ungebrochen. Und so gings zurück zum Airboat. (Die Strecke kannten wir ja jetzt schon.) Die Fahrt mit dem Airboat war einfach toll, obwohl man ja bei einer Fahrt als umweltbewusster Mensch eigentlich ein schlechtes Gewissen haben muss, weil die Airboats ja für die Everglades doch nicht ganz unbedenklich sind. Allerdings liegt der Hollyday-Park sowie die Airboat-Strecke wohl ganz bewusst außerhalb des geschützten Everglades-National-Parks und so war das Gewissen auch schnell beruhigt. Übrigens gab es auch hier Semiolen und Alligatoren. Wieder zurück in Ft.Lauderdale waren wir dann noch in der "Butterfly World", einem kleinen Park, der sich -wie der Name ja schon verspricht- mit der Welt der Schmetterlinge beschäftigt. Sehr viele schöne, bunte, skurrile, ungewöhnliche, faszinierende... Schmetterlinge und eine schöne Gartenanlage. Hat uns ganz gut gefallen. Anschließend noch kurz zum Schwimmen am Strand gewesen und jetzt sind wir wieder im Motel und sind bettreif. Also dann, bis morgen.
4.Tag:  
250 Meilen standen heute auf dem Programm und die sollten uns nach St.Augustin bringen. Haben sie dann auch. Zwischendurch haben wir noch "Unseren Traumstand" vom letzten Jahr gesucht und gefunden. Allerdings sind Träume manchmal auch Schäume. Der Strand war eine Augenweide: Schneeweißer Sand vor einem kristallblauen Meer, ideal für jeden Reiseprospekt. Aber....es stank so penetrant nach altem Fisch, dass wir unseren Aufenthalt in Minuten rechnen konnten. Unser Motel in St.Augustin hatte Gott sei Dank einen Pool und so sind wir dann zur Entschädigung hier schwimmen gegangen.
Morgen machen wir dann St.Augustin unsicher. Also, bis morgen.
5.Tag:  
Heute St.Augustin besichtigt und für sehr schön befunden! Aber jetzt etwas genauer: Als erstes haben wir uns Tickets für eine Stadtrundfahrt besorgt. Das Gute an der Tour war das "Hop On -Hop Off"-Prinzip. Man konnte an jedem Stopp beliebig aussteigen und mit dem nächsten Trolley wieder weiterfahren. Eine sehr praktische Sache, um die Tour ganz individuell anzugehen. Übrigens haben wir aus einem Jungbrunnen getrunken. Über die Wirkung können wir dann ja mal in einigen Jahren berichten. Bei Ripley´s "Believe it or not" war es sehr interessant. Eine Sammlung von Kuriosiäten (der größte Mann, die kleinste Frau, Unglaublichkeiten aus der ganzen Welt) und es gab schon verrückte Sachen zu sehen. Alles soll authentisch sein: na ja, believe it or not. In Potter´s Wachsmuseum haben wir noch einige mehr oder weniger prominente Zeitgenossen besucht. Sehr viele Amerikaner, von denen wir längst nicht alle kannten. Und dann ging es auf den Weg nach Ocala. Übliches Programm absolviert: Motel suchen und finden- dinieren und schreiben und jetzt: "Gute Nacht".
6.Tag:  
In Ocala haben wir den Silver Springs-Parc besucht. Ein netter Park mit Tieren, "sehr viel Landschaft"  und noch mehr Wasser. Der Park  bildete schon für viele Filme eine sehr schöne Dschungelkulisse. z.B.: "Tarzan" (30er Jahre) und "Der Schrecken von Amazonas" sind hier gedreht worden. Silver Springs beherbergt übrigens die "Größte Quelle der Welt" (believe it or not!). Nachmittags sind wir dann in Orlando angekommen. Nach der Motelsuche haben wir noch die Shamu`s Night-Show in Sea World besucht. War beeindruckend. Wie auch im letzten Jahr hatte man den Eindruck, dass es den Orcas Spaß bereitet, sich fotografieren zu lassen. Vor der eigentlichen Show waren schon zwei Orcas im Becken. Mama-Shamu und Baby-Shamu setzten sich abwechselnd wie Models in verschiedenen Posen zum "Shooting". Auf einem flachen Teil des Beckens legten sie sich hin, drehten sich wie auf Anweisung und ließen sich von allen Seiten fotografieren.  Manchmal hatte man sogar den Eindruck, dass Mama-Shamu ihren Nachwuchs abdrängte, um sich selber im Blitzlichtgewitter aalen zu können. Wir sind hin- und hergerissen: Einerseits leuchtet ein, dass diese Haltung nicht artgerecht sein kann, andererseits lässt das Verhalten der Tiere nur den Schluss zu, dass es ihnen Spaß macht und sie sich wohl fühlen.
Leider gab es auch noch ziemlich viel Wasser von oben,  aber das stört ja in Florida zu dieser Jahreszeit nicht wirklich. Morgen wollen wir noch mal ins EPCOT-Center, also geht´s jetzt schnell ins Bett, denn Disney-Tage sind ja meistens harte Tage.
7.Tag:  
Also, auf ins EPCOT-Center: Zu unserer Überraschung war nicht so viel los wie letztes Jahr und wir sind  recht gut durch alle Attraktionen gekommen. Es war sogar soviel Zeit, dass wir einige Sachen zweimal "riden" und schauen konnten. Leider gab es zwischendurch wieder etwas Regen und so kauften wir auch zwei von diesen schönen gelben Regenponchos mit Mickey drauf. Ein Japaner sprach uns an, dass er eben seine Frau verloren hat und fragte uns, ob wir sie gesehen haben. Aber es sei kein Problem sie wieder zu finden, denn sie hat einen gelben Poncho an. Und unser Blick schweifte über ein Meer von Leuten, die fast alle gelbe Ponchos anhaben. "Oh what a joke", auch Japaner haben Humor. Das Feuerwerk am Abend war wie gewohnt: einfach toll! Aber jetzt sind wir  ziemlich k.o. und das Bett ruft doch sehr eindringlich nach uns. Also dann: "Good night".
8.Tag:  
Bush Gardens war heute angesagt. Wir sind morgens recht früh von Orlando aus nach Tampa gefahren und wollten, bevor wir zu Bush Gardens rein gehen, ein Motel "klar machen". Wir hatten einen Rabatcoupon, aber als der Motelier den Coupon sah, hatte er angeblich kein Zimmer mehr frei. Deshalb haben wir uns entschieden, nach Bush Gardens noch bis St.Petersburg weiter zu fahren. Bush Gardens ist übrigens halb Zoo und halb Vergnügungspark. Die Achterbahnen, von denen es einige gibt, haben es ganz schön in sich. Eine Rafting-Tour auf dem Congo River haben wir auch gut (und nass) überstanden. Allerdings hat dieser Ride etwas Nerven gekostet. Erst mussten wir über eine Stunde anstehen, weil die Bahn wegen eines Gewitters  aus Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen wurde (und wer gibt schon seinen mittlerweile guten Platz in der Schlange auf?) und außerdem waren wir nach der Fahrt so nass, als ob wir frisch aus der Dusche gekommen wären.
In Petersburg haben wir dann ein nettes kleines Motel gefunden und jetzt wird richtig geduscht und dann bis Morgen.
9.Tag:  
Als erstes waren wir heute morgen im "Sunken Garden", ein sehr schön angelegter Vogelpark mit vielen Volieren und noch mehr exotischen Vögeln. An manchen Stellen gab es allerdings sehr unangenehme Gerüche. Die Hauptattraktionen waren aber heute der Highway und das Wetter: Auf unserem Weg nach Key West sind wir von einer Regenkatastrophe in die andere gekommen. Naja,  was soll`s? Auf Key West hat die Sache mit dem Gutschein übrigens besser geklappt: Diesmal haben wir erst nach einem freien Zimmer und dem Preis gefragt. Als er uns den Preis nannte, zeigten wir ihm den Coupon. Lächelnd bestätigte er uns nun den etwa 30$ geringeren Preis.  Die Fahrt hat uns doch ganz schön müde gemacht, also dann, bis Morgen.
10.Tag:  
Erst mal haben wir heute am Pool schön gefrühstückt und dann ging es kreuz und quer durch Key West. Wir waren am "Southernmost Point", einer fotogenen Boje, die den südlichsten Punkt der Vereinigten Staaten markiert. Und im Hemingway House waren wir. Am Kassenhäuschen glaubten wir, Ernest Hemingway zu begegnen. Es war ein Nachfahre von ihm.  Nach einem ausgiebigen Bummel über die Duval Street, die wohl bekannteste Straße von Key West, sind wir zum Motel und in den Pool. Zum Sonnenuntergang sind wir dann zum Mallory Square gegangen, um den berühmten Sonnenuntergang von Key West zu erleben. Es gehört zum Pflichtprogramm von Key West, ihn hier zu feiern. Der Mallory Square wird abends zu einem richtigen Jahrmarkt. Ein sehr buntes Spektakel. Im Vergleich zum letztem Jahr fanden wir, dass es mehr  Touris und mehr Kommerz gibt, aber so ist das eben, "wo es schön ist, sind eben auch Touristen" (Originalzitat aus unserem Lieblingsfilm von Dieter Wedel: "Wilder Westen inklusive") So, jetzt geht´s nochmal an den Pool und dann ins Bett.
11.Tag:  
Unsere letzte längere Fahrt ging heute von Key West nach Miami Beach zurück. Dort in Miami Beach haben wir ein Motel mit eigenem Strand gefunden. Natürlich mussten wir den erst mal testen. Danach waren wir noch ein bisschen Shoppen. Ach, so ein Urlaub ist schon recht anstrengend. Aber der Tag ist jetzt auch schon wieder vorbei und so geht´s schon wieder ins Bett. Bis morgen also.
12.Tag:  
Erst ging es heute ins Seaquarium und anschließend ins Museum und Planetarium. Das Seaqarium ist mit Sea World nicht zu vergleichen. Die Becken sind viel kleiner und im Gegensatz zu Sea World machen die Tiere (speziell die Orcas) keinen guten Eindruck. Wirklich nett  waren hingegen die Manatees (Seekühe). Ich habe noch nie Tiere  gesehen, die soviel Ruhe und Gutmütigkeit ausstrahlen wie diese Seekühe. Im Planetarium haben wir uns zwei Shows angesehen, nett- aber kein unbedingtes "Muss". Das Museum war ein "Hands on Museum", wie wir letztes Jahr schon mal eins in Petersburg besucht hatten . Durch das Ausprobieren und "Hand auflegen" bei verschiedenen Ausstellungsstücken  ist diese Art Museum sehr interessant und informativ. Also, die Möglichkeit, ein Museum erleben und zu be"greifen". Nochmal am Strand gewesen und schon wieder ist ein Tag zu Ende, wie schade. Tschüß, bis morgen dann.
13.Tag:  
Nun war also unser letzter Tag angebrochen: Wir sind heute doch noch mal gefahren, nämlich nach Ft. Lauderdale. Eigentlich wollten wir zu `R-Donut`. In diesem Donut-Laden sollte einem der Donut "oben ohne" serviert werden. Aber entweder ist der Laden umgezogen oder er hat Pleite gemacht, jedenfalls war er nicht mehr da, wo er laut Reiseführer hätte sein sollen. So haben wir noch Briefmarken geholt und sind zurück zu unserem Motelstrand. Harry hat dort noch auf den letzten Drücker ein paar Postkarten geschrieben. Koffer haben wir eben auch noch gepackt. Die Sache mit dem Platz in den Koffern war wieder sehr haarig. Wahrscheinlich dehnen sich unsere Sachen während des Urlaubs durch die Wärme aus, jedenfalls ist der Platz im Vergleich zum Hinflug wieder weniger. Jetzt heißt es, das letzte mal für dieses Jahr in einem Motelbett zu schlafen, also bis morgen dann.
14.Tag:  
Nun sitzen wir wieder im Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Heute waren wir noch mal im Miamis Bayside. Wir haben noch Koffergurte geholt (man weiß ja nie, wie gut so ein Koffer hält). Unser Auto haben wir unbeschadet abgeliefert und dann mussten wir auch schon zum Flughafen. Wir waren schon recht früh zum Einchecken, aber es waren doch schon einige vor uns da. Trotzdem haben wir die selben Plätze wie beim Hinflug bekommen. Übrigens, gerade haben wir gegessen. Tschüß, bis zum hoffentlich nächsten Urlaub in den USA, egal ob vielleicht in Kalifornien oder wieder in Florida...