The -Tour (The 3-Musketeers-Tour) Nun auch noch zu Dritt |
Frankfurt - Newark - Las Vegas | |||||||
1. Tag | Yes well, nun geht es also zum 22. mal nach Amerika! | ||||||
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Der Service an Board der American Airlines ist korrekt, freundlich und zuvorkommend.
Insbesondere der der eigenen Ehefrau!
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Nach einam achtstündigem Transatlantikflug und einem
gut vierstündigen inneramerikanischen Flug landen wir nach 24
Stunden des
Wachseins, was nicht an allen
von uns spurlos vorübergegangen ist, um 20Uhr in
Las
Vegas. Unseren ursprünglichen Plan, dass Mike mit dem Gepäck am
Terminal bleibt und wir währenddessen den Mietwagen holen, werfen
wir spontan über den Haufen.
Und so zwängen wir uns mit unserem "Cargo-Gepäck in den Shuttle und machen uns auf den Weg zu Alamo. |
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Und hier dauert es nicht viel weniger als eine halbe Stunde bis wir uns endlich und endgültig für einen Mietwagen entscheiden. Diese Prozedur scheint für einen Unwissenden albern und überflüssig, für uns ist es aufgrund einiger Erfahrungen fast lebenswichtig: Der Wagen muss viel Platz bieten für unsere Campingausrüstung und für uns. Und außerdem muss er sehr geländefähig sein, da wir einige Off-Road-Sektionen meistern müssen. In die engere Auswahl kommen ein Mitsubishi-Sport, ein nagelneuer Buick und ein Jeep-Grand Cherokee. Der Buick fällt aus, weil er zwar den größten Komfort für die Insassen aber wenig Platz fürs Gepäck bietet. Vom Mitsubishi hatten wir im letzten Winter das größere Modell, was uns begeistert hat. Er scheint uns aber diesmal ein wenig zu klein zu sein. Und letztlich bleibt der Jeep übrig, den wir bereits vor zwei Jahren für zwei Wochen hatten und der uns ebenfalls gut gefiel. Mit dem Neuerwerb geht es zu unserem üblichen Hier-fängt-der-Urlaub-an-Hotel, das Best Western-Hotel Mc.Carron Inn, das in unmittelbarer Nähe des Flughafens liegt. An dieser Stelle machen wir mal Reklame dafür: Das Hotel ist sauber, überschaubar, gut zu erreichen und das Personal ausgesprochen freundlich! |
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Der Rest des Abends besteht daraus, unser Gepäck -wie immer- einmal komplett
auszupacken und für unsere nun anstehende dreiwöchige Tour komplett
autogerecht umzupacken.
Und dann steht noch was an: Ich nehme mir wieder den Bart ab! Währenddessen liegt Mike -von der Hinreise völlig erschöpft- quer im Bett und schläft schon. |
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2. Tag |
Las Vegas - Coral Pink Sand Dunes / Utah | ||||||
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Nach wenigen Stunden schlag reißen uns die beiden
als Wecker umfunktionierten Handys aus Morpheus Welt. Aber ein "Wake
up" in "unserer zweiten Heimat" fällt -egal wie
spät oder früh- ungleich leichter.
Wir gehen runter zu unserem besten Frühstück in jedem Urlaub. Das Frühstück ist im Vergleich zu den meisten Hotels recht vielfältig. Die wahre Qualität des Frühstücks liegt jedoch ganz woanders: Es ist immer das Frühstück, mit dem unser Urlaub beginnt, so auch heute! |
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Nach dem Frühstück beladen wir unseren Last-Esel
und
stellen recht schnell fest, dass der Kofferraum knapper als gedacht ist.
Wir haben arge Schwierigkeiten, die Ausrüstung ordentlich zu verstauen.
Und was noch erschwerend hinzu kommt: Noch fehlt all das Material, was
wir erst noch in Las Vegas kaufen wollen:
Drei Schlafsäcke, Matratzen, Reserve-Kanister, Wasser, Proviant, Heringe und noch viel viel Kleinkram. Ernüchternd stellen wir fest, dass wir uns in den nächsten drei Wochen kaufmäßig sehr disziplinieren müssen. |
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Nach dem Einkauf bei Walmart
(an
dieser Stelle wieder eine kleine Werbeeinblendung: Die Preise sind
definitiv niedrig, die Auswahl prinzipiell sehr gut, soweit Ware
vollständig vorhanden) bestätigt sich unsere Befürchtung, dass
der Platz viel zu gering ist.
Aber wir finden eine Lösung: Auf unserer weiteren Fahrt halten wir in St.Georg nochmals bei einem Walmart an und finden in der Auto-Abteilung einen Dachsack, den wir auf unseren Wagen schnallen können und der uns von nun an zusätzlichen Stauraum bietet. |
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Unser Weg führt uns weiter durch den Zion N.P., wo
uns die Rangerin nach einem kurzen "Small Talk" einen
schönen weiteren Urlaub wünscht.
Jetzt kann doch eigentlich nichts mehr passieren! |
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Am späten Nachmittag erreichen wir den State Park "Coral Pink Sand Dunes". Dort haben wir von Köln aus telefonisch eine "Site" (= Zeltplatz) auf dem "Campground" (= Campingplatz) reserviert. Die amerikanischen Campgrounds sind mit den meisten unserer deutschen Campingplätze nicht zu vergleichen. Die Anlagen sind großzügig gebaut und selbst bei einer guten Auslastung ist man dennoch "für sich". Auf "Site 10" bauen wir erstmalig unsere Zelte auf: | |||||||
Wer wissen möchte, wer in welches Zelt gehört, wie es innen aussieht und was in den Zelten "abgeht", sollte sie mal anklicken! |
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3. Tag |
Coral Pink Sand Dunes - Rubys Inn/Bryce Canyon - Grand Staircase N.M. | ||||||
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In aller Frühe klingeln wieder die Handys und wecken
uns aus einer interessanten und aufregenden Nacht: Nachdem der
Abend zunächst ruhig verlief, begann es in der Nacht erst leicht,
später in Strömen zu gießen. Getoppt wurde das ganze durch ein
kräftiges Gewitter, das offensichtlich fast genau über uns zu sein
schien.
(Wir erinnern uns: Vom Blitz bis zum Donner in Sekunden > mal 330m bis zum Donner = Entfernung in km) Da es der erste Regen mit unseren Zelten war, zuckten parallel zum Blitz am Himmel auch unsere Taschenlampen auf um die Dichtigkeit der Nähte der Zelte zu kontrollieren. Trotz unserer "Low-Cost-Tents" war alles dicht und so sind wir doch noch beruhigt eingeduselt. Allmählich ließ der Regen dann auch nach. Doch jetzt heißt es, die pitschnassen Zelte zusammen zu legen (soweit das eben geht), alles ordentlich zu verstauen und zur Morgentoilette überzugehen. |
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Unser Weg führt uns zunächst zum Bryce Canyon um
dort im Rubys Inn, dem imposanten und berühmten Motel am Eingang zum
Bryce Canyon, frisches Fleisch für den Grill und ggf. weiteres
Equipment zu erstehen. Und siehe da: Dort finden wir auch die von uns
gesuchten Matratzen, die "Therm-A-Rest - ultralight", mit je
ca. $65 durchaus günstiger als bei uns in der Heimat (derzeit ca. 92€).
Schnell schicken wir im Foyer noch eine "Lange-Nase-machen-wie schön-es-doch-hier-ist-E-Mail" an die Zuhausegebliebenen bevor wir unseren Weg zur "Hole in the Rock-Road" fortsetzen und uns im Visitor-Center über die Witterungsbedingungen und den Zustand der Straße erkundigen. Die Rangerin beruhigt uns und verspricht, dass es trocken bleibt. Diese Auskunft ist für uns Gold wert, da wir morgen eine Tour durch zwei Slot-Canyons planen und Niederschläge sich in den Slot-Canyons zu gefährlichen wenn nicht sogar tödlichen Flash-Floods entwickeln können. |
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Die "Hole in the Rock-Road" führt durch
das Grand Staircase Escalante National Monument und ist in ihrer Länge von
ca. 55 Meilen "unpaved", also nicht asphaltiert, eine sog.
"Dirt-Road".
Wir befahren sie jedoch nur etwa 26 Meilen und schlagen knapp 200m vom Trailhead entfernt unser Lager, sprich unsere Zelte, auf.
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Weit und breit ist außer uns kein Mensch zu
sehen,
lediglich zwei am Trailhead geparkte Jeeps fahren im Laufe unseres
"BBQ" an uns vorbei.
Die Einsamkeit nutzen wir für ein "Shooting".
Neugierig??? |
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Der Abend offeriert uns noch einen außerordentlich
schönen und beeindruckenden Sonnenuntergang.
Wolken, die den Sonnenuntergang noch atemberaubender erscheinen lassen, ziehen allmählich auf. Wenn wir nicht den Wetterbericht der Rangerin in den Ohren hätten, würden wir uns wegen unserer morgigen Hiking-Tour Sorgen machen... |
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4. Tag |
Peek-A-Boo - Spooky - Goblin Valley | ||||||
Und wieder eine Nacht der Aufregung und der Spannung. Nach einem netten
Abend (siehe Abend zuvor!) geschah während der Nacht das gleiche wie in
der Nacht zuvor: Es fing an zu regnen.
Und wieder blitzten unsere Taschenlampen auf. Diesmal nicht, um die Dichtigkeit zu überprüfen sondern um nachzusehen, ob unsere Zelte überhaupt noch über uns stehen. Statt eines Gewitters hatten wir zum Regen einen seeeehr kräftigen Wind, der unsere Zelte arg in die Knie zwang, so stark, dass das Zelt kurzzeitig platt auf uns lag. Das ist kein Joke, es war wirklich so! |
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Doch jetzt ist es wieder ruhig, stattdessen läuten unsere
Handys zur frühen Stunde den neuen Tag ein, bevor die Nacht eigentlich
richtig zu Ende ist.
Unsere zweite Camping-Nacht in Folge und zum zweiten Male packen wir unsere "kleinen Motels" pitschnass ein. Wir beschließen kollektiv: Wenn es in den nächsten zwei Nächten wieder regnet, werden wir für den Rest des Urlaubs nur noch Motels nehmen !!! |
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Nachdem wir den weiten Weg zum Trailhead hinter uns gebracht haben
(wenige hundert Meter) machen wir uns zu Fuß auf den etwa 2 Meilen
langen Weg zur "Spukerei".
Anita hat dieses "Highlight" im Internet entdeckt: Es soll sich dabei um zwei geisterhafte Slot-Canyons handeln, die noch wenig bekannt sind. Nach einem recht leichten Abstieg finden wir den ersten Slot-Canyon anhand von Wegbeschreibungen, die wir ebenfalls im Internet "geklaut" haben. |
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Mit großen Augen stehen wir nun vor dem ersten
Canyon und stellen fest, dass wir ohne Klettern nicht weiterkommen.
Zunächst entledigen wir uns der überflüssigen Kleidung und
Ausrüstung, damit wir -nur mit dem Wichtigsten bepackt- den Weg fortsetzen
können. (Kamera, Stativ, Filmmaterial usw.).
Am Eingang des Canyons liegt ein Seil, das wir vorsichtshalber mal mitnehmen. Die erste Hürde (Absatz) ist gleich happig. Anita klettert vor (unsere Geis!) und ist uns dann behilflich, wenn wir mit unseren Fotoausrüstungen hochklettern.
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Doch der erste Aufstieg fordert seine Opfer: Mike
haut es beim geschickten Aufstieg ziemlich hin, er schürft sich die Beine auf ("The kisses
of Peek-A-Boo" - wie der Amerikaner solche Verletzungen nennt) und
Anita macht sich sogleich auf den Weg abwärts um unser Erste-Hilfe-Kit
hochzuholen.
Nachdem wir das Opfer verarztet haben, konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Wir sehen uns um und schlagartig verzaubert uns eine andere Welt ... |
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Wir verlassen nach einer Stunde Peek-A-Boo und setzen
unseren Weg fort. Nur wenige hundert Meter entfernt treffen wir auf den
zweiten Slot-Canyon: Spooky,
der
in keinster Weise weniger spektakulär ist als Peek-A-Boo.
Der Canyon wird zunehmend enger und unsere "Discovery" endet für einen Teil der Mannschaft jäh, als Mike an einer Stelle steckenbleibt. Anita und ich führen unseren Weg noch ein Stück fort. Der Canyon scheint kein Ende zu nehmen. Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit und wegen des Zurückgelassenen kehren wir um und machen uns mit neuen Eindrücken geschwängert zurück zum Trailhead. |
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Wir verlassen die "Hole in the Rock-Road" und fahren
Richtung Goblin
Valley, dem Tal der Zwerge. Dieser kleine State Park
ist hoch interessant. Aus dem weichen Sandstein haben sich im Laufe
der Zeit kleine Stein-Gnome entwickelt, zwischen denen man lange und
ausgiebig durchwandern
kann.
Vor Jahren waren wir bereits einmal hier, konnten jedoch nur einen Teil des Parks erkunden, da der Rest wegen Werbeaufnahmen des "Marlboro-Abenteuerteams" gesperrt war. |
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Wir bauen unsere Zelte recht einsam in den
Schatten eines großen Felsens auf.
Ein besonders schöner Campground und eine ganz besonders schöne Site. Der Tag endet nach einem ausgiebigem BBQ und einer schönen Tasse Kaffee.
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5. Tag |
Goblin Valley - Moab - Arches N.P. - Moab | ||||||
Wieder klingeln die Handys den neuen Tag ein, doch
diesmal war es erstmalig eine sehr ruhige Nacht.: Kein Gewitter, kein
Sturm und noch wichtiger: K E I N R E G E N ! Die gestrige Drohung, mit dem Campen aufzuhören wenn es in den nächsten Nächten noch regnet, hat offensichtlich seine Wirkung gezeigt. Und so ist das Zusammenlegen der Zelte fast schon ein Kinderspiel, denn endlich sind Materialien mal trocken! Nach einer Tasse frischen Kaffee und unsere beliebten "Bearclaws", klebrig-süße Hefeteilchen mit Nüssen in Form einer Bärentatze, brechen wir auf in Richtung Moab, wo wir im Inca Inn bei Daisy und Wayne -wie schon so oft- für die Nacht zwei Zimmer reserviert haben.Unterwegs kommen wir an einer alten fotogenen "Tanke" vorbei. Das ist das Amerika, wie ich es liebe! Ein kurzer Stopp beim Visitor-Center vom Canyonlands N.P. Wir beantragen eine Permit für ein Overnight-Camping auf dem White-Rim-Trail. Unser favorisierter Campground "Murphy A" ist morgen frei. Überhaupt, eigentlich sind alle Sites und Campgrounds für morgen frei, wir erwarten also eine Mutter-Seelen-Allein-Tour. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Der Shafer-Trail ist wegen eines Erdrutsches gesperrt. Wir werden unsere Tour etwas anders als sonst angehen müssen. |
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Die Begrüßung im Motel ist nett, Daisy erkennt uns wieder.
Während des "Small Talks" kann ich es nicht lassen, sie
darauf hinzuweisen, dass wir aufgrund ihrer Wettervorhersage im letzten
September an Weihnachten auf dem White-Rim-Trail gezeltet haben. Sie
scheint überrascht zu sein, dass wir das und dann noch zu dieser Jahreszeit gemacht
haben. Nachdem ich ihr sage, dass es saukalt(!) war und sie uns aber
damals versicherte, dass man um diese Zeit durchaus dort zelten kann,
erinnert sie sich scheinbar an ihre Worte und erwidert nur,
dass es eben mal warm und mal kalt sein kann. (Danke,
Daisy!)
Anschließend stärken wir uns endlich mal wieder beim beliebtesten "M" der Welt, bei Mc.Donald`s. Die Portion fällt absichtlich kleiner aus als sonst, da wir am Abend noch unbedingt zu Denny`s wollen um dort -abseits unseres eigenen Grills- mal professionelles BBQ zu genießen Und da wir unserem Mike endlich mal wieder einen Hike versprochen haben (ein Joke, wir haben ihm den Hike eher angedroht) halten wir uns nicht lange auf und fahren weiter zum Arches N.P. Mike hatte sich aussuchen dürfen, welchen Arch er erwandern möchte. Nachdem er sich nicht entscheiden konnte, haben Anita und ich für ihn entschieden, dass der "Delicate Arch" gut für ihn ist. |
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Wir kommen auf dem Weg dorthin gut durch und halten unmittelbar auf dem Parkplatz zum Trailhead. Mike und ich legen "die kleine Ausrüstung" (Fotorucksack, Stativ, Kamera usw.) an und machen und auf den etwa 1,5 Meilen langen Weg nach oben. Anita und ich sind diesen Weg bereits mehrmals gegangen und haben für den Aufstieg zwischen 1,5 Stunden (1995) bei brütender Hitze) und 45 Minuten (Winter 2002/2003) benötigt. Der Weg ist steil und etwas anstrengend. Rückkehrer kommen uns entgegen und schmettern uns ein beschwingtes "Hi" entgegen, unsere Antwort ist ein weniger leicht von den Lippen kommendes "Hiiiii". Wir beschließen, auf dem Rückweg jeden Aufstiegs-Wanderer ebenfalls ein fröhlich-leichtes "Hi" um die Ohren zu hauen. Als wir oben ankommen stellen wir fest, dass Mike und ich mit rund einer Stunde ganz gut in der Zeit liegen. Anita ist auf dem Weg nach oben nach wenigen Metern noch einmal umgekehrt, hat noch vergessenes Fotoequipment geholt und dann unseren Rekord auf 41Minuten unterboten. (Danke, Anita!) | ||||||
Der Aufstieg zum Delicate Arch empfiehlt sich am Spätnachmittag, so dass man etwa eine Stunde vor dem eigentlichen Sonnenuntergang oben ist. Die untergehende Sonne taucht den Delicate Arch, der aus der Werbung recht bekannt ist und gelegentlich auch als "Marlboro-Arch" bezeichnet wird, in ein warmes und schönes Licht. Dieser Moment muss aber gut abgepasst werden, da das Schauspiel manchmal durch aufziehende Wolken innerhalb von Sekunden beendet wird. Außerdem vertun sich viele Hiker: In Reiseführern wird nur berichtet, dass der Arch bei "Sonnenuntergang sehr schön aussieht" . Hiker orientieren sich oft nach den offiziellen Berechnungen für den Sonnenuntergang und planen ihre Tour dann so, dass sie genau beim Sonnenuntergang oben sind. Aufgrund der Höhe geht die Sonne dort jedoch bereits etwas früher unter, d.h. das Licht verschwindet um einige Zeit früher als der offiziell gemessene Sonnenuntergang. Lediglich die letzte Stunde vor dem eigentlichen Sonnenuntergang bringt das erwünschte Licht. So manchen erwartungsvollen Wanderer haben wir schon enttäuscht umkehren gesehen. | |||||||
Aufgrund einer professionellen und erfahrenen
Reisebegleitung erlebt Mike jedoch die Abendstimmung optimal und just in
time.
Die schöne Abendstimmung runden wir beim Abstieg mit einigen fröhlichen "Hi"s ab, die wir den berghoch-schnaufenden Hikern entgegenträllern, die diesen Gruß mit einem röchelnden "Hiiii" erwidern, warum nur?
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6. Tag | Moab - White-Rim-Trail / Canyonlands | ||||||
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Wieder klingeln die Handys, doch jetzt schälen wir uns nicht aus den Schlafsäcken und Zelten sondern stehen gemütlich aus unseren Betten auf. Nach einer genussvollen Dusche frühstücken wir im Arches Dining Room, der unserem Motel gegenüber liegt. Kennengelernt haben wir diese Frühstücksmöglichkeit im vergangenen Jahr, als wir im Motel einen Discount-Coupon erhalten haben. Diesmal ist der Service weitaus unfreundlicher als sonst. Hätten wir nicht schon anderes erlebt, wäre dies heute sicherlich unser letztes Frühstück hier! |
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Wie bereits gestern erfahren und erwähnt, ist der Shafer-Trail, über den wir üblicherweise auf den White-Rim-Trail hereinfahren, gesperrt. Daher können wir den Trail nicht komplett fahren sondern müssen über die Mineral-Bottom-Road rein- und morgen wieder rausfahren. Für Anita und mich ist es eine Premiere, das Stück von hier bis zu unserem Campground "Murphy A" in diese Richtung zu fahren, bisweilen sind wir sie nur in die Gegenrichtung gefahren. Damit Mike das Off-Road-Fahren möglichst live erleben kann, darf er sich heute in die erste Reihe setzen, Anita filmt stattdessen -diesmal aus der zweiten Reihe- und erschwert mir das Fahren drastisch (siehe Bild). |
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Der Weg führt steil nach unten auf die Ebene, auf der wir heute und morgen fahren werden. Ich spüre mittlerweile auf dieser Strecke -ohne Arroganz- zum Glück eine gewisse Routine. Ich weiß aber noch ziemlich genau, welch mulmiges Gefühl ich vor einigen Jahren hatte, als ich diese Strecke -eben in Gegenrichtung- erstmalig befuhr. Die Strecke ist steil, kurvenreich, eng und immer nah am Abgrund. Zwei andere Jeeps überholen uns und es werden wohl die letzten Menschen sein, die wir heute und morgen sehen werden. |
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Auf der Strecke verteilt finden sich mehrere Campgrounds, jeweils viele Meilen voneinander entfernt.
Und jeder Campground ist so großzügig, dass man eventuelle Nachbarn kaum bemerkt.
Die Infra-Struktur ist dem Abenteuer angemessen. Während Anita und ich an diese Art Restrooms nicht nur gewöhnt sondern von der Sauberkeit sogar angenehm überrascht sind, fällt es Mike recht schwer, sich mit den Gegebenheiten anzufreunden und in ihrer vollen Funktion zu nutzen.. |
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Der White Rim Trail zeigt sich vielfältig: Teilweise gleicht er einer einfachen "unpaved Road", also einem nicht asphaltiertem Weg, teilweise zeigt er sich widerspenstig und kaum bezwingbar. Mehrere Passagen erfordern es auszusteigen, um die Lage und den weiteren Weg zu prüfen. Gelegentlich bedarf es auch Ausbesserungsarbeiten, so dass die tiefen Gräben und Löcher mit Felsbrocken gefüllt werden müssen, um den Weg überhaupt passierbar zu machen. |
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Dass die Strecke nicht ganz "ohne" ist, zeigt ein nagelneues vom Unterboden eines Autos abgerissenes Reserverad, das einsam und verlassen den Weg ziert. Wir stellen uns das Gesicht des Fahrers vor, wenn er irgendwann einmal aufgrund einer Reifenpanne mit großen Augen unter den Wagen sieht und nicht vorfindet. Und sind es bis zu unserem "Murphy-A" auch "nur" 28 Meilen, so benötigt man doch annähernd einen guten halben Tag. Der Trail fordert seinen zeitlichen Tribut: Straßenzustand überprüfen, Weg ausbessern und besonders das häufige Anhalten zum Foto-Shooting lässt die Zeit schnell voranschreiten.. Für Anita und mich ist es die vierte Tour über den Trail, aber er hat nichts von seiner Faszination verloren. |
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Gegen 15.00Uhr erreichen wir Murphy A. In der sengenden Hitze beginnen wir unsere Zelte aufzubauen, pausieren jedoch mehrmals, um uns an der Klimaanlage des Jeeps ein wenig abzukühlen. Ironie der Geschichte: Vor acht Monaten stand unser Zelt an der selben Stelle, der Jeep an der selben Stelle, wir saßen an der selben Stelle: Im(!) Jeep. Heute steigen wir in den Wagen um uns abzukühlen, damals kauerten wir vor der Heizung des Wagens um uns wenigstens ein wenig aufzuwärmen. Es unterscheiden uns acht Monate und ca. 40 bis 45Grad(!) Im Schatten eines Felsens (Nebenher: Murphy A ist die einzige Site, die überhaupt einen Schatten hat) brutzeln wir auf unseren beiden einfachen Grillen von Conrad-Elektronik unser Fleisch und nehmen genussvoll unser Abendessen zu uns. Die absolute Einsamkeit ermöglicht eine erfrischende Dusche unter freiem Himmel. Und hierzu haben wir vorgesorgt. In Köln hatten wir genau für diesen Zweck einen aufblasbaren Swimmingpool erworben. Mike hielt uns damals für verrückt. Während seiner Dusche sieht man in seinem Gesicht zunehmend deutlich seine Erkenntnis, dass "die Schütts" ja wohl gar nicht so blöde sind, wie es manchmal aussehen mag. Mit seinen Worten gesprochen: "Ach, dafür wolltet ihr das Ding! Nicht schlecht!"
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Mike verbringt einige Zeit damit, einfach nur in die Ferne zu sehen. Ich kenne das Gefühl noch sehr genau von Anita und mir, als wir erstmalig hier an dieser Stelle verweilten: Man steht auf dem Felsplateau des Murphys und so weit man sehen kann, und das sind sicherlich an die 100km, keinen Mensch weit und breit. Es ist ein Gefühl der Faszination aber gleichzeitig auch des Unbehagens. Was ist, wenn was passiert? Nachdem wir auf unserer ersten Tour vor einigen Jahren fast hängen geblieben wären (Schaden am Jeep, zur Neige gehender Sprit, keine Verständigungsmöglichkeit) sehen Anita und ich das heutige Abenteuer durchweg relaxter und pragmatisch: Alle paar Tage kommt ja der Ranger vorbei, so dass es schlimmstenfalls nur heißt: Durchhalten! Nun aber kann Mike, den wir sicherlich in der Vergangenheit oft mit unseren Erzählungen genervt haben, genau nachvollziehen, welche Faszination uns damals überkommen hat. |
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Der Abend schenkt uns abermals einen traumhaften Sonnenuntergang, der uns zwangsläufig viel Film- und Fotomaterial kostet. Die warmen Abendstrahlen der Sonne ergießen sich über Murphy und verführen uns, einige schöne und ungewöhnliche Shootings zu machen. Diesen Sonnenuntergang haben Anita und ich bereits mehrmals fotografiert und gefilmt, dennoch schaffen wir es auch heute nicht, die Finger von den Auslösern zu lassen. Der Tag endet mit einem sehr gemütlichen Beisammensein auf dem großen Felsen. Dieser ist wie dafür geschaffen um zu duschen, Sachen zu trocknen, zu fotografieren, fotografiert zu werden, darauf zu essen oder eben gemütlich bei einer Tasse Kaffee den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und die weiteren Aktivitäten zu planen und abzusprechen. Da es wegen der momentanen absoluten Trockenheit strengstens verboten ist, ein Lagerfeuer zu machen, brennen und glimmen in unserer Mitte nur die Lichter einer Karstadt-Campingleuchte und unsere Anti-Moskito-Spiralen. Letztgenannte haben wir diesmal erstmalig im Einsatz und bisher verzeichnen wir einen hervorragenden Erfolg gegen den Feind. |
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Nach dieser gemütlichen und beeindruckenden Runde machen wir uns auf den Weg in unsere Gemächer. Eigentlich wollte ich gerade sagen: "...und verkriechen uns in unsere Schlafsäcke". Aber das ist Unsinn. Bisher haben wir aufgrund der Wärme noch kein einziges Mal im sondern nur auf dem Schlafsack geschlafen. Aber nun "Gute Nacht", morgen erwarten uns wieder viele Gelände-Kilometer. |
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7. Tag | White-Rim-Trail / Canyonlands - Moab - Windwhistle | ||||||
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Der Morgen beginnt so schön wie der Abend endete: Schönes Sonnenlicht, warme Luft und guter Kaffee verschönen uns das Rausklettern aus dem Zelt. Wir bauen selbige ab und verstauen wieder alles in unserem Jeep. Das ständige Ein- und Auspacken schafft Routine, alles hat seine Ordnung und seinen Platz. Wenn diese Ordnung auch immer mit viel Mühe verbunden ist, ohne diese Disziplin würde unser Auto innerhalb kürzester Zeit wie "bei Hempels unter dem Sofa" aussehen. Mit dieser Disziplin ist der Wagen aufgeräumt, allerdings müssen wir trotzdem unsere Sachen ständig zusammensuchen. Und dann sei aber auch noch mal unser Packsack erwähnt: Die $30 waren eine sinnvolle Investition. Der zusätzliche Platz auf dem Autodach entlastet unseren Kofferraum sowie unsere Nerven und ermöglicht es mir sogar gelegentlich, durch den Innenspiegel nach hinten raus zu sehen. |
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Wir machen uns auf den Weg zurück, genau so wie wir gestern gekommen sind. Eigentlich kann mich ja nichts mehr schocken, kenne ich den Weg doch bereits von mehreren Touren. Das erste Stück hinter Campground Murphy hat es aber trotz Routine in sich: Der sehr enge Weg führt an einem abschüssigen Hang besonders steil nach unten, der Weg ist außerdem in einem erbärmlichen Zustand. Ein sicheres Runterfahren geht eigentlich nur über ein Runterrollen mit Allrad und der Geländeuntersetzung. Ich stelle fest: Je steiler der Weg desto länger wird mein Hals, um überhaupt einigermaßen den Weg überblicken zu können. Und so tun wir drei das, was wir tun müssen: Ich kämpfe ums nackte Überleben, Anita filmt vorsorglich das bevorstehende Desaster, Mike sitzt neben mir und schweigt - ein sicheres Zeichen dafür, dass ihm auch nicht wohl ist. Aber Gott sei Dank haben wir stets unser Idol dabei! (siehe Bild) Steht einem auch gelegentlich der Schweiß auf der Stirn, es gibt kaum ein schöneres Gefühl als es geschafft zu haben: "Yes, we did it!" |
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Der weitere Weg verläuft zunehmend entspannter bis wir zu einer Bergauf-Passage kommen, die uns aufgrund eines tiefen Loches, das schon mit einigen großen aber locker liegenden Felsbrocken aufgefüllt ist, den Weg versperrt. Wir nehmen die Stelle in Anschein, sehen aber ohne gewisse Umbauten kaum eine Möglichkeit, den Weg fortzusetzen. Da es nur diesen einen Weg gibt, ist klar, dass wir gestern genau die selbe Stelle passiert haben., Was wir jedoch kaum glauben können: Während diese Stelle gestern bergab uns nicht nennenswert erschien, scheint sie nun bergauf nicht passierbar zu sein. Mit vereinter Manneskraft jonglieren wir einige Felsbrocken in das Loch, tauschen -für Außenstehende kaum nachvollziehbar- den einen Stein gegen einen anderen. Während Anita wieder und weiter filmt, jongliere ich unseren Jeep nach Mikes Anweisungen nassgeschwitzt aber erfolgreich tanzend, springend und hüpfend von Stein zu Stein.. |
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Wenige lange Meilen weiter parken wir den Wagen am steilen Abhang des Canyons , gehen ein Stück spazieren und erschrecken regelrecht als wir uns umsehen:
Wer das Bild mal anklickt erkennt, dass unser Wagen auf einem steil abfallenden Überhang steht. Unter uns geht es einige hundert Meter nach unten. Wer hier abschmiert begeht ein sicherlich einmaliges Erlebnis und braucht lange, bis man seine Überreste findet! |
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Nach Stunden des Holperns verlassen wir den National Park am Nachmittag des Tages über den gleichen Weg, wie wir ihn betreten haben, über die Mineral Bottom Road.. Den Gewichtsverlust von Benzin und Wasser haben wir zwischenzeitlich gut mit Staub und Schmutz ausgeglichen. Nach gut 50 Meilen und zwei Tagen können wir endlich mal wieder den Allradantrieb ausschalten. |
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Bevor wir aber in Moab unsere Vorräte an Wasser, Benzin und Lebensmitteln auffüllen werden, machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem "Overview". Von hier aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Gebiet, das wir in den letzten zwei Tagen durchfahren haben. Und hier erhält man die Antwort auf die Frage, weshalb das Land von unten aus gesehen so unendlich ausschaut:: Es hat einfach eine riesige Ausdehnung! Die von hier in der weiten Ferne auf dem Fels zu erkennenden "Kratzer" sind in Wirklichkeit Wege und Straßen(?), die durch das Canyonland führen. Eine imposante Kulisse, die keine Ende zu nehmen scheint.
Wir setzen unsere Fahrt fort. |
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Wir erreichen nach einiger Zeit "Looking Glass Rock", ein schön geformter Felsen mit einem "Window" darin. Doch jetzt haben wir ein Problem: Die Idee, zukünftig häufiger zu Zelten, entstand vor längerer Zeit genau an dieser Stelle hier: Vor zwei oder drei Jahren waren wir einmal hier in aller Frühe noch vor dem Sonnenaufgang und "erwischten" ein junges Paar, wie es vor dem Felsen "wild" zeltete. Später lasen wir dann in einem Reiseführer, dass in Amerika wildes Zelten weitgehend erlaubt ist, solange es nicht auf Privatgelände passiert und es nicht explizit verboten ist. Nun aber stellen wir fest, dass dieser Platz gerade mal für ein aber niemals für zwei Zelte ausreicht. Außerdem gibt es hier trotz aller Abgeschiedenheit eine Vielzahl von Zäunen, was eher für Privat- denn Staatsgelände spricht. Dürfen wir also überhaupt hier zelten? Außerdem bemerkte Mike zu recht, dass die Gefahr besteht, dass Touris, die den "Looking Glass Rock" bestaunen wollen, uns quasi quer durchs Zelt laufen müssen. Wenn es denn hier Touris geben sollte! Unser Kartenwerk weist einen Campground "in der Nähe aus", immerhin 25 Meilen entfernt. Wir erstellen folgenden Plan: Wir werden zunächst den verzeichneten Campground ansteuern. Gefällt er uns und eine Site ist frei, bleiben wir dort. Andernfalls kehren wir hier hin zurück und schlagen unsere Zelte wie ursprünglich geplant auf. |
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Kaum zurück auf der Hauptstraße und einige Meilen gefahren, entdecken wir ein Hinweisschild zu einem Campingplatz. Und kurz danach entdecken wir ein zweites und auch noch ein drittes Schild. Uns ist noch nie aufgefallen, dass es in diesem Gebiet so viele Campgrounds gibt, allerdings war das für uns ja auch noch nie ein Thema. An einem x-beliebigen Hinweisschild verlassen wir die Straße und biegen in Richtung Campingplatz ab. Nach einer kurzen Strecke erreichen wir den Campingplatz "Windwhistle". Der Rundweg führt zu etwa zehn Campsites aber wir tun uns schwer, eine Site zu finden. Weil sie alle besetzt sind? Weit gefehlt! Außer dem Camphost (= "Aufpasser") sind wir die einzigen Besucher und es fällt uns nicht leicht, den schönsten, besten, abgelegensten, praktischsten also einfach optimalen Platz zu finden. Wir merken selbst: Wer die Wahl hat... Nach mehrmaligem und schon fast schwindelerregendem Umkreisen des Rundweges entscheiden wir uns doch endlich mal für eine Site. Die Zelte sind flott aufgebaut, die zunehmende Routine lässt sich nicht leugnen. Während Grill und unser Hi-Tech-Kocher für uns arbeiten, gesellt sich der Camphost kurz zu uns. Er erkundigt sich, ob alles o.k. ist, von wo wir kommen, was wir noch alles planen und weist uns darauf hin, dass wir uns bei Fragen an ihn wenden sollen sowie auf die gute Qualität des Wassers, das es auf dem Campground gibt: "The best water of Utah". Wir glauben ihm und füllen unsere Wasservorräte bis zum Überlaufen auf. Recht bald verkriechen wir uns in unsere "Häuser" und freuen uns schon wieder auf den nächsten Tag. |
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8. Tag | Windwhistle - Monument Valley - Navajo Campground | ||||||
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Ein neuer Tag beginnt und was ist passiert? Richtig, die Handys
haben wieder geklingelt. Wir verpacken unser Equipment wie jeden
Morgen. Wir sind uns einig, dass wir diesen Campground für zukünftige
Touren in diesem Gebiet auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Nach dem Frühstück (Kaffee, Bearclaws, Kekse) klettern wir in unseren Jeep und lassen den "Gaul laufen".
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Doch zunächst führt uns der Weg vorbei an den
Twin-Rocks, einer
interessanten und bemerkenswerten Konstellation zweier Felsen.
Am Fuß des Twin-Rocks gibt es auch ein Cafe, das Twin-Rocks-Cafe.
Bei unserem letzten Besuch haben wir dort ausgiebig und gut
american-like gefrühstückt. Doch für ein Frühstück ist es
nun schon zu spät.
Vor Jahren habe ich im Internet einen Hinweis auf diese Stelle gefunden und dass man -sollte man hier in der Nähe sein- auf keinen Fall verzichten sollte, ??? zu besuchen Ja, das ist kein Witz: Ich habe damals so viel recherchiert, dass ich nachher nicht mehr wusste, was denn bemerkenswert ist, ob der zu den Twin-Rocks führende Wanderweg oder das Cafe oder sonst irgendwas !!! Sollten wir die Internetseite irgendwann einmal wieder finden, werden wir darauf hinweisen. |
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Gegenüber der Twin-Rocks befindet sich eine alte
Tankstelle,
ein Motiv, das ich bereits bei unseren bisherigen Besuchen immer
wieder mal auf den Film gebannt habe. Auch diesmal kann ich es nicht
sein lassen, den Verschluss der Kamera beben zu
lassen.
Doch diesmal gibt es Neues zu berichten. Die alte Tankstelle ist belebt, ein Mann scheint sie -zumindest von innen- zu renovieren. So ergibt sich für uns die Spannung, wie die Tankstelle denn wohl bei unserem nächsten Besuch aussehen wird. |
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Dank der bereits erwähnten professionellen Reiseführung
gelangt Mike auch noch zum Gooosenecks of the San Juan River Der
"San Juan" hat sich hier bei seiner Entstehung etwas Kurioses einfallen
lassen und sich in Schleifen um den Aussichtspunkt gelegt. Und
so hat diese Stelle auch ihren Namen erhalten: Goosenecks = Gänsehälse.
Nach einem ausführlichen Shooting geht es wieder weiter... |
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Da unser Weg in der Nähe vom Monument Valley vorbei führt, lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, dort mal nach dem Rechten zu sehen. Das Foto vor dem Eingangsschild ist natürlich obligatorisch. Leider ist es -im Gegensatz zu den Nationalparks- hinter einem Zaun schlecht zugänglich versteckt, der allerdings auf Grund der foto-wilden Touristen schon viele Löcher ausweist. Mike ist es sichtlich unangenehm, dass wir durch den porösen Zaun klettern, befürchtet er doch "Ärger mit Winnetou". Als dann während unseres Shootings tatsächlich ein weißes Motorrad zielstrebig auf uns zu fährt, ist seine Panik perfekt. Mit der -man möge es nicht als Arroganz werten- nötigen Lässigkeit und Erfahrung sehen Anita und ich der Situation entgegen und stellen schnell fest, dass es sich ebenfalls um einen Touri mit dem selben Vorhaben handelt. | |||||||
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Seine BMW schmückt als Nationalitätskennzeichen ein "A" . Ich spreche den Biker auf Englisch an und erkundige mich, ob er oder sein Motorrad tatsächlich aus Österreich kommt. Er bejaht das in einem österreichisch geprägten Schwarzenegger-Slang und so unterhalten wir uns kurz darauf in deutsch-österreichisch weiter. Der gute Mann macht eine dreimonatige Weltumrundung. China und Russland hat er schon hinter sich, den Norden der USA und noch einen Monat vor sich. Nach einem ausgiebigen gegenseitigen Shooting (Er auf Motorrad, er vor Motorrad, er vor dem Eingangsschild, seine Kamera, unsere Kameras usw.) verabschieden wir uns multilingual mit "Tschüß", "Bye", "Servus") | ||||||
Wir cruisen weiter durch die Loop des Monument Valleys, einer
mehrere Meilen lange Staubstraße, die zwischen den Monoliten
hindurchführt.. Obwohl Mike vor ein paar Jahren
bereits schon einmal hier war, hört man den Verschluss seiner Kamera im Non-Stop-Betrieb sausen.
Schade für ihn, das Wetter ist nicht besser als bei seinem ersten Besuch. Im Gegenteil: Es ziehen zunehmend Wolken auf und es beginnt leicht zu tröpfeln. Anita und ich versuchen zu recherchieren, wie oft wir denn schon hier in der Loop waren. Fünfmal, sechsmal, siebenmal? Keine Ahnung. Wir stellen jedoch fest, dass wir bisher auf dieser Loop annähernd genauso oft schlechtes wie traumhaft schönes Wetter hatten. |
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Zurück von der Loop gehen wir -wie immer- ins Visitor-Center. Erstmalig
ist sogar in der oberen Etage des Visitor-Centers das Cafe geöffnet. Mangels freier
Plätze verkneifen wir uns ein "Käffchen" und gehen
stattdessen zum Overview.
Wir machen ein kurzes Shooting, insbesondere mit dem aus Deutschland importierten Gonsky-Beutel. Möchte ich doch ein paar Bilder zum Wettbewerb einschicken, den Gonsky derzeit veranstaltet. |
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Auf dem weiteren Weg zu unserem Camp halten wir zum x-ten-Male an einer Tanke. Unser Jeep schluckt ganz schön und braucht nun mal sein "Futter". An einer solchen Tanke erstehen wir einen neuen "handlichen" Mug von und mit Coke. Er fasst mehr als einen Liter und wenn er genauso kühlt wie unser alter kleinerer Mug, dann reicht eine Füllung Eis am Morgen vermutlich um die Getränke fast den ganzen Tag kühl zu halten. | ||||||
Während Anita und Mike noch mit dem Shopping beschäftigt sind,
ziehe ich Strom ab: Meiner kleinen Casio Digitalkamera geht
allmählich der Strom aus, der zweite Akku ist schon in Betrieb. Und hier tut
sich uns ein wieder ein Problem auf, dem wir vorher keine
Aufmerksamkeit beigemessen haben.
Für sämtliche anderen Geräte (Video, Kleinbildkamera, Blitz, GPS, Funkgeräte, Laptop usw.) haben wir eine netztunabhängige Lademöglichkeit über entsprechende Charger geschaffen, die Casio-Kamera haben wir jedoch völlig vergessen. Hinzu kommt, dass wir mit der Kamera deutlich mehr fotografieren als eigentlich geplant war und das direkte Überspielen der Bilder von Kamera auf den Laptop offensichtlich eine Menge "Saft" zieht. Also zapfe ich an der Tanke die Stromleitung an (zum Glück gibt es gelegentlich außenliegende Steckdosen, an die man auch ran kommt) und gönne der Technik etwas Energie. |
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Nach dem Auftanken von Auto, Mugs und Kameras fahren wir voller
Energie weiter. Wir erreichen nach einiger Zeit unser heutiges
Domizil, den Campground des Navayo-National-Monuments. Der Campground ist fast leer, so dass wir wieder das
Problem haben, uns für einen optimalen Platz zu entscheiden.
Nach mehreren Umrundungen -der aufmerksame Leser kennt das
schon- entscheiden wir uns endlich für eine Site.
Der Campground gehört zum Reservat der Navayos und begeistert uns hinsichtlich der Sauberkeit und Ausstattung. Es gibt ordentliche Toiletten mit Wasserspülung und sogar ein Abwaschbecken für Geschirr. Und noch wichtiger: Strom!!! Es folgt die selbe Prozedur wie fast jeden Abend: Aufbau unseres Camps. Wobei sich sehr schnell herausstellt, wer die "tragende" Säule (siehe Bild links!) dieser Aufgabe ist. Mit der Zeit kommen weitere Camper, was den Campground etwas belebter macht aber nicht wirklich füllt. Gott sei Dank gibt es auf den Restrooms Doppelsteckdosen. Ein anderer Camper ist doch tatsächlich so dreist, seine Videokamera an einer der beiden Steckdosen aufzuladen... Das einzige, was uns etwas beunruhigt, ist das Hinweisschild, dass in letzter Zeit gelegentlich Bären gesehen wurden. Eigentlich genau das, was wir auf "Teufel komm raus" vermeiden wollten und daher die typische Bären-Gebiete von vornherein ausgeklammert haben. Erstmalig achten wir aus Sicherheitsgründen darauf, nicht in der Kleidung zu schlafen mit der wir gegrillt haben, nehmen keinerlei Lebensmittel mit in die Zelte und verschließen die Vorräte im Auto. So verkriechen wir uns nach dem sicheren Verschließen unseres Hab und Gutes in den Zelten und hoffen darauf, am nächsten Morgen von der Sonne oder den Handys und nicht von einem neugierigen und hungrigen Bären geweckt zu werden.. |
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9. Tag | Windwhistle - Lower Antelope Canyon - Paria-Area | ||||||
Die Nacht verläuft ruhig und tatsächlich ist es nur die Sonne, die am frühen Morgen neugierig ins Zelt blinzelt. Nach dem morgendlichen "Bettenmachen" trinken wir wieder gemütlich unseren Kaffee. Ich glaube, es gibt keinen Kaffee im Laufe des Tages, der so gut schmeckt, wie die erste Tasse am Morgen. Nachdem der Haushalt wieder auf den vier Rädern verstaut ist, fahren wir los in Richtung Page, wo wir den Lower Antelope Canyon erleben wollen. | |||||||
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Den weiteren Weg nutzen wir wieder zum Aufladen unseres Equipments.
Der Lower Antelope Canyon bei Page ist ein besonders enger Slot-Canyon. Um brauchbares Licht in diesen Canyons vorzufinden, sollte man ihn gegen Mittag besuchen. Nachdem wir Page viel zu früh erreichen, machen wir noch einen kurzen Stopp beim goldenen "M" zu einem zweiten Frühstück, bevor wir den Weg fortführen. |
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Der Lower Antelope Canyon liegt nur einen guten Steinwurf vom Upper Antelope Canyon entfernt, den wir in den vergangenen Jahren bereits mehrmals besucht hatten. Der "Lower", vor dem wir jetzt stehen, ist erst seit gut einem Jahr wieder geöffnet, nachdem er 1997 zu einer traurigen Berühmtheit gelangte. Eine zwölfköpfige Besuchergruppe wurde -nachdem es etwa 80km entfernt stark geregnet hatte- unerwartet von einer Flash Flood überrascht. Es gab aufgrund der Enge des Canyons für die Gruppe keine Fluchtmöglichkeit, wobei elf Mitglieder der zwölfköpfigen Gruppe ums Leben gekommen sind. Vorletztes Jahr erfuhren wir von einem Ranger, dass einer der Vermissten bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht gefunden war. | |||||||
Im Internet hatten wir recherchiert, dass man am Eingang seine "Admission"
abdrücken muss und anschließend wird man von einem Native ca. 50 Meter
bis zum Eingang begleitet wird. Wir finden das ziemlich albern, unterziehen
uns aber jetzt zwangsläufig der beschriebenen Prozedur. Die Indianerin
begleitet uns -nachdem wir die $18 Eintritt bezahlt haben (wohlgemerkt pro Person!!!) einige Meter und zeigt uns auf einen unscheinbaren
Schlitz im Boden.
Yes well! Das ist tatsächlich der Eingang, den man noch nicht einmal erkennt, wenn man einen Meter davor steht. Die Begleitung zum Eingang hat also durchaus seine Berechtigung. Wir betreten mit etwas Mühe den Canyon. Der Eingang ist sehr eng und der Durchgang erschwerlich, wobei sich die subjektive Enge des Canyons proportional zum Umfang des eigenen Körpers entwickelt. Zum Glück sind im Boden gelegentlich Metallstufen eingeschweißt, ansonsten würde sich der Besuch zu einer Kletterei entwickeln. Und mit dem Betreten des Canyons werden wir abermals aufgesogen in eine andere Welt |
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Ob nun Lower Antelope Canyon oder lieber Upper Antelope
Canyon?
Nun, zum Fotografieren scheint uns der Upper A-C aufgrund des schönen Lichteinfalls am Mittag beeindruckender zu ein. Zum Klettern, Verstecken und Bauch einziehen ist aber zweifellos der Lower A.C. geeigneter. |
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Nach diesem beeindruckenden Erlebnis schwingen wir uns wieder in den
Jeep und fahren weiter zur Ranger-Stationin Richtung Kanab.
Den Weg kennen wir auswendig und könnten ihn fast im Schlaf fahren, ist
die Ranger-Station doch schon viele Male Anlaufstelle für eine Permit
für unser Traumland "Wave" gewesen.
Unmittelbar neben der Ranger-Station, die wir nach etwa 35 Meilen Fahrt erreichen, gibt es einen Campground, der häufig als Ausgangspunkt für diverse Hiking- und Trecking-Touren ist. Wir sehen diesen Campground das erste Mal und haben -von einem verlassenen Zelt einmal abgesehen- wieder die freie Auswahl an Sites. Natürlich suchen wir uns auch diesmal wieder die schönste Site aus und "stecken unser Revier ab". |
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Zeit zum Rasten haben wir jedoch noch nicht. Wir planen für morgen
eine
Wanderung zu einer außergewöhnlichen Stelle, die bisweilen noch recht
unbekannt ist. Es gibt noch nicht einmal einen offiziellen Namen für
diese ungewöhnliche Felsenwand. Eine Wegbeschreibung wird man hier
auf unserer Homepage garantiert nicht finden, weil ich das dem erfahrenen USA-ler
Karsten Rau hoch und heilig versprochen habe! Über das Internet sind wir
auf seine Homepage gelandet und auf unser
morgiges Ziel aufmerksam geworden, das er "White Ghosts"
nennt. Da er diesen bisher unbekannten Teil nicht publik machen möchte, stellt
er die Wegbeschreibung nicht ins Netz. Ich habe ihn vor einiger Zeit angemailt und ihn um
diese Wegbeschreibung gebeten. Nachdem er sich davon überzeugt
hat, dass
wir Gleichgesinnte sind und ich ihm garantiert habe, keine
näheren Infos
rauszugeben, hat er uns eine sehr detaillierte Beschreibung zukommen
lassen. Sollte sich also jemand hierfür interessieren, kann ich ihm
Bilder zumailen aber garantiert nicht die Wegbeschreibung.
An dieser Stelle nochmals herzlichsten Dank an Karsten! Der Weg soll nach seiner Beschreibung nicht nur lang sondern auch unwegsam und nicht leicht zu finden sein. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man nur bei Sonnenaufgang vernünftiges Licht haben soll. Daher müssen wir nachts bereits los um pünktlich dort anzukommen. Wir beschließen daher, die Strecke bis zum Trailhead bereits heute noch im Hellen einmal zur Probe abzufahren. |
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Wir machen uns nach dem Aufbau der Zelte auf den Weg, den Trailhead zu finden. Karstens
Hinweise z.B. "bei Meile 1,7 ..." helfen uns. Doch
während der Fahrt kommt uns die Idee, wir könnten ja auch
statt neben der Ranger-Station in unmittelbarer
Nähe des Trailheads campen um uns die nächtliche Fahrt zu ersparen. Sofort kommt die Diskussion
wieder auf, ob man denn dort überhaupt campen darf oder nicht. Wir
beschließen zur Ranger-Station umzukehren und uns dort zu
erkundigen. Die Ranger-Station schließt um 17.00Uhr, gegen
17.05Uhr erreichen wir das Büro und bitten gnädig um eine ganz
kurze Auskunft.
Die Rangerin ist nicht nur gnädig sondern auch nett und nimmt sich noch ristig Zeit für uns. Sie kennt die Stelle (natürlich), weist uns allerdings auf einen völlig anderen Weg hin. Sie nennt unser Ziel nicht "White Ghosts" sondern "Hoodoos". Ihr Weg hätte allerdings einen etwa 8 Meilen langen Fußweg zur Folge. Unseren Weg erwähnt sie hingegen gar nicht. Uns kommen Zweifel, ob Karstens Route überhaupt 100%ig legal ist. Wir beschließen jedoch zu schweigen und erst gar nicht nachzufragen. Also kehren wir wieder um und machen uns nochmals auf den selben Weg. Karsten weist in seiner Beschreibung auf eine nicht ganz ungefährliche Stelle hin. Er ist diesen Weg vor einigen Monaten gefahren und plötzlich fehlte ihm über eine Länge von mehreren Metern ein gutes Stück Straße. Hiervon merken wir jedoch nichts. Wir finden den angegebenen Trailhead und kehren schleunigst um zu unserem abendlichen BBQ. |
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Wir erreichen den Campground und stellen fest, dass wir nicht
mehr alleine sind. Zu unseren Zelten hat
sich in einiger Entfernung ein schweizerisches Pärchen
hinzugesellt. Aufmerksam beobachten wir aus der Ferne, wie sie
akribisch ihr Tunnel-Zelt aufbauen.
Nachdem das Pärchen nach mehr als einer halben Stunde immer noch mit dem Aufbau und der "Verkabelung" des Zeltes beschäftigt ist, steht für Anita und mich fest, dass unser nächstes Zelt kein Tunnelzelt sein wird! Von dieser amüsanten Beobachtung abgesehen müssen wir jedoch feststellen, dass allmählich Wolken aufziehen und nichts Gutes verheißen. |
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Um früh aus den Federn kommen zu können, müssen wir
zwangsläufig auch früh hinein und so endet der Tag für uns
kurz nach Sonnenuntergang mit einer letzte Tasse Kaffee.
Unterbrochen wird die Nacht lediglich durch einen kräftigen Sturm. Und hier zeigen sich doch qualitative Unterschiede von Zelt zu Zelt. Unsere beiden Zelte werden mal wieder arg bis auf den Boden gedrückt, halten aber. Das leerstehende Zelt in der Nachbarschaft dreht sich auf den Kopf und droht wegzufliegen, weshalb wir es noch in der Nacht fixieren. Ledigleich das Tunnelzelt unserer Präzisions-Nachbarn zeigt sich unbeeindruckt und steht wie ein Fels in der Brandung. Vielleicht beschäftigen wir uns doch noch einmal mit diesem Thema. Aber sonst verläuft die Nacht ruhig... |
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10. Tag | Paria-Area - White Ghosts - Toroweap / Grand Canyon N.P. | ||||||
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Und wieder beginnt für uns ein Tag obwohl das Ende der
Nacht noch weit entfernt zu sein scheint. Wir fahren zum Trailhead. Das GPS-Gerät, das unsere
gestrige Tour gespeichert hat, erleichtert uns das Wiederfinden
der Route. Dennoch passiert es: Plötzlich hinter einer
Kurve sehe ich im letzten Moment, dass die Straße fehlt und
kann gerade noch bremsen. Im Scheinwerferlicht erkennen wir
schemenhaft, dass der Weg auf mehrere Meter weggespült ist. Das
ist also die Stelle, von der Karsten in seiner Beschreibung
sprach. Es gibt für diese Stelle einen kleinen "Bypass",
den wir gestern wohl zufällig gefahren sind, heute im Dunkels jedoch
nicht. Der Absatz ist sehr abschüssig, hätten wir nicht im
letzten Moment anhalten können, wäre hier das jähe Ende
unserer Tour, unseres Wagens und evtl. auch von uns gewesen.
So setzen wir jedoch rückwärts und finden sehr schnell den richtigen Weg und nur wenig später erreichen wir den angestrebten Trailhead. |
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Angemessen ausgerüstet machen wir uns im Dunkeln auf den Weg zu
den etwa eine Meile entfernten White Ghosts. Immer den Fluss
entlang, das bedeutet aber auch, dass unsere Füße und Schuhe
durch den Matsch des Flussbettes von Schritt zu Schritt schwerer
werden.
Doch wir erreichen die gesuchte Stelle nach etwa eine Stunde des Laufens - ich meine eher des Watens - und just in time erleuchtet das Licht der aufgehenden Sonne die Bühne für ein beeindruckendes Schauspiel. |
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Ob nun "Hoodoos" oder "White Ghosts" der treffendere Name
ist
wissen wir nicht zu entscheiden. Aber es ist ein beeindruckendes
Stück Land, bestehend aus einzeln stehenden kuriosen Felstürmen,
die als "Kopfschmuck" jeweils einen dunklen
Stein tragen.
Beeindruckend, skurril, graziös und verrückt! Im Abstand weniger hundert Meter stehen insgesamt drei Gruppen dieser Geister, wobei die erste sicherlich die beeindruckendste ist. |
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Bereits nach einer knappen Stunde ist die Sonne soweit gewandert,
dass sich wieder erste Schatten über unsere Geister strecken.
Der frühe Zeitpunkt unseres Shootings war also genau
richtig.
An dieser Stelle nochmals ein Danke an Karsten. Wir kehren zügig um und beschließen, am Trailhead unsere obligatorische Tasse Kaffee zu kochen und zu uns zu nehmen. Doch nach der Rückkehr steht vor dem Kaffeekochen zunächst mal die Reinigung unseres Schuhwerkes an. |
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Nach der gründlichen Reinigung unseres Equipments und einer
guten Tasse Kaffee (die Sucht lässt sich einfach nicht leugnen)
haben wir als heutiges Ziel Toroweap, einem herrlichen Overview
in den Grand Canyon. Wir waren im Dezember letzten Jahres bereits dort, mieden aber aufgrund des
starken Windes das
Campen. Nach Aussage eines Amerikaners, der uns vor zwei Jahren
auf dieses Punkt aufmerksam gemacht hat, ist es die steilste
abfallendste Stelle des Grand Canyons. Ob es so ist, sei
dahingestellt.
Der Haken an der Sache ist jedoch folgender: Um zum Aussichtspunkt zu gelangen muss man von der einzigen Hauptstraße "in der Nähe" 63 Meilen (!) , also über 100km in eine Richtung über eine unpaved Road fahren. 100km hin, in den Canyon schauen und wieder 100km zurück. Aber das hält uns nicht auf... |
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Das nicht, andere Dinge schon! Nach knapp 10 Meilen kündigt
ein lautes Knallen
und Schlagen auf der rechten Seite eine längere Pause
an: Uns hat es das Hinterrad völlig zerrissen, ein
Reifenwechsel ist unvermeidbar.
Erst gestern haben wir uns darüber unterhalten, wo ein Reserverad im Auto optimal aufbewahrt wird: Im Kofferraum oder unter dem Wagen. Wir entschieden uns einstimmig für den Kofferraum, weil es dort stets sauber bleibt. |
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Doch das bedeutet, den kompletten Kofferraum auszuräumen und anschließend wieder einzuräumen. Uns bleibt nicht anderes übrig. Nachdem wir unter und hinter Klappen und Sitzflächen langsam alles notwenige Material zusammengesucht haben, stellt sich uns die Frage, wo der Wagenheber angesetzt wird. Der Wagenheber weist ausdrücklich darauf hin, dass man vor der Benutzung der Bedienungsanleitung zu Rate ziehen soll, die natürlich nicht an Board ist. Danke, Alamo! Wir finden eine passende Stelle zum Ansetzen obwohl wir nicht sicher sind, dass dies auch die richtige Stelle ist. Aber es scheint zu funktionieren. | |||||||
Ein achtlos neben die Straße geworfener Reifen bietet uns jedoch keinen wirklichen Ersatz. Er passt nicht ganz. | |||||||
Nach der einstündigen anstrengenden Zwangspause unter den
staunenden Augen einiger Rinder und zwei vorbeifahrenden
Autofahrern setzen wir die Fahrt fort und
erreichen Toroweap. Nach der täglichen Zeremonie (Was ist der
beste Platz für uns und unsere Zelte?) schlagen wir die Zelte
auf und fahren anschließend sofort einige hundert Meter
weiter zum Rim weiter, um Mike ein paar
bezaubernde Einblicke in den Grand Canyon zu ermöglichen. Er
dankt es mit großen Augen und einem schnellen Verschluss seiner
Kamera.
Wir kommen mit zwei Amerikanern ins Gespräch, die diesen Ausblick ebenfalls genießen. Sie geben uns ein paar Tipps, was man hier in unmittelbarer Nähe auch noch machen kann. Wir werden es bei unseren zukünftigen Plänen sicherlich berücksichtigen. Währenddessen ruhen sich unsere Schuhe von den morgendlichen Strapazen aus und haben Gelegenheit zu trocknen. |
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Während unseres abendlichen BBQs mit Mutanten-Steaks, die durchaus typisch sind für die amerikanischen Steaks, beschließen wir, den Sonnenaufgang am Rim zu erleben und lassen den Tag gemütlich aber auch zügig ausklingen. | |||||||
Und wieder einmal beschert uns der Westen einen schönen Abend... | |||||||
11. Tag | Toroweap / Grand Canyon N.P. - Mt.Carmel | ||||||
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Noch vor dem Sonnenaufgang als der Horizont sich leicht erleuchtet, verlassen wir unsere Zelte. Wieder liegt uns der Spruch auf der Zunge, dass der neue Tag anbricht bevor die Nacht des alten Tages vorüber ist. | ||||||
Wir schwingen uns wieder in den Jeep um die wenigen hundert
Meter zum
Rim zu fahren, bewaffnet nur mit dem Notwendigsten:
Kameras und Stative.
Das Licht ist herrlich und verführt zu einem schnellen Finger am Auslöser. Nach einer Vielzahl von Bildern kehren wir zurück zu unserem Nachtplatz, um Zelte abzubauen, zu Frühstücken und...? Richtig, unsere Tasse Kaffee zu genießen. |
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Während Anita das Wasser zum Kochen überredet, packen Mike und
ich unsere Zelte zusammen...bis ein plötztlicher Aufschrei
Mikes meine akribische "Origami" meiner Zeltplane
beendet.
Beim Hochheben der Zeltplane kriecht plötzlich und unerwartet ein Skorpion hervor und sucht schleunigst das Weite. Schon erstaunlich, welches Viechzeug sich zu Mike gesellt. |
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Bei der morgendlichen Besprechung beschließen wir, dass wir heute und
morgen ausnahmsweise ein Motel nehmen werden. Wir beabsichtigen morgen, im Zion eine
anstrengende Wanderung zur Subway zu unternehmen und um früh "in die
Puschen" zu kommen ohne noch die Zelte abbauen zu müssen, wählen
wir diese Komfort-Unterbringung.
Der Weg führt uns auf dem Rückweg vorbei an der "Tanke" des Rangers... |
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...und unseren Freunden von gestern. Sie stehen immer noch an der selben
Stelle und schauen genauso neugierig wie gestern während unseres
Reifenwechsels..
Doch diesmal erlebn sie uns zum Glück nicht das Rad wechselnd. |
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Nachdem wir einen kleinen Abstecher im Zion N.P. gemacht haben um dort die von Deutschland aus vor langer Zeit beantragte Permit für die morgige Wanderung abzuholen, erreichen wir wieder mal eins "unserer" Motels, das Golden Hills Motel an der Mt.Carmel Junction. Hier waren wir schon öfters, sehr einfache aber auch recht preiswerte und saubere Zimmer, im Vergleich zu den Zelten auf jeden Fall Komfort erster Klasse. | ||||||
Den "freien Nachmittag" nutzen wir -für unsere
Verhältnisse-
ausgiebig, um Runden durch den Swimmingpool zu drehen. "Ausgiebig"
bedeutet bei uns, dass wir nach einer guten halben Stunde bereits
fertig
sind und die Nase voll (Wasser) haben.
So bereiten wir uns bei einer kleinen Siesta auf einen der kulinarischen Höhepunkte unserer USA-Urlaube vor: Das Restaurant des Golden-Hills-Motel. Das ist kein Joke, sondern durchaus ernst gemeint: Es ist zwar nur ein kleines einfaches Restaurant, wo man typisch amerikanische Gerichte zu sich nehmen kann (Steaks, Shrims, Salatbuffet usw. Der Höhepunkt ist allerdings die Vorspeise oder "Beigabe". Man kann zwischen DinnerRolls und Scones(!) wählen, und die sind eine Spezialität. Scones ist ein Berliner-ähnliches Gebäck, das mit Honigbutter bestrichen wird. Diese Kalorienbomben sind so gut, dass wir deswegen schon Umwege gefahren sind, um hier essen zu können. Da wir dieses Gebäck sonst noch nirgendwo gesehen haben, spreche ich unseren Ober darauf an. Er freut sich als er hört, dass wir so begeistert sind und berichtet, dass es sich tatsächlich um eine Spezialität handelt, die es nur hier gibt!!! |
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Den Abend lassen wir ausklingen, in dem wir unsere Ausrüstung für
morgen vorbereiten und den Wagen komplett umräumen: Unsere
Reservekanister scheinen nicht dicht zu sein. (Zu blöde, um sie richtig
zuzumachen?) Das Wageninnere riecht, als würde man an einer Zapfpistole
schnüffeln.
Auf jeden Fall buddeln wir die Kanister aus dem Berg Gepäck heraus, versuchen sie auf verschiedenste Arten richtig zu verschließen, packen sie in zusätzliche Plastiktüten und verstauen wieder alles. Nun können wir nur noch hoffen, dass unsere Aktion vom Erfolg gekrönt ist.
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Währenddessen verwandelt sich unser Motelzimmer in ein Kraftwerk. Eine Vielzahl von Ladegräten und Kabeln versucht unserem elektrischen Equipment wieder Kraft einzuflößen. | ||||||
12. Tag | Mt.Carmel - Zion N.P. - Mt.Carmel | ||||||
In aller Frühe und Dunkelheit machen wir uns auf den Weg zum Zion National
Park um
dort heute in die Subway zu gelangen.
Hierzu müssen wir in den Zion fahren, hindurch fahren, den Park wieder verlassen um einige Meilen später wieder an einer anderen Stelle hineinzugelangen. Am Trailhead rüsten wir auf. Wir planen einen Gang zur Subway. "Drunten im Tale" gibt es eine solche Enge, dass der Fluss im Laufe der Jahrtausende einen tunnelförmigen Durchgang ausgespült hat, ähnlich einer Röhre, eben wie eine Subway. Nur wenige Hiker dürfen den Weg dorthin pro Tag begehen. Wir sind drei von ihnen! Die Infos und Wegbeschreibungen haben wir auf Homepages "stibitzt". Der erste Teil ist ausgesprochen leicht, in leichten Links- und Rechtschwenks geht es nur unmerklich nach unten. Doch dann kommt ein äußerst schwerer Abstieg hinunter zum Fluss. Uns wird es schon jetzt bange vor dem Aufstieg. Es ist kein Gehen, vielmehr ein Hinabklettern, da es quasi von Stein zu Stein hinunter geht. Außerdem kommt noch hinzu, dass der Weg nur zu erahnen ist. Da tröstet es wenig, dass der Blick hinunter ins Tal, wo sich der Fluss hindurchschlängelt, beeindruckend ist. Unten im Tal brauchen wir jetzt "nur" noch dem Fluss entgegenzulaufen. Doch hier ist das nächste Problem: Es gibt auch hier keinen richtigen Weg, vielmehr muss man von Ufer zu Ufer springen und hüpfen und jeweils den weniger schwierigen Weg versuchen zu finden. Nach Stunden entscheiden wir uns, (soweit es geht) durch den Fluss stromaufwärts zu waten. Das erfrischt und es scheint einfacher zu sein. |
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Als "Deadline" haben wir uns 13.00Uhr gesetzt, d.h.
spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen wir nach vollzogener Pause und
Shooting uns auf den Rückweg
begeben, um noch möglichst im Hellen zurückzukommen. Um 12.00Uhr ist
aber weit und breit noch keine Subway zu sehen. Mikes
Vorräte an Kondition und Wasser gehen bereits jetzt zu Ende.
Und nun kommt die gefährliche Phase, in der Ehrgeiz, Neugierde, Vernunft
, Leichtsinn und "Jetzt sind wir doch schon mal hier in der
Nähe" aufeinander treffen. Nach
längerer Überzeugungsarbeit kehren wir aus Vernunft aber
frustriert und enttäuscht unverrichteter
Dinge um.
Der Rückweg zieht sich und entwickelt sich zur Strapaze: Das Waten durch den Fluss, das ständige Wechseln der Ufer sowie das Überklettern der Hindernisse kostet Zeit und noch mehr Kraft. Die mittlerweile kräftig in den Canyon scheinende Sonne brennt und erleichtert den Hiken in keinster Weise. Wir verlassen den Fluss um den gefürchteten Aufstieg anzugehen als uns klar wird, dass die Wasservorräte nicht mehr reichen werden. Wirtrennen wir daher zur letzten Sektion. Anita geht vor um Wasser zu holen, ich begleite Mike beim langsamen und erschwerlichen Aufstieg. |
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Der Aufstieg hält was er uns morgens angedroht hat. Während Anita auf
dem Weg zum Auto ist, geht uns der letzte Tropfen Wasser aus. Jetzt in
der prallen Sonne ohne Wasser einfach noch weiter zu gehen wäre verrückt und
lebensgefährlich . Also verkriechen wir uns in den Schatten eines Felsens,
zusammengekauert kühlen wir uns ab, und warten auf das rettende
Wasser.
Über Funk bleiben wir mit Anita in ständiger Verbindung. Irgendwann, objektiv nach einer halben Stunde, subjektiv nach vielen Stunden, kommt Anita und bringt uns Wasser und andere Getränke. Der weitere Aufstieg fällt ungleich leichter, zumal sich die Sonne allmählich aus dem Tal verabschiedet und etwas von der brütenden Hitze nimmt. |
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Am rettenden Auto rastend berichtet Mike, dass er in
seinem Leben noch nie so erschöpft und kaputt war wie eben beim
Aufstieg.
Ohne das berühmte "We did it" kehren wir erschöpft und diesmal auch nicht richtig glücklich zurück zum Motel. Erschöpft, kaputt und platt, aber das Ziel erreicht, ja das ist "great" und ein "We did it" wert. Erschöpft, kaputt und platt und nix gesehen, das ist nur "Mist"! Was uns heute noch tröstet ist nur ein kühlendes Bad im Swimmingpool und ... unsere Scones! Anschließend geht es heute besonders schnell ins Bett zu einem besonders tiefen Schlaf! |
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13. Tag | Mt.Carmel - Zion N.P. (Emerald Pools) - Sunset Campground | ||||||
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Das heutige Wohlbefinden nach dem Erwachen
differiert deutlich von
Zimmer zu Zimmer!
Trotz unserer gestrigen Hiking-Pleite beabsichtigen wir auch heute noch einmal zu Wandern. Da wir noch nicht wissen, wie lange wir für die Wanderung benötigen und wann wir zurückkehren werden, fahren wir schon in aller Frühe zum Sunset-Campground in den Zion N.P. und besetzen -in guter deutscher Tradition- eine traumhaft schönen Site (nicht mit einem Handtuch sondern:) mit unseren Zelten. Wir haben mehrere Wandermöglichkeiten herausgesucht und Mike hat die freie Wahl. Aufgrund der gestrigen Hiking-Tour, die noch immer in seinen Knochen steckt, entscheidet er sich gegen "Angels Landing" und stattdessen für die leichter zu erklimmenden "Emerald Pools". Auch für uns ist es die erste Tour dorthin. Nach nur wenigen Minuten und einigen Schritten entscheidet sich Mike nicht nur gegen Angels Landing sondern auch gegen Wandern. Er ist davon überzeugt, dass es in der nahegelegenen Zion-Lodge mit Sicherheit angenehm kühl und ebenfalls unterhaltsam ist. Und so setzen Anita und ich die Wanderung alleine fort. |
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Der Weg beginnt in der Nähe der Zion Lodge, führt über eine Brücke über den Virgin River (wir kennen ihn ja schon), bevor er dann nach einiger Zeit zu dem Lower Emerald Pool führt | |||||||
Das Wasser der mittleren Emerald Pools läuft
wie über Terrassen über unsere
Köpfe hinweg und ergibt einen kleinen fotogenen Wasservorhang.
Trotz der kräftigen Sonneneinstrahlung herrscht hier eine angenehme Kühle. |
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Wir gehen weiter bergauf, vorbei an einem der mittleren Emerald
Pools, der -wie oben erwähnt- den Wasservorhang bedient.
Im Visitor-Center gibt es Aufnahmen dieses Pools, die genau an dieser Stelle entstanden sind, wo Anita gerade steht. |
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Bekanntermaßen werden die Wanderwege -wie bereist an anderer
Stelle mehrmals erwähnt- mittels kleiner Steinmännchen, also
aufeinander getürmte Stein und Steinchen, markiert.
Auf dem weiteren Weg zum Upper Emerald Pool scheint jedoch diese Leidenschaft und Tradition mit einigen Hikern durchgegangen zu sein, wir entdecken einen imposanten Felsen, vollgestellt mit diesen interessanten Steinmännchen. |
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Angekommen am oberen, dem größten und schönsten der Pools,
kühlen wir uns im Schatten ab und beobachten all die anderen Touris.
Besonders die, die trotz des ausdrücklichen Verbotes
hier baden gehen.
Damit sich Mike in der gekühlten Zion Lodge nicht eine Unterkühlung holt, kehren wir nach kurzer Zeit um... |
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...um uns vor der Zion-Lodge angemessen zu entspannen... | ||||||
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...und ein Soft-Eis zu schlecken. Das muss in aller Schnelle passieren, schmilzt und tropft es doch bei diesen Temperaturen meist schneller als man es essen kann. | ||||||
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Den Rest des Nachmittags verbringen wir damit, mit dem Shuttle eine große Runde durch den Park zu drehen und dabei die Sehenswürdigkeiten aus der bequemen Stellung heraus zu er"fahren". | ||||||
0,7 MB |
Unsere Campsite liegt unmittelbar neben dem Virgin-River (schon wieder!) und so genießen wir hier die letzten Sonnenstunden des Tages mit Füßen und Getränken im kühlen Nass. | ||||||
Der Tag endet endlich mal wieder mit einem gemütlichen
BBQ.
Beim "Kaffee danach" überwältigt uns der kristallklare
Sternenhimmel und veranlasst uns zu einem langen
gehaltvollen philosophischen Gespräch über uns, die Sterne,
die Planeten, das World Wide Web, das All...
Wer wissen möchte, was Mike uns alles darüber erzählt hat, sollte ihn einfach mal anmailen! |
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14. Tag | Sunset Campground - Valley of fire | ||||||
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Früh, aber diesmal nicht mehr in der Dunkelheit, klettern wir aus
unseren Zelten, bauen alles zusammen (oder heißt es eher
"auseinander"?) und nehmen mit einer Träne
in den Augen Abschied von diesem Campground.
Fehlte auch die ersehnte Dusche, so war es dennoch ein sehr schöner Campingplatz und wir fragen uns, warum wir auf die zwei Nächte im Motel nicht zu Gunsten dieses Campingplatzes verzichtet haben. Von unseren Scones einmal abgesehen! Wir starten unsere Tour und fahren heute etwa 130 Meilen zum Valley of Fire. |
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Nach knapp drei Stunden gemütlicher Fahrt erreichen wir den
"Valley of Fire State Park", in welchem wir
zuletzt vor wenigen Monaten im Winter 2002/2003
gezeltet haben. Damals hat uns der
Park und der Campground so gut gefallen, dass wir damals die Freude am
Campen wiederentdeckt haben. Wir steuern den Atlatl-Rock
Campground an
und stellen enttäuscht fest, dass Sektor A komplett
gesperrt ist. Da die Temperaturen im Sommer brütend heiß
sind, ist die Nachfrage nach Campen hier naturgemäß eher gering,
weshalb ein Teil gesperrt bleibt. Wir erinnern uns,
das irgendwo gelesen zu haben.
Wir hoffen, auf dem in unmittelbarer Nähe gelegenen zweiten Campingplatz Sektor B noch Platz zu finden und machen uns zügig auf den Weg, um noch einen guten Platz zu ergattern. Kaum angekommen ist sie wieder da: Die Qual der Wahl. Kein einziger Platz ist besetzt, so dass wir wieder Schwierigkeiten haben, den optimalen Platz zu finden! Uns gelingt es nach mehrmaligem Umrunden jedoch, einen besonders schönen Platz zu finden. .Die Sites auf dem Campground sind jedoch recht klein, so dass nur ein Zelt drauf Platz hat. Und jetzt tut sich ein neues Problem auf: Was kostet uns das nun? Widersprüchliche Hinweise lassen uns rätseln: Müssen wir für die Anzahl der Autos zahlen (= 1 x $13) oder Anzahl der Sites (=2 x $13) ? Wir entscheiden uns zu Gunsten des Stateparks für die für uns schlechtere Lösung und bezahlen zwei Sites. Da würde manch einer fast einen Herzschlag bekommen ;-) |
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Aber eigentlich zahlen wir nicht wirklich ungern. Dieser Platz belegt in
unserer "Top 5-Charts" der schönsten
Campgrounds sicherlich den zweiten, höchstens den
dritten Platz
hinter Murphy (unangefochten Nr. 1) und evtl. Sunset im Zion N.P.
Unsere Zelte sind umrundet von den stolzen Felsen des Valleys of fire und bilden eine traumhafte, unbeschreibbare Kulisse. |
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Die Hitze hingegen ist erbärmlich und so nutzen wir die Zeit bis zum kühleren Abend dazu, im klimatisierten Auto einige der Highlights zu besichtigen, die Mike mit durchgeladener Kamera abschließt. | |||||||
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Im Laufe des Abends füllt sich der große Platz zunehmend mit
zwei anderen Campern. Es könnten vielleicht auch drei sein, aber
weil der Platz so groß ist, sieht man nicht in alle Ecken und
Verzweigungen.
Dem Ort angemessen entzünden wir ein Lagerfeuer, was eher der Gemütlichkeit und Abenteuerlust dient, denn einem Bedürfnis nach Wärme. Und wieder mal endet ein Tag viel zu schnell mit einem gemütlichen und arg warmen BBQ. Und während das Flackern des Feuers unsere Zelte erhellt, schlummern wir ein.
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Aber ein Anekdötchen darf ich nicht vergessen: Als wir zum Duschen gehen, werden wir attackiert: Von Fledermäusen! Mehrere dieser "Bats" fliegen dicht am "Dusch-Haus" entlang auf der erfolgreichen Suche nach Insekten, die vom dortigen Licht angezogen werden. Sie umfliegen gekonnt mögliche Hindernisse, z.B. uns, jedoch hautnah. Nur gelegentlich kommt es im Eifer des Hungers zu kurzen "Feindberührungen". Ein sehr ungewöhnliches, fast etwas gruseliges Gefühl. Mögen alle Tierschützen nun kurz hinwegschauen. Ich fotografiere diese geschickten Flieger mit Blitz, auch wenn sie das mit Sicherheit ein wenig blendet. Aber ich kann dieser einmaligen Chance nicht widerstehen. Und ich garantiere, sie fliegen weitgehend unbeeindruckt weiter! |
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15. Tag | Valley of fire - State Park - Death Valley N.P. | ||||||
Wir erwachen und wieder mal ist alles klitschnass.
Aber diesmal hat es nicht geregnet, stattdessen wachen wir alle drei durchgeschwitzt auf unseren Schlafsäcken auf. Es war die mit Abstand heißeste Nacht bisher. Und obwohl wir recht komfortable Sommer-Zelte haben, die sich nach allen Seiten öffnen lassen, fehlte in unseren Saunen nur noch der Aufguss. Und die allmählich aufgehende Sonne droht bereits mit weiterer Hitze... |
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Wir machen uns mal wieder auf den Weg, diesmal Richtung Death
Valley, wo
wir uns auf einem Campingplatz für die morgige Besteigung des Telescope Peaks vorbereiten wollen. Auf dem Weg dorthin streifen wir Las
Vegas, was wir dazu nutzen, uns beim Vermieter ein neues
Reserverad zu besorgen. Denn vor Death Valley haben wir trotz unserer
Erfahrung (oder gerade wegen unserer Erfahrung?) jede Menge
Respekt. Und
dort mit einer Panne liegen zu bleiben kann große Gefahr
bedeuten und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.
Wir rechnen natürlich damit, unseren Kofferraum nochmals wegen des Reserverades ausräumen zu müssen und bereiten uns entsprechend vor. Die Überraschung ist jedoch groß, als wir bei Alamo nicht nur das Reserverad sondern den ganzen Wagen austauschen sollen. Während Mike unseren Jeep bewacht, gehen Anita und ich auf die Suche nach einem adäquaten Ersatzfahrzeug und entscheiden uns nach langen und gründlichen Überlegungen nun für den vor 14 Tagen bereits in die engere Wahl genommenen Mitsubishi, da es leider keinen Jeep mehr gibt. Die notwendige Dachreling zur Befestigung unseres Dachsackes schränkt die Wahl von vornherein ein. Beim Umpacken der Fahrzeuge stellen wir dann zu unserm Erstaunen fest, dass der Mitsubishi -obwohl er kleiner aussieht- für das Gepäck deutlich mehr Platz bietet. Lediglich vorne im Passagierraum rücken wir zwangsläufig ein wenig näher zusammen. Na ja, wir werden es schon überleben... |
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Im neuen fahrbaren Gewand geht es weiter zum
Death Valley und -nach
guter alter Tradition- zunächst zum Visitor Center, damit Anita ihren
Stempel für ihren National Pass abholen kann und ich mich über die
Temperatur informieren kann. Hier bei knapp 80m unter den Meeresspiegel
schlägt das Thermometer
Kapriolen.
Mike sieht sich die Ausstellung im Visitor Center akribisch und ungewöhnlich genau an. Anita und ich sind uns einig, dass es mehr der Wunsch nach Abkühlung in der klimatisierten Exhibition denn sein wahres Interesse daran wiederspiegelt, oder? |
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Und dann müssen wir noch schnell zum benachbarten Generalstore von
Farnace Creek. Es hat noch keinen Besuch des Death Valley von
uns gegeben, bei dem wir nicht auf
der Bank vor dem Store eine kurze Siesta mit Sandwich und Kaffee
gemacht haben. Real!
Ob der Kaffee dort besonders gut ist? Wahrscheinlich nicht, aber er muss nun einmal einfach sein, die Gewohnheit hat es uns zur Kultur erhoben! |
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Doch die Zeit rast und wir haben noch Großes vor: Wir wollen möglichst
früh auf dem Campground Mahagoni Flat sein. Dieser Campground ist
von unserem Store aus ungefähr 55 Meilen entfernt, liegt auf etwa 2500m
Höhe und soll morgen
unser Basis-Camp sein um von dort aus auf den knapp 3500m hohen
Telescope Peak zu wandern, der höchste Berg des Death Valley.
Da der Campground ein beliebter Ausgangspunkt für genau diese Wanderung ist und es nach unseren Unterlagen lediglich zehn Plätze gibt, müssen wir möglichst früh oben sein um noch einen Platz zu ergattern, obwohl wir eigentlich sehr gerne in unserem Saloon in Stovepipe Wells Essen gehen würden. Nach wenigen Meilen biegen wir von der gut ausgebauten Hauptstraße ab. Von hier an wird es eng, holprig und teilweise unpaved, so dass wir nur seeehr langsam vorankommen und sich die 55 Meilen arg in die Länge ziehen. Kurz vor dem Campingplatz streifen wir alte renovierte Köhler, die Anfang des letzten Jahrhunderts zur Herstellung von Holzkohle dienten und ein schönes Bild abgeben. Uns gefallen diese "Bienenkörbe". Aufgrund des anstrengenden Weges "verlaufen" sich nur sehr selten Touris hierher. Wir betreten per Auto dem Campground und sind ziemlich überrascht über das, was wir vorfinden: Die Sites liegen mitten im Wald, alles ist eher ein wenig düster aber wieder einmal sind wir mutterseelenallein. Unsere Bedenken, keinen Platz zu finden, erweisen sich als völlig unbegründet. Wir entscheiden uns -wieder nach langen Überlegungen- für zwei nebeneinanderliegende Sites und bauen unser Equipment auf. |
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Nachdem wir mit dem Aufbau der Zelte schnell fertig sind, entscheiden wir uns,
doch noch einmal etwa 40 Meilen nach Stovepipe Wells zum Essen zu
fahren. Wer unsere Reiseberichte gelesen hat, weiß, dass es
dort im
Saloon das "Filet Mignon" gibt, das für mich nach wie
vor beste Stück Fleisch
auf der großen weiten Welt. Oft genug habe ich Mike davon
vorgeschwärmt und er hat uns versprochen, Anita und mich hierzu einzuladen.
Nach fast zwei Stunden Fahrt wollen wir den Saloon betreten und müssen enttäuscht
feststellen, dass er "closed" ist (Enttäuschung!).
Stattdessen hat der dem Saloon angeschlossene Dining-Room geöffnet (Freude!!!),
doch hier gibt es kein "Filet Mignon" (Besonders
große Enttäuschung!!!). Aufgrund der
"Off Saison" arbeitet man momentan nur mit "halber
Kraft" mit einem sehr stark eingeschränkten Angebot.
Also knabbern wir enttäuscht an anderen Fleischstücken herum, die sicherlich gut schmecken, aber auf keinen Fall mit meinem Filet Mignon vergleichbar sind. Aber der Nachtisch, das Chocolade Mousse reißt das ganze Essen so ein bisschen wieder raus. Während wir Stovepipe Wells verlassen, geht bereits die Sonne unter, so dass wir die Strecke zurück im Dunkeln fahren müssen. Als wir unseren Campingplatz nach langer Fahrt erreichen, herrscht absolutes Dunkel im Wald. Mit einer Rundfahrt durch den Wald überzeugen wir uns davon, dass wir immer noch die einzigen Camper auf dem Platz bzw. im Wald sind. Obwohl wir mittlerweile schon oft alleine auf Campingplätzen waren, überkommt uns erstmalig eine etwas unangenehme, fast schon gespenstische Atmosphäre. Vielleicht liegt es ja daran, dass bisher alle Campgrounds, auf denen wir völlig alleine waren, zu allen Seiten offen waren und wir "den Feind" bereits Meilen entfernt hätten sehen können. Ob Bär oder böser Bub, hier würde man ihn erst sehen, wenn er einem "Aug in Aug" gegenüber steht. |
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Und damit entwickelt sich bei Anita und mir ein ungutes Gefühl: Die morgige Tour ist aufgrund der Länge und besonders der Höhe
auch für Anita und mich eine "Hammer-Tour" weshalb wir
im Laufe des Tages eigentlich beschlossen hatten, dass wir zwei alleine zum Telescope Peak hochgehen werden und Mike sich im
Basis-Lager relaxt. Nun aber haben wir ein schlechtes Gewissen, ihn allein
im tiefen und finsteren Wald zurückzulassen und beschließen bei unserer berühmten
letzten Tasse Kaffee, die morgige Tour zu canceln und stattdessen bereits
weiter zu fahren in Richtung Salina Valley.
Mike beteuert, dass er gut auf sich alleine aufpassen kann, scheint aber über unseren Entschluss letztlich nicht böse zu sein. Aber Freundschaft bedeutet auch, auf Dinge verzichten zu können...und so suchen wir bei der abendlichen Lagebesprechung die neuen Fahrtrouten. Und somit legen wir uns mit neuen Plänen im Kopf in die Schlafsäcke. Wohlgemerkt endlich mal "IN" die Schlafsäcke, da es auf dieser Höhe schon ein wenig kühler ist. |
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16. Tag | Death Valley N.P. - Death Valley N.P. | ||||||
Der Begriff "Freundschaft", über den wir gestern
Abend noch sprachen, ist dehnbar und Entscheidungen können
auch rückgängig
gemacht werden oder wie einst Konrad Adenauer sagte: "Was
interessiert mich mein Geschwätz von gestern?"
Eine Groteske der Familie Schütt: Mit dem Sonnenaufgang stehen auch wir auf und bauen mal wieder unsere Zelte ab. Während Mike und ich die Klamotten verstauen, brüht Anita den Kaffee auf. (Rollenklischee? Nein, es hat sich einfach so ergeben!) Bei einer guten Tasse Kaffee stellen wir alle fest, dass der Campground im Tageslicht wesentlich ungefährlicher aussieht als letzte Nacht. Die gespenstische Atmosphäre ist verflogen und weicht dem Gefühl, die Tour zum Teleskope Peak doch gerne zu machen. Wieder einmal disponieren wir um: Wir treffen folgende Beschlüsse: 1.) Wir werden den Telescope Peak erwandern! 2) Da es für diese Hiketour heute zu spät ist, werden wir sie morgen in Angriff nehmen. 3.) Stattdessen werden wir heute zum Schwimmen nach Stovepipe Wells fahren. 4.) Unsere Tour zu Salina Valley entfällt für diesen Urlaub. Vielleicht ist es auch sinniger, eher im Winter in den heißen Quellen zu baden als im Sommer! 5) Wir werden heute und auch morgen wieder auf Mahagoni-Flat nächtigen. Nachdem wir bereits unsere Zelte eingepackt haben, stellt sich nun die Frage: "Bauen wir die Zelte jetzt oder heute Abend auf?" Unter dem resignierenden Kopfschütteln von Mike beschließen Anita und ich: 6.) Wir bauen unsere Zelte jetzt auf, falls wir heute später zurückkommen. |
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Und so düsen wir wieder über die holprige Straße um nach
Stovepipe Wells zu gelangen, das gerade von einer Horde
Schweizer Motorradbiker überfallen wird.
Diszipliniert stellen sie ihre "Böcke" exakt -wie vermessen- nebeneinander auf. Nachdem wir pro Nase $2 fürs Duschen und Schwimmen bezahlen, betreten wir den Swimmingpool erstmalig als Nicht-Gäste.Schön, dass das funktioniert. Nebenher sei gesagt, dass wir vermutlich auch ohne die "Fee" kostenlos zum Swimmingpool gelangt wären. Aber die Legalitätit ist uns die zwei Dollar allemal wert.
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Neben Duschen und Schwimmen gehen wir auch noch ins
Visitor-Center. Diesmal nicht wegen des begehrten Stempels,
sondern um dort zum x-ten Mal die Diashow über
Death-Valley zu sehen. Angenehmer Nebeneffekt: Meine Kamera kann
für eine halbe Stunde wieder Strom aus der Steckdose des
Vorführraums nuckeln. Schließlich muss sie für die morgige
Tour zum Teleskope Peak "gut drauf" sein.
Und wieder führt uns der Weg -ich sagte es bereits mehrmals- viele Meilen über holprige Straßen zurück zu unserem Campground. Und siehe da: Mehrere Sites des Campgrounds sind bereits gefüllt mit offensichtlich wanderwütigen Campern. Richtig, heute ist Freitag und einige Amerikaner nutzen das bevorstehende Wochenende für eine Camping-Hiking-Tour. Nicht rechthaberisch aber dennoch genüsslich weisen wir Mike noch einmal mit halb erhobenen Zeigefinger auf die Richtigkeit unserer morgendlichen Entscheidung hin, die Zelte gleich wieder aufzubauen. Ohne diese Entscheidung hätten wir unsere "Stammplätze" vermutlich verloren. |
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Der Rest des Abends besteht daraus, zu "BBQen", die
Ausrüstung fitt zu machen, Absprachen zu treffen und schon mal
tränenreich Abschied von einander zu nehmen, falls Mike morgen
früh gleich bis abends durchschläft.
Voller Aufregung, Spannung und mulmigem Gefühl, was da auf uns zukommen mag, begrüßen wir im Zelt die sehr kurze Nacht. |
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17. Tag | Death Valley N.P. Telescope Peak | ||||||
Meinem gestrigen Joke zum Trotz hat Mike nicht
durchgeschlafen und stattdessen mit uns und noch vor der
Sonne den Tag erblickt. Wir vereinbaren, dass wir uns zu jeder
vollen Stunde per Funk melden um den aktuellen Zustandsbericht
von Wetter, Landschaft und uns durchzugeben.
Mit der Absichtserklärung und viel Wasser im Gepäck verlassen wir unser Basis-Camp in Richtung Telescope Peak. Das Schild am Trailhead verspricht uns Anstrengung, Erschöpfung, Blasen an den Füßen sowie 7 Meilen (ca. 11km), allerdings bergauf. Dass keine Motorräder auf dem Trail erlaubt sind bringt uns auf die Frage, wie wir denn im Notfall vom Trail geholt werden können. Trage? Heli? Voller Zuversicht machen wir uns auf den Weg. |
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Nach etwa 1,5 Meilen sehen wir die "Sau"
. Wir erkennen recht schnell, dass es uns Teleskope Peak nicht einfach machen
will: Man erkennt sehr
deutlich, dass die 7 Meilen kontinuierlich bergauf gehen, lediglich
(und ausgerechnet!) auf dem letzten Stück, gibt es einen steilen Anstieg.
Natürlich genau das letzte Stück, wenn wir sowieso schon auf
großer Höhe sind und die Luft dünn sein wird.
Wir nehmen pünktlich zur vollen Stunde mit Mike per Funk Kontakt auf. Er antwortet, so dass wir wissen, dass er nicht wieder eingeschlafen ist. Die Qualität der Verständigung verrät uns aber auch, dass dies der erste und wahrscheinlich gleich letzte Funkkontakt sein wird. Die Verbindung ist sehr schlecht und lückenhaft. |
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Anfänglich fällt uns das Wandern trotz der Höhe von 2500 auf
gut 3000m leichter als befürchtet. Der Weg ist gut ausgebaut
und eindeutig, was uns das Hochkommen erleichtert. Die
Landschaft grandios, die Luft kristallklar und der Himmel tiefst
blau. Lediglich meine Mütze und mein Bandana muss ich
verlustig melden; irgendwo habe ich beides auf dem Weg verloren..
Der zunehmenden Höhe müssen wir allmählich Respekt zollen. Die Phasen des Wanderns zwischen den Pausen werden kürzer, die Pausen zwischen dem Wandern hingegen länger. Wir motivieren uns gegenseitig zu Abschnitten mit jeweils 50 Schritten mit einer anschließenden guten Atempause. Nach weiteren Höhenmetern erkennen wir, dass auch jeweils 25 Schritte reichen. Jede noch so fotogene Perspektive nutzen wir als günstige Gelegenheit, einmal durchzuatmen. Wir reduzieren unsere "Kampfphasen" auf nunmehr 10 Schritte. Und dann endlich um kurz vor 12,00Uhr... |
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...wissen wir endlich, warum wir diese Strapazen nicht nur
auf uns
genommen haben sondern auch durchgestanden haben.
Ein unbeschreibbarer Blick ins Death Valley belohnt uns für unsere Mühen... |
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Nach etwa einer halben Stunde betritt ein amerikanisches Ehepaar
unseren "Höhe"-Punkt. Nachdem wir die Amerikaner mit
Hilfe unseres GPS darüber aufklären, welches der beiden Täler links
und rechts unseres Berges das Death Valley ist, small talken wir
etwas. Beide haben schon "Germany-Erfahrungen".
Überrascht höre ich, dass die Dame vor einigen Jahren
geschäftlich für eine Woche in den Alpen war und was sie am
meisten von Deutschland beeindruckt hat, ist die absolute Sauberkeit: Alle Deutschen
würden Abfall nicht -wie die Amerikaner- einfach auf die
Straße werfen- sondern sofort alles ordentlich entsorgen.
Ich vermute, dass ihre Reise schon ziemlich lang zurück
liegt und sehr subjektiv ist.
Nach einer weiteren halben Stunde verabschieden wir uns, tragen uns ins Logbuch ein, wünschen uns gegenseitig noch einen guten Walk und kehren um zu unserem Basislager.
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Der Abstieg ist -wie
erwartet- ungleich leichter, dennoch bleiben auch 7 Meilen
abwärts 11km und allmählich meldet sich auch der Magen. Unsere
Power-Bars mögen sicherlich Energie spenden, sättigen hingegen
tun sie kaum.
Endlich bekommen wir wieder Funkkontakt zum Basislager. Beide Seiten der Funkverbindung sind erfreut, die jeweils andere Seite lebend und wohlerhalten zu hören. Wir geben schon mal vorab unsere Bestellung ab: Steaks und Kaffee! Am Ende des Weges finde ich -sauber hingehängt- meine geliebte Mütze wieder. (Danke an den dafür verantwortliche Hiker!) Nur das Bandaner ist verlustig, aber verschmerzbar. Nach 9,5 Stunden und 22km erreichen wir unser Camp. Basiscamp und Wandergruppe freuen sich nicht nur gemeinsam, beide haben auch einen kräftigen Sonnenbrand!!! |
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Während unseres Abendessens geht allmählich die Sonne unter
und plötzlich passiert Erstaunliches: Kaum ist die Sonne
verschwunden, sinken die Temperaturen so deutlich, dass es
richtig kalt ist und wir innerhalb von zwei oder drei Minuten
die Jacken überziehen müssen.
Diese Temperatursturz wird jedoch von unterschiedlichen Personen unterschiedlich "weggesteckt" (Bild anklicken!)
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18. Tag | Death Valley N.P. Telescope Peak | ||||||
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Unsere letzte Nacht im Zelt für diesen Urlaub ist auch die
erste Nacht, in der wir durchgehend in unsere Schlafsäcke eingemummelt schlafen. Vermutlich liegen
zwischen unserer Nacht
in Valley of Fire und der letzten Nacht nicht nur drei Tage und
2500m Höhenunterschied sondern auch gut 20 Grad.
Wir erkennen: Ist das Aufstehen recht frisch, um so schneller sind die Zelte abgebaut, das Equipment verstaut und um so besser schmeckt die berühmte erste Tasse Kaffee. Aber heute ist schon ein kleines Abschiednehmen angesagt. Es ist der letzte Abbau unserer Zelte und so erfolgt das Zusammenlegen und -falten nicht nur mit einer Träne in den Augen sondern auch mit viel Akribie. Schließlich werden die Zelte erstmal für eine längere Zeit zusammengelegt bleiben und sollen für den Rückflug außerdem wenig Platz wegnehmen. Sogar die Heringe werden gesäubert. |
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Unser Wagen verlässt langsam rollend den Campground. Der
allgemeinen Stimmung im Fahrzeug entnimmt man keine Freude und
Begeisterung.
Auf der Fahrt gehen verschiedenste Fragen durch die Köpfe der Abschiednehmenden: "Werden wir je wieder hierher kommen?" "Wann werden wir das nächste Mal ein Zelt auf- oder abbauen?" "Würden wir beim nächsten Mal irgendetwas anders machen?" "Fahren wir nochmals zu Dritt?" "Haben wir was vergessen?"
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Kaum für kurze Zeit auf eine ordentliche Straße zurückgekehrt, verlassen wir sie auch schon wieder und fahren über eine "unpaved Road" in Richtung "Race Track". | ||||||
Zwangsläufig gelangen wir wieder an der
Teakettle-Junction vorbei.
Bei unserem ersten Besuch zierte eine Vielzahl von Teekesseln und -kannen das Hinweisschild, bei unserem zweiten Besuch beobachteten wir, wie der Ranger alle Teekessel abnahm (wir vermuteten, dass sie gereinigt werden) und heute bei unserem dritten Besuch hängt nur eine einzelne verlassene Kanne an dem Schild. Trotzdem nett! |
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Abermals erreichen wir Race Track. Es ist ein riesiger
ausgetrockneterer See. Aufgrund verschiedenster Gegebenheiten
kommt es gelegentlich zu einem Phänomen, das unvorstellbar
scheint:: Wenn es geregnet hat,
bildet sich eine dünne schlüpfrige Schicht auf dem sonst steinharten
Boden. In diesem Tal treten nun gelegentlich sehr starke Winde
auf. So stark, dass sie sogar schwere Steine über die
schlüpfrige Schicht vor sich herschieben. Dies
hinterlässt zunächst eine Spur in dem weichen Boden. Scheint die Sonne anschließend
brütend in das Tal, trocknen diese Spuren und
bleiben über Jahre erhalten, bis die Prozedur von
vorne beginnt.
Ein beeindruckendes, verrücktes und unglaubliches Phänomen. Als ich erstmalig davon erfuhr, glaubten wir einem Joke aufzusitzen. Trotz der Bitte, diese Fläche bei weichem Boden nicht zu betreten, halten sich verschiedene Besucher nicht an dise Aufforderung. Ihre Unvernunft zeigt leider für Jahre ihre Spuren. |
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Nach einem langen und fruchtbaren Shooting kehren wir nach Stunden um in Richtung Stovepipe Wells. Unterwegs machen wir noch eine kurzen Halt am "Ubehebe-Krater", diesmal mit weitaus weniger Wind als vor ein paar Jahren. | ||||||
Wir erreichen nach mehreren Stunden unser geliebtes Stovepipe Wells.
Nachdem wir im Office eingecheckt haben, ist unser erster Weg in den Pool, um uns um ca. 30 Grad abzukühlen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, über Wasser...wie auch unter Wasser. |
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So herrlich das Schwimmen auch ist, heute bleibt es nicht nur bei diesem Highlight: Während der General Store von Stovepipe Wells schon im Dunkeln liegt, fahren wir die etwa 14 Meilen zu Furnace Creek. Nach unserer Recherche gibt es dort -ähnlich dem Saloon von Stovepipe Wells- auch einen Saloon und gut unterrichtete Kreise berichten, dass es dort ein "Filet Mignon" gibt. | |||||||
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Unser Vorhaben ist vom Erfolg gekrönt. Mike (und vor allem
natürlich ich) gelangen in den Genuss des besten Stücks
Fleisches der Welt, wobei ich leider einräumen muss, dass es
mir in unserem Saloon noch einen Hauch besser schmeckt.
Außerdem muss auch noch erwähnt werden, dass das Filet mit $29
leider auch nicht gerade billig ist. Da Mike aber seine
Einladung an uns vollzieht, fällt der Preis nicht so ins
Gewicht (ein kleiner Joke für unseren Mike!!!)
Dennoch stellen wir fest, dass sich die Fahrt gelohnt hat.
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In Stovepipe Wells zurückgekehrt drehen wir noch ein paar
Runden durch den Pool, der i.d. Regel -sogar im Winter- bis
0.00Uhr geöffnet bleibt.
Es ist ein ungewöhnliches Gefühl, um Mitternacht aus dem Pool zu kommen und immer noch einen warmen Wind auf der nackten Haut zu spüren. Zum Kühlen gehen wir in die Zimmer und sagen "Good night" |
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19. Tag | Stovepipe Wells - Las Vegas | ||||||
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Wieder nimmt unser Wagen Anlauf nach Las Vegas, doch leider wird es diesmal die letzte Station unseres Urlaubs sein. Bevor wir den Strip erreichen, shoppen wir noch kurz im Beltz-Factory-Outlet, eine Oase für den Kaufsüchtigen, der Markenartikel sucht. Doch für uns ist es mittlerweile nur noch eine meist günstige Quelle des Notwendigsten. Meine Hoffnung, im CASIO-Outlet ein Auto-Ladegerät für meine Kamera zu erwerben, erfüllt sich leider nicht. Anita findet auch keine neuen Hiking-Schuhe, lediglich ihr Jeans-Bedarf wird teilweise gestillt. Nur Mike, der eigentlich gar nichts kaufen wollte, schleicht mit den Händen voller Einkaufstaschen hinter uns her. Unser Hotel ist wieder das New Frontier, weil es uns -wie bereits schon einige Male beschrieben-, eine Vielzahl von Vorzügen bietet: Es liegt am Strip, ist im Vergleich zu den anderen riesigen Hotels recht überschaubar, hat schöne Zimmer (Suites) und beim kompletten Auspacken des Wagens ist der Weg zwischen Auto und Zimmer kurz und unbeschwerlich. Und genau so gestaltet sich auch der weitere Verlauf des Abends: Wir laden den Wagen komplett bis zur letzten CD aus und karren alles in den fünften Stock. | ||||||
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Das Hin- und Her- und Umpacken ist schweißtreibend, aber letztlich durch die Routine unkompliziert und schneller als früher. Zu unserem Erstaunen haben wir
nur eine Tasche mehr als vorher, aber dafür alle Taschen nicht ganz so
proppe voll wie sonst. Das Zimmer sieht aus wie bei "Hempels unterm Sofa".
Nach Vollzug dieser Aktion bleibt tatsächlich auch noch Zeit... |
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2,0 MB |
..in die Innenstadt zur Fremont-Street zu fahren, um eine der beeindruckenden Shows zu sehen: Die ehemalige
Prachtstraße in der Innenstadt von Las Vegas, bekannt durch den blinkenden
Cowboy und seinem dazugehörigen Cowgirl aus Dutzenden von Filme in der 50ern und 60ern, war ins Alter gekommen; der Tourismus hatte sich allmählich auf den
attraktiveren Strip verlagert.
Um Gäste (und besonders Spieler) zurückzugewinnen überdachte man einen kompletten Straßenzug der Fremont Street mit einem Himmel aus Millionen von Birnchen. Stündlich wird nun eine Animation gezeigt, d.h. es laufen computerunterstützt Filme auf dem riesigen illuminierten Firmament. Auch Mike ist beeindruckt von dieser fünfminütigen Vorführung. Aus technischer Sicht beeindruckt ihn die kolossale Rechnerleistung, die hinter diesem Event stecken muss. Die Gegend hingegen konnte durch den Umbau -von der Fremont Street selbst einmal abgesehen- wenig gewinnen. Fremont Street und nähere Umgebung ist einer der wenigen Stellen Las Vegas, die wir am liebsten meiden. |
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Wir schlendern noch etwas über die Fremont-Street.
Über den Strip zwei- bis dreimal hin- und her"cruisend" nähern wir uns anschließend dem New Frontier, wo nun unsere Betten warten. So schön und großzügig die Zimmer doch sind, sie können uns nicht über das traurige Gefühl hinweg trösten, dass das Ende des Urlaubs unnachgiebig naht. |
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20. Tag | Hover Dam | ||||||
Nicht ganz so früh wie in den letzten zwei Wochen stehen wir auf und fahren
Richtung Hoover Dam, für Anita und mich bereits das dritte Mal, für Mike erstmalig.
Trotz unserer mehrmaligen Besuche fasziniert dieses riesige Bauwerk immer noch. Der 11. September 2001 hat jedoch seine Wirkung gezeigt, die Polizei-Präsenz ist deutlich höher als früher, Wagen ab einer bestimmten Größe werden konsequent kontrolliert. "Vermutlich befürchtet man in Trucks versteckte Sprengstoffe", mutmaßen wir. |
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Der Hoover Dam ist ziemlich beliebt und dadurch belebt.
Mike Wunsch gemäß steuern wir ihn trotzdem an. Wenn wir neben
unserer self-guided-Tour auch noch eine guided Tour machen wollten, müssten wir sicherlich gut zwei Stunden oder mehr einkalkulieren.
Da wir mal wieder wenig Zeit mitbringen, belassen wir es bei einem Rundgang über den Dam von Nevada nach Arizona und wieder zurück. Mittig stehen wir gleichzeitig auf beiden Staaten. |
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Aufgrund der Zeitknappheit kehren wir um, um uns nach einem
kurzen Break im Hotel auf den Weg zum Strip zu machen. Wir
beginnen im Aladdin, bestaunen die Wasserspiele des Bellagios, gehen am
New York, New York vorbei bis hin zum Luxor.
Auf dem Rückweg laufen wir durch das Excalibur zurück zum Aladdin.
Mikes Augen und Kameraverschluss sind auf Hochtouren. |
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Ein aufregender Tag endet -wie so oft in Las Vegas- vor einem einarmigen Banditen, der sich zunächst sogar recht großzügig zeigt aber letztlich doch wieder am liebsten alles haben möchte. Wir wissen es zu unterbinden. Trotzdem, wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, die Geräte sind so ausgelegt, dass sie zunächst ihre Opfer mit kleinen Gewinnen anfüttern und dann über den Tisch ziehen. | |||||||
21. Tag | Las Vegas | ||||||
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Die Ereignisse dieses Tages schlagen Kapriolen: Während Mike den Morgen durchschläft,
frühstücken und schwimmen Anita und ich am Pool.
Um die letzten Mitbringsel einzukaufen, fahren wir mal wieder zum Wal*Mart, und da passiert es... |
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Im Augenwinkel erkenne ich beim Fahren gerade noch ein Hinweisschild zu einem
"Storage". Storages sind in den USA weit verbreitet, es sind
Lagermöglichkeiten für Möbel oder andere Materialien. Warum diese Lagermöglichkeiten hier so verbreitet sind, können wir nur
vermuten: Viele amerikanische Häuser haben keine Keller und somit
fehlt sicherlich oft Lagerraum.
Anita und ich haben schon oft gedacht, wie schön es doch ist, seine "Plünnen" nicht immer von Köln nach Las Vegas und umgekehrt zu karren, sondern hier irgendwo zu deponieren. Optimal wären gute Bekannte, die man mit unserem Equipment überschütten kann. Mangels geeigneter Bekannte hatten wir auch schon mal -natürlich nur ganz theoretisch- mit einem dieser Storages geliebäugelt ohne zu wissen, ob ein "Nicht-Ami" ohne Sozialversicherungsnummer so etwas anmieten kann und was es kostet. |
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Spontan habe ich entschlossen, mich mal grundsätzlich zu informieren und das Lenkrad rechts in Richtung Storage
herumgerissen. Anita versteckt ihre eigentliche Begeisterung für dieses Vorhaben souverän. Amerikanisch typisch und geschäftstüchtig werden wir
herzlichst begrüßt, womit bei uns schon Pluspunkte gesammelt sind. Nachdem wir uns per Shuttle einen der Storage angesehen haben, entscheiden wir uns spontan für das kleinste Modell, das etwa die Größe eines
begehbaren Schranks hat. Man nennt die Größe "five-to-five" und bedeutet vermutlich 5 x 5
Feet, also etwa 1,50m x 1,50m.
Von nun an brauchen wir also nur noch zum.XYZ-Storage zu fahren, dort die Zahlenkombination A93XYZ am Tor einzugeben und zu Storage Nr. XXY zu fahren. Der Mitarbeiter weist uns noch darauf hin, dass wir ein Vorhängeschloss benötigen. Er empfiehlt uns auf jeden Fall -auch wenn es teurer ist- ein Schloss "Made in Germany" zu erwerben. "Aus Deutschland" ist für Amerikaner immer noch ein Zeichen für Qualität und hat hier einen sehr hohen Stellenwert. |
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Das bedeutet jedoch "Red
Alert":
Wir müssen zurück um ein Schloss zu kaufen und unser ganzes Gepäck noch einmal umzusortieren und all die Sachen rauszunehmen, die wir ausschließlich in Las Vegas benötigen: Zelte, Schlafsäcke, Camping-Equipment, usw. Aus den sechs Taschen werden nunmehr vier schlappe Säcke. Und jetzt müssen wir also wieder zum Storage, um unser riesiges "Das-bleibt-hier-Gepäck" zu verstauen. Trotz der ungemeinen Ausmaße "versinkt" unser Gepäck in der Ecke unseres "Lagers" oder sagen wir es anders: Der Storage ist auf jeden Fall auf Zuwachs ausgelegt. |
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Den Abend verbringen wir noch beim Abendessen mit Bekannten im Hotel Rio zu einem
Buffett. Der Eintrittspreis ist gering, das Buffett riesig, die Auswahl gigantisch. Wir nehmen es umgehend auf unsere
"Beim-nächsten-Mal-To-Do-Liste".
Da es unser letzter Abend ist, bleibt nicht mehr viel Zeit. Wir machen uns nach dem Essen auf den Weg obwohl wir noch gern ein wenig verspielt und gewonnen hätten, schauen auf dem Heimweg noch ganz kurz beim Caesars-Palace wegen eines letzten Mitbringsels rein und steuern allmählich letztmalig in Richtung New Frontier. Den nächsten Sonnenuntergang werden wir wohl nicht mehr in Amerika erleben... |
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22. Tag | Rückkehr | ||||||
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Und nun fängt der härteste Tag an: Sehr frühes Aufstehen, alles zum Auto runtertragen, noch einmal über den Strip fahren. Am Flugzeug laden wir das Gepäck und Mike ab, Anita und ich fahren zu Alamo das Auto abgeben. Alles klappt reibungslos, nur kurze Zeit später erreichen wir wieder den Flughafen und sehen Mike mit dem Gepäck im Qualm. Es ist schließlich seine letzte Möglichkeit, vor dem Flug noch eine Zigarette zu rauchen. Einchecken und Gepäck abgeben klappt vorzüglich, keine Komplikationen, jetzt wartet nur noch das Henkersfrühstück beim Burger King im Flughafen. Am Gate verspielen wir noch ein paar Münzen. Vielleicht knacken wir ja den Jackpott und können gleich wieder auschecken... | ||||||
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Leider ist uns das Glück nicht hold. Im Sitz katapultartig nach hinten gedrückt beschleunigt und beschleunigt und beschleunigt unser Flugzeug. Es dauert ungewöhnlich lang, bis es endlich langsam den Boden unter den Rädern verliert und abzuheben scheint, vielleicht fällt ihm der Abschied von hier genauso schwer wie uns. Abschiednehmend drücken wir uns mit dem berühmten Kloß im Hals sie Nasen an den Fenstern platt und scannen mit den Augen so schnell wie es geht, was wir denn alles erkennen, wo wir überall schon waren und wie viel es doch zukünftig noch zu sehen und erleben gibt. | ||||||
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Dabei geht uns auch noch mal durch den Kopf, was wir im Urlaub und insbesondere in Las Vegas doch eigentlich unternehmen wollten und
zeitlich doch nicht geschafft haben:
Wir wollten nochmals zu Denny`s essen, den Lower Calf Creek Fall haben wir gecancelt, ebenso aufgrund unserer Unentschlossenheit Salina Valley, einen Beutel voller vorbereiteter Gags fürs Fotografieren haben wir nicht genutzt. In und um Vegas haben wir nicht besucht: ein oder zwei Shows (besonders Mike wollte gerne einmal zu Siegfried und Roy) eine guided Tour durch den Hoover Dam, einen Snack im Harley Davidson Cafe`(aber nur der Außenbereich!!!), das Auto-Museum von Imperial Palace, die einmalige Show der Barmixer vor dem Harrahs und wahrscheinlich noch mehr Highlights, die uns im Moment gar nicht einfallen. |
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Was uns aber bleibt sind jede Menge schöne
Erinnerungen, an einen Urlaub, der in vielen Dingen ganz anders war als
sonst: Wir waren zu Dritt, haben fast nur gecampt, machten viele Jokes und
hatten wenig Streit, haben oft gegenseitig `ne Menge
Toleranz gezeigt und viele neue Bilder gewonnen, im Kopf und hoffentlich auch bald in
Rähmchen.
Gibt es denn etwas, was wir gemacht oder unternommen haben, was wir zukünftig nicht noch einmal machen würden? Die zwei Nächte im Golden Hill hätten wir auch gut "vercampen" können. Vielleicht hätten wir die ganze Tour doch noch mit weniger Zielen und noch mehr zeitlichen Spielräumen planen können. Vielleicht sollten wir doch vom New Frontier Abschied nehmen. (Trotz der überzeigenden Vorteile fühlen wir uns "hintenherum" mit diversen Zusatzkosten etwas über den Tisch gezogen.) Aber sonst würden wir, glaube ich, nicht viel ändern. |
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Und während der Sonnenuntergang noch einmal das Ende des Tages einläutet und uns das Ende des Urlaubes verzaubern möchte |
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Die "technischen" Daten:
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Dauer des Urlaubs: |
22 Tage |
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Bundesstaaten: | Nevada, Utah, Arizona, Kalifornien | ||||||
Gefahrene Meilen: |
ca. 2500Meilen |
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Getankt: |
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Wanderungen: |
Spooky & Pee-A-Boo | ||||||
Arches (Delicate Arch) | |||||||
Zion (Subway | |||||||
Zion (Emerald Pools) | |||||||
Death Valley (Telescope Peak) 14Meilen / 22km | |||||||
Länge gesamt: | |||||||
Hiking-Zeit: |
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Niedrigste Temp.: |
vermutl. ca. 25 Grad Celsius |
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Höchsttemperatur: |
48 Grad Celsius |
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Filmverbrauch: |
70 Diafilme / viele Digitalbilder |
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Eindrücke: |
Unzählbar / unbeschreibbar |