Dies ist bestimmt die richtige Seite ! Wir haben aber viele viele Bilder darauf und deshalb kann der Seitenaufbau etwas dauern. Daher bitte etwas Geduld. Und wenn diese Zeilen zu Ende gelesen sind, dann ist die Seite bestimmt schon fertig und zeigt sich in ihrer ganzen Pracht ! Und dann noch ein letzter Hinweis: Bilder mit einem weißen Rahmen unbedingt anklicken, denn hier verbergen sich oft Interessante Dinge ! Danke !!! | ||
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Juli 2006 |
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Köln - Frankfurt - |
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01.07.2006 - Köln | ||
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Es ist (schon) wieder Reisezeit! Doch diesmal beginnt unsere
Geschichte nicht mit der Abreise sondern schon einen Tag zuvor, und das hat
seinen guten Grund: Nach getaner Arbeit fahren Anita und ich zum
Köln-Bonner-Flughafen um den Vorabend-Check-In zu nutzen. Wieder fliegen
wir mit Condor, obwohl wir bei unserer letzten Reise in die USA vor knapp
vier Monaten sehr enttäuscht waren. Die Reaktion der Fluggesellschaft auf
unsere damalige Reklamation war dann noch die Krönung, so dass wir uns geschworen
haben, zukünftig wieder unsere alten Airlines zu nutzen. Doch leider
hatten wir diese Reise bereits vor dem letzten Urlaub gebucht und eine
Umbuchung war aufgrund der Kürze der Zeit nicht mehr möglich. |
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Der Service am Lufthansa-Schalter ist ausgesprochen
nett und zuvorkommend, allerdings ist die Ausdrucksweise der Mitarbeiterin
m.M. nach doch
etwas umgangssprachlich. Als sie bezüglich einiger
Sicherheitsvorkehrungen dann unerwartet "...das machen die Amis
nicht, die haben viel zu viel Schiss" äußert, zucken wir doch zusammen und schauen ein wenig erstaunt. Aber freundlich ist sie
trotzdem! |
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Wir fahren zurück, gehen noch einmal kurz nichtamerikanisch essen und verziehen uns ziemlich schnell in die Betten, denn morgen werden unsere Wecker unsere 28.Tour einläuten, die "Domain-Tour". |
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02.07.2006 - Köln - Frankfurt - Las Vegas |
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Es kommt wie es kommen muss: Ab 3 Uhr klingeln nach nur 5
Stunden Schlaf im Abstand von etwa 5 Minuten alle Wecker, die es in
unserem Haushalt gibt, damit wir auf keinen Fall das Erwachen verschlafen. |
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Mittlerweile kennen wir uns hier aus und finden trotz der wahnsinnigen Größe des Frankfurter Flughafens sehr schnell unser Gate, wobei es wieder durch den beeindruckenden Tunnel unterhalb des Terminals geht. |
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Im Goethe-Restaurant hole ich mein Frühstück nach und recht bald suchen wir unseren Sicherheitsbereich auf. Erstaunlich ist nur, dass er bereits offen ist und ohne weitere Kontrolle betreten werden darf, was wir auch machen. Um die Wartezeit zu überbrücken schmeißen wir die Laptops an, doch zu unserer Überraschung können wir uns nicht in den Hot-Spot einloggen. Unser Erstaunen, die Sicherheitszone ohne weitere Kontrolle betreten zu dürfen, findet nach kurzer Zeit seine Erklärung, als alle Gäste aufgefordert werden, diesen Bereich wieder zu verlassen, damit die Kontrolle durchgeführt werden kann. Kurz danach beginnt auch schon das Boarding und mit etwa 15 Minuten Verspätung, begründet durch Fluggäste, auf die noch gewartet werden muss, starten wir zu unserem elfstündigen Flug. |
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Unsere reservierten Plätze am Fenster sind hervorragend,
doch sind wir vorne, links und hinter uns eingekesselt von Kindern. Nicht dass
wir etwas gegen Kinder haben, ganz im Gegenteil! Doch auf langen Flügen
erweisen sich solche Plätze mitunter als "suboptimal", wenn es
den Kleinen verständlicherweise nach 5-10 Minuten Flug bereits langweilig wird. |
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Irgendwann einmal kommt der Moment, die Uhr um 9 Stunden zurückzudrehen und schon schwebt man (geistig) in der Urlaubswelt. |
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Der Pilot scheint offensichtlich eine Abkürzung zu kennen, denn der
durch die Verspätung verursachte 15minütige Rückstand wird sukzessiv
aufgeholt, so dass wir letztlich sogar einige Minuten vor der geplanten
Zeit wieder den Boden unter den Füßen gewinnen. Die Immigration hingegen zieht sich
heute; nach gut 30 Minuten Warten in
der Schlange werden von uns die Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht. Das Gepäck
jedoch ist sehr zügig da, wobei sich am
Gepäckband wieder eine Unart abzeichnet, die ich regelmäßig beobachte:
Alle Wartenden stehen so dicht am Gepäckband, dass man einerseits kaum an
das Band heran kommt und andererseits -wenn man eine Lücke gefunden hat-
das Gepäck nur vom Band ziehen kann, in dem man auf die Nachbarn keine
Rücksicht nimmt und ihnen den Samsonite oder Hedgren gegen Bein oder gar in
den Unterleib rammt. Ich entschuldige mich aber stets bei den nach Luft
schnappenden Wartenden mit einem freundlichen "Oups, sorry!" |
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Mit unseren beiden schlaffen Taschen gehen wir durch
den Zoll nach draußen und unter dem Hitzeschwall von etwa 40Grad bei
nur leicht bedecktem Himmel zum Shuttle von Alamo, der uns diesmal schnell abholt und fast
leer
ist. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Verleiher. Diesmal muss ich mich nicht vor
die Menge der zum Schalter strömenden Touristen werfen. Während Anita in
die Schalterhalle geht, laufe ich zur Choice-Line, wobei die SUV-Line
mal wieder geplündert ist. |
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Nach 10 Minuten klingelt mich Anita per Handy an, dass sie
gleich dran ist und ich muss schließlich mit unterschreiben. Also rolle
ich meine beiden Taschen wieder in die Halle, unterschreibe brav und rolle
anschließend wieder zu Choice-Line, die mir immer noch die Choice verwehrt.
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Im Storage
überprüfen wir zunächst, ob sich zwischenzeitlich jemand an unseren
Sachen "vergangen" hat, was wir zum Glück nicht bestätigen
müssen und gehen sogleich unserer typischen Arbeit nach: Wagen
einrichten, voll packen und mit unserem neuen Dachsack aufbauen. |
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Gut gefüllt aber nicht vollgestopft verlassen wir nach knapp zwei Stunden den Storage, um nach wenigen Minuten unser altbekanntes Best-Western-Mc-Carron Inn zu betreten. Nach dem wir auch hier alles verstaut und den Rest umgeräumt haben, machen wir uns mal eben auf den Weg zu Mc.Donald`s auf den Strip, was sich zieht: Der Strip ist voll und wir bewegen uns nur sehr langsam von der Stelle. Der Mc. Donald`s in der Höhe von Circus Circus ist wieder brechend voll, so dass sich unser geplantes "mal schnell zum Mc.Donald`s" zu einem Abendprogramm entwickelt. Doch irgendwann einmal sind wir fertig und satt und fahren zurück zum Motel, um ziemlich schnell einzudösen. Denn wir müssen doch fit sein, für unser bestes Frühstück der Welt, unser Stoppelwilli und alles, was da in den nächsten drei Wochen noch auf uns zukommen wird. Also dann, bis morgen ! |
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03.07.2006 - LAS VEGAS - ZION N.P. | ||
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Gegen 5 Uhr erwachen wir noch vor unseren Handys und sehr schnell gehen wir den üblichen Dingen nach: Morgentoilette und Schlafsachen usw. in den Taschen verstauen. Und genauso schnell geht es runter zum besten Frühstück der Welt. Mein Grapefruitsaft ist immer noch dem rötlichen undefinierbaren Getränk gewichen und so bleibt mir nur die Alternative: Orangensaft. Und die Bagels, die wir stets mit Frischkäse und Erdnussbutter krönen, sind diesmal ausgesprochen klein. Ich möchte sogar sagen: Winzig ! Da bleibt nur eins übrig: Wir müssen jeweils zwei essen "um bagelmäßig nicht einen fetten Turkey schieben zu müssen..."
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Auf dem Zimmer verschicke ich beruflich noch kurz via kostenlosem Hotspot zwei Mails und anschließend verstauen wir unser Gepäck im Auto. Während ich noch ein paar Außenaufnahmen mache checkt Anita aus, wobei sie an der Rezeption darum bittet, Marco -wenn er am 13. hier eincheckt- als Überraschung und Begrüßung eine kleine Nachricht zukommen zu lassen. Sind mal gespannt, ob das alles so funktioniert. Der Himmel über Vegas ist leicht bewölkt und dennoch ist es trotz der frühen Zeit schon recht mollig. Wir düsen nochmals kurz zum Storage, schmeißen die unnötigen Dinge hinein und holen die letzten benötigten Utensilien raus. Nach nur einer viertel Stunde verlassen wir das Terrain Richtung Strip, wobei wir einen kurzen Abstecher zum Alexis-Resort machen. Hier werden wir am Ende unseres Urlaubs drei Tage alternativ zu unserem bisherigen New Frontier nächtigen. Nachdem wir uns sukzessiv über den Zustand und die Vorgehensweise des Hotels geärgert hatten, haben wir in langer Recherche eine stilvolle Alternative gesucht. Es soll eine Suite sein, die über zwei Etagen geht. Von außen macht das Resort einen guten Eindruck, wie es von innen sein wird, erfahren wir in drei Wochen und werden berichten. |
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Dennoch fahren wir am New Frontier kurz vorbei. Nicht nur, um ihm die berühmten "langen Nasen" zu machen sondern um den Bau der Trump-Tower weiter zu beobachten. Vor vier Monaten entstand die erste Aufnahme von uns. Mittlerweile ist der Tower um gut vier Etagen gewachsen und hat bereits an einigen Stellen die Fassade. |
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Unser Weg führt uns wieder einmal in Richtung Zion. Unterwegs halten wir kurz an der Tankstelle an, nicht um den Wagen zu betanken, sondern vielmehr uns mit reichlich "Diet-Coke" . | ||
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Unser
weiterer Weg führt uns -fast schon traditionsgemäß- nach St. George
zum Walmart. Auf unserer Einkaufsliste stehen: Eis für die verschiedenen
Kühlboxen, Getränke und eine neue Kopfleuchte. Anita hat bei ihrer alten
Kopfleuchte das Band zerrissen. Ein Schelm ist, wer Böses denkt und
unterstellt, dass das am Dickkopf liegen könnte. |
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Mit neuer Power setzen wir unsere Fahrt fort und gelangen
gegen 14Uhr zum Zion N.P. Die Motels in Springdale, das direkt vor
dem Südeingang liegt, haben teilweise "Sorry" und "No
Vacancy" geflaggt. Das verheißt uns "Viel los!" und
gleichzeitig lässt es vermuten, dass auch die Campgrounds evtl. "no
Site for Küssling" bzw. "No Site für uns" haben werden.
Am Eingang des Zion sehen wir dann auch, dass der Watchman-Campground
bereits voll
ist, aber der "South-Campground" soll noch freie Plätze haben. Was
wir nicht bedacht hatten: Morgen ist der 4.Juli und damit Feiertag in den
USA. Offensichtlich strömen die Amerikaner mal wieder aus, um uns und den
anderen Touristen die freien Plätze wegzunehmen. |
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Während Anita an der Self-Registration den Geldfluss
startet, packe ich unser großes Zelt aus und beginne mit dem Entwurschteln
der Strippen usw. Wir wollen zwei oder gar drei Tage hier bleiben und so
vollzieht sich der Aufbau akribisch. Die genaue Länge unseres
Aufenthaltes hängt von dem ab,
was wir hier machen werden und das wiederum vom Wetter. |
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Doch diesmal suggeriert uns die Prognose ja doch, dass es eher NICHT regnen wird und dementsprechend planen wir weiter. Wir verlassen den Park um uns in Springdale nach Fahrrädern für morgen zu erkundigen. Am Straßenrand erkennen wir die Vorbereitungen zum morgigen 4th July. Nachdem wir Zuhause seit rund einem Jahr dem gemeinen "Virus Bycycle" erlegen sind, wollen wir diesem Trieb auch einmal hier nachgehen. Anitas Internet-Recherche hatte ergeben, dass es hier in Springdale mehrere Verleiher von Fahrrädern gibt. Wir stoppen beim ersten und erhalten sofort ein Offering: $20 für den halben Tag, $30 für den ganzen Tag pro Rad. Wir beschließen, morgen um 9Uhr die Räder zu übernehmen. |
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Nach einem weiteren kurzen Stopp beim "Happy Camper" in Springdale, der plötzlich "Sol-Food" heißt, fahren wir zurück zum Campground und beginnen mit unserem ersten BBQ: Steak, Tomaten und Erdbeeren. Das erste Steak verunglückt jedoch. Nachdem wir seit einiger Zeit die Nase von den Riesen-Steaks der Amerikaner voll haben, kaufen wir in letzter Zeit kleinere, die wir immer "Europe-Style" bezeichnen. Leider sind die European-Steaks oft kleiner als die "American Roste" der Grille. Und so passiert es, dass das erste Steak beim Umdrehen durch das Rost fällt und es somit halbseitig gegrillt in einer Marinade aus Asche und Schmutz in der Abfalltüte landet. |
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Trotz dieses Zwischenfalls ist das Grillen ebenso stilvoll wie schmackhaft. Und bald geht es in das Zelt. So long, bis dann ! | ||
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04.07.2006 - ZION N.P. | ||
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Wir lassen uns wieder sehr früh, etwa gegen 4 Uhr wecken. Da wir aus familiären Gründen stets um diese Uhrzeit in Deutschland anrufen müssen, beginnen die Tage sehr früh. Richtiges Weiterschlafen geht nicht mehr und so beginnen wir bereits um 6 Uhr mit der üblichen Morgenhygiene. Diesbezüglich ist der Zion National Park kein Vorzeigepark: Die Restrooms auf den Campgrounds sind spartanisch: Keine Duschen, keine Möglichkeit die Hände zu trocknen und sogar am Waschbecken gibt es kaum eine Möglichkeit, die Hygieneartikel irgendwo abzustellen. |
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Um 7:30 gehen wir langsam los und werfen einen ebenso kurzen wie erstaunten Blick auf unsere Nachbar-Site, die eine originelle Zeltbehausung aufweist. Wir gehen nach diesem Schrecken mit Kopfschütteln weiter in Richtung Fahrradverleiher, wobei sich die hervorragende Lage des Southcampgrounds bewährt. Während man mit dem Auto einige Minuten benötigt, um nach Springdale zu fahren, kann man zu Fuß in wenigen Minuten vom Campground zu Fuß zum Visitor-Center gelangen und von dort durch den Nebeneingang nach Springdale zu kommen. Unser ursprüngliches Vorhaben, mit dem kostenlosen Shuttle über die Springdale-Loop dort hin zu fahren ,haben wir sofort über den Haufen geworfen, als wir festgestellt haben, wie nah alles ist. |
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In Springdale frühstücken wir beim
"Sol-Food", dem
ehemaligen Happy Camper. Was uns nicht bewusst war ist, dass es neben dem
kleinen Einkaufsladen auch ein kleines Restaurant gibt. Wir entscheiden uns für einen Bagel mit Rührei, Käse und Schinken bzw. einen
Cream-Bagel für Anita. Im Außenbereich, der einen herrlichen Blick auf
die Zinnen des Zion erlaubt, genießen wir Bagel und Panorama und
beschließen kollektiv, hier das erste aber nicht das letzte Mal zu
sitzen. |
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Im benachbarten Cafe` vertreiben wir uns die Warterei mit Latte` Macchiato und Espresso, letzterer sogar in einem Glas und nicht in Pappe serviert ! Am Eingang sehen wir zu unserem Schrecken, dass die Sprachenvielfalt auch hier nicht Halt gemacht hat und die Speisekarte multilingual in drei Sprachen zu Verfügung steht. Ach ja, "Schrecken": Das Wetter lässt auch keine Freude bei uns aufkommen, es ist stark bewölkt und laienhaft stelle ich fest, dass es bestimmt bald regnet. Unsere Bedienung bestätigt, dass es heute Nachmittag bestimmt regnen wird. Aber genauer weiß sie es auch nicht... |
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Wir bleiben dennoch bei unserem Entschluss, den Zion heute per Rad zu erforschen. Wir werden die Bikes für den ganzen Tag mieten und wenn es wirklich stark regnet, werden wir sie eben früher zurückgeben. Ab 8:50Uhr stehen wir vor dem Verleiher, doch der denkt offensichtlich nicht, pünktlich zu öffnen. Um 9:10Uhr gehen wir zurück zum Visitor-Center, um noch einmal die aktuelle Wettervorhersage zu erkunden, die sich jedoch unverändert zeigt: "Partly cloudy, lighty chance of rain.... " Wir kehren um und sehen zu unserer Freude, dass der "Master of the Bikes" zumindest schon einmal die Veranda kehrt. Während wir uns im Laden umschauen, kehrt er leider immer noch seine Veranda. Endlich betritt auch er den Laden und lässt uns Pedalhungrigen doch noch zwei Räder ausleihen. Statt der 30$ pro Tag und Rad sollen wir jetzt nur noch 20$ zahlen, was wir wohlwollend zur Kenntnis nehmen. |
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Die Bikes sagen uns zu: 27Gang-Schaltung, gefederte Gabel und sehr leicht, weil aus Aluminium. Die andere Ausstattung hingegen würde den Mitarbeitern des ADFC die Haare zu Berge stehen lassen: Keine Beleuchtung, keine Schutzbleche, keine Klingel. Eben "Naked Bike". Mit den Rädern unter den Gesäßen betreten wir wieder den Nationalpark, wobei folgende interessante Frage uns beschäftigt: Unser National Park Pass, ehemals "Golden Eagle", umfasst ja den Eintritt des Inhabers und der Mitreisenden im Auto. Nun aber sind wir zwei Biker. Muss nun einer von uns etwa Eintritt zahlen? Wir richten uns schon mal auf eine Diskussion mit dem Ranger ein, in der wir ihm unsere Situation schildern wollen. Wider Erwarten ist das jedoch überhaupt kein Problem: Der Ranger lässt uns zwei mit einem Pass passieren. |
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Wir fahren in Richtung Campground, von wo aus der "Pa`rus", ein ausgewiesener Fahrrad- und Fußgängerweg abgeht. Dieser Weg, den wir noch nie befahren oder ergangen sind, ist einfach nur toll! Der gut ausgebaute Weg schlängelt sich am Virgin-River entlang und überquert auf seinem Weg mehrmals mit kleinen Brücken den selbigen. Der Weg endet -leider viel zu schnell- bereits an dem für den öffentlichen Verkehr zu dieser Jahreszeit gesperrten Scenic Drive. |
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Vorbei an "Court of Patriach" erreichen wir schon nach kurzer Zeit die "Zion-Lodge", wo Anita wieder in die Heimat telefonieren muss. Weiter geht es über "The Grotto", "Weeping Rock", "Big Bend" bis zu "Temple of Sinawava". Begleitet werden wir von einem kontinuierlichen Nieselregen, den wir zu ignorieren versuchen. Bei "Temple of Sinawava" geht der Nieselregen jedoch in Regen über, so dass wir uns hier für eine viertel Stunde unterstellen, um nicht ganz nass zu werden. Prinzipiell bietet sich uns die Gelegenheit, die Fahrräder vor den Bus zu spannen und mit dem Shuttle zurück zu fahren. Da wir aber keine "Warmduscher" und "Trockenfahrer" sind, bleibt es bei der Theorie. |
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Allmählich lässt der Regen nach und wir schwingen uns
wieder auf unsere "Böcke" und begeben uns auf den Rückweg. Der
Regen weicht langsam der durchkommenen Sonne, so dass es sogar noch
richtig schön und warm wird. Wir nutzen das Wetter für einige Fotos und
Videos vom fahrenden Bike aus, was Anita aus Angst um ihre Videokamera
ein wenig besorgt aussehen lässt. |
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Ab Zion-Lodge und insbesondere ab "Court of Patriach"
entpuppt sich die Strecke zurück Richtung Campground als ein einziger "Sausssss!".
Der kontinuierliche Anstieg war uns auf der Hinfahrt gar nicht
aufgefallen. Doch jetzt rollen die "Böcke" wie von selbst: Ein
einmaliges Antreten zu Beginn der Strecke reicht aus, um uns bis zur Junction
rollen zu lassen, lediglich manchmal durch ein kurzes
Anbremsen unterbrochen. ("Bremsen macht nur die Felgen
schmutzig!") |
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Nach einer kurzen Rast
für uns und die Bikes auf unserer Campsite schwingen wir uns wieder auf und
fahren ein wenig über den Campground. Wer am Zelten Interesse hat ist
hier gut aufgehoben: So viele verschiedene Zelte und Systeme sieht man
noch nicht einmal bei sehr gut ausgestatteten Ausrüstern. Wir entdecken
sogar am anderen Ende des Campgrounds unser eigenes Zelt, das "Vaude-Opera".
Es scheint schon häufiger der Sonne ausgesetzt gewesen zu sein, denn im
Vergleich zu unserem ist die Farbe schon recht verblichen. |
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Wir verlassen den Nationalpark ein weiteres Mal und kurven
den Berg runter durch Springdale. Gestern hatten wir bei der Durchfahrt
einen kleinen Zoo gesehen: Auf einer Weide direkt neben der Mainstreet
grasten Bisons, Elks und Pferde. Wir steuern diese Ansammlung
amerikanischer Tiere an und sind recht erstaunt, dass für den Eintritt kein
Geld verlangt wird. Stattdessen wird um eine Spende gebeten, die die Haltung der Tiere
in Springdale auch in der Zukunft ermöglichen soll. Wir gehen der Bitte
umgehend nach und
Anita füttert die Tiere -sogar das Bison- aus der Hand. Erstaunlich ist,
wie sie sagt, welche Kraft der Bison in seiner rauhen Zunge hat. |
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Nach diesem tierischen Erlebnis fahren wir noch ein Stück die Mainstreet hoch und runter und geben dann gegen 16 Uhr unsere beiden Räder zurück. Wir gehen die paar hundert Meter zum Campground zurück und besteigen unseren Wagen, um kurz darauf in Springdale beim "Happy Camper" Grillgut für heute Abend zu erstehen. Wenige Zeit später liegt alles auf dem Grill. Nach einem genussvollen Essen bereiten wir unsere Backpacks für die morgige Hiking-Tour vor und verkriechen uns anschließend wieder in das Zelt, um den Abend ausklingen zu lassen. Also dann, bis morgen. |
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05.07.2006 - ZION N.P. / East-Rim-Trail | ||
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Anita geht wieder gegen 4 Uhr zum Telefon um nach Hause zu
telefonieren. Bei der Gelegenheit verlängert sie auch gleich unsere
Campsite, die wir ursprünglich nur bis heute reserviert hatten, um einen
weiteren Tag, in dem sie die $16 in einem Umschlag an der Registration
deponiert. |
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In aller Herrgottsfrühe rollen wir langsam und so leise es
geht vom Campground. Jetzt um 5:45Uhr ist noch alles dunkel und außer uns
ist nichts zu hören. Wenige Minuten später verlassen wir wieder den Park
um bei der Zion
Adventure Company auf den Hof zu fahren. Wir vertreiben uns die Zeit damit, für
Anita noch ein Telefon zu suchen, was nach einiger Zeit auch glückt. |
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Doch dann kommen auch die Eltern der Schlaftrunkenen, agil, hellwach und sofort mit einem freundlichen "Sorry" für die Verspätung auf den Lippen. Endlich fahren wir mit 15 Minuten Verspätung los und sofort entwickelt sich ein interessantes Gespräch zwischen den Eltern der Todmüden und uns. Als sie erfahren, dass wir Deutsche sind, bedauern sie sofort, dass unsere Mannschaft gestern in der WM gegen Italien verloren hat. Der Vater hat das Spiel gestern im Fernsehen verfolgt und tröstet uns damit, dass die Deutschen sehr gut gespielt haben, während die Italiener nur gebolzt hätten. Die Frage, ob wir auch das Spiel gesehen haben, verneine ich. Mir liegt der Joke auf den Lippen, dass wir ja Zelten und daher keinen Fernseher haben! Doch das lass ich lieber, da mir im selben Moment einfällt, dass sich Fernsehen und Zelten bei Amerikanern nicht ausschließt. Der Clan berichtet, dass sie heute eine zweitägige Tour durch die Narrows starten werden, was auf unser großes Interesse stößt. Ausführlich fragen wir alles nach, was für uns wichtig sein könnte. Denn ohne miteinander zu sprechen sind Anita und ich uns einig, diese Tour vielleicht im nächsten Jahr anzugehen. Während sie erzählen und erzählen schlafen die Kids immer noch. Erst als uns der Vater nach unseren Berufen fragt und ich berichte, dass ich u.a. Jugendliche unterrichte, ähnlich einem Lehrer, schnellt das Mädel hinter mir aus dem Tiefschlaf und fragt sofort nach, in welchen Fächern, wie alt die Kiddis sind und welches Schulsystem.... Offensichtlich war das Schlüsselwort "Unterricht" wie ein "Wake-Up-Call" für sie. Nach einer halben Stunde der Fahrt und des Informationsaustausches werden wir am Trailhead des East-Rim-Trails in unmittelbarer Nähe des Osteingangs des Zion herausgeschmissen. Nach dem üblichen Smalltalk fährt der Bus weiter und wir beginnen unseren nun 10 Meilen langen Trail.
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Laut Wegbeschreibung aus dem Internet geht der Trail zunächst tendenziell nach oben bis er aber ab der Hälfte nur noch bergab geht. Er wird als schwierig, anstrengend und steil beschrieben. Die ersten Meilen sind -ohne Übertreibung- nur ein netter Spaziergang: Der Weg ist eindeutig, gut ausgebaut und die Steigungen mäßig. Lediglich auf dem ersten Stück sind mehrere Sand-Passagen, auf die auch im Internet hingewiesen wird. Man empfiehlt diesen Teil im Sommer unbedingt vor Sonnenaufgang zu absolvieren, da er sonst ausgesprochen anstrengend ist. Unsere Sonne ist zwar schon aufgegangen, da es aber leicht bewölkt ist, hält sich die Anstrengung sogar für uns sehr in Maßen. |
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Der Trail bietet einige spektakuläre Aussichten - oder wie die Amerikaner sagen: "breathtaken views..." |
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Neben diesen atemberaubenden Blicken ins Tal gibt es eine Vielzahl weiterer ungewöhnlicher Entdeckungen zu machen. "Pusteblumen" in einer nie zuvor gesehenen Größe... |
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Schmetterlinge, in einer noch nie zuvor gesehenen Menge... | ||
sowie Mountain-Lions (Pumas). Zumindest wird davor gewarnt. | ||
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Und offensichtlich die Reste derjenigen, die den Mountain-Lion hier getroffen haben... | ||
Nach gut der Hälfte der Strecke, etwa bei 5,5Meilen, legen
wir die erste Pause bei Stave Spring ein. Eigentlich nicht, weil wir
müssen, sondern eher, weil "man es halt macht". Stave Spring
ist nichts anderes (mehr), als ein einsames Rohr in der Landschaft, aus
dem Wasser tröpfelt. Und würde hier kein Schild stehen, wir wären daran
vorbei gelaufen. Ein anderes Schild erweckt ebenfalls unser Interesse: Ein
Warnschild, dass es hier Mountain-Lions (Pumas) gibt und wie man sich
verhalten soll, wenn er uns entdeckt hat. Wir gehen davon aus, sicherlich
keinen zu sehen, verinnerlichen aber dennoch die Ratschläge. |
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ich hingegen setze mich mit einem gestern erworbenen Trail-Mix auseinander: Lt. Inhaltsangaben sollen Rosinen, Nüsse und Joghurt-Stücke drin sein. Er schmeckt tatsächlich richtig gut, kann aber Anita kein Stück andrehen. Nach etwa 10 Minuten führen wir unseren Trail fort. Der Hike entpuppt sich als offensichtlicher Geheimtipp. Nur ein einziger Wanderer kommt uns auf der ganzen Strecke entgegen, sonst sind wir -von der Tierwelt einmal abgesehen- absolut allein. |
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Der Weg ist weiterhin gut ausgebaut und leicht zu erkennen, bis sich nach einer weiteren Meile alles, was ich bisher berichtet habe, ändert. Der Weg geht über Geröll steil nach unten und aus unserem agilen Wandern wird plötzlich ein vorsichtiges Vorantasten. Was bisher alles mit Leichtigkeit ging, fängt plötzlich an, schwer zu werden. Jeder Fußtritt will wohl überlegt sein. Und plötzlich ist der Trail auch nicht immer eindeutig zu erkennen, teilweise führt er über nackten Felsen und ist nur mit Steinmännchen markiert.
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Nachdem sich der Himmel "entwölkt" hat, beginnt
"der Planet" auch noch zu brennen und jetzt wissen wir auch, warum
der Trail als
"anstrengend", "steil" und "schwer"
bezeichnet wird. Wir kommen zu dem eindeutigen Schluss: "Stimmt!" |
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Nach 8 Meilen Qual erreichen wir die Kreuzung, wo der
"East-Rim-Trail" auf der einen Seite Weeping Rock folgt, auf der
anderen Seite zum Observation Point führt. Und hier begegnen uns nun auch
einige Wanderer auf dem Weg zum Observationpoint. Sie haben alle einen 2-Meilen-Aufstieg hinter sich. |
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Und die sind durchweg steil bis ganz steil. Doch gerade dieses Stück hat es landschaftlich noch einmal richtig in sich: Der Weg führt durch einen Slot, der nicht nur vor der knackigen Sonne schützt sondern auch für die Augen ein El Dorado ist. Bereits nach kurzer Zeit entlässt er uns leider wieder in das Tageslicht. |
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Die Serpentinen des Rückweges liegen uns zu Füßen, erfordern aber noch einmal unsere Aufmerksamkeit.
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Nach gut sieben Stunden erreichen wir das Haupttal vom Zion bei Weeping Rock. Trotz der Schmerzen und Anstrengung kommt uns gekonnt unser "Yes, we did it!" über die Lippen. Wir nehmen den ersten Shuttle in Richtung Visitor Center, machen aber eine verdiente Rast in der Zion Lodge. |
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Während Anita wieder
zum Telefon greift, beabsichtige ich mich an die Schlange am Snack
anzustellen. Doch es gibt keine Schlange und das ist für uns das erste
Mal, soweit wir uns erinnern können. Überhaupt wird mir jetzt erst bewusst,
dass der Zion N.P. wesentlich weniger überfüllt zu sein scheint als
gestern. Vermutlich haben viele Amerikaner bereits wieder die Heimreise
angetreten. |
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Dieser kostenlose Shuttle wird ebenfalls vom
Nationalpark betrieben und verbindet vom Eingang zum National Park mehrere
markante Punkte in Springdale. Dieser Service wurde vor einigen Jahren
parallel zur Zion Loop eingeführt um das Verkehrsaufkommen in den
Sommermonaten in den Griff zu kriegen. Lt. Informationen des Zion N.P.
haben sich früher etwa 5000 Autos täglich die etwa 500 existierenden
Parkplätze geteilt oder besser, sollten sie sich teilen. Aus eigener
Erfahrung wissen wir, dass es an bestimmten Punkten des Zion, z.B. Temple
of Sinawa, ab Mittag nicht mehr möglich war, einen Parkplatz zu finden. Wir
selbst haben damals zu gesehen, möglichst am frühen Morgen einen guten
Parkplatz zu ergattern, wenn wir unsere Tour durch den Virgin River zu den
Narrows machen wollten. |
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Doch kommen wir zurück: Wir halten mit dem Shuttle nur
wenige Meter neben unsrem Wagen, wo wir ihn heute in aller Frühe
abgestellt haben. Mit dem Trail Blazer fahren wir wieder in den Park und
halten nochmals am Visitor Center um eine neue Telefonkarte zu kaufen. Ich finde sogar einen Parkplatz fast direkt vor der Tür. |
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Doch vor dem BBQ heißt es "Baden" und so stürzen wir uns erhitzt in die erfrischenden Fluten des Virgin-Rivers bevor wir den Grill anschmeißen |
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Heute gibt es wieder
Filet; Anita vom Geflügel, ich vom Rind. |
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06.07.2006 - ZION N.P. - CALF CREEK | ||
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Wir erwachen sehr früh und bedröppelt. Es
beginnt zu regnen. Anita macht sich gegen 4 Uhr in der Nacht auf den Weg
zum Telefon und kommt nach ca. 15 Minuten nass zurück: Sie bestätigt
recht feucht: Es regnet immer noch! Wir setzen unseren Schlaf bis etwa 7 Uhr fort, wobei es ununterbrochen regnet. Hatte ich gestern Abend nicht noch
geschrieben, dass sich das Wetter gebessert hat und gut zu werden
scheint? |
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Ärgerlich ist auch der Umstand, dass es unser Thermometer "zerrissen" hat. Nach zwei Jahren müssen wir nun tränenreich von ihm Abschied nehmen. | ||
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Zum Verstauen des Materials im Dachsack kommt uns
die Idee, die Picknick-Bank direkt neben den Wagen zu stellen, damit das
Beladen erleichtert wird. Beim Öffnen des Dachsacks muss ich dann
feststellen, dass innen alles schwimmt. Wir wissen im Moment nicht, ob der
Dachsack undicht ist, ich ihn nicht richtig verschlossen hatte oder aber
beim Öffnen Wasser hereingelaufen ist. Auf jeden Fall ist unser zweites
Zelt von außen nass und auch unser Air-Jack. |
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Wenn wir den Zion über den Osteingang verlassen, dann gelangen wir nach etwa 20 Meilen zu Mount Carmel. Und wer einen unserer Reiseberichte aus dieser Gegend gelesen hat, weiß, was uns dann erwartet: Golden Hill - Restaurant und Scones. Die Vorzeichen sind gut: Das Golden Hill ist erleuchtet und hat geöffnet. Und so bestellen wir als notwendige Beigabe zu unseren Scones mit Honey-Butter ein Vegetable-Omelette für Anita und ein Steak-and-Cheese-Omelette für mich. |
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Die Scones sind jedoch der
absolute Höhepunkt und so heben wir sie nicht als Nachtisch auf sondern essen sie vorweg und lassen dafür lieber
unsere Omelettes stehen. Beim Verlassen des Restaurants stellen wir fest, dass sich das Wetter nicht wesentlich gebessert hat, stattdessen hat wieder in leichter Regen eingesetzt. Wir nehmen wieder Fahrt auf, wobei Anita fährt und ich so tue, als würde ich schlafen. Anita kontert am Ende der Fahrt: "Du hast geschlafen!" |
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Am Bryce Canyon halten wir am Ruby`s Inn.
Während ich mich durch die Outdoor-Abteilung kämpfe telefoniert Anita
wieder mit der Heimat. Am Internet-Account, der seit unserem letzten
Besuch wieder ausgebaut wurde, rufen wir unsere Mails ab: Rund 50 Mails
hat jeder von uns beiden, davon 40 Spam, der Rest Werbung. Tatsächlich
habe ich eine einzige Mail, die für mich wichtig ist. Und dann
recherchieren wie noch nach dem Wetter in den nächsten Tagen in unserem
Gebiet. Es wird von Regenwahrscheinlichkeiten von 40-20% gesprochen, was
uns hoffen lässt. Ab Wochenende soll es sogar noch deutlich besser werden. |
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Beim Befahren des Campgrounds stellen wir ein Reihe von
Dingen fest: |
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Wir checken ein und bauen unser Zelt auf, wobei
wir lange hin- und herüberlegen, in welche Richtung wir es aufbauen. Es
gesellt sich noch eine fünfte Erkenntnis: Die Sonne brennt erbarmungslos
und lässt den Zeltaufbau fast zur Qual werden. Nachdem alles aufgebaut
und unser Equipment von heute morgen getrocknet ist, hält ein Wagen direkt
hinter unserem. Es entsteigt eine Asiatin, die uns bittet, ob sie hier
parken darf, weil sie gerne zu den Lower Falls gehen möchte. Sie hat das gestern
auch schon getan und auch hier geparkt, aber da war die Site noch
unbesetzt. Nach kurzem Smalltalk erlauben wir ihr dies und sie verlässt
den Parkplatz in Richtung Trailhead. Langsam reimen wir uns die Sache
zusammen und ärgern uns: Sie parkt hier, weil es auf dem Parkplatz $2
kostet und auf den Sites bis zu 2 Autos stehen dürfen. Sofort fallen uns
Bekannte von uns ein, die aufgrund ihrer Sparsamkeit auch auf so eine Idee
hätten kommen können. |
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Nett ist auch, dass das Mädel an der Kasse offensichtlich mit ihren Job überfordert zu sein scheint: Die ersten Pattis bekommen wir nicht, weil kein Preis drauf steht. Stattdessen müssen wir ein anderes Paket nehmen. Und dann ist sie erstaunt über die Kirschen und fragt uns, wo wir die denn herhaben. Wir zeigen ihr diese "Geheimquelle" : das Kühlregal. Sie ist überrascht und sagt, dass sie gar nicht wusste, dass sie so etwas führen. Wir fragen erst gar nicht, ob die Kirschen vielleicht schon so lange dort liegen, dass sich nur niemand mehr daran erinnern kann...
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Wir fahren zurück zum Campground. Doch das geht nur mit Durchqueren eines kleinen Baches, was natürlich einen riesigen Spaß bereitet. Übrigens gibt es hier am Eingang einen riesigen Haufen Holz und die Camper dürfen sich hier kostenlos bedienen, wo bei sie jedoch gebeten werden, sich "sparsam" zu bedienen. |
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Während Anita mit dem Grillen anfängt
repariere ich meine Brille und tippe an unserem Tagebuch und plötzlich kommt auch die eben erwähnte
Asiatin zu ihrem Auto zurück. Sie relaxt, geht zur Toilette und relaxt
weiter. |
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Nachdem sie feststellt,
dass man mit uns heute
keinen Staat machen kann, verlässt sie wieder unser Revier und fährt von
dannen. |
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07.07.2006 - CALF CREEK / Hike zum Calf Creek Waterfall | ||
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Um 3:00 Uhr klingeln unsere Handys. Wir
quälen uns aus dem Zelt, ziehen uns notdürftig an und starten leise, so
gut es eben geht, den Wagen und fahren 11 Meilen bis zu der gestern
entdeckten Tankstelle in Boulder. Um kurz nach Vier hiesiger Zeit muss
Anita daheim anrufen und weil wir etwas zu früh eintreffen, dösen wir
noch ein wenig im Auto vor der völlig verwaisten Tanke. Gegen 4:05
telefoniert Anita mit der Heimat und kurz darauf sind wir schon wieder
unterwegs zurück durch die langsam nur Neige gehende Nacht. Im Osten
erhellt sich langsam das Firmament. Wir rollen wieder auf den Campground,
wo noch immer kein Leben zu sehen ist und
verkriechen uns wieder in das Zelt um etwas Schlaf nachzuholen. |
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Um kurz nach Neun betreten wir den
Trailhead zum Lower Calf Creek Fall. Der Hike ist nur drei Meilen lang.
Vor einigen Jahren haben wir den Trail bereits ergangen und damals habe
ich auf dem Hinweg fast schlapp gemacht. Bestimmt nicht wegen der Länge,
auch die Höhenunterschiede sind kaum merklich, allerdings ist der Hike im
Sommer extrem heiß: Die Sonne knallt ins Tal, der Weg ist weitgehend
überwuchert, so dass die aufgeheizte Luft steht und kaum eine Zirkulation
möglich ist. Erst nach dem damaligen Bad in dem Pool ging es mir besser
und den darauffolgenden Rückweg bezeichne ich heute aus der Erinnerung als "Easy Walk". |
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Im Gegensatz zu damals scheint jedoch heute weniger los zu sein: Uns kommt auf der ganzen Strecke nur ein einziges Pärchen entgegen. Ziemlich irritiert sind wir von einem Drahtseil am Wegesrand, das wie aus dem Boden zu wachsen scheint. Unsere Köpfe drehen sich wie Rund-um-Leuchten aber wir entdecken trotz aller Mühe keine "versteckte Kamera". Also ignorieren wir das Phänomen und gehen rätselnd weiter. |
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Je näher der Weg sich dem Fluss nähert desto besser ist das aus 40 Metern in die Tiefe fallende Wasser schon zu hören. Etwa 200 Meter vor dem Ziel zeigt sich der Wasserfall in der Ferne in seiner ganzen Pracht.
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Die restliche Strecke werden wir förmlich von der Neugierde getragen, so dass wir ohne Anstrengung den Lower Creek Fall nach genau 1 Stunde und 25 Minuten erreichen. Allein sind wir zwar nicht, dennoch ist er tatsächlich wesentlich weniger frequentiert als bei unserem ersten Besuch. Ernüchternd ist jedoch der kräftige Wind, der uns vom Wasserfall entgegenpeitscht. Außer, dass der Wind uns nässt, ist er sogar so kalt, dass wir an ein Bad gar nicht erst denken brauchen, zumal sich die Sonne mit unserem Eintreffen am Ziel hinter den Wolken versteckt. |
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Statt unser großes Saunatuch zum Abtrocknen zu nutzen legt es sich Anita zum Wärmen um. Wir wechseln mehrmals unseren Sitzplatz am Rande des Pools, um eine Stelle zu finden, die weniger windig und kalt ist. Mit der Zeit kommen zunehmend mehr Besucher, doch keiner fast sich ein Herz, in das eiskalte Wasser zu gehen. Es juckt mich schon, reinzuspringen. Ich befürchte auch nicht das eisige Wasser, das ich ja schon kenne. Aber der Gedanke, mich anschließend bei diesem Wind wieder zum Trocknen hinzusetzen, lässt mich von der Idee Abstand nehmen. Wir hätten ja trockene Kleidung mitbringen können, aber das haben wir sein lassen, denn wo soll man sich denn hier ohne gegen den Anstand zu verstoßen in dem prüden Amerika umziehen??? |
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So sitzen wir also rum, knabbern an einem Cliff
bzw. an dem bereits erwähnten Trail-Mix von vorgestern und warten darauf,
dass vielleicht doch einer den Startschuss zum Baden gibt. Anita sieht mir
meinen sehnsüchtigen Blick an und weiß, was in mir vorgeht. "Zum
Glück geht keiner rein", sagt sie fürsorglich, "denn dann bis
du sofort dabei und holst dir vielleicht auch eine Erkältung!" Den
ersten Teil dieser Vermutung kann ich uneingeschränkt bestätigen, der zweite
Teil erscheint mir rein hypothetisch. |
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Nach 1,5 Stunden vergeblichen Wartens
rüsten wir uns wieder für den Rückmarsch und "just in Time"
kommt die Sonne wieder heraus um uns den Rückweg nicht ganz so leicht zu
machen. Allerdings türmen sich dicke und beeindruckende Wolken auf, die
unsere Beine schneller werden lassen. |
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Zwischen Trailhead und Campground liegt
jedoch noch genau jener Bachlauf, durch den wir gestern rasant mit dem Auto
gefahren sind. Und so bleibt uns diesmal nichts übrig, als zu Fuß
durchzuwaten. |
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Frisch gestylt fahren wir zum Einkaufen und
verlassen den Campground nicht nach links in Richtung der "Metropole
Boulder" sondern nach rechts in Richtung Escalante. Escalante ist
größer als Boulder aber dafür auch fast doppelt so weit entfernt von
unserem Campground. Nach gut 20 Meilen erreichen wir das kleine Städtchen, wo Anita sofort telefoniert. |
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Recht schnell verkriechen wir uns wieder in das Zelt. Jetzt aber unter die Decke ! Es ist frisch und wir nehmen sogar etwas dickere Schlafsachen mit rein. Doch gerade als wir einduseln wollen bekommen wir Besuch: Ein dickes Brummen fliegt in unser Vorzelt und verfliegt sich zwischen Innen- und Außenzelt. Wir würden vor Schreck im Zelt stehen, wenn es ausreichende Stehhöhe hätte. Wir klopfen und wackeln an den Wänden und versuchen den ungebetenen Gast zu vertreiben. Stattdessen verfliegt es sich immer mehr und findet den Weg überhaupt nicht mehr. Ich schmeiße meine MagLite an und weise dem Piloten per Flutlicht den Weg und da erkennen wir auch, wer uns besucht: Ein Kolibri, der sich wohl von unserem knallgelben Innenzelt angesprochen fühlte und irgendwie nicht weiterkam. Dank des Positionslichtes findet er in Bruchteilen von Sekunden den Ausgang und verabschiedet sich mit einem tiefen "Brrrrrrrr". Nach diesem Erlebnis schlafen wir ganz schnell ein. Also dann, bis morgen. |
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08.07.2006 - CALF CREEK - NATURAL BRIDGE MONUMENT | ||
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Ab 6 Uhr nervt uns Seaned O`Connor als Weckton
auf dem Handy, doch wir haben die bessern Nerven. Schließlich ist es der
erste Tag, an dem Anita bzw. wir nicht mitten in der Nacht zum Telefonieren
müssen. Um 7:15Uhr versagen dann aber doch unsere Nerven und wir beginnen
mit dem Abbau des nassen Zeltes, nachdem es heute Nacht wohl noch eine
ganze Zeit geregnet haben muss. Bei Torrey halten wir an der Tanke, um unser Auto und jetzt auch unseren Reservekanister aufzufüllen. Kurz vor "Voll" schaltet die Tanksäule bei exakt $50 ab. Ich überlege und stelle fest, dass wir bisher noch nie für $50 Dollar getankt haben. In der Tankstelle erwerben wir noch einige Getränke und dabei erkundige ich mich bei der Kassiererin, ob es seine Richtigkeit hat, dass die Säule abgeschaltet hat. Sie bestätigt mir, dass dies eine Sicherheitseinrichtung ist. Bei höheren Beträgen als $50 muss bei Kreditkarten erst per Telefon nachgefragt werden, ob sie gedeckt ist. |
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Nach etwa 70 Meilen entdecke ich ein interessantes Schild "Historic Town". Ich weise Anita nach einiger Zeit des Vorbeiflugs darauf hin und frage, was sich wohl dahinter verbergen mag. Sie erwidert nur: "Sollen wir umkehren?", worauf ich nur sage: "Wenn du möchtest". Diese wenigen Worte stehen symbolisch als Alternative für eine ansonsten notwendige stundenlange Diskussion. Im Sinne des bekannten Kommunikationsmodells verbirgt sich dahinter Folgendes: |
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Er sagt: "Was verbirgt sich eigentlich
hinter Historic Town?" und meint "Oups, sie ist ziemlich schnell
daran vorbei gefahren und eigentlich hätte ich gerne nachgeschaut, was
das ist" |
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Aber das ist ja alles nur Schnick-Schnack, in Wirklichkeit sieht das bei uns ganz anders aus ;-) Aber vorsichtshalber kehrt Anita dennoch um. Wir fahren also von der Hauptstraße runter. Die unpaved Road führt durch eine kleine geflutete Senke und nach 2 Meilen biegen wir links ab. Nach weiteren 300 Metern stehen wir am vermutlichen Ziel und wissen eigentlich gar nix damit anzufangen. Außer ein paar alten Stühlen und Wasserleitungen und anderem Gerümpel gibt es nichts, was an die Historic Town erinnert. Im tiefen Schlamm, der sowohl unserem Auto als auch unseren Schuhen zusetzt, drehen wir wieder und fahren das Stück genauso unwissend wie hin wieder zurück. An der Kreuzung zum Highway entdecken wir dann eine große Wand, die mit viel Mühe hergerichtet einige Infos gibt. Nur die restaurierte Cabin haben wir nicht entdeckt. |
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Wir biegen wieder auf den Highway und im Vorbeiflug (schon wieder!) erkenne ich die Cabin, die ich vor einigen Minuten auf der Wand gesehen habe. Entsprechend unseres ersten Dialoges kehren wir wieder um, so dass ich ein paar Fotos machen kann. |
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Auf der weiteren Fahrt gibt es keinen Anlass mehr zum Drehen. Wir fahren weiter über die 24 bis zum Viewpoint über die letzten Ausläufer des Lake Powell. In der Ferne erkennen wir bereits jene Brücke über den Colorado, auf der Anita im letzten Jahr unseren Autoschlüssel verloren hat. |
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Wir halten selbstverständlich noch mal auf der Brücke, verstauen jetzt aber alle gefährdeten Utensilien in Hosentaschen mit Reißverschlüssen. Oben auf der Brücke sehen wir noch einmal in die Tiefe, um nochmals Ausschau nach dem grünen Mäppchen zu halten. Die Chance ist natürlich gleich Null, aber man könnte ja doch Glück haben... |
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Leider haben wir nur "Bad Luck" (kein Glück) so dass wir die Fahrt fortsetzen und nach insgesamt 160 Meilen das Natural Bridge Monument erreichen. Ohne irgendwo anzuhalten starten wir durch zum Campground und drehen unsere übliche Runde. Von den 13 Sites sind lediglich 2 oder 3 besetzt, so dass wir uns ein schöne außenliegende Site aussuchen. Die Sites haben sog. "Tent Pads", etwa mit einem Sandkasten vergleichbar, wo Zelte aufgestellt werden können. |
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Die Vorteile liegen auf der Hand bzw. unter dem Zelt: Keine Ameisen, der Untergrund ist eben und glatt, und die Heringe können ebenfalls leicht eingeschlagen, wenn nicht sogar eingedrückt werden. Nachteil: Sie sind nicht gerade amerikanisch dimensioniert und uns scheint, dass hier lediglich Kinderzelte reinpassen. Unser großes Vaude passt definitiv nicht und ich glaube auch unser Walmart ist größer als die "Sandlkiste". Also suchen wir in anderes nettes Plätzchen innerhalb der Site und finden auch eins. Wichtig ist immer, dass der Untergrund insgesamt eben ist, damit man nicht "Kopf unter" schläft oder nächtens beim Umdrehen wegrollt. Und dann sollte er auch wenig Steine usw. haben. Und dann können wir unser Zelt diesmal auch noch so ausrichten, dass wir beim Einschlafen und Aufwachen ein herrliches Panorama haben. Innerhalb weniger Minuten -man merkt die aufkommende Routine- steht das Zelt. Für den obligatorischen Innenaubau haben wir im Moment noch keine Zeit, da wieder "Telefon-Time" angesagt ist. |
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Wir fahren an der Self-Registration vorbei, checken zunächst für einen
Tag ein und fahren weiter zum Visitor-Center. Hier telefoniert Anita
mit der Heimat, holt sie sich den Stempel für ihren Park-Pass und beide
suchen wir die "Restrooms" auf. |
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Wir kurven die wenigen Hundert Meter zurück zum Campground und machen uns an den Innenausbau unseres Zeltes. Das Wetter zeigt sich so, wie es die Wettervorhersage im Visitor Center versprochen hat: Es ziehen große dunkle Wolken auf und eigentlich ist für heute Abend und diese Nacht "Heavy Rain und T-Storms" angesagt. |
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Wir verschnüren unser Zelt, machen es regendicht und fahren einmal die Loop, die uns morgen erwarten wird, ab, wobei wir an den Aussichtspunkten "Sipapu Bridge" und "Kachina Bridge" kurz anhalten um einen schnellen Blick auf die Brücken zu werfen. |
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Wir beenden die Loop und fahren wieder zum Campground um zu Grillen. Kurz bevor das Fleisch verzehrfertig ist kommen auch die ersten Tropfen. Wir ziehen unseren Campingtisch und unsere Stühle aus dem Wagen und bauen alles im Vorzelt auf. Anita verfrachtet währenddessen Senf, Soße und alles weitere Zubehör ebenfalls in das Vorzelt |
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Das Manöver gelingt: Kaum ist alles unter dem Vorzelt, hört der Regen schlafartig auf. Somit kommen wir tatsächlich doch noch in den Genuss, unser Essen unter freiem Himmel einzunehmen. Die Campsites um uns herum füllen sich allmählich. Erstaunlich finde ich, dass einige Reisende sich erst gegen 6 oder 7 Uhr auf die Suche nach einem freien Plätzchen begeben. Mir wäre das zu unsicher. Anita kommentiert dies ironisch: "Es muss ja auch nicht jeder wie du schon am Morgen um 8 Uhr die Campsite für den Abend haben". Sie übertreibt, vor 10 Uhr haben wir -glaub ich- noch nie eine Site "klar gemacht". |
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Wir nutzen nach dem Essen die Trockenphase und präparieren unsere Backpacks für morgen, wobei ich mich wieder für die große Kamera entscheide. |
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Nach dem anschließenden abendlichen Tippen dieser Zeilen verschwinden wir wieder ins Zelt, mit einem traumhaften Panorama vor dem Zelt !!! Nun denn, das muss doch eine besonders tolle Nacht werden! |
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09.07.2006: NATURAL BRIDGE MONUMENT | ||
Heute weckt uns ab 6:00Uhr "Lemon-Tree" auf dem Handy, der ganz schön penetrant werden kann. Wir "Snoozen" ihn ein paar Mal aber dann gewinnt er Oberhand bzw. wir ergeben uns. Also wieder rausklettern aus dem Bettchen. Die Nacht hatte es in sich, es hat ziemlich stark geregnet und so ist wieder mal alles nass. Entschädigt werden wir mit einem herrlichen View aus unserem Zelt heraus über das Tal bis in die Berge. Der Himmel ist knackigblau und kaum ein Wölkchen, so dass der starke Regen in der Nacht wie ein Traum erscheint, wenn nicht alles nass wäre! |
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Wir machen uns startklar, wieder
entscheide ich mich wie erwähnt für Wasserrucksack und große Kamera. Gegen 8:10Uhr
sind wir mit dem Wagen am Trailhead. Anita kommentiert etwas bissig, dass
wir wieder nicht früh genug "in die Puschen" gekommen sind, weil
wir ja eigentlich um 8Uhr schon auf dem Hike sein wollten. Wir finden aber
beide genügend Ausreden, warum es heute solange gedauert hat. |
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Der Abstieg zur "Sipapu-Bridge" ist der steilste von den dreien: Auf 1,9km Länge steigt man über 150 Meter in die Tiefe. Ich finde es aber auch das interessanteste und abenteuerlichste Stück, denn man überwindet den Abstieg über zwei Treppen und drei Holzleitern. Der Weg ist absolut eindeutig gekennzeichnet, ein Verlaufen unmöglich. |
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Hoch interessant wie imposant ist der Abschnitt, bei dem der Weg unter einem Felsüberhang vorbeiführt. Unsere Köpfe sind mehr nach oben als nach vorne gerichtet. |
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Und während wir langsam in die Tiefe gehen ist über uns mächtig was los: Insgesamt 8 Greifvögel kreisen über unseren Köpfen. Leider kennen mir uns mit Vögeln nicht aus und so können wir nur ahnen, um was es sich handelt: Adler. Vielleicht aber auch Geier. Zumindest hört sich das gut an. Vielleicht kann uns ja ein Leser weiter helfen... |
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Unten angekommen sind wir schon platt, insbesondere Anita mit ihrer Erkältung. Die Sonne brennt ins Tal und erhitzt den zugewucherten Grund des Canyons. Die Sipapu-Bridge ist hinter der Rainbowbridge die zweithöchste Bridge der Welt und überspannt uns beeindruckend. Der Name kommt von den Indianern und bedeutet etwa riesiges Fels-Maul. Apropos "Maul". Direkt neben uns nimmt eine Echse in "Mordsgeschwindigkeit" einen riesigen Käfer ins Maul. Und das nicht, um ihn zu tragen. Offensichtlich ist sie mit Fressen so abgelenkt, dass es sie überhaupt nicht stört, wenn ich sie mit mehreren Objektiven hautnah beobachte... |
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Zu unserer Überraschung fließt heute ein schlammiger Fluss unter dem Fels-Maul. Damals war hier alles knochentrocken und wir konnten gemütlich Siesta halten. Nach einem kurzen Shooting stehen wir nun vor der Frage, wie es weitergeht: Da Anita arge Schwierigkeiten mit der Luft hat schlage ich vor, den Hike hier schon abzubrechen und wieder hochzukrabbeln. Doch den anstrengenden Weg zurück möchte sie auf keinen Fall. Die Alternative ist, den Weg durch den Canyon zur zweiten Bridge zu nehmen, wenn man ihn finden würde! Ein Schild zeigt zwar in Richtung Fluss, es ist aber kein Weg zu erkennen. Wir fragen uns ernsthaft, wie und wo er wohl ist. Nach langem Studieren der Karte und des Schildes überqueren wir das schlammige Rinnsal und suchen auf der anderen Seite den Weg. Das ganze entpuppt sich als abenteuerliches aber auch sehr anstrengendes Unternehmen. Auf den nächsten 2,5 Meilen überqueren wir etwa ein Dutzend Mal den mehr oder weniger breiten Sud. Die komplette Strecke ist mit zwei bis vier Stunden angegeben, das werden wir niemals schaffen. Dieser Wert ist m.M. nur zu schaffen, wenn der Fluss trocken ist und man den direkten Weg durch das Flussbett nehmen kann. Dann ist schnelles Hiken möglich. Doch jetzt sind wir hauptsächlich damit beschäftigt, den Weg zu suchen, nach Fußspuren als Anhaltspunkt Ausschau zu halten und den Schlamm zu überqueren, ohne darin zu versinken. Wir ärgern uns ein wenig über die Rangerin vom Vortag, die uns -auf diesen Hike angesprochen- nicht von dem Zustand berichtet hat. |
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Trotz aller Anstrengungen verlieren wir
nicht den Blick für die Schönheit, mit der uns der Canyon begegnet. |
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Nach etwa 2 Stunden erreichen wir die zweite der insgesamt drei Brücken. Der Brücke gegenüber rasten wir für etwa 20 Minuten und stärken uns mit einem Cliff und dem bereits mehrmals erwähnten Trail-Mix. Währenddessen schauen wir schon mal, wie der Weg weitergehen wird, wobei wir auf Schwierigkeiten stoßen: Laut grob gezeichneter Karte müssen wir die zweite Brücke rechts liegen lassen und dem Fluss weiter links herum folgen. Beim genauen Hinsehen erkennen wir jedoch, dass der Fluss links gar nicht weitergeht, wir ihm also gar nicht folgen können um gleichzeitig die Brücke rechts liegen lassen zu können. Wir probieren theoretisch alle Varianten, drehen die Karte mehrmals um einige Grad aber kommen immer wieder zu dem Schluss, dass die Karte die Situation falsch wiedergibt. |
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Nach vollzogener Rast stehen wir auf, nehmen zwei Anläufe einen Weg zu finden und beschließen dann, doch das Ufer zu wechseln und durch die Brücke hindurchzugehen. Und siehe da: plötzlich taucht ein Holzschild auf, das uns den weiteren Trail weist. |
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Aufgrund Anitas Zustand entscheiden wir uns gegen die dritte Brücke und steigen stattdessen an der zweiten Brücke auf. Der Aufstieg an der "Kachina Bridge" soll weniger steil sein als der der Sipapu Bridge, doch davon merken wir und insbesondere Anita nichts. Der Weg ist gut ausgeschildert bzw. eindeutig mit Steinmännchen markiert. Statt Treppen und Leitern gibt es hier mehr Serpentinen und Stufen. Alles insgesamt gut zu meistern, wenn nicht immer alles in der prallen Sonne stattfinden würde. Allmählich kommt der Parkplatz in Sicht.
Was uns bei anderen Hikes stets zu Freudentaumeln verführt hat, ist jetzt
eher Anlass zur gedämpften Freude: Es ist ja nur ein Zwischenstopp, weil unser
Auto auf dem Sipapu-Bridge-Parkplatz steht. Und hierhin führt ein Hiking-Trail
von insgesamt 2,5 Meilen quer über das Plateau. |
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Mein Angebot, dass Anita hier wartet und ich bis zum Parkplatz laufe, das Auto nehme und sie dann mit kühlen Getränken abhole, wird abgelehnt: "Man startet den Hike zusammen, also beendet man ihn auch zusammen.", kommentiert Anita ihr "Nein". In ihrem Gesicht steht nach einer halben Stunde
des Laufens geschrieben, dass sie diesen kernigen Satz doch etwas bereut.
Der Weg ist weitgehend eben, verläuft etwas zick-zack zwischen und um
Sträuchern herum und ist dann wieder gut mit Steinmännchen markiert. |
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Unser GPS-Gerät zeigt an, dass wir
mittlerweile weniger als 1 km vom Parkplatz entfernt sind und in die
Freude, es gleich geschafft zu haben, mischt sich die Erkenntnis, dass noch
einmal ein kräftiger Anstieg zu bewältigen ist. |
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Ein wenig geschafft wechseln wir die
Hiker-Schuhe gegen die Freizeit-Schuhe und fahren Richtung Visitor-Center. Zum einen
tätigt Anita wieder ihren täglichen Anruf, zum anderen ziehen wir am
dortigen Automaten knackig-kalte Getränke, die ziemlich schnell leer
sind... |
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Wir fahren zurück und drehen noch einmal eine
neun-Meilen-Loop und nun von oben noch einmal zu sehen, was wir heute
erlaufen haben. Aufgrund unserer GPS-Aufzeichnung lässt sich sehr schön
erkennen, wo unser heutiger Hike entlang gegangen ist. Zu Beginn dieser
Loop ist mir ein Missgeschick der "Fahrbahnmarkierer"
aufgefallen, was ich gerne fotografiert hätte. Da wir wieder ziemlich
schnell daran "vorbei geflogen" sind, bitte ich Anita, noch
einmal den 9 Meilen-Loop zu erfahren, damit ich das nette Foto machen
kann. |
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Doch zurück zum
Abendessen: Heute gibt es Suppe und für mich das kalte Steak von
gestern. Anita überlegt bei den Vorbereitungen, ob es wohl möglich ist,
die Dose mit der Suppe direkt auf den Kocher zu stellen, statt die Suppe
erst in den Topf umzuschütten. Schließlich erspart dies, in der Wildnis einen
weiteren Topf spülen zu müssen. |
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10.07.2006: NATURAL BRIDGE MONUMENT - FRUITA | ||
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Am frühen Morgen lassen wir uns wieder von den Handys wecken und wir erblicken den Tag mit einem herrlichen Panorama durch unser Zelt. Es macht sich morgens bezahlt, wenn man am Vortag die Aufstellung und das "Einnorden" des Zeltes wohlbedacht vornimmt. Wir bauen unser "Häusle" ab, verstauen alles wieder im Dachsack und machen uns auf den Weg in Richtung Osten nach Colorado. |
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Unser Frühstück besteht mal wieder aus
den heißgeliebten "Bearclaws" und einem Kaffee, den wir uns an
einer Tanke besorgen. |
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Wir beschließen, in Moab bei Denny`s zu
Mittag zu essen und erschrecken, als wir sehen, dass sich gerade eine
Busladung voller Touris auf den Weg zu Denny`s macht. Wir haben Glück, sie
sammeln sich noch vor dem Lokal und so drängeln wir uns elegant an ihnen
vorbei. Wir haben Pech. Trotz unserer Unverfrorenheit stehen wir im Denny`s
an einer langen Schlange Wartender, so dass wir uns umentscheiden und statt
Denny`s in Moab zu Mc.Donald`s in Moab wechseln. |
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Und beim Verlassen von Moab, nach dem Rechtsabbiegen entdecken wir unser Schild!!! (Na ja, wir haben schon ein klein wenig nachgeholfen...) | ||
Nach dieser
Entdeckung geht es aus Moab
raus, wir folgen dem Colorado und wir passieren die vielen Campgrounds und
Recreation Areas. An unserem "Big Bend-Campground", den wir
bereits letztes Jahr und in diesem Jahr im April aufgesucht haben, halten
wir kurz an und schauen uns "unsere" Site 22 an, die ja direkt
am Colorado liegt. Im April d.J. war dies die einzige freie Site und nach
einer ersten Enttäuschung entdeckten wir hinter einem etwas zugewachsenen
Weg eine traumhafte, abgelegene Site mit Blick auf den Colorado. Wir
schlagen uns heute wieder durch das Dickicht des zugewachsenen Weges und staunen nicht
schlecht: Die Büsche sind so gewachsen, dass wir nun kaum noch einen
Blick auf den Colorado hätten. |
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Wir fahren weiter und halten an der Red Cliff Lodge. Auf diesem Terrain ist einstmals der Film "Rio Grande" mit John Wayne gedreht worden. Das Gebiet stand in den letzten Jahren leer und nun ist eine beindruckende, wenn auch nicht gerade billige Lodge entstanden. Zimmerpreis: ca. $170. |
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Wir fahren weiter, entern Colorado und kommen am
späten Nachmittag in Fruita, dem Ausgangspunkt für unser Vorhaben im
Colorado National Monument, an. Da es Anita immer noch nicht besser geht
entscheiden wir uns für ein Motel. Aus den drei zu Verfügung stehenden
wählen wir das, das nicht Kette und wenigstens nur zweietagig ist.
Mit der AAA-Card drücken wir den Preis um die Tax. |
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Doch zunächst machen wir einen Abstecher in den Park um uns schon einmal umzusehen. Im Visitor-Center erkundigen wir uns nach dem Wetter, das für heute eine Regenwahrscheinlickeit von 50% angibt (da ist sie wieder!!!) und für die nächsten Tage 30% und 20%. Wir sehen uns die Slide-Show an. Tatsächlich, hier gibt es noch eine. Beeindruckende Bilder, schöne Übergänge und eine völlig missratene Geräuschkulisse. In einer Sequenz sieht man Radfahrer und plötzlich ertönt im Hintergrund eine Geräuschkulisse, die wir nicht zuzuordnen wissen. Aber wie gesagt, die Bilder sind schön... |
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Unsere Planung sieht den Besuch
des
Rattlesnake-Canyons vor. Hierzu ist eine mehrmeilige Tour mit dem Wagen zum Trailhead zu
überwinden. Wir erkundigen uns bei der Rangerin nach dem Weg und
seinem Zustand. Was jetzt passiert haben wir in all den Jahren bei Rangern
/ Rangerinnen noch nie erlebt: Die erste Rangerin ruft die Kollegin und
sagt, sie sei die Spezialistin für den Rattlesnake-Canyon. Die Kollegin
erscheint und sieht sich den Plan an und ist offensichtlich völlig desorientiert. Sie findet weder den Trail, noch den Trailhead oder
gar
den Weg dorthin. Sie sucht und sucht mit ihrem Finger über die
Karte und scheint tatsächlich ratlos zu sein. Anita erklärt ihr, wo wir
im Moment sind und was der Weg zum Trailhead sein müsste. |
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Wir fahren noch kurz im City-Market
Lebensmittel einkaufen und machen statt BBQ auf dem Campground Picknick im Zimmer. Wir
dinieren "Southern Pacific Salad" und "Sushi". Dabei
studieren wir ausgiebig das zu Verfügung stehende Kartenmaterial und
entdecken plötzlich, dass man auf dem ganzen Stück - mit Ausnahme des letzten
Teilstücks vor dem Trailhead- wild campen darf. Allerdings bedarf es
einer Backcountry-Permit, so dass wir morgen doch noch einmal zum
Visitor-Center müssen. Und noch etwas gibt es zu berichten: Wir können
ausgiebig duschen... |
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11.07.2006: FRUITA - COLORADO N.M. | ||
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Nach dem Aufstehen gibt es eine angenehme
Morgentoilette. Obwohl ich hier von den Annehmlichkeiten eines Motels zu
schwärmen scheine gibt es für uns dennoch seit einigen Jahren nichts
schöneres als Campen, wenn man von Stürmen oder sintflutartigen
Regenfällen
mal absieht. |
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Wir steuern das Visitor-Center an und
erklären einer neuen Rangerin unseren Plan. Sie scheint kompetenter als
ihre Kollegin von gestern zu sein, rät uns jedoch dringendst davon ab,
diesen Plan umzusetzen. Nachdem es drei Tage sehr viel geregnet hat ist
der Weg bis zum Trailhead sehr nass und schlüpfrig. Sie spricht davon,
dass es wie Fahren auf dem Eis ist und der Weg daher sehr gefährlich bzw.
unpassierbar ist. Stattdessen gibt sie uns ebenso viele Pläne wie Tipps,
was wir stattdessen machen sollen. Nach einem langen frustrierenden Gespräch verlassen wir das Visitor-Center und setzen uns ins Auto, um
neue Pläne zu schmieden. |
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Die Upper-Bench-Road ist eine Sandpiste und zum Glück trocken. Wir durchfahren nach etwa einer halben Meile ein abschüssiges Stück durch einen Wald. Von hier aus geht es wieder steil hoch. Oben wechselt der Untergrund dann allmählich von Sand in Stein aber bis auf wenige Pfützen ist der Weg trocken, fest und bestens befahrbar. So kommen wir wesentlich weiter als gedacht. Nach rund sechs Meilen verschmelzen Upper- und Lower-Bench-Road und hier entdecken wir sogar die von der Rangerin erwähnten Möglichkeiten des Campens. Wir sind erstaunt über die unnötigen Warnungen von ihr und freuen uns, den Weg trotzdem ausprobiert zu haben. Nach diesem kurzen Stück von etwa 1 Meile beginnt jener Teil, vor dem wir gewarnt wurden. Auch im Internet haben wir einen Reisebericht gefunden, der genau dieses Stück als schwierig bezeichnet und so konzentriere ich mich auf der Fahrt besonders. Der erste Teil dieses berüchtigten Teils ist absolut "easy" und wer den White-Rim-Trail oder das letzte Stück zum Toroweap überstanden hat, braucht sich nicht zu fürchten. Kaum spreche ich es aus, da tauchen auch die ersten Felsstufen auf, von denen berichtet wurde. Ich steige aus um mir die Situation anzusehen und dirigiere unser Monster langsam aber sicher Stufe für Stufe runter ohne aufzusetzen. Nach einigen Minuten erreichen wir den Trailhead und wissen jetzt, dass wir die Wanderung machen können und werden ! |
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Hoch über uns kreist ein Greif, den wir
mal spontan als Golden Eagle identifizieren. Also ein Adler scheint es
tatsächlich zu sein, aber ob nun gerade ein Golden Eagle ist wissen wir
nicht. Wir gehen mal davon aus, soll uns doch mal einer das Gegenteil beweisen... |
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Nach einigen Minuten erreichen wir die
Verbindung von Upper und Lower Bench, stellen unseren Wagen an einem
provisorischen Zaun ab, der Orientierungspunkt für das Backcountry-Campen
ist und wollen in ca. 50 Meter Entfernung von Weg und
Auto unser Zelt aufbauen. Hier in der Wildnis einen geeigneten planen Platz
zu finden ist schwierig, insbesondere für unser großes Zelt.
Da Plane und Zelt von gestern aber noch feucht sind, sind wir gezwungen,
es zum Trocknen aufzubauen. Nachdem wir ein paar Quadratmeter Ebene gefunden haben befreien
wir das Terrain von großen Steinen, Tannenzapfen usw. Schnell
steht unsere Behausung. |
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In der Talsohle angekommen steht nun der
Aufstieg über die selbe Beschaffenheit des Bodens bevor, so dass ich das Manöver
aus Sicherheitsgründen sofort abbreche und beschließe umzukehren. Doch allein das Umdrehen ist
kein Fahren mehr sondern nur noch ein Rutschen und Schieben. Nach nur wenigen Metern
des Wendens drehen alle Räder durch, der Wagen bewegt sich nicht mehr. Beim Aussteigen versinken
wir mit unseren Sandalen im Schlamm und laufen Gefahr, genauso wegzurutschen wie unser
Auto. |
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Mit stark angespannten Nerven starte ich wieder und gebe nun sehr viel Gas, fast bis zum Anschlag. Die Räder drehen zunächst kräftig durch, finden dann aber auf den Steinen Halt und langsam beginnt sich der Bolide vom Abhang zu entfernen. Ich nutze den Vortrieb ohne anzuhalten und schlingere wie eine wildgewordene Ballerina den Weg hoch. Der Wagen tänzelt dabei mit dem Heck nach links, nach rechts, nach links usw. Oben auf dem Hügel angekommen wird der Boden allmählich fester und ich halte geschafft aber glücklich an. Anita ist im Rückspiegel nicht mehr zu erkennen und kommt erst nach einigen Minuten barfuss am Auto an. Sie sagt nur, dass man auf unseren Fahrspuren (und davon gibt es jetzt einige) barfuss ganz gut laufen kann. Neben den Spuren ist das hingegen unmöglich. Während wir froh sind, bis hierin gekommen zu
sein und ohne Schaden "überlebt" zu haben hören wir in der Ferne
den aufheulenden Motor eines anderen Wagens. Unten vom Tal kommt mit viel Anlauf ein schwarzer
Toyota-Geländewagen hochgefahren. Nein, ich verbessere mich, er kommt
genauso hochgetänzelt wie wir. An einer Stelle, wo ich eben gerade mit
dem Heck nach links und rechts ausgetreten habe, schlingert der Toyo so
stark, dass nicht viel fehlt und er dreht sich um die eigne Achse. |
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Hier aber halten wir erst Mal an
und erholen uns vom Abenteuer und beginnen damit, die
"Flurschäden" zu reparieren bzw. den zentimeterdicken Schlamm
von den Füßen zu entfernen. |
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Endlich erreichen wir unser Zelt, das wir also
doch nicht aufgeben mussten. Wir entscheiden uns "einstimmig"
gegen die für morgen geplante Wanderung und verkünden als Leitgedanken:
"Hauptsache, morgen schnell mit Sack und Pack heil hier raus!" |
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Und damit beginnt es auch schon wieder zu regnen. Unser Abendessen, bestehend aus Obst und Joghurt nehmen wir im Auto ein und verschwinden sehr bald im Zelt. Wir freuen uns jetzt schon darauf, die Wanderung vielleicht im nächsten Jahr unter anderen Bedingungen noch einmal in Angriff nehmen zu können. |
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12.07.2006: COLORADO N.M. - MOAB - HORSETHIEF CAMPGROUND | ||
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Wir erwachen mutterseelenallein und wir erwarten, wie gestern morgen, einen strahlend blauen wolkenlosen Himmel vorzufinden, in dessen Mitte uns die Sonne den Weg trockenbrennt. Da das Zelt zu dieser Morgenzeit ungewöhnlicherweise noch nicht in der angemessenen Helligkeit angestrahlt wird, schauen wir neugierig und etwas verschlafen aus dem Zelt. Es erwartet uns ein starkbewölkter Himmel, der nur darauf wartet, sich wieder zu entleeren. |
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Wir schnellen schlagartig hellwach in die Höhe und bauen das Zelt in einer nie gekannten Geschwindigkeit ab. Dabei entfällt das ordentliche Verpacken des Materials im Dachsack genauso wie unsere Morgenwäsche. Wir erinnern uns nur an die gestrige Devise, die da kurz zusammengefasst heißt: "Raus und überleben!" Mit fast schon
riskant hoher Geschwindigkeit von
teilweise über 35 Meilen/h jage ich unseren Wagen über die langsam
schlüpfrig werdende Piste. Die
ersten Tropfen auf der Windschutzscheibe lassen befürchten, dass wir gleich
an der mittlerweile schon berühmt-berüchtigten Stelle scheitern werden. Nach einiger
Zeit erreichen wir die besagte Stelle und beherzt gebe ich einfach nur Gas und jongliere
tatsächlich den Wagen bis zur sicheren Stelle. |
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Wir fahren über die sichere asphaltierte Straße durch den Park und sind so geschafft, dass wir auf alle Sehenswürdigkeiten des Parks verzichten. Mit Ausnahme eines kurzen Halts am Balanced Rock, der sich vor dem bewölkten Himmel atemberaubend abzeichnet. Wir verlassen Park und Schlammschlacht! Nur zwei bis drei Kilometer entfernt sehen wir Erstaunliches: Während Fruita unter einem blauen wolkenlosen Himmel dahindöst, stehen über dem Colorado National Monument dunkle dicke Wolken, die sich offensichtlich seit Tagen vor dem Höhenzug stauen und dort abregnen. |
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An einer Tankstelle besorgen wir uns eine Map von Utah. Da Anita die meisten Strecken unserer Touren schon auswendig kennt und wir ansonsten nur auf die Topo-Maps im Laptop zurückgreifen, wird es leider manchmal etwas eng, wenn wir improvisieren müssen. Mit Bacon-Cheese-Bagel, Obstsalat und der Karte von Utah planen wir bei Mc.Donald`s unsere weitere Route. Wir beschließen, zunächst unsere ursprüngliche Planung zu verfolgen und nach Green River zu fahren um dort den Crystal Geysir zu suchen, den wir per Zufall im Internet entdeckt haben, Anschließend werden wir wohl weiter nach Moab fahren um im Arches mal etwas zu wandern und den weiteren Verlauf überdenken wir dann noch. |
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Mit diesen Ideen im Kopf
machen wir uns auf
den Weg. Vom Osten kommend nehmen wir in Green River die erste
Abfahrt, biegen links über die Interstate 70 ab und siehe da, ein kleines Holzschild weist uns den
Weg
nach links zum 6,8 Meilen entfernten Crystal
Geysir. Nach einigen Hundert Metern über den Schotterweg biegen wir rechts
in eine unpaved Road ab. Ein Hinweisschild bestätigt uns noch einmal, dass wir hier richtig
sind. Nach einigen Meilen über diesen sandigen aber festen !!! Weg
biegen wir nach einem weiteren Hinweisschild wiederum rechts ab. Und dann
sehen wir
hinter einer Kuppe bereits den Geysir sowie ein Motorrad mit
dazugehörigem Fahrer. |
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Wir kommen ein wenig ins Gespräch. Der Biker fährt hier häufig her um auf den Geysir zu warten. Doch der zeigt sich nach seiner Aussage in letzter Zeit eher zurückhaltend. Im Januar und Februar des Jahres ist er am aktivsten. Ich frage ihn, wo denn nun der Schalter ist, damit wir den Geysir mal anschalten können aber den hat er leider auch noch nicht gefunden. |
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Während er uns das alles ausführlich erklärt, hören wir nur wenige Meter von uns entfernt permanent ein "Mudhole" blubbern, das wir ausgiebig fotografieren und filmen. Nach einer Viertelstunde etwa endet das Blubbern und das Wasser versinkt augenblicklich im Boden. Stattdessen beginnt nun das Wasser aus dem eigentlichen Geysir zu blubbern. Meine Hoffung, dass wir jetzt Zeuge einer Eruption werden können, erstickt der Biker im Keime: "Das geht immer so", erklärt er, "wenn das Mudhole still wird beginnt der Geysir zu brodeln und anschließend wieder umgekehrt". Aber mehr tut sich wohl nicht.
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Dafür geht er mit uns über und um den Geysir und zeigt uns interessante Perspektiven und versteckte Löcher mit kristallisiertem Inhalt. Vorsichtig gehen wir über den sehr glitschig aussehenden Untergrund bis er uns überzeugt, dass der Boden absolut rutschfest ist. Sogar mit meinen Flip Flops komme ich trittssicher durch das nasse Element. Er berichtet, dass seine Frau einmal einen Ausbruch gesehen hat, der fast eine Stunde gedauert hat, obwohl die Eruption, die bis zu 20 Meter hoch ist, üblicherweise bereits nach etwa 7 Minuten endet. |
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Diese vielen Informationen fordern ihren Tribut:
Er fragt uns mindestens genauso viel wie er uns erzählt: Ob es in Deutschland
vergleichbare Landschaften wie hier gibt, ob es auch "open Space"
gibt, wie der Euro zum Dollar steht und ob es bei uns auch so viele
Steuern gibt möchte er wissen. Ich albere mit Anita etwas rum, nach dem wir unser Auto unverschlossen
stehen lassen haben: "Vermutlich haut er uns jetzt eins
über die Rübe und plündert uns aus, möchte aber vorher noch wissen, wie
er unsere Euros umtauschen kann". Doch soweit kommt es zum Glück
nicht! Nach diesem interessanten Informationsaustausch steckt sich der Biker
irgendwann einmal eine Fluppe in den Mundwinkel, schwingt sich elegant wie
einst Clint Eastwood statt auf den Gaul auf sein Bike und verlässt uns
als "Fremder ohne Namen" mit den besten Wünschen und Grüßen. Auf dem Weg dorthin überlegen wir noch, wo wir campen werden. Gut vorstellen können wir uns den "Big Bend" direkt am Colorado, über den wir ja vor ein paar Tagen erst wieder rüber gefahren sind. |
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Wie entscheiden uns aber im
weiteren Verlauf
der Fahrt dann doch noch
dafür, uns den "Dead Horse Point"-Campground im selbigen
Statepark anzusehen, der in unmittelbarer Nähe zu Canyonlands liegt. Wir
verlassen daher die 191 um auf die 313 zu gelangen, die im weiteren Verlauf
den Zugang zu Canyonlands und Dead Horse State Park bildet. Auf der 313
fällt uns erstmalig der Hinweis auf, dass nur in den ausgewiesenen Stellen
mit dem Zeltsymbol gezeltet werden darf. Daraus schlussfolgern wir, dass es
hier einige Zeltplätze gibt, die wir noch gar nicht kennen. Auf einer Hinweistafel am Anfang der 313 überzeugen
wir uns von der Richtigkeit unserer Vermutung. In etwa 11 Meilen
Entfernung wird der Horsethief Campground ausgewiesen, den wir als erstes
ansteuern. Wir biegen nach diesen 11 Meilen rechts in den Campground ab und
drehen unsere typische "Let`s-Have-A-Look"-Runde. |
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Hiernach fahren wir in den Arches, um Anitas
Stempel abzuholen, uns nach dem Wetter zu erkundigen, die
Hike-Möglichkeiten zu eruieren und noch einmal den Videofilm anzusehen.
Das Wetter verspricht übrigens Gutes: Für die nächsten Tage sind Sonnenschein
pur und Temperaturen zwischen 38- und 41 Grad angesagt. |
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Für ein besonders
stimmungsvolles und mit Marlboro-Abenteuer gespicktes Foto "fake"
ich unseren Wasserkessel mit einer Rauchpatrone, die ich für
"Special Effects" mitgenommen habe. Das Ergebnis ist in jeder
Hinsicht beeindruckend: Es qualmt ordentlich und die ganze Gegend um unsere Campsite bis hin zur Toilette riecht penetrant nach den Rauchpatronen. |
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Sehr bald verschwinden wir in unserem Zelt, das wir aufgrund der Wärme und Einsamkeit vorne sogar offen lassen können. | ||
13.07.2006: HORSETHIEF CAMPGROUND / ARCHES N.P. | ||
12. Tag |
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Wir lassen uns wieder wecken und rüsten alsbald für die Wanderung im Arches National Park auf. |
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Im Arches N.P. ankommend befüllt Anita ihren Wasserrucksack am Visitor Center und schon fahren wir weiter bis zum letzten Trailhead der Loop, dem Devil`s Garden. |
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Von hier starten wir zunächst in Richtung Landscape Arch. Der Parkplatz scheint gerammelt voll zu sein und verspricht uns keine Einsamkeit auf dem Trail. Und dennoch verläuft sich die Masse der Laufwütigen so schnell, dass wir bereits nach wenigen Metern fast allein sind. Abgesehen von zwei Rehen, die sich uns auf den nächsten 300 Metern immer weder nähern und uns sogar einmal sehr dicht über den Weg laufen. |
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Die erwarteten 38Grad Höchsttemperatur werfen ihre Schatten bereits um 9Uhr voraus und so können wir uns nicht über fehlende mollige Wärme beklagen. Für Anita ist der Aufstieg aufgrund ihrer Erkältung nach wie vor recht schwer aber langsam erreichen wir den Landscape Arch, den man bereits aus einiger Entfernung erkennen kann. |
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Seine wahre Pracht und Dimension zeigt sich jedoch erst, wenn man näher hingeht, soweit das noch geht: 1993 waren wir das erste Mal hier und damals war es uns noch möglich, unter ihm durchzuklettern, trotzdem sich bereits 2 Jahre vorher ein 60 Tonnen großes Stück gelöst hatte. Obwohl damals eine Wandergruppe unmittelbar in der Nähe pausierte und den Abgang sogar filmte, ist wie durch ein Wunder niemand verletzt worden. |
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Unser Weg führt uns weiter über eine hochinteressante
Streckenführung: Wir wandern durch eine Enge zwischen zwei Felswänden
hindurch, auf deren rechten Seite wir ein weiteres "Window"
entdecken, den "Wall-Arch". Wir sind uns sicher, dass er auch schon vor einigen Jahren
hier gewesen
sein muss, aber wir sind uns auch genauso sicher, uns daran nicht mehr erinnern zu können. |
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Weiter geht es in Richtung Double-O-Arch, wobei wir zeitweise über dreihundert Meter auf einer großen Felsfinne gehen müssen oder besser "dürfen". | ||
Denn hier auf der Finne ist wenigstens
etwas Wind, der uns angenehm kühlt. Im
GPS-Gerät stellen wir anhand der Aufzeichnungen fest, dass wir morgen auf
den Tag genau vor sechs Jahren die selbe Tour gemacht haben. Wir können
uns noch sehr gut daran erinnern: Es war damals unsere erste Wanderung in
dem Urlaub und wir hatten uns wohl noch nicht an die klimatischen Verhältnisse
adaptiert, wir sind förmlich "auf dem Zahnfleisch"
gegangen und hatten schon fast die Nase voll, bevor der Urlaub losgegangen ist. Beim
Aufstieg auf die Felsfinne ist Anita damals auch sofort ausgerutscht und hat sich
das Knie aufgeschlagen. Diese Stelle ist nun durch eine Stufe deutlich
entschärft.
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Wir erreichen den Double O-Arch, wobei es
recht schwer
ist, mit einer Digitalkamera beide Öffnungen des Felsens gleichzeitig aufzunehmen, da die
heutigen "Digis" im Weitwinkelbereich meist sehr beschnitten sind. Meine
Weitwinkelvorsatzlinse nützt mir erst etwas, als ich nach längerer Zeit eine
vernünftige Perspektive finde. Dafür klettere ich durch die untere
Öffnung des Felsens und gelange nach etwas schwieriger Kletterei auf der
Gegenseite zu einer guten Perspektive. |
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"Hin-und-weg" sind wir aber auch von einer Gruppe französischer Teenies, die uns auf dem Rückweg entgegenkommen. Ihre Begrüßung ist ebenso laut wie riesig, als ich meine Kamera auf sie halte... |
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Im weiteren Verlauf biegen wir auf dem Rückweg
tatsächlich auch ab um noch am
Navayo-Arch und Partition-Arch vorbei zu kommen, die wir jeweils fast menschenleer
vorfinden. |
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Wir ziehen unseren für heute Abend geplanten Hike
zum Denny`s nach vorne und fahren nach dem täglichen Telefonat nach Moab.
Im Vergleich zu unserem Besuch vor in paar Tagen müssen wir uns weder an
Busgesellschaften vordrängeln noch an Schlangen anstellen. Wir kommen sofort dran und nach langer
Zeit gibt es für uns wieder ein "Steak n` Shrims mit
Corn und Mashed Potatoes" und als Appetizer teilen wir uns eine Portion Buffalo
Chicken Stripes. Noch nicht probiert? Ausprobieren,
aber vorsichtig! Die Chicken Strips, die meist mit einer Blue Cheese-Dip
serviert werden, sind in einer roten Soße eingelegt und die hat es in
sich: Nicht nur, dass man die Reste auch mit Wasser und Seife kaum
von den Fingern abbekommt, sie brennt einem auch den Hals frei. Allein das
Einatmen kurz vor dem Abbeißen verursacht schon eine
Schleimhautverätzung. Anschließendes Sprechen erfolgt bei mir meist
leise und mit belegter
Stimme. Jetzt fragt man sich zurecht: Wenn man das doch alles schon weiß, warum bestellt man dann
überhaupt Buffalo Chicken Strips? |
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Gesättigt verlassen wir den Maso-Raum und fahren wieder in den Park um noch etwas zu Hiken und so halten wir alsbald an der Windows-Sektion: Vom Parkplatz aus geht es zunächst zum North-Window und anschließend zum South-Window. Dieser Teil ist gut und schnell zu erreichen und deutlich stärker frequentiert als das Gebiet, das wir an diesem Morgen erhikt haben.. |
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In unmittelbarer Nähe, fast "auf dem Weg" ist der Turret-Arch, der sich durch den Lichteinfall der südöstlichen Sonne von seiner fotogensten Seite zeigt. Wir verharren ein wenig in seinem Schatten und beobachten aufmerksam das langsame Wandern seiner Schatten. |
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Zurück am Parkplatz mache ich mich auf den Weg zum Double-Arch, während Anita sich gegen den Walk ausspricht und stattdessen das Auto bewachen wird. Ich treffe mich mit dem Double-Arch mit nur wenigen Zeugen und fotografiere ihn ausgiebig. Gerade bin ich fertig und will mich auf den 0,25 Meilen langen Rückweg machen, da steht meine angeblich bessere Hälfte plötzlich und unerwartet hinter mir. "Das haben wir ja noch nie gemacht, dass einer von uns alleine wandert" begründet sie ihre Entscheidung, meinen Spuren zu folgen, worüber ich mich freue. |
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Nach diesem "Short-Hike", wie er hier genannt wird, fahren wir zurück nach Moab, kaufen noch Wasser und Getränke ein und tanken nochmals. Übrigens, wer die "City Market"-Karte hat, tankt an der Tanke rund 8ct/Gallone preiswerter. Damit finanziert sich zwar nicht gleich ein weiterer Urlaub, aber trotzdem, "man spart ja wo man kann" (ständiges Zitat einer Kollegin von mir) Apropos nächster Urlaub: Auf dem Weg zum Campground fällt uns ein, dass wir eigentlich überlegt hatten, uns die Campsites des Dead-Horse-State-Parks für einen evtl. späteren Urlaub anzusehen. So lassen wir unseren Campground auf dem Rückweg spontan rechts liegen und starten durch zum 11 Meilen entfernten Dead-Horse-State-Park. Eigentlich sind $7 Eintritt fällig aber das Häuschen ist nicht mehr besetzt und das Schild "Self Registration" übersehen wir, weil wir ja schließlich nur den Campground sehen wollen. Der Campground ist gut besetzt, wenn auch nicht voll. Die Sites liegen recht dicht beieinander aber durch Sichtschutz ganz gut voneinander getrennt. Unsere Hoffnung, dass es hier vielleicht Duschen gibt, die wir entgeltlich nutzen können, bestätigt sich jedoch nicht. |
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So fahren wir zurück zu unserem Campground und
nutzen in der herrlichen Abendsonne und Abgeschiedenheit
"unsere" Dusche: |
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In der Dunkelheit essen wir noch einen Joghurt und verschwinden in der lauwarmen Nacht in unserem Zelt. Leider kommen wohl doch noch ein oder zwei Autos während der Nacht auf den Campground. Die Nachbarn sind recht laut und erst gegen 1 Uhr verstummen ihre Stimmen. Nun denn, gute Nacht, |
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14.07.2006: HORSETHIEF CAMPGROUND - ZION N.P. | ||
Gegen 5 Uhr früh weckt uns schon der Lemon-Tree, weil wir heute noch einmal zum Zion N.P. wollen und früh dort sein wollen, um eine Site zu bekommen. Es ist noch dunkel aber noch oder schon über 22 Grad warm. Wir bauen unser Zelt ab und verstauen wieder alles im Dachsack. Ach ja, Dachsack: Zwischenzeitlich haben wir den Grund für die Überflutung unseres Dachsacks entdeckt: Der Dachsack hat auf der Unterseite mehrere Risse, deren Herkunft wir uns nicht erklären können. Sollte unsere neue Ladetechnik die Ursache sein oder aber hatte unser erster Dachsack, der immerhin drei Jahre gehalten hat, eine bessere Qualität? |
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Wir rollen langsam vom Platz, womit wir offensichtlich den einen oder anderen Nachbarn, der uns gestern lange wach gehalten hat, schon wecken. ;-) Wir meinen, sie sollten das positiv sehen: Schließlich hupen wir nicht auch noch beim Wegfahren!!! |
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Auf den ersten Metern frühstücken wir unsere Bearclaws, die wir gestern noch an einer Tanke erstanden haben. Aber welche Enttäuschung: Mangels Alternative haben wir diesmal Bearclaws einer Firma gekauft, die wir noch nie hatten. Sie schmecken fürchterlich trocken und wir kauen tapfer die ersten Bissen, bis wir schließlich aufgeben. |
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Wir stellen uns folgende Situation vor: Vor einigen Monaten hat uns ein Leser unserer HP im Urlaub in den USA gemailt, wir möchten ihm doch bitte dringend mitteilen, was denn unsere heißgeliebten Bearclaws sind und wo man sie bekommt. Wir haben ihm ausführlich geantwortet. Wenn der arme Kerl aber jetzt genau solche Bearclaws erwischt, auf denen wir gerade endlos rumkauen, dann versteht der doch die Welt und insbesondere uns nicht mehr. Lieber Leser: Es gibt gute Bearclaws, wirklich! Nicht gleich vom ersten evtl. Fehlgriff verunsichern lassen ! |
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An unserer Ecke "Mt. Carmel / Golden Hill" halten wir an, doch nicht wegen der Scones (das kommt vielleicht noch später) sondern um zu Tanken. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Zion N.P. und suchen uns auf unserer typischen Runde eine nette Site aus. Die von der letzte Woche an der Straße ist gerade von einem Campmobil besetzt worden aber eine einzige Site mit Zugang zum Virgin River ist frei. Und die nehmen wir sofort in Beschlag. Wir steigen aus dem Auto und unser Becher versehentlich mit uns. Die gute Coke-light ergießt sich über den heißen Boden und es kommt uns zynisch über die Lippen: "Schade, auch!" Während des Zeltaufbaus merken wir dann erst richtig, dass es erbärmlich heiß ist . Der Schweiß rollt uns von der Stirn in die Augen und an den Heringen, die kurz in der Sonne liegen, verbrennen wir uns beim Einschlagen die Finger. Sogar die wasserdichten Packsäcke im Dachsack sind so aufgeheizt, dass man sie kaum anfassen kann. Wir vergleichen die Temperaturen etwa mit den Juli-Temperaturen im Valley of Fire. Dass diese Site noch frei war korrespondiert vermutlich mit dem Umstand, dass sie kaum Schatten hat. |
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Der Aufbau zieht sich durch mehrere notwendige
Pausen etwas in die Länge. Um uns annähernd auf Betriebstemperatur
abzukühlen nutzen wir die besonders günstige Lage der Site und legen uns
in den Virgin River. Allmählich kommen wir wieder zur Besinnung. |
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Wir verlassen den Park
wieder und landen nach einiger
Zeit im besagten Golden Hill. Draußen lese ich, dass das Golden Hill
"Free WiFi" anbietet und das probiere ich gleich aus: Wir loggen
uns mit dem Laptop ein, lesen und verschicken Mails und überlegen, wie es
weiter gehen könnte. Nach dem wir ausgiebig durch das Netz gesurft sind
meldet sich der Magen ("Sport macht hungrig!") und so dinieren
wir Cordon Bleu und Steak und natürlich Scones! |
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Nun heißt es noch, die Zeit bis dahin zu
überbrücken, wobei uns die Idee des Grand Canyons-North Rim kommt. Doch
hier gibt es keine freie Campsites mehr. Stattdessen suchen wir in Karten
nach möglichen Alternativzielen und entdecken den "Snow Canyon State
Park", der ebenfalls einen Campground hat. Unsere
Online-Reservierungsanfrage funktioniert jedoch nicht obwohl uns fast alle
Campsites als frei angezeigt werden. Das werden wir morgen vielleicht noch
einmal ausprobieren. |
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15.07.2006: ZION N.P. / Hike in die Narrows | ||
Gegen 6 Uhr klingeln unsere
Wecker und ein kurzer Blick aus dem Zelt verrät uns, dass das Wetter
herrlich ist. Überhaupt werden wir mit einem phantastischen Blick auf die
allmählich zu Glühen beginnenden Zinnen verwöhnt. |
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Gestärkt stellen wir den Wagen vor dem
Visitor Center ab, rüsten uns mit den Rucksäcken und den
Wanderstöcken auf und setzen uns in den Shuttle zum Temple of Sinawava. Von
dort geht es eine Meile über asphaltierten Weg am Virgin River entlang
bis zu jener Stelle, wo es heißt: Rein ins Wasser oder es sein lassen.
Für uns ist es keine Frage, sonst wären wir erst gar nicht bis hier her
gelaufen. |
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Dennoch macht es (zumindest mir) einen riesigen Spaß und das Wasser, das uns beim Durchqueren des tiefsten Spots bis zur Brust geht, ist ein lohnenswertes Motiv. Ansonsten bleibt es heute weitgehend bei Wasserhöhen bis zum Knie oder Allerwertesten. Leider fehlt uns völlig der Anhaltspunkt, wie weit wir wirklich reingegangen sind, aber bei etwa 1 bis 2 Meilen kehren wir aus Zeitgründen langsam um. |
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Während des Rückweges kommen uns Scharen
von Menschen entgegen, wie wir es hier noch nie erlebt haben. Aber erstens
ist es Samstag und zweitens, was soll man bei über 40 Grad schon machen, außer das kalte Wasser zu genießen? |
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Im Visitor Center erfahren wir, dass die gestrige Wettervorhersage für heute falsch war. Statt der vorhergesagten 43 Grad sind es heute 45 Grad. |
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Zurück im Campground fällt uns nur ein Ziel ein: Wasser. Uns so gehen wir noch einmal zum Virgin, wo ich mich wieder ausgiebig abkühle. |
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Allmählich verschwindet auch unser Tisch im
Schatten, so dass wir mit dem Grillen anfangen können. Zunächst sind wir
verunsichert, da offene Feuer aufgrund der extremen Feuergefahr absolut
verboten sind. Eigentlich gehen wir davon aus, dass Grillen aber dennoch erlaubt ist, wie das meist üblich ist. Doch nirgendwo
auf dem Campground sehen wir auch nur
einen einzigen betriebenen Grill. Anita geht nach einiger Zeit zum Host,
wo sie grünes Licht für das Grillen erhält. |
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16.07.2006: ZION N.P. - SNOW CANYON | ||
Gegen 7 Uhr stehen wir auf um die morgendliche "Kühle", die es nicht gibt, dazu zu nutzen, unser Zelt abzubauen. Und obwohl die Sonne noch nicht auf unsere Site scheint, läuft uns der Schweiß schon wieder runter. Nassgeschwitzt verstauen wir alles Equipment, säubern und erfrischen uns in den Restrooms und verlassen alsbald den Canyon durch den East-Entrance in Richtung Mt. Carmel. Zum Glück werden wir heute den Snow Canyon State Park erreichen, der -dem Namen entsprechend- vermutlich etwas höher liegen wird und damit auch kühler sein dürfte. Kurz vor Mt. Carmel schmeiße ich das Laptop an und während Anita an der Kreuzung tankt, scanne ich einmal die zu Verfügung stehenden Netze und bin überrascht, als mir mein Programm insgesamt 5 Netze in unmittelbarer Nähe angibt. Ich logge mich wieder im Golden Hill ein und verschicke diesmal statt einer selbstgemachten Ansichtskarte eine "virtuelle" Ansichtskarte. |
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Hiernach gibt es wieder ein Frühstück beim Golden Hill. Um
nicht auf den Genuss der Scones zu verzichten und dennoch nicht gemästet das
Lokal zu verlassen, bestellen wir ein eher
"übersichtliches" Frühstück, wie Loriot zu sagen pflegte.
Scrambled
Eggs (Rührei) für Anita und für mich "Sunny side
up" (Spiegelei), jeweils mit Hashbrowns und...... SCONES ! |
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Nach diesem Erlebnis
erreichen wir gegen 14Uhr den Snow Canyon State Park. Er zeigt sich -entgegen seines Namens-
natürlich ohne Schnee und stattdessen mit Temperaturen, die dei vom Zion
noch schlagen müssten. Die Eintrittsstationen sind nicht besetzt, man
soll stattdessen direkt beim Ranger bezahlen. Doch dieser ist auch nicht zugegen,
stattdessen verweisen mehrere "Self Paid Pakete" an einer Wand,
dass man am nächsten Vormittag vorbeischauen soll um sich registrieren zu
lassen. Der Wetterbericht, der im Fenster der Rangerstation hängt, weist
darauf hin, dass es heute sehr heiß ist, was wir ohne Einschränkungen bestätigen können. Es sind offensichtlich 43 Grad, also auf keinen Fall
kühler als im Zion. Noch immer ist mir schleierhaft, weshalb der Canyon
dann zu seinem "Snow" im Namen kommt. |
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Und endlich erfahre ich auch,
weshalb der Park
"Snow Canyon" heißt, da unser GPS eine Höhe von ca. 1000 Metern
angibt und wir daher immer noch keine besondere Schneefreundlichkeit des
Canyons erkennen können: Er ist nach zwei Männern mit Namen "Snow"
benannt. Wir grinsen über uns selbst und nun wird uns allmählich klar, weshalb wir vergebens auf die
erhoffte Abkühlung warten. |
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Wir wägen ab zwischen "Duschen" und
durch den Park fahren und entscheiden uns für das Letztere und fahren
eine ausgiebige Runde durch den Park, Genauer gesagt ist man eigentlich
recht schnell aus dem Park, denn nach etwa 4 oder 5 Meilen passieren wir schon
die eigentliche Eingangsstation, die natürlich ebenfalls nicht besetzt ist. |
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Nach etwa 2 Stunden kehren wir wieder zurück zum
Ausgangspunkt, wo wir jetzt endlich den Ranger antreffen. Er glaubt in uns
einen Neuankömmling vorzufinden und versucht uns all das zu erklären, was
wir uns schon autodidaktisch erarbeitet haben. Wir berichten ihm, dass wir bereits bezahlt und unser
Zelt aufgebaut haben, wobei er nicht begeistert ist, dass wir die Site 26
genommen haben und nur ein oder zwei Nächte bleiben wollen: Denn jetzt entdecke
ich plötzlich ein Schild, das wir heute Mittag entweder
übersehen haben oder es hing noch nicht dort: Verschiedene Sites können
nur ab einer bestimmten Anzahl von Nächten genommen werden und die Site 26
darf eigentlich erst ab mindestens drei Nächten bezogen werden. |
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Im Laufe des Abends beziehen irgend wann einmal drei Mädel eine der Sites am anderen Ende des Campgrounds. So sind wir wenigstens nicht ganz allein. Und irgendwann einmal verschwinden wir in unserem Zelt, das lt. Thermometer immer noch 39 Grad aufweist. Nach ein oder zwei Stunden wache ich wieder auf
und bekomme wegen der Hitze von nun mehr 33 Grad kaum Luft, so dass ich
wieder nach draußen auf die Bank ziehe, genau wie im Zion. Doch hier ist
an keine Abkühlung zu denken. Unseren Nachbarinnen scheint es auch nicht besser zu gehen: Sie fahren die wenigen
Meter zur Toilette mit dem Auto und
bleiben nach ihrer Rückkehr im laufenden Auto sitzen, vermutlich um sich
an der Klimaanlage zu kühlen. |
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17.07.2006: SNOW CANYON - VALLEY OF FIRE | ||
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Wir erwachen. Im
Zelt schreit sich vermutlich ungehört Seaned O`Connor den Hals
kratzig. Wir kriechen diesmal nicht aus dem Zelt sondern aus dem Auto. |
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Bei Anita klappt es hingegen
besser und so treffen
wir uns nach einigen Minuten frisch und erholt. Und obwohl wir uns von
einigen Schichten Schmutz gehäutet haben, erkennen wir uns sofort wieder! |
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Wir fahren weiter in Richtung Valley of Fire und machen -wahrscheinlich wie bereits vermutet- in St. George beim Walmart kurz Station um unsere Vorräte -insbesondere an Getränken- aufzufüllen. Gegen späten Mittag erreichen wir Valley of Fire und nehmen fast teilnahmslos zur Kenntnis, dass es hier noch heißer ist, etwa 45 Grad. Wir suchen uns dennoch eine Site auf dem xy Campground, nachdem der xy Campground saisonbedingt geschlossen hat. Mit der Site xy finden wir die einzige, die etwas Schatten spendet. Sie liegt versteckt zwischen zwei Felsvorsprüngen und wir erhoffen uns außer Schatten auch einen gewissen Durchzug, wenn es windet. Schnell bauen wir unser Zelt auf und fahren sogleich zum Visitor-Center, wo Anita ihren Anruf für heute tätigt. |
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Im Visitor-Center erkundige ich mich, ob man in
Overton oder woanders evtl. Schwimmen könnte, wobei uns die Mitarbeiterin
Overton Beach oder Echo-Canyon-Beach empfiehlt. Dabei entdecken wir im
Visitor-Center ein
"interessantes" Schild... |
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Nach einiger Fahrerei finden wir eine Stelle, die Zugang zum
Wasser bietet. Während Anita beim Auto bleibt mache ich mich auf den Weg
runter zum Wasser. Das letzte Stück erscheint mir etwas schlammig zu sein und
nur wenige Sekunden nach dieser Erkenntnis versinkt mein linker Fuß bis
zum Knöchel im Schlamm. Ich versuche ihn herauszuziehen und versinke mit
dem anderen Fuß noch tiefer, so dass ich keine Chance habe,
herauszukommen. Während ich hilfesuchend nach oben zu Anita schaue
erwidert sie meine Notlage nur grinsend, offensichtlich den Ernst der
Situation nicht erkennend. |
||
Wir brechen die Aktion besser ab und fahren zurück zum Campground, wo wir von den dortigen Duschen ausgiebig Gebrauch machen. Dieser Reinigungszeremonie schließt sich unser BBQ an: es gibt Steak und amerikanischen Kartoffelsalat. Prinzipiell schmeckt alle ausgezeichnet, doch die Umstände des Essens sind hart: Seit Bezug unserer Site werden wir permanent von Insekten belästigt, wobei wir nicht genau feststellen können, ob es sich um Wespen oder Bienen handelt. Auf jeden Fall scheinen sie auf Salz und Wasser scharf zu sein, so landen sie immer wieder auf unseren Körpern. Bisher wagt es keine zu stechen aber ein mulmiges Gefühl ist es doch. Mittlerweile ziehen einige dunkle Wolken über dem Valley of Fire auf, wobei es gleichzeitig immer noch heiß ist, obwohl die Sonne bereits hinter Wolken ist bzw. sich allmählich auf die Nacht vorzubreiten scheint. |
||
Wir beenden unser Abendmahl und
beschließen aufgrund der Hitze noch eine Runde durch den Park zu drehen, um uns an der
Klimaanlage ein wenig abzukühlen. Beim Verlassen des Campgrounds
kommen wir mit einem deutschen Pärchen, das sich am andren Ende des
Campgrounds niedergelassen hat und mit dem wir uns das ganze riesige
Terrain teilen, ins Gespräch. Damit verlassen wir unsere Site und beobachten beim Vorbeifahren, dass auch unsere Nachbarn noch emsig am Zelt hantieren. Wir fahren weiter durch den Park, wobei das Gewitter stärker wird und sich weiter nähert und es nun auch noch zu regnen beginnt. Wir halten vor dem verlassenen Visitor-Center und beobachten knapp eine Stunde lang das Lichtermeer von Blitzen, die irgendwo um uns herum nach unten einschlagen. Am Beeindruckendsten finden wir jene Blitze, die sich nicht direkt am Boden sondern über Wolkenfelder entladen und dadurch nicht einen Blitz sondern ein ganzes Geflecht an Blitzen verursachen. Doch irgendwann endet auch die schönste wenn sogleich auch etwas beunruhigende Lightshow und so fahren wir zurück zum Campground. Das Zelt steht noch, es ist auch nicht unter Steinen vom darüber liegenden Felsüberhang begraben und geregnet scheint es hier auch nur einige Tropfen zu haben. |
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Auf unserem nächtlichen Gang zu den Restrooms
beobachte ich wieder einmal einige Fledermäuse auf ihrem Beutefang. Die
Toiletten sind die einzige Lichtquelle weit und breit, was eine ganze
Reihe von Insekten anzieht. Und diese wiederum stehen auf der Speisekarte
der Fledermäuse, die hier ihren Rundflug starten. Vielmehr fliegen sie
direkt an den Restrooms vorbei, drehen um, und fliegen für den Nachtisch zurück. Und somit bietet sich wieder eine gute Möglichkeit der
Fotografie. Es ist faszinierend, wie die Fledermäuse mit hoher
Geschwindigkeit auf mich zufliegen, genau in meiner Kopfhöhe. Obwohl ich
aus meinen Erfahrungen genau weiß, dass sie im letzten Moment vor meinem
Kopf abdrehen bzw. daran vorbeifliegen und ich mich auf dieses Spektakel konzentriere,
zucke ich beim Anblick der heranflliegenden Bats doch immer wieder zurück
und ziehe den Kopf weg. Wer hier im Sommer einmal ist sollte sich dieses Schauspiel
auf keinen Fall entgehen lassen. |
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Die vorhin beobachteten Aktivitäten am Zelt der beiden waren nicht grundlos: Sie hatten wegen der Hitze nur das Innenzelt aufgebaut und kaum Heringe gesetzt. Aufgrund des aufkommenden Unwetters mussten sie zwangsweise ziemlich "nachlegen". Wir verabschieden uns bei ihr mit einer "ruhigen Nacht" und bei den immer noch dinierenden Fledermäusen mit einer "erfolgreichen Nacht" und verschwinden allmählich im Zelt. Wir richten uns auch auf eine ruhige Nacht ein, die allerdings weniger ruhig aber dafür erfolgreich ;-) wird... Es windet immer noch ziemlich stark in unserem eigenen "Windkanal". In der Ferne entdecken wir ein gelegentliches Zucken am Horizont. Die Zeltbahnen flattern stark und laut, aber dafür gibt es eine angenehme Windzirkulation im Zelt, die die Hitze erträglich werden lässt. Und irgendwann einmal schlafen wir unter dem Getöse auch ein... |
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18.07.2006: VALLEY OF FIRE - DEATH VALLEY | ||
Diesmal weckt uns auf dem Handy "Loved and married", die Titelmusik zu Al Bundy, was aber wenig erfolgreich ist: So richtig kommen wir irgendwie nicht in Schwung und es dauert doch eine Zeit, bis wir endlich rauskriechen. Wir bauen unser Zelt akribisch ab, denn es ist ja unser letzter Abbau für diesen Urlaub und so muss alles ordentlich, sauber und trocken verpackt und verstaut werden. Auch alles andere Equipment widerfährt eine gründliche Reinigung und trotz dieser Prozedur dauert der Rückbau nicht wesentlich länger als sonst. |
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Zur Equipmentpflege gehört auch die Säuberung
des "eigenen" Equipments und so nutzen wir noch einmal die
Infrastruktur des Campgrounds und gehen duschen. Übrigens scheinen die Restrooms bzw. Duschen das "kulturelle Zentrum" des Campgrounds zu sein, denn schon wieder treffen wir das Mädel hier. Nach einem Small-Talk schwingen wir uns wieder in den Wagen. Zwischen Aufwachen und Abfahrt sind nun eine Stunde und 45 Minuten vergangen, einschließlich der akribischen Pflege von Mensch und Material, das erscheint uns eine gute Zeit zu sein. Unser Frühstück besteht aus Joghurt aus den eigenen Beständen. Wir fahren über die I-15 nach Las Vegas. |
||
Am
Fireworks"-Shop an der Ecke xy , wo wir im letzten Jahr eine
faszinierende Produkt-Vorführung, also ein riesiges Feuerwerk, erleben
durften, halte ich kurz an um zu sehen, ob zufälligerweise in den
nächsten Tagen wieder eine Vorführung stattfindet. Doch statt einer Ankündigung
steht an der Tür, was man alles nicht darf: |
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Wir erreichen langsam Vegas und kommen damit
wieder "ans Netz": Kaum loggen sich unsere Handys ein kommt auch
schon eine SMS rein: Marco teilt uns mit, dass er auf dem Weg nach Death
Valley ist. welch ein Zufall, haben wir doch genau das selbe vor: Bevor
Anita zurück-smsen kann klingelt es auch schon. Marco ist am anderen Ende
und teilt mit, dass er auf der Blue Diamond aus Vegas rausfährt, während
wir am anderen Ende von Vegas gerade reinfahren. Wir nehmen uns vor, uns im
Death Valley zu treffen. |
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Unsere nächste Station auf dem Weg ist das Zentrum von Pahrump. Hier tätigen wir den Shopping-Rundumschlag: Bei "Smith`s" kaufen wir Lebensmittel ein, beim "Walmart" Mitbringsel und beim "Kentucky Fried Chicken" ein "Snacker-Menü". Das "Snacker-Menue", das offensichtlich neu beim KFC ist, besteht aus zwei kleinen Chickenburgern plus Beiwerk. Wir teilen uns die Chickenburgern und während Anita einen "klassischen" bestellt ordere ich ihn als "Buffalo-Style". Mashed Potatoes, Corn und der Klassische schmecken sehr gut, auch die Diet-Coke ist gewohnt gut. Aber der Buffalo-Chickenburger ist so scharf, dass mir der Schweiß auf der Stirn steht und das Sprechen nur noch mit belegter Stimme möglich ist. Die Frage von Anita, ob er mir denn schmeckt, kann ich nicht beantworten, nur vermuten: Eine Beurteilung nach der Verätzung sämtlicher Geschmackssensoren in Mund und Rachen lässt eine objektive Beantwortung nicht zu. |
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Nach diesem Stopp verlassen wir den KFC.
Während Anita sich hinter das Steuer klemmt schwinge ich mich immer noch
nach Luft schnappend wortlos auf den Beifahrersitz. Ich überlege
ernsthaft, ob jemand dieses Gericht bei Amnesty International bereits zur
Anzeige gebracht hat oder ob ich dies nach meinem Urlaub tun soll. |
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Nach dem alle durchfotografiert sind und auch
meine Auslöse-Finger sich beruhigt, fahren wir zurück zur 190 und fahren
weiter. In Furnace Creek halten wir traditionsgemäß am General Store und
auf "unserer" Bank davor essen wir ein "Pinacolada-Eis". Am Visitor-Center teilen wir mit, dass wir wieder da sind, Anita stempelt sich während dessen den Pass voll. |
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Weiter geht es zu unserem "Stoppel-Willi"
(Stovepipe Wells). Während Anita eincheckt gehe ich zum Saloon und
überprüfe im Aushang die Speisekarte. Ob mein "bestes Stück Fleisch der
Welt" auf der Karte steht entscheidet darüber, ob wir hier
heute Essen
gehen oder im Zimmer picknicken. Bedauerlicherweise gilt -fast schon
befürchtet- momentan die Sommer-Karte, und die sieht das "Filet
Mignon" nicht vor. Stattdessen höre ich hinter mir eine fragende
Stimme, ob das Essen gut ist. Zu meiner Freude und Überraschung hat sich
Marco ebenfalls hier eingebucht und
wir verabreden uns gleich für später. Unsere favorisierten Zimmer im Block "Roadrunner" sind leider nicht frei bzw. noch nicht gemacht, so dass wir ein Eckzimmer bei den "49ers" bekommen. Der Unterschied in den Blöcken ist lediglich, dass der Anschluss für Trinkwasser bei den Roadrunners im Zimmer ist, bei den "49ers" hingegen außen. Aber damit lässt sich leben. |
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Wir beginnen damit, den Inhalt des Autos im
Zimmer zu verteilen. Trotz guter Organisation sieht es zwischenzeitlich
aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Mein zwischenzeitlicher Plan, Marco im Zimmer
aufzusuchen und ihn zum Essengehen zu überreden scheitert daran, dass es
nicht da ist. Ich mache mich auf den Weg zur Rezeption um mir ein Stück Papier für eine Nachricht für ihn zu besorgen und siehe da, da sitzt er
auch. |
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Wir sitzen noch ziemlich lange zusammen am
Tisch, was den Service-Kräften nicht so ganz passt. Daher verlegen wir
unsere Erzählungen von dem Saloon an den Pool, wo wir fast bis Mitternacht zusammen
sitzen und von unsere USA-Erlebnisse austauschen, lediglich von einigen
Runden im Pool unterbrochen, die wir drehen, um uns trotz der späten Stunde
von den auch Nachts immer noch
vorherrschenden 40 Grad abzukühlen. |
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Während Anita noch ein wenig hin- und herräumt lade ich unser ganzes Equipment statt mit den 12Volt nun mit richtigem "gutem Strom" mit 110Volt. Gegen 2 Uhr fallen uns aber dann doch bald die Augen zu. |
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19.07.2006: DEATH VALLEY - RED CANYON -LAS VEGAS | ||
Wir erwachen wieder mit Al Bundy und nach einer
guten Morgendusche kurven wir noch kurz am anderen Block des Motels vorbei
um zu schauen, ob Marco noch da ist. Doch der ist vermutlich schon wieder
auf den Weg in Richtung Vegas, wo morgen sein Rückflug los geht. |
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Nach einem guten Frühstück im Auto mit
Bearclaws und Coke :-( planen wir für heute, die Eureka-Sanddunes anzusteuern, die höchsten Sanddünen
Kaliforniens. Wir biegen hinter
Stovepipe Wells auf die 190 in nordwestliche Richtung und erreichen nach
immerhin 38 Meilen die unpaved Road "Big Pine Road", die im weiteren Verlauf die Dünen erreichen wird. Die unpaved Road erweist sich
zwar in einem guten Zustand, ist aber mit viel weichem Kies aufgeschüttet
und teilweise eine sog. "Washboard-Road". Die angegebene
maximale Höchstgeschwindigkeit von 35Meilen/h erscheint mir daher völlig
unrealistisch, 25Meilen/h eher machbar. Als wir dann kurz hinter der
Einfahrt das Hinweisschild "Eureka Sanddunes 45 Meilen"
entdecken stellen wir unser Vorhaben in Frage. Die Daten bedeuten
mindestens zwei Stunden Hinweg, zwei Stunden Rückweg und vielleicht ein
bis zwei Stunden vor Ort, und das ganze bei diesen erbärmlichen Temperaturen. |
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Doch an der Kreuzung zur Scottys-Castle-Road wird unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Auf dem dortigen Parkplatz steht mehr oder weniger gut abgedeckt ein Erlkönig. Je stärker der Wind desto schlechter die Abdeckung, die nur unzureichend den Blick auf den Wagen verwehrt. Eine einzige Spinne hält die Persenning noch fest und wir warten beide darauf, dass die Spinne reißt. Doch das tut sie nicht und wir trauen uns auch nicht, etwas nachzuhelfen. Letztlich würde es uns auch wenig nutzen. Der Wagen selbst ist bis zur Unkenntlichkeit verklebt und sogar kleine Indizien, die auf die Marke schließen lassen würden, sind entfernt oder verklebt. Und so bleibt uns nur übrig zu fotografieren und in ein paar Monaten auf der Straße mutmaßen, wen wir denn damals entdeckt und nicht erkannt haben. Fraglich ist uns nur, weshalb der Wagen mutterseelenallein in der Wüstre steht. Unsere erste Vermutung, der Fahrer ist auf dem dortigen WC, bestätigt sich durch unsere Kontrolle nicht. Vielleicht ist der Wagen ja ausgefallen und benötigt nun den Reperatur-Trupp. |
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Wir fahren weiter und nach etwa 8 Meilen kommt
uns zügig ein Abschleppwagen entgegen, was unseren eben erwähnten
Verdacht des Ausfalls bestätigen könnte.
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Wir steigen wieder in den Wagen und starten Auto
und Aircondition. Uns wird klar, dass ein solcher Tag in Death Valley
kaum etwas anderes ermöglicht als am Pool zu sitzen. Sogar der Bus vor
uns, der sich langsam durch die sengende Hitze der Wüste Stovepipe Wells
nähert, hat die Motorklappe komplett nach oben gefahren, um dem Motor etwas
mehr Luft zu gönnen. |
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Es ist einiges los am Pool, was nur verständlich ist: Was soll man an einem solchen Tag hier auch sonst machen? Vom Fenster des Badehauses erhasche ich heimlich einen Schnappschuss eines weiteren Erlkönigs, der direkt unter dem Fenster stationiert ist. Aber auch hier erkenne ich weder Marke noch Modell. |
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Auf dem Weg dorthin geben die weiterhin aufziehenden Wolken ein schönes Schauspiel ab, so dass wir vor den Sanddünen von Stovepipe Wells noch einmal Station machen, um diese Atmosphäre digital einzufangen. |
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Nach diesem Stopp erreichen wir nach etwa einer Viertel Stunde das Restaurant von Furnace Creek. Während sich Anita wieder mit einfacheren Dingen vergnügt verfalle ich dem Genuss des Filet Mignon, wobei man bei realistischer Betrachtung von Preis und Portion die Entscheidung noch einmal überdenken sollte: $33 plus Tax plus Tipp für ein -ohne Zweifel traumhaft gutes- Stück Fleisch und nur minimalste Beilage sind schon ein heftiger Betrag. Das sind fast 80,-DM in richtigem alten Geld. Und ohne Zweifel schmeckte das Filet Mignon, das Anita während unserer Fahrt auf dem Grill gezaubert hat und nur $6 gekostet hat, nicht weniger gut. Obwohl Anita mich beruhigt "Aber wenn es dir doch so einmalig schmeckt..." beschließe ich für unsere nächste Tour ins Death Valley, das Filet Mignon lieber selbst zu grillen (bzw. grillen zu lassen), Mal sehen, ob ich mich beim nächsten Besuch noch an diesen Entschluss erinnern werde! |
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Gesättigt verlassen wir nach gut einer Stunde das Restaurant und fahren durch die dunkle aber immer noch heiße Nacht nach Stovepipe Wells zurück. Das Thermometer zeigt immer noch über 40Grad an(!). Schon einige Minuten später finden wir uns am Pool wieder. Es ist deutlich weniger los als heute Nachmittag und gelegentlich erscheinen sogar wieder Fledermäuse, um im Pool ihren Durst zu löschen. Zum Schluss sind wir zwei sogar allein mit den Fledermäusen. Nach einigen Fotos verlassen wir als letzte den Pool und verschwinden durch die Hitze der Nacht ziemlich schnell in den kühlen Betten. Na denn, gute Nacht ! |
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20.07.2006: DEATH VALLEY - LAS VEGAS | ||
Die "Bezaubernde Jeannie" auf dem
Handy und das Getöse in der Klimaanlage reißen uns um 6:30Uhr aus
Morpheus Welt. Wir quälen uns wieder aus den Federn und beginnen damit, das Auto
zu beladen. |
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Gegen Mittag erreichen wir Las Vegas, das auch um diese Zeit wieder ziemlich voll ist und wo sich lange Autoschlangen bilden. Ich habe es bei unserem letzten Besuch im Mai bereits festgestellt, dass Las Vegas in letzter Zeit verkehrsmäßig zu kollabieren scheint. Der Strip ist mittlerweile fast zur jeder Tages- und Nachtzeit verstopft und auch durch Nebenstraßen zieht sich das Fortkommen ungemein. Doch irgendwann erreichen wir unseren Storage und entladen den Wagen vollständig. Die Devise heißt: "Aller muss raus, außer Motor und Lenkrad". Und so steht der Wagen nach wenigen Minuten ebenso nackt da wie bei der Übernahme vor gut zwei Wochen. |
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Wir erreichen den Vermieter noch gut eine halbe Stunde vor der "Deadline" und übergeben den treuen Weggefährten der letzten zwei Wochen mit rund 2700 Meilen mehr als bei der Übernahme. Am Schalter übernehmen wir die Papiere für den neuen Wagen. Übrigens ist so wenig los, dass wir uns noch nicht einmal anstellen müssen und gleich zum Counter gehen können. An der Choice-Line suchen wir uns aus einem zu Verfügung stehenden Cabrio ein Chrysler Sebring aus. Mit rund 7300 Meilen auf dem Tacho ist er ja schon fast ein alter Hund, dafür aber als "Touring" sogar mit Computer ausgestattet. |
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Wieder verlassen wir den Hof und steuern den
Storage an, um den Wagen wieder im vereinfachten Umfang einzuräumen: Nur noch die Teile, die wir in den nächsten Tagen noch brauchen und jenen,
die wieder zurück in die Heimat gehen, nehmen wir mit. |
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Nach wenigen Minuten
kommt sie aus dem Office und sagt, dass die Codiermaschine für die
elektronischen Schlüssel im Moment außer Funktion ist, weshalb uns der
Bellmann gleich die Tür öffnen muss. Das fängt ja gut an! |
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Wir betreten einem größeren Raum, der vorne mit einer Küche mit Bar beginnt, was die Amerikaner "Kitchenette" nennen. Weiter durch ist der "Living-Room" mit Couch, Sessel, Schreibtisch und großem Fernseher. Gleichzeitig geht es hier zu einer kleinen Toilette. Im vorderen Teil steigt eine große Treppe auf, die oben in einem Schlafzimmer mit offenem Kamin und einem weiteren Fernseher endet. Von hier aus hat man Zugang zu einem weiteren Bad mit großer Dusche. Getoppt wird das ganze noch auf halber Etage, wo ein Whirlpool im Treppenaufgang eingelassen ist. Für ein angenehmes Klima sorgen mehrere in den Räumen verteilte Klimaanlagen, die jeweils ferngesteuert und programmierbar sind. Obwohl wir die Beschreibung der Suite im Internet gelesen hatten sind wir jetzt doch überrascht von der Realität. Und das ganze zu einem Preis, der nur unwesentlich von dem des Frontiers abweicht. Wir sind uns sicher, dass dies unser zukünftiges Domizil werden könnte. |
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Nachdem wir unsere Sprache
wieder gefunden und
den Rundgang beendet haben, schleppen wir den Inhalt unseres Autos nach
oben. Noch bevor wir mit dem Aus- und Umpacken beginnen klingelt es an der
Tür und der Bellmann übergibt uns unsere elektronischen Türkarten, die
wir zur Sicherheit sofort testen. Sie funktionieren. |
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Und während des Packens
kommen uns noch zwei wichtige Ideen: Wir werden eins unserer Zelte (das
gute alte "Walmart-Zelt" mit nach Hause nehmen und wir werden
hier in einem Waschsalon etwas Wäsche versuchen zu waschen) |
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Anschließend gehen wir "Strip-cruisen",
fahren also mit dem Wagen zweimal den Strip auf und ab. Das offene Cabrio
bietet eine tolle Möglichkeit, das quirlige Leben des Strips per Video
einzufangen. Überall blinkt es, leuchtet es und bewegt es sich. Bis auf
den Verkehr. Der bewegt sich kaum, vielmehr ist der ganze Strip über
weite Zeiträume ein einziger, gutbeleuchteter und abwechslungsreicher
Parkplatz. Und so zieht sich unser "mal eben Strip-Cruisen"
insgesamt über fast drei Stunden hin. |
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21.07.2006: LAS VEGAS / Ausflug zum Red Canyon | ||
Wir erwachen wohltemperiert, pflegen uns ausführlich und machen uns auf den Weg zum Red Canyon. Statt Shopping in Vegas wollen wir das Cabrio nutzen und in die Natur fahren. Doch zuvor machen wir noch einen Abstecher ins westliche Vegas. In Köln habe ich die amerikanische Outdoorfirma "Maxpedition" kennen gelernt, die -eigentlich hauptsächlich für das Militär- Outdoor-Equipment herstellt. Nachdem ich im Urlaub erste Erfahrungen mit der Geldbörse von Maxpedition gesammelt habe, möchte ich jetzt auch ein Backpack, wo meine Kamera und eine Wasserblase reinpassen. Die Adresse des Dealers habe ich vor dem Urlaub recherchiert. Nach einiger Zeit finden wir den Laden und werden bitter enttäuscht: Er vertreibt kein Maxpedition mehr und hat nur noch einige wenige Artikel, die ich aber zur Freude von Anita allesamt nicht brauchen kann. Damit ist der Weg frei zum Red Canyon, den wir nach einer weiteren halben Stunde erreichen. Unterwegs entdecken wir einen Baum, der sein Geheimnis erst beim genauen Hinsehen preisgibt: Es ist eine originell als Baum getarnter Antennenmast für Mobilfunk. |
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Auf dem weiteren Weg zum Red Canyon lockt uns das Schild "Old Nevada" an. Wir befahren das Gelände bis zu einem Posten, der von uns $10 Eintritt haben möchte. Prinzipiell sind $10 für Eintritt in Amerika nicht viel. Doch wir wissen überhaupt nicht, was uns erwartet und drehen daher um. Wir werden im Internet mal recherchieren, ob uns das überhaupt interessiert. |
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Nur knapp eine Meile weiter erwartet uns
dann endlich der
Eingang zum Red Canyon State Park, der uns für $5 Zugang gewährt. Unsere
erste Station ist das Visitor Center. Offensichtlich wird dieser Statepark ordentlich durch den Bundesstaat Nevada subventioniert,
denn er
ist sehr gut ausgestattet: Die Ausstellungen sind aufwändig, sehr plastisch und
informativ, sogar einige Tiere sind in Terrarien zu bewundern. Gleich
daneben natürlich der Gift-Shop, den wir selbstverständlich nicht
auslassen. Eigentlich kaufen wir mit Ausnahme von Mitbringseln schon seit
Jahren nichts mehr in den Giftshops, aber dennoch können wir es nicht sein
lassen, uns jeden genau anzusehen. |
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...und im Vordergrund neben einem "Interpretive Trail" auch noch ein Mahnmal zum Anschlag am 11. September bietet. Und da passiert es: Meine große Kamera stellt ihren Dienst teilweise ein. Der digitale Sucher, mit dem ich fast ausschließlich arbeite, bleibt dunkel. Und damit ist die Kamera für mich nur noch sehr bedingt einsetzbar. Während viele Digital-Fotografen das LCD-Display auf der Rückwand nutzen, schaue ich wegen besserer Beurteilung des Bildausschnittes und des Handlings der Kamera stets durch den eigentlichen "klassischen" Sucher. Zum Glück passiert mir dies erst heute und nicht schon zu Beginn unseres Urlaubs. Also muss meine Digi, die ich bisher stets lobenswert erwähnte, nach dem Urlaub in die Klinik. |
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Wir befahren die mehrere Meilen lange Loop, die uns zu mehreren Aussichtspunkten und Trailheads bringt. Und weshalb der Red Rock "Red Rock" heißt, zeigt er hier mehr als deutlich...
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Natürlich bleibt es uns -in diesem Falle Anita- nicht erspart, unterwegs gelegentlich wildfremde Mädels zu fotografieren... | ||
Die Trails sind allemal kurz und bis auf einen einzigen "Strengous" lediglich "moderate" bis "easy". Dennoch gehen wir aufgrund der enormen Hitze -wie die meisten anderen Besucher- keinen einzigen. Stattdessen suchen wir einige der Picknicks Areas nach Schatten ab und tatsächlich bei xy finden wir einen. Dort kühlern wir uns von außen mit Schatten und innen mit eiskalter Coke ab. Und als Delikatesse gibt es noch die restlichen Hühnerteile aus dem gestrigen Doggy-Bag vom IHOP. |
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Nach einiger Zeit gehen wir wieder in die
brütende Hitze und besteigen unser Auto. Während wir während der Fahrt
das Dach stets geöffnet haben, lassen wir es beim Parken geschlossen. Die
Ledersitze würden ansonsten vermutlich ihre Muster auf unsere
unbedeckte Haut brennen. |
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Und mit dieser Erkenntnis fahren wir weiter zu unserem Resort, um uns im
Whirlpool ein bisschen abzukühlen. Dabei können wir feststellen, dass
der Fernseher im oberen Schlafzimmer läuft und das Menü auf
Internetzugang steht. Offensichtlich hat unsere Maid die Apparatur zum
Laufen gebracht. Ich spiele ein bisschen mit der Technik und tatsächlich
verlangt das Resort für die Freischaltung des Internets $13 / Tag. Ich
bin entrüstet, order das Paket nach einem kurzen Schimpfen inkonsequenter
Weise dennoch, weil wir
unsere Mails abrufen wollen bzw. noch verschicken müssen. Hiernach geht es erfrischt wieder los. Zunächst gehen wir zu unserem Waschsalon die nächste Wäsche aufsetzen, schließlich sind wir auf den Geschmack gekommen. Während sich die Wäsche weiter dreht, fahren wir zum Walmart und zum Office, noch ein paar kleine Einkäufe tätigen. Wir kommen pünktlich zurück um die Wäsche in den Trockner zu schmeißen und nach 2 x 10 Minuten Trocknen fahren wir zum Sizzler um die Ecke. Wir teilen uns ein Steak n´ Shrimp und bedienen uns beide an der Salatbar. Mit dem Entschluss, aufgrund der riesigen Auswahl der Salat-Bar zukünftig auch auf das eine gemeinsame Stück Fleisch zu verzichten, machen wir uns erneut auf den Weg zum "Strip-Cruisen", diesmal statt mit der Video-Kamera mit meiner Digital-Kamera. Das zweimalige Rauf- und Runtercruisen entwickelt sich aufgrund der Verkehrslage wiederum zu einem abendfüllenden Programm. Nach fast drei Stunden reicht es uns und wir kehren um zum Hotel, wo wir den Abend sehr früh für uns und Las Vegas schon um 11 Uhr ausklingen lassen. |
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22.07.2006: LAS VEGAS | ||
Die Handys wecken uns zum letzten
kompletten USA-Tag für diesen Urlaub. Wir starten den Tag mit einem
Besuch des Storages, um ihn einerseits richtig einzuräumen und
andererseits, ihn mehr oder weniger staubdicht zu machen. Unsere Idee aus
dem letzten Urlaub, ihn mit Folie abzudecken, war prinzipiell nicht
schlecht. Allerdings wies unsere Abdichtung zu viele Lücken auf und so
war doch viel Staub hineingedrungen. Jetzt hingegen bereite ich alles mit
dem gestern bei Walmart gekauften Tacker für unsere morgige
"hermetische" Verschließung vor. Nach getaner Arbeit fällt uns
ein, dass wir eigentlich im Internet nach einem weiteren Maxpedition-Shop recherchieren wollten und so machen wir uns noch einem kurzen Abstecher
zum Resort um die Adressen herauszusuchen. |
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Zurück fahren wir wieder über den Strip, um diesmal auch bei Licht einige Fotos zu machen. Doch auch hier zieht sich durch den Verkehr alles in die Länge. Irgendwann drehen wir bei, fahren zum Resort zurück, verpacken noch die letzten Reste in den Taschen und machen uns erneut auf den Weg zum Strip um noch einmal die Illumination zu erleben. Nach dem erneuten nächtlichen Strip-Cruisen halten wir kurz bei unserem Mc. Donald`s an, nehmen Verpflegung mit und fahren zurück auf unser Zimmer und schauen uns die ersten 1 bis 2 Videokassetten von unserem Urlaub an. Nach einem letzten Relaxen im Whirlpool verschwinden wir zum letzten Mal für diesen Urlaub in den Betten und schlummern recht schnell ein. |
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22.07.2006: LAS VEGAS - FRANK FURT - KÖLN | ||
Der letzte Tag begrüßt uns
schon. Ein kurzer Anruf bei Condor bestätigt uns, dass der Flug
voraussichtlich "Just-in-time" gehen wird. Nach einer
ausgiebigen morgendlichen Pflege schnüren wir die letzten Taschen zu,
beladen den Wagen und vollziehen unseren "Cross-Check", in dem
wir noch einmal beide durch die Räume gehen und kontrollieren, ob wir
alles eingepackt haben. Unser Standard-Spruch dabei: "Der Fernseher
war doch von hier, oder?" "Klar, und der Whirlpool?" |
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Bei Mc. Donald´s auf dem Strip gibt es nun ein letztes Frühstück mit Joghurt und Obstsalat. Langsam müssen wir uns doch auf den Weg machen und so fahren wir Richtung Autovermieter, wo wir unseren Sebring mit rund 200 Meilen mehr abgeben. |
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Der Shuttle zum Flughafen fährt kurzfristig los. Zielstrebig gehen wir durch den Flughafen zum Gate. Was wir zu spät erkennen: Ein weiteres "Condor-Paar" folgt uns vermutlich in der Annahme, wir wüssten schon den richtigen Weg. Erst bei der Personenkontrolle auf der oberen Etage erkennen die beiden, dass sie ja erst noch zum Einchecken müssen und so kehren sie mit ihrem ganzen Gepäck wieder um. |
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Alles weitere ist schnell berichtet: Das Flugzeug startet mit einer geringfügigen Verspätung, der Flug erfolgt ohne Zwischenfälle und im Flugzeug betrachten wir auf der Videokamera die Erlebnisse der letzten drei Wochen. Und so erinnern wir uns noch einmal mit strahlenden Augen an
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-das beste Frühstück der Welt -die rasante Fahrt auf den Fahrrädern mit vielen "Sausss" -die ersten 5 Meilen unseres East-Rim-Hikes :-) -die letzten 5 Meilen unseres East-Rim-Hikes :-( -die Treffs mit Marco -das Steckenbleiben des Wagens auf dem Weg zum Rattlesnake-Canyon -unser Überleben am selben Ort -und an ganz ganz viele andere Dinge...
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Wir denken auch an die Dinge, die wir vergessen haben: |
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Unsere Wanderung im Rattlesnake-Canyon |
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etwas gemäßigtere Temperaturen in den letzten zwei Wochen |
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Anitas Mütze sowie ein Campingführer sind verlustig |
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Wir werden wohl möglichst schnell wieder her kommen müssen, um diese Dinge auch zu finden !!! |
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