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etztes Update: 29.12.2008 | ||||
Unsere 32. Tour in die USA im September / Oktober 2008 |
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24.09.2008 | Köln - Frankfurt - Philadelphia - Las Vegas | |||
25.09.2008 | Las Vegas - Corral Pink Sand Dunes | |||
26.09.2008 | Corral Pink Sand Dunes - Windwhistle Campground | |||
27.09.2008 | Windwhistle-Campground | |||
28.09.2008 | Windwhistle - Big Bend Campground / Moab | |||
29.09.2008 | Moab / Fisher Towers | |||
30.09.2008 | Moab / Negro Bill Canyon | |||
01.10.2008 | Moab / Arches | |||
02.10.2008 | Moab - Canyonlands | |||
03.10.2008 | Canyonlands / Elephant Hill Trail / Druide Arch | |||
04.10.2008 | Canyonlands - Junction 89 / 12 | |||
05.10.2008 | Junction - Zion N.P. | |||
06.10.2008 | Zion N.P. / Subway | |||
07.10.2008 | Zion N.P. / Hidden Canyon Trail | |||
08.10.2008 | Zion N.P. / Kolob Canyons | |||
09.10.2008 | Zion N.P. | |||
10.10.2008 | Zion N.P. - Grand Canyon - Kingman | |||
11.10.2008 | Kingman - Valley of Fire - Death Valley | |||
12.10.2008 | Death Valley / Sanddünen | |||
13.10.2008 | Death Valley / Der wirklich tiefste Punkt ! | |||
14.10.2008 | Death Valley - Las Vegas | |||
15.10.2008 | Death Valley / Valley of Fire | |||
16.10.2008 | Death Valley / Strip | |||
17.10.2008 | Las Vegas - Charlotte - Frankfurt - Köln | |||
24.09.2008 | Köln - Frankfurt - Philadelphia - Las Vegas | |||
Es ist Mittwoch, der
24.September 2008 und um 4Uhr in der Nacht werden unsere Wecker wacker
ihren Dienst verrichten. Doch um 3Uhr wachen wir
schon von selbst auf: Aufregung? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall sind wir trotz des wenigen Schlafes hellwach. Vielleicht ist es ja die Vorfreude auf unsere nunmehr 32.USA-Tour. Um 6.00Uhr sitzen wir im Zug Richtung Frankfurt und wir haben den Kölner Hauptbahnhof noch nicht verlassen, da treffen schon mehrere SMS von Freunden ein, die uns eine tolle Reise wünschen. |
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Die werden wir bestimmt (hoffentlich!) haben. Um 7.00 Uhr erreichen wir Frankfurt und kurz darauf beziehen wir im Dunstkreis unseres Check-In-Schalters Stellung. Doch der ist im Moment noch nicht besetzt, geht unsere Maschine ja auch erst in gut 4 Stunden. Nach einer guten Viertel
Stunde öffnet der Schalter und schon bildet sich eine kleine Traube von
Menschen davor. Wir stellen uns an und stehen bereits nach weniger als fünf
Minuten vor dem "Officer" der US-Airways, der uns die für amerikanische
Airlines typischen Fragen stellt, z.B. Nach einigen Fragen und passenden Antworten checken wir ein und kurze Zeit später beginnen wir unser „Café – Hopping“ Wir haben so viel Zeit, dass wir von Café zu Café ziehen um die Zeit rumzukriegen. Irgendwann machen wir uns auf den Weg zum Gate und damit durch die Sicherheitsschleuse. Wir sind erstaunt zu lesen, dass Nagelfeilen wieder im Handgepäck erlaubt sind, allerdings nur, wenn sie nicht länger als 6 cm lang sind. Anita kommentiert knapp: Ich überlege kurz, auf
was sich die sechs Zentimeter wohl beziehen: Aber es geht noch
weiter: Kurz vor 12Uhr beginnt endlich das Boarding. Unsere Maschine steht auf dem Vorfeld und so fahren wir mit dem Bus zur Boeing. |
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Beim Einsteigen
fallen mir wieder ein paar besonders Schlaue auf, die auf dem Gang stehen
bleiben, um in aller Ruhe ihr Gepäck über den Sitzen zu verstauen. Warum
geht man denn nicht kurz in die Sitzreihe, wartet bis alle anderen
Passagiere vorbei sind und räumt dann den Stauraum auf? Einer dieser
"Schlauis" bringt es sogar fertig und verstaut sein ganzes Gepäck in einem
Stauraum, der gar nicht zu seinen Sitzplätzen gehört. Sein eigener
Stauraum bleibt natürlich leer. Sehr pünktlich startet die offensichtlich nicht ganz ausgebuchte Maschine Richtung Philadelphia.
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Der Flug vergeht zügig. Meine MPEG-unterstützten Schlafeinheiten werden sporadisch vom Essen- und Getränkeservice unterbrochen. Nach rund acht Stunden landen wir eine dreiviertel Stunde früher als geplant. Erstmalig rutschen wir bei der Imigration ohne Anstehen durch. Es ist nichts los. Offensichtlich bewahrheitet sich unsere Hoffnung, dass man mit einer amerikanischen Airline schneller durch die Imigration kommt, da im Gegensatz zu einer europäischen Linie natürlich nicht alle Fluggäste durch die Imigration für Gäste müssen. Zwangsläufig müssen
wir anschließend unser Gepäck wieder aufnehmen, es durch den Zoll führen um
es anschließend wieder aufzugeben. Ich glaube fast, dass uns die
versteckte Kamera beobachtet: Die lange Schlange der Reisenden, die ihr Gepäck aufgeben wollen, werden aufgeteilt, ob sie nach Vegas oder sonst wo fliegen wollen. Wir Vegas-Reisende gehen links entlang, die anderen hingegen rechts. Beide Schlangen treffen sich dann an der selben Stelle wieder und alle geben ihr Gepäck auf das selbe Band.... Warum vorher die Schlange geteilt wurde entzieht sich unserer Kenntnis.
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Der Conecting-Flug ist "on time" und während wir im Warteraum auf das Boarding warten spricht mich eine Amerikanern an, was ich doch für einen tollen Rucksack habe und wo es den denn wohl gibt. Sie ist erstaunt und zugleich begeistert als ich berichte, dass "Maxpedition" ein amerikanischer Militärausstatter ist, ich den Rucksack aber in Deutschland kaufen musste, weil er in den Staaten kaum zu bekommen ist. Pünktlich starten wir zu unserem letzten Flug. Wir haben das Glück, zu zweit eine Dreierbank besetzen zu dürfen und so kann ich auf dem ganzen Flug fast durchgehend schlafen. Vom Essen und Trinken werde ich kaum unterbrochen, da dieser Flug ein Inflight-Cafe Flug ist, d.h. im Klartext, dass es nichts umsonst gibt und jedes Getränk und jeder Snack bezahlt werden muss. Das haben wir auf einer amerikanischen Airline auch noch nie erlebt. Rund eine halbe Stunde früher als geplant landen wir in Vegas.
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Ziemlich schnell picken wir unser Gepäck auf. Auch der Shuttle zum Autovermieter wartet quasi schon vor der Tür. Selten haben wir einen solchen reibungslosen Ablauf erlebt. Da wir uns vorher als
elitäre Express-Kunden bei Dollar registriert haben, können wir an der Schlange der
Wartenden vorbei direkt zum Express-Schalter gehen. Wir suchen uns einen aus, der nicht nagelneu ist (wir haben die Erfahrung gemacht, dass nagelneue Fahrzeuge manchmal noch unentdeckte Defekte haben) und der auch schon ein paar „Dellen“ hat. Sollte also eine neue hinzukommen ist das nicht so tragisch. Allerdings hat er schon
37.000 Meilen auf dem Buckel. Einen Mietwagen mit so vielen Meilen auf dem
Buckel hatten wir noch nie! Mittlerweile ist es 21.30 Uhr als wir den Hof von Dollar verlassen. Vorbei über den Strip versorgen wir uns bei McDonald kurz mit einem Drink. |
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Kurz darauf rollen wir auf den Parkplatz unseres üblichen Best Western McCarran Inn und checken sogleich ein. Wir erhalten ein behindertengerechtes Zimmer, vielleicht war meine von der Erkältung gezeichnete rote Nase ausschlaggebend, uns dieses Zimmer zu geben. In diesem Flügel des Hotels hatten wir erst einmal ein Zimmer und offensichtlich hat gerade erst eine Renovierung stattgefunden: Neue Duschvorhänge, alles blitzblank! |
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Und nunmehr sind die Zimmer mit einem Strom-Spar-System ausgestattet. Wir stecken unsere elektronische Karte in einen Slot am Eingang und schon funktioniert das Licht und die Klimaanlage. Nehmen wir die Karte raus, erlischt nach 30 Sekunden Helligkeit und Kühle. Leider ist dem Stromsparen auch die Kaffeemaschine zum Opfer gefallen. Wir sind beide ziemlich platt und da wir im Moment kaum etwas umräumen können schlafen wir schon um 11Uhr tief und fest.
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25.09.2008 |
Las Vegas - Corral Pink Sand Dunes |
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Noch bevor unsere Wecker
um 5.00 Uhr klingeln werden sind wir schn wach und im Bad. Kurz nach 6.00
Uhr gibt es unser bereits bekanntes „Beste Frühstück der Welt“.
Das für amerikanische Verhältnisse recht ordentliche Angebot ist zu
unserer Überraschung sogar
noch ergänzt worden: Wir zapfen also einen
Becher Teig ab, befüllen damit das Waffeleisen und schließen es.
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Die Waffel hat ein
King-Size-Format und am Waffeleisen sind viele Hinweise, Es fehlt nur noch der Hinweis, dass es auch für Katzen gefährlich sein kann, sich auf das Waffeleisen zu legen, analog zu dem bekannten Fall, wonach ein Amerikaner vor vielen Jahren den Hersteller einer Mikrowelle erfolgreich verklagt hat, weil dieser am Gerät nicht darauf hingewiesen hat, dass es für Katzen lebensgefährlich ist, in einer eingeschalteten Mikrowelle zu sitzen. Wir hingegen genießen die leckere, wenn auch viel zu mächtige kulinarische Variante und fahren schon bald Richtung Storage.
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Der kleine Kofferraum unseres Cabrios verlangt logistische Meisterleistungen aber dennoch gelingt es uns, die Taschen im Auto unterzubringen. Die nächsten zwei Stunden gehören dem Räumen im Storage: Unsere große Kühlbox wird mit einem langen Ablaufschlauch ausgestattet, so dass wir sie zum Entleeren des Wassers nicht aus dem Auto „herausbauen“ müssen und alle Utensilien werden auf Brauchbarkeit, Notwendigkeit oder Größe(!) hin untersucht. Irgendwann ist alles verstaut und insgesamt haben sich unsere Befürchtungen, dass der Platz nicht reicht, zum Glück nicht bestätigt. |
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Wir bezahlen noch schnell den
Storage für das nächste Jahr. Auf dem weiteren Weg
fahren wir noch mal im Best Western vorbei, um unsere beiden vergessenen
Jacken ;-) abzuholen. Aber auch die wirken sich kaum negativ auf unseren Platz im Auto aus.
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Unser erster Stopp ist mal wieder der Wal-Mart
in St.George, wo wir unsere Vorräte auffüllen. Diesmal jedoch anders
als sonst:
Aus Platzgründen können wir nur „Just in Time“ einkaufen. Getränke und Essen nur in den Mengen, die in den nächsten ein bis zwei Tagen verbraucht werden können und die sich auch gut verstauen lassen. |
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Wir entscheiden uns auf dem weiteren Weg für die landschaftlich schönere Strecke durch den Zion und kommen gegen 16:45Uhr Uhr auf dem Campground in den Corral Pink Sand Dunes an. | ||||
Wir hatten hier
ausnahmsweise mal einen Campground reserviert, da nicht abzusehen war, wann
wir den Campingplatz erreichen werden. Im Allgemeinen ist der Campground gut besucht
und oft sogar ausgebucht; doch heute sind noch viele Sites frei. Während ich mich etwas wehleidig meiner Erkältung hingebe schmeißt Anita den Grill an.
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Wir sind angenehm über die Temperaturen erstaunt, hatten wir doch mit wesentlich weniger Graden gerechnet. Aber mit 18 Grad ist es im Zelt sehr angenehm und daher es ist noch nicht einmal notwendig, die Schlafsäcke bis zum Kinn zu schließen. Es liegt sich auch recht bequem, obwohl wir -schon wieder aus Platzgründen- dünnere Schlafsäcke mitgenommen haben als sonst und uns auch nur für eine (!) Isomatte entschieden haben. Allerdings steht das Zelt
heute auf feinstem Sand. Mal sehen, was wir nach den nächsten Nächten auf den anderen Campgrounds
sagen werden. So long und gute Nacht !
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26.09.2008 |
Coral Pink Sand Dunes - Windwhistle Campground |
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Unsere Wecker stehen auf 5.00 Uhr aber um 4.00 Uhr sind wir schon wieder ausgeschlafen. Heute Nacht hat es zwischendurch einmal geregnet aber das Zelt scheint trocken zu sein. Auf dem Campground, auf dem sonst viel Leben ist, vernimmt man jetzt kein einziges Geräusch. Unser Vorhaben, bereits sehr früh weiter zu fahren, verschieben wir, weil wir keinen Krach machen wollen. Um fünf
Uhr reicht es uns dann aber doch und wir fangen vorsichtig und leise an, unsere Bebauung von
innen nach außen abzutragen. Um sechs Uhr ist alles verstaut und wir nach einem Gang durch die guten sanitären Anlagen
des Campingplatzes frisch gestylt. Wir rollen so leise es
geht „oben ohne“ vom Platz: Um die Taschen gut zu verstauen haben wir das
Dach runter gefahren und um unnötigen Krach zu vermeiden gleich unten gelassen. Trotz der Herrgottsfrühe und dank der guten Heizung des Autos ist es angenehm, offen durch die Dunkelheit zu sausen. Unsere erste Station ist
das ca. 15 Meilen entfernte Golden Hill-Restaurant, wo es natürlich wieder
unsere >Scones< gibt. Aber
wir entdecken auch Neues: Um 8.00 Uhr verlassen wir das Restaurant und gehen den „Fahrtag“ an. Unser Ziel ist der Windwhistle Campground in der Nähe von Canyonlands und zwischen hier und dort trennen uns noch ca. 300 Meilen. |
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Wir
kommen an der Paria Ranger Station vorbei und schauen mal kurz hinein. Es ist wenige Minuten nach 9.00Uhr, so dass die Verlosung der begehrten Permits für die Wave schon vorbei ist. Doch das ist heute gar nicht unser Ziel. |
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Wir werden förmlich erschlagen von der Masse an Autos und Permit-Suchenden. Wir hatten schon gehört, dass der Andrang nach den Genehmigungen, in dieses herrliches Gebiet reinwandern zu dürfen, in den letzten Jahren rapide angestiegen ist, doch mit so vielen Losteilnehmern hatten wir nicht gerechnet. Es kommen uns einige strahlende und viele lange Gesichter entgegen. Ich erwähne besser nicht, dass wir aufgrund ungewöhnlichen Glücks bereits mehr als ein halbes Dutzend Mal dort waren. Egal ob wir es über die Lotterie vor Ort oder über das Internet versucht haben, jedes Mal war unser Versuch vom Erfolg gekrönt. Fairerweise muss ich erwähnen, dass der Andrang früher auch nicht so groß war wie heute, vielleicht, weil die Wave noch nicht so bekannt war. Wir haben vor ein paar Jahren sogar schon einmal am Nachmittag eine Permit für den nächsten Tag bekommen. Doch jetzt zeigt eine Liste, an welchen Tagen wie viele Losteilnehmer auf die wenigen Permits gehofft hatten, gestern waren es sogar über 100(!)
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In Page fahren wir den Wal-Mart an um unsere
Vorräte wieder aufzufüllen.
Unterwegs entdecken wir auf der "98"
einen passenden Meilenstein für unser Foto. |
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Am Monument Valley schaffen wir er zum zweiten
Mal in unserer USA-Südwest-Karriere, vorbei zu fahren, ohne eine Runde
durch das Valley zu drehen. Zumindest aber am Eingangsschild wird kurz gestoppt. |
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Und auch an meiner geliebten langen Straße komme ich nicht vorbei, ohne "mal kurz" anzuhalten. | ||||
An der Cow Canyon Trading Post müssen wir natürlich
auch
wieder stoppen, um zum wieder Bilder von der alten Tankstelle zu machen.
Das ist auch schon Tradition. |
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Gegen 16.30 Uhr erreichen wir den Windwhistle-Campground und bauen schnell das Zelt auf. Diesmal verstecke ich mich nicht hinter meiner Erkältung um mich vom Grillen zu drücken, stattdessen tippe ich in die Tasten, während Anita den Grill anschmeißt.
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Mein Tippen wird immer wieder durch eine Vielzahl von Insekten gestört. Im Augenwinkel beobachte
ich immer wieder die Wespenfalle in der Nähe unseres Tisches, in der bestimmt eine dreistellige Zahl
von "Fliegern" um ihr Leben ringen oder bereits aufgegeben
haben.
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Zum BBQ gibt es Filet Mignon in der Variante „Beef wrap with Bacon“ und Anita hat Eye-Rounds (runde Steaks). Als Beigabe gibt es gefüllte Paprika und Champignons. Der Wahlkampf hat zugeschlagen: Von mindestens vier Campsites aus hören wir lautstark die Übertragung der Wahlreden zu den Präsidentschaftswahlen. Gegen 19.00Uhr verabschieden sich die Kandidaten mit „Good Night“. Das ist ein gutes Stichwort. |
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Der weitere Verlauf des
Abends zeichnet sich durch frühes Zubettgehen und mehrmaligem Aufwachen aus: Unsere Nachbarsite wurde von vier Amerikanern in Beschlag
genommen, denen die Bedeutung der „Quiet Hours“, auf die auf jedem Campground sonst akribisch geachtet wird, nicht bekannt ist.
Sie reden lautstark in den typisch amerikanischen sonoren Tonlagen und hören
dazu Musik. Nach mehrmaligem lautem Gähnen steigen sie um 11 Uhr endlich in die Schlafsäcke und damit verschallt auch ihre Mucke. Im Nachhinein überlegen wir, ob sie denn aus einem Bundesstaat kommen, der statt der Mountain-Time die Pacific-Time hat und sie deswegen statt bis 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr „Party gemacht“ haben. |
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27.09.2008 |
Windwhistle-Campground |
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Gegen 6.30 Uhr schlüpfen
wir aus unseren Schlafsäcken. Aus den bereits bekannten Platzproblemen
haben wir diesmal statt unserer großen und dicken „King-Size-Super-Sleeping-Bags“,
die zusammengerollt einen Umfang wie eine Mülltonne haben (natürlich
ohne uns drin!!!) wesentlich kleinere Hi-Tec-Schlafsäcke mitgenommen. Ihnen
fehlt es an der Gemütlichkeit aber dafür sind sie weniger als halb so groß
und in ihrer Isolationswirkung den „Tonnen“ weit überlegen. Wir kommen auf das
Aufstehen zurück: Mit angemessener aber nicht übertriebener Lautlosigkeit
verrichten wir alles, was morgens so notwendig ist. Das Bepacken unseres
Autos erfordert es gelegentlich, das Dach hoch- und herunterzufahren, und da
alles elektrisch geht ist es nicht möglich, gänzlich auf
Geräusche zu verzichten. Und so ist es nicht
verwunderlich, dass auch unsere amerikanischen Nachbarn zwangsläufig
bereits um diese Zeit wach sind ;-) Gegen 7.00 Uhr rollen wir vom Campground in Richtung Canyonlands. |
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Beim Eintritt in den
Nationalpark gegen
9.00 Uhr stellen wir erstaunt fest, dass es auf dem Campground diesmal
sogar noch freie Sites geben würde. Zweimal bereits haben wir hier in der
Vergangenheit vergeblich versucht, für uns und unser Zelt Asyl zu finden. Unsere erste Station ist das Visitor Center, wo ich die CD-Ecke stürme um nach neuer Hintergrund-Musik für unsere zukünftigen Diashows zu suchen. Ich werde sogar fündig. Anita füllt währenddessen ihren National Park-Pass mit
einem weiteren „I was here“ Stempel auf. Beim Ranger erkundigen wir
uns nach den Weg-Konditionen, insbesondere ob wir zum
Elephant-Hill-Trailhead überhaupt mit unserem Auto gelangen können, was er uns
zum Glück bestätigt.
Sogleich stattet er uns noch mit Info- und Kartenmaterial aus. Nachdem Pässe gefüllt und Geldbörsen geleert sind führt uns der Weg mit dem Auto zum Elephant-Hill-Trailhead. Wir wollen gar nicht den Elephant-Trail laufen sondern uns vielmehr an den waghalsigen Fahrmanövern der Jeeper erfreuen, die den Elephant Hill bewältigen wollen.
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Der Elephant Hill ist
unter Off-Roadern, also jenen Verrückten, die ihre Autos lieber weit ab von
Straße durch das Gelände manövrieren, als Inbegriff des Geländefahrens
bekannt. Zu meiner aktiven Off-Road-Zeit, als ich mit meinem kleinen Jeep im
Allradgang die Bordsteine der Großstadt gemeistert habe (es gab aber auch
andere, in der Tat waghalsige Manöver im echten Gelände) war es immer mein
Traum, einmal den Elephant Hill zu fahren. Bilder in einschlägigen
Magazinen zeigten mir allerdings, dass die Anforderungen dieses
Trails das Leistungsvermögen von mir und meinem Auto bei weitem übersteigt. |
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Wir vermuten, dass die
Passagen im weiteren Verlauf des Trails anspruchsvoller werden und gehen
noch ein gutes Stück den Trail entlang. Doch auch hier finden wir nichts,
was uns ernsthaft erschrecken würde. Außerdem fehlt dieser
Strecke das Wichtigste überhaupt: Die Off-Roader mit ihren Geländewagen. Wir kehren also um zur
ersten Anhöhe, um das Ankommen der ersten Jeeper auf keinen Fall zu versäumen.
Wir haben einen phantastischen Blick in der Anhöhe und damit eine
hervorragende Übersicht, wenn die ersten Jeeps anrollen. Anita und ich verständigen
uns über ein Frühwarnsystem: Sobald der erste von uns am Horizont die
ankommende Kriegsmaschinerie entdeckt, informiert er den anderen und
sofort beziehen wir mit unserem Foto- und Videoequipment in den ausgespähten
Sektionen Stellung. Wir verharren eine Stunde und 48 Minuten auf unserem Hochsitz und in dieser Zeit kommen etwa ein Dutzend Fahrzeuge an: Limousinen, Cabrios, Vans und auch Geländewagen für die Stadt. Was aber in aller
Konsequenz ausbleibt ist ein richtiger Geländewagen, der im Entferntesten
für den Elephant-Hill präpariert ist, z.B. höher gelegt, breite
Schluffen, keine Türen und mit Fahrern und Fahrerinnen besetzt, die sofort
das Abenteuer der Camel-Trophy und den Geist des nackten Überlebens in
der amerikanischen Wildnis ausstrahlen. Wir werden immer nervöser,
genau genommen: ich werde immer nervöser. Anita nimmt die Situation mit
Gelassenheit, ich mit Zorn: Wir haben uns extra den Samstag für diesen
Trip ausgesucht um das unendliche Anstehen der Jeeper, bis sie endlich in
den Trail reinfahren dürfen, mit erleben zu können. Und was tut sich?
Nix, absolut nix ! Enttäuscht verlassen wir unseren Aussichtspunkt, ohne auch nur ein Bit Off-Road-Abenteuer in digitales Bild umgewandelt zu haben. |
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Wir fahren zurück und kurz bevor wir die
Hauptstraße erreichen begegnen wir einem Jeep, der einen Hauch von
„durch die Hölle wollen“ versprüht. Wir ignorieren ihn!
Einige Meilen später
suchen wir uns einen netten Picknickplatz und vergnügen uns an Obst und
Joghurt. Nach kurzer Zeit fahren wir Richtung Ausgang und verlassen den
National Park. Unmittelbar hinter dem Ausgang geht es links zur Needles
Outpost, wo wir bereits vor einigen Jahren mal getankt haben. Mir
ist dieser Stopp sehr präsent, weil mir beim Bezahlen in der Tankstelle
das ungewöhnlich gut sortierte Filmangebot aufgefallen ist. Obwohl die
meisten Geschäfte der USA in der Regel nur ein sehr eingeschränktes
Angebot an Diafilmen bietet, gab es hier Diafilme in den
unterschiedlichsten Empfindlichkeiten.
Sogar spezielles Profi-Material lag in den Fächern. Darauf angesprochen
sagte mir die Dame an der Theke, dass dies Restbestände seien, weil sie
und ihr Mann früher beruflich fotografiert haben. |
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Heute hingegen lungern wir nur auf dem Außengelände um und was uns hier auffällt, verschlägt uns fast die Sprache: 1 Gallone Sprit kosten hier
$6, das schlägt sogar
den Preis im Death Valley im letzten Jahr mit 5,25$. Zum Glück müssen wir nicht tanken.
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Wir fahren auf dem Rückweg über eine Backcountry Road nach Monticello, die uns eine Vielzahl neuer Eindrücke vermittelt. Je höher die Straße führt, desto farbiger werden die Wälder. Der erste Hauch vom
"Indian Summer" lässt sich erahnen. In Monticello kaufen wir noch Grillgut ein. Diesmal gibt es Steaks, wieder mit Paprika und Champignons.
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Alles mundet vorzüglich und nachdem alles gegessen und gesäubert ist geht es noch mal zum Needles Overlook, den wir heute ganz für uns allein haben. Vermutlich wissen alle Amerikaner und Touristen, wie windig es heute hier ist und meiden deshalb diesen Ort. Uns weht es fast weg!!
Nach einigen schönen Fotos geht es zurück
zum Campground, wo auch schon recht bald Schlafsack und Zelt auf uns
warten. Übrigens sind unsere lautstarken und die Zeitzone nicht beherrschenden Nachbarn fort. Stattdessen haben wir jetzt drei Biker. Gespannt beobachte ich, wie sie am späten Abend ihre Cross-Maschinen geschickt auf die Ladefläche ihres Pickups fahren. |
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28.09.2008 | Windwhistle - Big Bend Campground / Moab | |||
Um 6.00Uhr stehen wir auf und beginnen mit dem Zeltabbau. Eine Stunde später verlassen wir bepackt und gestylt (mehr oder weniger) den Windwhistle Campground in Richtung des etwa 65 Meilen entfernten Moab, wo wir uns sofort nach einer Campsite auf der Big Bend Recreation Area direkt neben dem Colorado umsehen. |
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Von Micha und Anja, zwei
ebenso wie wir vom USA-Virus Infizierten, die wir vor einiger Zeit nach fast
zweijährigen Mailwechsel über unsere Homepage nun endlich persönlich
kennen lernen konnten, hatten wir den Hinweis auf den Campground bei den Fisher Towers erhalten. Leider ist uns erst jetzt eingefallen, dass wir
sie nicht gefragt hatten, ob der gut zwei Meilen lange Weg von der 128
bis zum Campground mit einem normalen PKW überhaupt zu befahren
ist oder ein SUV notwendig ist. Also quartieren wir uns
auf dem Big Bend ein, wo gerade eine herrliche Site frei wird. Die Site ist
komplett eingewachsen, so dass unser Zelt genau in die Nische passt. Außerdem
führt von der Site ein kleiner zugewachsener Weg auf ein niedriger
gelegenes Plateau, das einen traumhaften Blick auf den Colorado zulässt und
mit dem majestätisch aufsteigenden Canyon eine Bilderbuchkulisse bildet. Wir entschließen uns, diese Site zu entern und hier auch die Fotos für unsere Postkarten und unser Logo für diese Tour zu „shooten“. Wir schwanken zunächst
zwischen Frühstück bei Dennys und Zeltaufbau auf der Site und entscheiden uns letztlich
für die Arbeit. Das Zelt ist schnell aufgebaut, verlangt jedoch etwas
Akrobatik von uns, um uns zwischen Zelt und Botanik durchzuschlängeln. |
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Kurz hinter Moab in südliche Richtung geht es links ab in die Potash-Road. Genau nach 10 Meilen befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz, der gleichzeitig der Trailhead zum Corona-Arch ist. Wir sind den Trail bereits vor ein
paar Jahren einmal gelaufen. Da wir aber derzeit noch auf der Suche nach einem
Motiv für unsere diesjährige Weihnachtskarte sind ist uns dieser Arch noch
einmal in den Sinn gekommen. Nachdem wir uns und unser Gepäck fertig gemacht haben geht es los zu diesem 1,5 Meilen-Hike (eine Richtung), der genau genommen wenig anspruchsvoll ist und eher zur Kategorie „Easy Walk“ zu zählen ist. Nur die ersten 100 Meter haben es etwas in sich, geht der Trail doch gleich sehr steil nach oben.
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Kurz darauf überquert man eine Bahnlinie,
die ich früher immer als stillgelegt eingeordnet hatte. Tatsächlich soll
sie wohl einmal wöchentlich befahren sein, wie ich mal gelesen habe.
Wir haben allerdings bei all unseren Besuchen weder Zug noch Wagons darauf gesehen. |
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Nach dem Überschreiten der Bahnlinie gelangt
man recht zügig über ein großes Felsplateau. Der Arch zeigt sich
bereits in der Ferne und lässt seine Größe und Mächtigkeit schon erahnen. Vorgelagert ist der Bow Tie Arch, ein großes Loch hoch oben in
der Felswand. Darunter wachsen verschiedene Pflanzen, die sich von dem herab laufenden Wasser ernähren. Über eine kleine Eisenleiter und einem mehrere Meter langen Stahlseil nähern wir uns Loch und Arch. Trotz der Eingangs erwähnten „Anspruchslosigkeit“ des Trails trägt sie brennende Sonne dazu bei, dass der Hike doch einen gewissen Schwierigkeitsgrad hat. Im Schatten pausieren wir ein paar Minuten, bevor es zum letzten Abschnitt geht. |
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Unter dem Arch entspannt
sich eine Gruppe von Jugendlichen, die krampfhaft versuchen, eine Aufnahme
mit Selbstauslöser zu machen. Doch so sehr sie sich bemühen, wenn die
Kamera auslöst, ist das Mädel unter dem Grölen der anderen noch
auf dem Weg zur Gruppe. Gerne biete ich meine
Hilfe an und fotografiere die komplette Gruppe. Nicht ganz uneigennützig,
denn hier in den USA ist es üblich, dass man sich sofort revanchiert. Und
so dauert es nicht lange, bis wir fotografiert werden. Nebenher erzählt der
"Shooter", dass er schon mal in Berlin war. Mit Köln weiß er
nichts anzufangen ;-( Die Gruppe verabschiedet sich recht bald und wir haben den Arch einige Zeit für uns allein, um ihn ausgiebig zu fotografieren, von vorne, von hinten, von der Seite und von unten. Nur von oben klappt natürlich nicht. Er hat eine Spannweite
von 43 Metern und eine Gesamthöhe von über 30 Metern. Er ist so
groß, dass sogar ein kleines Flugzeug hindurch fliegen kann, wie wir mal
auf einem Foto sehen konnten. Zu uns gesellt sich ein
weiteres Pärchen mit Hund und irgendwann haben wir den Bogen „ausfotografiert“.
Wir begeben uns langsam auf den Rückweg.
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Auf dem Rückweg widerfährt
uns eine Situation, die wir nicht ganz einzuschätzen wissen: |
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Wir fahren zurück über
Moab, wo wir unsere BBQ-Vorräte auffüllen. Im City-Market
entdecken wir eine One-Hour-Photo-Maschine, so dass wir beschließen,
unsere Fotos für die Postkarten mit dem TripleC-Logo noch einmal vernünftig
durchzuführen. Auf dem Campground
rangiere ich den Wagen so lange auf dem kleinen Platz hin und her, bis das
Setting passt. Dank der neuen Kamera und einer programmierbaren Fernbedienung schießt die Kamera im
zehnsekündigen Abstand Foto für Foto. Nach rund 50 Fotos beenden wir das Shooting und einigen uns auf ein Bild. Da wir diesmal aus den bereits häufiger erwähnten Platzgründen nicht Anitas großes Laptop sondern nur meinen kleinen EEE-PC mitgenommen haben, entfällt die Bearbeitung des Bildes. |
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Nach dem geschmackvollen
Grillen geht es zum Sunset in den vom Campground ca. 10 Meilen entfernten Arches
N.P. Auf dem Weg dorthin beginnt
es zu regnen und uns fällt ein, dass wir unser Vorzelt nicht geschlossen
haben. Trotzdem kehren wir
voller Optimismus nicht um. Auf dem Rückweg zum Campground müssen wir feststellen, dass es hier in der Gegend offensichtlich deutlich stärker geregnet haben muss als im Arches. Auf den letzten Metern zum Campground entdecken wir große Pfützen und Böses schwant uns. Tatsächlich: Auf dem
Campground muss es wohl geschüttet haben: Der Boden im Vorzelt ist
pitschnass, um das Zelt herum steht Wasser und die Plane unter dem Zelt
ist stark gewässert. |
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29.09.2008 |
Moab / Fisher Towers |
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Heute
steht ein Hike zu den Fisher Towers an, auf die uns Micha und Anja
hingewiesen haben. Da wir ja nicht wissen, ob wir mit unserem Auto bis zum
Trailhead gelangen planen wir folgende Strategie: Wir befahren vom
Campground aus die 128 bis zum Meilenposten 21, von wo aus eine „Dirty
Road“ zum Campground und Trailhead führt. Wir sind uns mit der
Befahrbarkeit unsicher, weil wir unter dem Terminus „Dirty Road“
schon die tollsten Straßen vorgefunden haben: Doch hier treffen wir zum Glück Ersteres an: Die gut zwei Meilen lange „Dirty Road“ ist zwar staubig aber auch mit unserem Wagen hervorragend zu befahren. |
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Nach wenigen Minuten
stehen wir am Trailhead und wundern uns etwas, dass bereits jetzt um
8.00 Uhr fünf weitere Fahrzeuge hier parken. Der Campground in Sichtweite
hingegen ist bis auf ein Zelt menschenleer. Übrigens an dieser Stelle
einen Dank an Micha und Anja: Der Campground ist tatsächlich ein
absolutes Highlight und wir werden ihn garantiert zu einem späteren
Zeitpunkt nutzen! Doch jetzt ist erstmal der
Hike angesagt. Vom Parkplatz aus geht es rechts in Richtung der Fisher Towers. Der Trail soll eine Länge von 2,1 Meilen haben. Am Trailhead lesen wir, dass eine Leiter beim Meilenstand 1,5 durch Unwetter unpassierbar ist. Handschriftlich ergänzt wurde dies mit dem Hinweis, dass die Leiter mittlerweile gar nicht mehr existiert. Somit wird unser Hike voraussichtlich nach 1,5 Meilen, am sog. "Base of the Titan" enden, also am Fuß des Titanen, einem riesigen Monolithen. |
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Doch der Reihe nach: Danach verläuft er weiter
nach links auf einer Felskante, um noch weiter abwärts zu führen. Der ganze Weg verläuft tendenziell in einer großen Linkskurve. Nach einiger Zeit
vernehmen wir Stimmen, die weder uns gehören noch von hinter uns zu kommen
scheinen.
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Der Weg verläuft weiter
in der beschriebenen Linkskurve, nun stetig nach oben. Allmählich erblicken wir vor uns die Fishers Towers, ein großer, in zwei aufragende Felsen gespaltener Fels. Eine Rechtskurve folgt und zur unserer linken Seite zeigen die Towers ihre mächtige Größe. Wir folgen dem Weg weiter und am Ende der Fishers Towers macht der Weg einen Schwenk um fast 180 Grad, so dass die Towers nunmehr zu unserer linken Seite verweilen. Und an dieser Stelle taucht auch der Titan auf, ein mächtiger, einzeln stehender Fels, der zumindest aus dieser Perspektive die anderen Felsen weit zu überragen scheint. Die großen Felsen spenden uns immer wieder kühlenden Schatten und so steht der Hike im Wechselbad zwischen brennender Sonne, die allmählich hinter dem Gebirgszug auftaucht und kühlem, fast schon etwas kalten Schatten. |
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Nach weiteren 100
Metern endet der Weg für uns zunächst zwangsläufig. Zwei große, mit
farbigem Band markierte Steine, zeigen uns, dass hier die für den
weiteren Weg notwendige Leiter angebracht ist, bzw. einmal angebracht war. Vor einiger Zeit haben uns zwei Hiker überholt. Nachdem sie uns aber nicht wieder entgegen gekommen sind und wir auch keine „Help!“-Rufe aus dem Abgrund vernehmen liegt der Verdacht nahe, dass man sich auch ohne Leiter einen Weg bahnen kann.
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Und siehe da, nach einer kurzen Orientierungsphase finden wir eine Möglichkeit, unseren Hike auf der anderen Seite einer kleinen Schneise fortzuführen. Wir gehen vorbei an der Basis des Titan, der nun zu unserer linken Seite liegt. Eine kleine Leiter sorgt für Abwechslung zwischendurch.
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Am Ende der Basis, der gleichzeitig die vordere Spitze des Titan darstellt, durchqueren wir bequem einen Felsspalt, hinter dem wir einen gigantischen Blick über das Plateau haben. | ||||
Von hier aus sind es nur noch ca. 10 – 15 Minuten bis zum Ende des Trails und mit jedem Meter Richtung Trail-Ende wird der Panoramablick über das Plateau beeindruckender. | ||||
Nach einem „visuellen
Aufsaugen“ dieses Punktes und einem ausführlichen Shooting pausieren wir im Schatten und machen uns über unsere Vorräte her:
Trailmix, 1 Banane und Wasser! Nach einer viertel Stunde
der inneren Einkehr geht es den gleichen Weg zurück. Obwohl uns der Weg
aufgrund des Sonnenverlaufes mittlerweile einige besonders sonnenreiche Abschnitte
schenkt, ist er an anderer Stelle wieder angenehm schattenreich.
Gleichzeitig sehen wir gelegentlich Neues, was uns auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen
ist, z.B. skurrile Felsen ! Trotz der heute hohen Temperaturen ist
der Trail eher ein „Easy Walk“ und mit genügend Wasser gut zu laufen. Während auf dem Hinweg viel Zeit zum
Fotografieren und zum Suchen des Weges drauf gegangen ist und
wir insgesamt ca. 2,5 Stunden benötigten, dauert der Rückweg lediglich
1Stunde und 45 Minuten. Wir stellen für uns fest,
dass es ein erlebnisreicher und abwechslungsreicher Hike ist und dass der
Panoramablick am Ende des Trails jegliche Anstrengungen vergessen lässt. Wir drehen noch eine kurze
Runde über den Campground um uns für unseren nächsten Trip in diese
Gegend schon einmal geistig
eine Campsite zu reservieren. Alle Campsites sind eher klein, bieten aber dafür einen traumhaften Blick über das Tal auf den Canyonrand. Wirklich empfehlenswert. |
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Laut unseren Beschreibungen liegt auf der Dirty Road, die wir nun wieder in Richtung 128 befahren, zur linken Seite ein ehemaliges Movieset aus dem im Jahre 1975 gedrehten Film „Against a Crooked Sky“. Comancheros sollen hier eine Hacienda gebaut haben. Der Film endet mit einem feurigen Angriff auf einen Wagon in unmittelbarer Nähe der Hacienda. Angegeben wird die Location mit der Meile 0.9 von der 128 aus. Wir fahren bis zur 128, drehen und fahren in entgegengesetzter Richtung den Weg nochmals ab, um exakt die Meile 0.9 zu lokalisieren. Aber nichts deutet darauf hin, dass hier einst eine Hacienda gestanden hat. | ||||
Wir fahren zurück zu
unserem Basislager um nach dem Rechten zu sehen, insbesondere, ob das Zelt
gut getrocknet ist. Entsetzen kommt auf, als wir feststellen, dass unser Zelt einem massiven Angriff aus der Tierwelt standhalten musste. In der hinteren Ecke klafft ein ca. 2cm x 15cm langer Spalt. Es ist nicht nur ein Riss, vielmehr fehlt das ganze Stück. Erst glauben wir an einen Angriff mit einem Taschenmesser. Wir untersuchen den Schaden weiter und kommen zu dem Schluss, dass sich ein Tier daran vergnügt haben muss und dann wohl mit dem Maul oder vermutlich mit den Krallen hängen geblieben ist. Beim Befreiungsschlag hat es wohl den Streifen raus gerissen und trägt ihn vielleicht immer noch mit sich rum. Entweder als Trophäe oder aber als Handicap. Aufgrund der Größe und
der Höhe der Bissstellen vermutet Anita, dass der Verbrecher in der Reihe
der Waschbären zu suchen ist. Wir überlegen uns eine Reparatur-Strategie. Doch leider haben wir - um das nochmals zu betonen - aus Platzgründen diesmal KEIN Reparaturset dabei. Doch das werden wir in Moab sicherlich besorgt kriegen. |
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Doch von unserem
eigentlichen Plan, durch die La Sal Mountain zu fahren, lassen wir uns von
einem solchen Zwischenfall nicht abhalten.
Vorsichtshalber fotografiere ich den Wegweiser mit der Digitalkamera. Im
Falle der Desorientierung können wir uns den Wegweiser dann in der Kamera
noch mal ansehen. Doch das ist gar nicht nötig, weil der Weg bestens ausgeschildert ist.
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Wir überqueren nach
einigen Meilen einen Pass und vor uns liegt ein riesiges, völlig
niedergebranntes Tal. Wir halten an und lesen eine große Tafel.
Gleichzeitig hält ein Amerikaner an und informiert uns,
dass dieses verheerende Feuer erst vor 14 Tagen passiert ist. Das
widerspricht zwar zeitlich etwas dem Hinweisschild, ändert aber nichts an der Dramatik der
Geschichte. Die Tafel zeigt auch, dass mit viel Glück und geistesgegenwärtigem
Handeln mehrere Leute gerettet werden konnten und zum Glück kein Menschenleben zu
Schaden gekommen ist. Ehrfürchtig durchfahren wir das Tal und stellen uns vor, wie hier die Flammen gewütet haben müssen. Unvorstellbar, dass das Feuer in Sekunden komplette Straßen überspringen kann. Am oberen Ende eines Gebirgszuges ist eine klare Trennung von
"verbrannt" und "nicht verbrannt" auszumachen.
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Wir verlassen das Tal und nach einigen Meilen erreichen wir die ersten Ausläufer von Moab, wo ich einen Schrotthändler entdecke, der sich auf VW konzentriert. Alte, leider völlig runter gewirtschaftete Schätzchen sind hier zu entdecken: Ein Porsche 356 aus den 60ern, mehrere VW-Busse unterschiedlicher Generationen, ein seltener 411 und sogar einen als Wohnmobil konstruierter Westfalia VW-Synchro. Das ist deutsche Auto-Geschichte.
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Auf dem weiteren Weg gibt es noch fotogene
Wasserwerfer zu bestaunen. Es ist schon ein amerikanisches Unding, dass hier
in der Wüste so viel Wasser eingesetzt wird, um Dinge anzupflanzen, die
hier eigentlich gar nicht wachsen würden.
Die sattgrüne Bepflanzung lässt erahnen, wie viel Wasser hier von Nöten
ist, um sich so erfolgreich gegen die sengende Sonne durchzusetzen zu
können.
In Moab nehmen wir unsere
geprinteten Postkarten beim City-Markt in Empfang. Außerdem hat Anita gestern
einen Wechselautomaten entdeckt. Nunmehr schmeißt sie ihren kompletten Sack
mit „Klimpergeld“, der sich in den letzten Jahren angesammelt hat, in den
Automaten und erntet nicht weniger als 22$. Die Wechselgebühr beträgt
5,9ct pro angefangenem Dollar. Unsere letzte Station vor
dem Basis-Camp für heute ist Denny`s. Statt BBQ im Camp gibt es heute
Steaks, Mashed Potatoes und Corn. Und als Appetizer teilen wir uns
selbstverständlich eine Portion Buffalo Chicken Strips, die heute zum Glück
in keinster Weise so scharf sind wie sonst. Im Anschluss geht es zur Campsite, wo uns Zelt und Schlafsäcke ganz ganz schnell aufnehmen... |
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30.09.2008 |
Moab / Negro Bill Canyon |
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Um 6.00
Uhr klingelt der Wecker aber bis 7.00 Uhr geben wir uns und der Natur noch
Zeit, wach zu werden. Noch vor unserem Hike
reparieren wir endlich unser Zelt. Von hinten setzen wir einen schwarzen
Spezialstreifen drauf, von vorne einen durchsichtigen. Wir betrachten der
Streifen und statt uns zu ärgern entwickeln wir Zweck-Optimismus: Nun erkennt jeder, dass wir richtige Camper sind, deren Zelt sich gegen die Widrigkeiten der Natur wehren musste. |
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Vom Campground aus fahren wir
wieder über die 128 fünf Meilen bis zum Negro Bill Canyon Trailhead. Der Negro Bill Canyon hat
seinen Namen von William Granstaff, einem farbigen Cowboy, der hier um 1870
gelebt hat. Am Trailhead wird ausdrücklich
vor dem Poison Ivy gewarnt, also giftigen Pflanzen, die man auf keinen Fall
berühren soll und die insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Wasser gut gedeihen. Sogar
Hunde sollen angeleint werden, da sie selbst zwar nicht auf die Pflanzen reagieren,
das Gift jedoch übertragen können. Wir versuchen uns das Bild der
Pflanze gut einzuprägen und bemühen uns, den Kontakt zu meiden. Gegen 8.30 Uhr starten wir zu dem angeblich zwei Meilen langen Hike, der uns am Ende des Trails die Morning Glory Natural Bridge offerieren wird. |
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Der Hike startet auf dem
linken Ufer eines kleinen Baches und verläuft über eine Länge von ca. 1,5
Meilen nah am Wasser durch starkes Dickicht, das gelegentlich durch offene
Passagen unterbrochen ist. Auf der ersten Meile
durchlaufen wir auf einer Länge von ca.150 Metern ein ziemlich
eingewachsenes Teilstück, das einem Laubengang ähnelt und ziemlich
fotogen ist, wenn man hindurch dringt.
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Am Trailhead steht der
Hinweis, dass der Weg gut ausgeschildert ist, man sich dennoch stets auf ihn
konzentrieren soll, um nicht die Orientierung zu verlieren. Und genau so ist es. Wir
entdecken immer wieder Hinweisschilder, die den Verlauf des Trails angeben.
In der Tat „entdecken“ wir sie manchmal, denn gelegentlich sind sie eingewachsen und nicht auf Anhieb zu erkennen.
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In unserem
englischsprachigen Hike-Führer wird beschrieben, dass der Weg immer links
des Stromes verläuft, bis man dann irgendwann einmal die Uferseite
wechseln muss. Hier unterscheidet sich die Literatur von der Realität. Im Verlauf des
Trails wechseln wir mehrmals die Uferseite. Vielleicht ist
unser Trailführer ja auch schon etwas veraltet. Nach rund 0,5 weiteren
Meilen soll uns nun die Morning Glory Bridge begegnen, tut sie aber nicht.
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Tatsächlich gelangen wir nur zwei Minuten später zum verheisten Ziel und in der Tat ist der Ort recht idyllisch. | ||||
Mein erster Blick gilt dem Poison Ivy, das
insbesondere unter dem kleinen Wasserfall in dieser Oase reichlich wachsen
sollen. Aber ich entdecke keine, vielmehr, ich erkenne sie nicht. Ungern möchte
ich im Selbstversuch ausprobieren, wo diese Pflanzen sind und was sie
verursachen.
Ein weiteres amerikanisches Ehepaar erreicht diesen „peaceful“ Ort und sogleich frage ich, ob sie wissen, was Poison Ivy ist und wo ich es finde. Und gleich weist der Amerikaner in die Botanik und zeigt mir, welche
Pflanzen Poison
Ivy sind und welche nicht. |
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Über all diese Botanik ragt die Morning Glory Natural Bridge, die mit 80 Metern Spannbreite die sechstlängste Spannweite aller natürlicher Brücken in den USA hat. Das
aber nur so nebenbei, weil es in unserem Trailführer besonders vermerkt
ist.
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Nach dem üblichen
Shooting und einer Rast im Schatten kehren wir allmählich um. Nach wenigen Metern
kommt uns schnellen Fußes ein Mädel entgegen. Anita und ich unterhalten
uns noch,
ob einer von uns beiden alleine diesen recht wenig frequentierten Weg
durch das Dickicht machen würde. Neben einem eher unwahrscheinlichen Überfall kann ja
auch eine Verletzung, ein Unfall oder ein Verlaufen diesen Hike überschatten und wenn man dann alleine ist.... Nach nur 10 Minuten
überholt uns das Mädel von hinten und ich scherze noch, dass das ja wohl
eine recht kurze Pause war, was sie lächelnd bestätigt. So weit so gut
zunächst! Wir schlagen uns also
weiter durch den Dschungel und nach einiger Zeit entdecken wir das Mädel Natürlich ist es auch möglich, sich zu zweit, zu dritt oder in einer riesigen Gruppe zu verlaufen aber gemeinsam steht man so etwas sicherlich leichter durch als mutterseelenallein und so sind wir uns einig, solche Hikes nicht alleine zu machen. Nach etwa 1,5 Stunden
erreichen wir den Trailhead und sind damit wieder eine halbe Stunde
schneller als auf dem Hinweg. |
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Für uns ist dieser Hike eine schöne Wanderung gewesen, die abseits der Touristenströme liegt und durch die Natural Bridge einen schönen Abschluss findet. Der Weg
gestaltet sich abwechslungsreich von Dschungel-Camp ähnlichen Passagen
bis zu sandigen Sektionen, Unangenehm ist lediglich
das teilweise subtropische Klima.
Die Sonne heizt den Canyon auf, der Canyon bedingt fast Windstille und zu
diesem Klima gesellt sich dann die feuchte Luft des Gewässers. Aber das ist auch schon
alles, was wir nach intensivem Überlegen an Negativem finden.
Ergänzt vielleicht noch von unserer Vermutung, dass er rund eine halbe Meile länger
ist als angegeben wird. |
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Nach dem Hike geht es
wieder zurück nach Moab um einzukaufen. Damit uns nicht Während Anita am Grill
steht schreibe ich unsere Ansichtskarten. Das Essen schmeckt
weitgehend gut,
läuft aber nicht so ganz rund wie gedacht: |
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Die Hacienda finden wir zwar immer noch nicht, dafür aber eine eindrucksvolle Abendidylle. Die Abendsonne lässt die Felsen wieder glühen und gibt eine tolle Kulisse. Nach vielen, vielen
Bildern geht es zurück zum Campground und von hier aus recht
schnell in die Federn. Anita schreibt noch schnell „ihre“ Karten und
ich hacke während dessen weiter in die Tasten. So long und gute Nacht. Halt, eine wichtige
Sache steht noch an: ein Entscheidungsprozess. Das nenne ich Flexibilität
und Entscheidungsfreude.
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01.10.2008 |
Moab / Arches N.P. |
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Nachdem wir uns gestern
hinsichtlich unserer Fahrtroute komplett umentschieden haben fahren wir
nach der üblichen Morgenzeremonie zunächst zum Denny`s zum Frühstück.
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Nach einer guten
dreiviertel Stunde verlassen wir Denny`s und fahren zur Post um schon mal
die ersten Karten einzuwerfen und neue Briefmarken zu erwerben. Am Schalter erfahren
wir, dass das Porto für eine Postkarte nach Europa mittlerweile 94
Cent beträgt. Wir kaufen einen Stapel Briefmarken mit außergewöhnlichen
Motiven. Betty Davis und Frank Sinatra zieren die Marken. Leider nützen
uns die Stars wenig für die bereits frankierten und vorhin schon eingeworfenen
Karten: Denn die sind mit dem alten Porto von 75Cent unterfrankiert.
Wir sind mal gespannt, was wir zuhause zu hören bekommen, wenn einige
Strafporto bezahlen müssen.
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Weiter geht es zum
"Informations-Center of Moab". Hier bestelle ich am Desk eine Self Guided
Movie Location Auto Tour, über die wir in einem amerikanischen Buch
gelesen hatten. Das ist ein Flyer, auf dem die Film-Locations in der
Gegend aufgeführt sind und die man selbst abfahren kann - glaubten wir
zumindest! Wir planen, die
Self-Guided-Auto Tour der Film-Locations in der Moab-Area anzugehen, sind
aber ernüchtert, als wir uns den Flyer genauer betrachten: Damit hat sich unser
Vorhaben zerschlagen und wir entscheiden uns, im Arches den
Delicate-View-Point (nicht den Delicate Arch selbst) zu erlaufen sowie uns
den Wall-Arch auf dem Trail zum Double-O-Arch anzusehen, den es seit
wenigen Wochen leider nicht mehr gibt. |
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Doch zunächst ist der
View Point zum Delicate Arch unser erstes Ziel. Am Trailhead ziehen wir
uns um und die Wanderschuhe an. Wir hoffen nur, dass uns niemand
beobachtet, wie wir uns für diesen kurzen Hike (91Meter! bis zum Lower
View Point; 800Meter bis zum Upper View Point) aufrüsten. Aber Fremde
wissen ja nicht, dass wir anschließend noch weiter hiken wollen. |
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Im Gegensatz zu unseren
Wanderungen an den beiden letzten Tagen, gibt es hier und heute die (deutschen)
Touristenströme. Vorbei an den bayerischen und rheinischen Verbänden
sowie den Gruppierungen aus den neuen deutschen Ländern erreichen wir
nach ca. 1 km den Landscape Arch, der mittlerweile großräumig
abgesperrt ist. 1995 ist dieses mehrere Tonnen
schwere Stück dann tatsächlich abgebrochen. Wie durch ein Wunder ist niemand
verletzt worden. Es gibt sogar eine beeindruckende Videoaufnahme von
diesem Abgang, die im Visitor Center zu sehen ist. Seither ist der Zugang
verbarrikadiert. |
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Nur gut 100 Meter weiter
ist der Wall-Arch, oder besser gesagt, war er. Genau vor einem Jahr konnte
ich ihn von der linken Seite aus noch fotografieren. Im Juli lasen wir
dann, dass er plötzlich und unerwartet in einer Nacht zerborsten ist. Jetzt stehen wir vor den
Trümmern, die auf dem ehemaligen Trail meterhoch getürmt liegen. Wäre
der Arch tagsüber kollabiert, während all die Touristen unter ihm entlang
laufen, hätte sich der Zusammenbruch zu einem Desaster entwickeln können. So aber staunen wir, wie viel Fels abgebrochen ist. An den stehengebliebenen Schenkeln erkennt man gut, wie dick die Wand war und dennoch hat vielleicht ein kleiner abbröckelnder Stein genügt, den Giganten zerbersten zu lassen. Marco ist wenige Tage
vor dem Zusammenbruch hier noch mit seinem Sohn entlang gegangen. |
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Da es bis zum geplanten Sunset noch etwas
Zeit ist, fahren wir in die Nähe der Windows-Section und nehmen ein
kleines Picknick aus unserem Vorratsspeicher zu uns. Es gibt ein Zwiebelbrötchen,
Erdbeeren, Brownies und Joghurt.
Trotz des knappen Platzangebotes im Auto (ich muss es einfach noch einmal erwähnen) erstaunt es uns doch, was wir so alles mitschleppen können. |
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Nachdem alles wieder verstaut ist fahren wir auf dem Weg zum Trailhead abermals am Balanced Rock vorbei, der langsam im Abendlicht zu leuchten beginnt. |
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Am
Trailhead angekommen schlendern wir mit Fototechnik bewaffnet Richtung South
Window und North Window. Meinen Plan, ein bekanntes Foto aus dem Visitor Center nachzufotografieren entfällt, weil es kaum möglich ist. Es existiert eine Aufnahme, wonach der Turret Arch durch das Nordfenster der Windows-Section fotografiert wurde. Doch das funktioniert nur mit eifriger Kletterei. Für mich ist dort im Moment definitiv kein Drankommen und so vergnügen wir uns mit dem, was der liebe Gott und der Arches uns Nicht-Kletteren zu bieten hat, aber das ist auch nicht ohne... |
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Beim Rausfahren halten wir kurz "für
kleine Mädchen" am Visitor Center an. Das ist zwar nicht
wichtig. Ich erwähne es nur, weil ich zum ersten Mal feststelle, dass das
Visitor Center abends ganz nett illuminiert ist.
Zurück in Moab halte ich kurz beim McDonald`s für einen Iced-Coffee, den es dort seit einiger Zeit gibt, und der zu empfehlen ist. Im City Market füllen wir wieder einige Vorräte auf, so dass sich unser Einkauf morgen früh nur auf die absoluten Frischwaren beschränken wird. Zurück auf dem Campground räumen wir schon einmal für morgen den Wagen auf und tippen noch die eine oder andere Zeile in das Laptop. Schon recht bald geht es dann in die Schlafsäcke. So long! |
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02.10.2008 |
Moab - Canyonlands |
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Wieder
sehr früh schellt der Wecker und langsam erwacht der Tag und wir. In neuer
Rekordzeit von nur vierzig Minuten sind wir mit Morgenhygiene und Zeltabbau
startklar. Wir überprüfen mehrmals die Uhren, weil wir es kaum glauben können.
Doch es stimmt! Auch
beim Tanken lohnt sich die Karte: Man spart rund 4ct pro Gallone. Nach
dem Shopping geht es zum Burger King zum Frühstück und das frisst den
gesamten Zeitgewinn des Morgens mehr als nur auf: Nachdem wir alles (gegessen) haben machen uns auf den Weg nach Canyonlands.
Anita fällt zum Glück nach zwei Minuten Fahrt ein, dass ihre Tasche noch über
dem Stuhl hängt, so dass wir nochmals eine kurze Runde drehen. Gegen
10.30 Uhr, mittlerweile doch später als geplant, erreichen wir Canyonlands
und fahren „straight ahead“ zum Campground. Zweimal
bereits haben wir in Canyonlands vergeblich eine Campsite nehmen wollen.
Diesmal steht am Eingang nicht, dass die beiden Campingplätze bereits „full“
sind, so dass wir eine gewisse Hoffnung haben. Wir
cruisen über den Campground A und müssen leider feststellen, dass keine einzige
Site (mehr) frei ist. Es sieht allerdings auch nicht danach aus, dass eine der
16 Sites gerade frisch belegt worden ist; vielmehr haben wir den Eindruck,
dass das alles noch Camper vom Vortag sind, die gar nicht weiter ziehen werden.
Wir beginnen nervös zu werden und drehen über Campground B eine weitere Runde. Die
erste Site ist frei. Ein Wagen kommt uns entgegen, der wohl
ebenfalls auf der Suche nach einer freien Site ist. Wir zögern beide, doch
der andere zu lange. Anita fährt auf die Site unter dem Gesichtspunkt,
wenigstens diese Site zu ergattern, falls es wirklich die einzig freie ist. Und sie ist es! Während ich Anita und Tasche auf Site 17 absetze drehe ich mehrere Runden über die Campgrounds A und B aber es ist tatsächlich so, dass wir die einzig freie Site ergattert haben. |
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Die
Campgrounds in Canyonlands erfreuen sich offensichtlich einer besonderen
Beliebtheit und das nicht grundlos: In der Tat sind sie recht großzügig
angelegt, landschaftlich toll gelegen und die sanitären Einrichtungen sind sehr
sauber. Sogar Wasserspülung haben die Toiletten. Das berühmte „I-Tüpfelchen“
wären jetzt noch Duschen, doch die sind leider nicht vorhanden. Flott
bauen wir unser Zelt auf, doch leider unterläuft uns mit den Heringen ein
kleines Malheur und damit haben wir ein weiteres, ganz kleines Loch in der
Unterlegplane. Doch im Reparieren von Zelt und Planen haben wir ja
mittlerweile Routine, so dass das in wenigen Minuten erledigt ist und wir
uns Richtung Visitor Center aufmachen können. Dort erkundigen wir uns beim Ranger
nach einer Wanderung zum Druide-Arch, den wir morgen auf dem Programm haben.
Er gibt uns eine grobe Karte, markiert mit seinen Stift, so wie das alle
Ranger und Portiers von Motels tun, den
Weg und bestätigt noch einmal, dass es bei dem Hike (außer, dass er
anstrengend ist) nichts zu beachten gibt. Also freuen wir uns auf den morgigen Hike, zumal das Wetter laut Aushang „Mostly Sunny“ werden soll. Wir verlassen den Park kurz, um in der vorgelagerten „Outpost“, über die ich schon letzte Woche berichtet habe, Feuerholz zu erwerben. Das Schild am Eingang steht mittlerweile auf seiner bevorzugten Stellung: "Full". |
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Wir
gehen also durch den Laden und trauen unseren Augen nicht, was die Ware im
Allgemeinen kostet. Von den 6 $ pro Gallone Sprit berichtete ich ja bereits.
Nun aber sehen wir, dass man hier für einen Sack Eis, der sogar im Death
Valley nur 2,50 $ kostet (bei 50 Grad im Schatten!) hier 5,00 $ verlangt. Wir
sind bestimmt nicht geizig oder übertrieben sparsam, aber das empfinden wir
trotz der etwas ausgefallen Lage der Outpost als
dreist und so düsen wir nach Monticello und erstehen alles, was für heute nötig ist. Nach unserer Rückkehr aus der Ferne sitzen wir auf unserer Campsite Nr. 17 beim BBQ. Doch zunächst heißt es, den Strumpf unserer Laterne auszuwechseln, hat er doch leider ein paar Löcher bekommen.
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Bei Lagerfeuerromantik erfreuen wir uns an der
Tatsache, in dieser Idylle einen netten Platz gefunden zu haben.
Der
Tag endet jedoch nicht ohne ein weiteres, kleines Anekdötchen. Außer
unserem Lagerfeuer und dem Licht entfernter Campsites ist es stockdüster.
Aus dieser Dunkelheit tritt plötzlich ein junger Hiker, der sich verlaufen hat und
seinen Wagen nicht mehr findet. Er spricht
ein (für uns) so undeutliches Englisch, dass er kaum zu verstehen ist. Nach
dieser guten Tat für heute reicht es erst einmal und so verschwinden wir bald im Zelt, denn morgen erwartet uns ein langer Hike bei „Most
Sunny“-Wetter. |
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Freitag, 03.10.2008 |
Canyonlands / Elephant Hill Trail / Druide Arch |
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Das „Most Sunny“ Wetter kündigt sich
bereits in der Nacht an, in dem es mehrmals leicht regnet, so dass wir
sogar das
Vorzelt schließen müssen. Wir lassen uns um 6 Uhr wecken und unser Blick
aus dem Zelt lässt uns lange Gesichter ziehen: Es ist komplett bewölkt. Wir warten noch einige Zeit bevor wir endgültig zum Aufbruch blasen. In den Restrooms können wir uns einigermaßen vernünftig waschen. Herrlich! Unser
erster Weg führt zum Visitor-Center, das zwar noch geschlossen ist, aber
wo wir unser „Wetter-Update“ holen wollen. Am Aushang an der Tür
lesen wir, dass es heute „Mostly Sunny“ ist und wir beide fragen uns,
was das denn ist, was uns alle überschattet. Mit
einer gehörigen Portion Zweckoptimismus „Das Wetter wird bestimmt noch
schön, wenn die Ranger das doch sagen“ fahren wir zum Trailhead des
Elephant Hill. Das ist genau jener Trailhead, an dem wir letzte Woche
vergeblich auf einfahrende Jeeps gewartet haben. Die Straße zum Trailhead
ist eine „Dirty Road“ und ich versuche auf der Hinfahrt genau einzuschätzen,
ob wir die Rückfahrt mit unserem Gefährt schaffen, falls sich Rangers
„Mostly Sunny“ wolkenbruchartig über diese Straße ergießt. Wir
beschließen „Ja!“, zumal wir für den Fall der
Unpassierbarkeit alles Notwendige an Board haben: Am
Trailhead rüsten wir uns für den Hike auf. Laut unserer Karte ist er ca.
2 x 5,5 Meilen (also insgesamt rund 18 Kilometer) lang und am Ende erwartet uns
mal wieder ein Arch, der Druide Arch. Wir
haben keinerlei Angaben über den Schwierigkeitsgrad der Tour oder über die
Beschaffenheit des Trails. Das einzige, was wir wissen, ist, dass der Arch
eindrucksvoll sein soll und der Weg gut ausgeschildert ist. Gleich voraus: Beides trifft zu und ich zähle ihn zu den schönsten und abwechslungsreichsten Hikes, die wir bisher gemacht haben. |
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Vom
Trailhead geht es zunächst sehr steil nach oben über stufenförmig
angelegtes Gestein zu einem Plateau, das uns schon einen ersten Eindruck über
das Gebiet gibt, in das wir wandern werden. Doch zuerst führt der weitere Weg wieder ein Stück nach unten. Leider, denn was jetzt nach unten führt müssen wir auf dem Rückweg nach oben gehen!
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Der
Trail ist bestens ausgeschildert, die erste Weggabelung folgt nach
1,5Meilen (N38'07.512' - W109`49.961'). Wir folgen stets dem Hinweis „Druide Arch“, so auch an den weiteren drei Weggabelungen. Zwischen der zweiten und dritten Weggabelung gibt es kurz eine Irritation, denn hier weist ein Holzschild auf einen abgehenden Weg („EC2“) hin; doch schnell stellen wir fest, dass dies nur ein Hinweis für einen Backcountry-Campground ist. So gehen wir weiter durch die Wash. |
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Der
Trail ist sehr abwechslungsreich, teilweise führt er durch Felsspalten,
die einem Slotcanyon ähneln (wenn auch die Wände nicht so hoch sind),
teilweise führt er auf weite Strecken durch eine Wash. Dort, wo ein
Hindernis die Wash blockiert, haben findige Ranger einen kleinen Bypass
angelegt, so dass man das Hindernis recht bequem umwandern kann. Dort, wo keine Schilder sind, gibt es massig Cairnmen („Steinmännchen“), die den Weg anzeigen und hier auf dieser Strecke zeigen sie sich in einer originellen Vielfalt, wie wir sie noch nirgends anders gesehen haben. |
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Aber auch die Tierwelt hinterlässt interessante Spuren, wie z.B. Spinnenhöhlen im Boden oder gar riesige Fliegen. | ||||
Sogar eine Schlange kreuzt unseren Weg.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Marco, unserem Schlangen-Fachmann der uns darauf hingewiesen hat, dass es sich um eine " |
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An
einigen Passagen muss hin und wieder etwas geklettert werden, insbesondere
kurz vor dem Ziel, wenn man 0,25Meilen vor dem Trailende (N38'05.789'
W109'49.933') die Wash verlassen muss. Hier gilt es, einige Felsstufen zu
erklimmen. Und nun beginnt auch des Rangers „Mostly Sunny“ vom Himmel zu tropfen. Es ist zwar kein starker Regen aber einige dicke Tropfen. Ausgerechnet heute sind wir „suboptimal“ ausgestattet und haben unsere Softshells nicht dabei. Wir überlegen kurz, ob wir umdrehen sollen. Anita befürchtet eine kleine Katastrophe, wenn der Regen anhält und sich im Canyon eine Flash-Flood bildet. Ich sehe das mit mehr Gelassenheit, weil der Canyon im Gegensatz zu anderen Canyons, die ich kenne, nicht den Eindruck erweckt, häufiger geflutet zu sein. Außerdem befinden sich mehrere
Hinweisschilder an den Weggabelungen in der Wash, was unsinnig wäre, wenn
es häufiger zu Überflutungen kommt. |
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Am
Ende eines kleinen Canyons geht die Wand vor uns trichterförmig nach
oben. Aufgrund der neuen Schuhe mit den fast "klebenden" Sohlen
gelingt es uns gut, den glatten Sandstein hochzuklettern. Nach
einiger Zeit taucht eine am Fels befestigte Leiter auf, die es ebenfalls
hochzugehen heißt. Die kurze Leiter endet an einem Metallrohr, an dem es
nach links zu jonglieren heißt. Hoch über uns ragt der Druide Arch, den wir im Moment leider nur im Profil sehen können. Wüssten wir nicht, dass es der Druide Arch ist, wir würden ihn als großen, überragenden Felsturm abtun. Nun kommt der letzte und der einzig wirklich anstrengende Teil: Um einen guten Blick auf den Druide Arch gewinnen zu können, müssen wir ca. 20 Meter einen steilen Geröllhügel hinauf. Cairnmen zeigen uns, wie wir den Berg gefahrlos hinaufklimmen können. |
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Auf dem oberen Plateau angekommen zeigt sich uns der Druide-Arch in seiner
vollen Pracht. (N38'05.395' W109'49.843)
Hier
verweilen wir fast eine Stunde bei Picknick und Shooting. |
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Nebenher sei kurz bemerkt, dass
es nicht immer ganz leicht ist, große Arches in kleine Kameras zu
bekommen ;-)
Danach
machen wir uns auf den Rückweg und gelangen ohne Zwischenfälle
nach drei Stunden und damit rund eine halbe Stunde wenigerals auf dem
Hinweg an den Trailhead. Rückblickend
können wir sagen, dass dieser 18 Kilometer lange Hike einer der
abwechslungsreichsten Hikes ist, die wir je gemacht haben und wir ihn für
unsere Verhältnisse sogar eher in eine untere Schwierigkeitsstufe einordnen würden. Allerdings müssen
wir hinzu fügen, dass die Temperatur heute "nur" um die
25 Grad betrug und die Sonne sich bis auf wenige Minuten kaum hat sehen
lassen. Dieser Hike mit den notwendigen Kletterpartien im Hochsommer in
der prallen Sonne wird vermutlich nur von Hartgesottenen machbar
sein. Der
Hike (hin und zurück) hatte einen Anstieg von insgesamt 470Meter
(kumulierte Höhe) und wird im Visitor Center mit einer Hikezeit von ca.
5 bis 7 Stunden angegeben. Am
Trailhead rüsten wir ab und beobachten ankommende Hiker, die von
den unterschiedlichsten Trails strömen. Außerdem gibt es einige
Optimisten, die auf ein- oder ausfahrende Jeeper warten. Wir
fahren auf dem Weg zum Campground am Visitor Center vorbei um wieder einmal ein
neues Wetter-Update einzuholen, hoffentlich ein authentischeres als jenes
von heute morgen. Wir
werden dennoch eine Tag weiter bleiben und morgen uns noch einmal auf die
Suche nach den Jeeper begeben. Doch jetzt geht es zum Campground, wo wir
aus unserer Wunderkiste wieder einmal Filet Mignons zaubern mit Nachos und
Cheese. Und
danach gibt es wieder eine Lagerfeuerromantik vor unserem Zelt. So
long, bis morgen. |
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Samstag, 04.10.2008 |
Canyonlands - Junction 89 / 12 |
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Obwohl
der Wecker schon um 6.00 Uhr geklingelt hat, kriechen wir erst um 7.00 Uhr aus
dem Zelt, weil es einfach nicht richtig hell werden will. Tatsache: Der
blaue Himmel versteckt sich hinter einer dicken, sehr dicken Wolkendecke und
in keiner Ecke des Horizontes ist auch nur ein Hauch von Lichtung zu sehen.
Wir suchen die Waschräume auf und sofort geht es anschließend zum
Wetter-Update. Tatsächlich ist mittlerweile für heute eine 80%ige
Regenwahrscheinlichkeit prognostiziert und auch der morgige Tag ist mit 50%
nicht das, was wir uns erhoffen. Spontan
entscheiden wir uns zum Abbruch der Zelte. Die bereits bezahlte Nacht ist
uns egal. Nach einer halben Stunde ist alles gut verpackt im Wagen. Der
Ranger, der die Sites kontrolliert, staunt über unseren vorzeitigen Abbruch
und bittet uns nur, den Zettel an der Campsite vor dem Abfahren zu
entfernen. |
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Wir lassen uns vom Wetter treiben und fahren
zunächst über Monticello die Vorräte auffüllen, und anschließend
weiter in die grobe Richtung Bryce Canyon. Obwohl das Wetter nicht ganz unseren Wünschen entspricht sind die Bilder, die wir auf der Fahrt erleben, atemberaubend. |
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Zunächst
geht es über Blanding und den Highway 95 nach Hanksville. Das Wetter
bessert sich nicht, im Gegenteil, es regnet ununterbrochen. Hinter Hanksville kommt uns ein moderner Viehtrieb entgegen, der sich von City Slickers unterscheidet: Ca. 30 Kühe kommen uns auf der Straße entgegen, vorangetrieben von zwei netten, aber bis zu dem Ohren vermummten Cowgirls; statt auf Pferden reiten sie auf zwei ATV. |
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Im
weiteren Verlauf durchqueren wir den Capitol Reef, den wir im starken
Regen als auch in brütender Sonne bereits kennen gelernt haben. Stetig
steigt die Straße zum Gipfel des Boulder Mountain an und hier gewinnt das
Wetter schon fast an Dramatik: Der obere Teil des Passes ist bereits weiß, es schneit
leicht aber beständig. Die Temperatur fällt
auf 32Grad Fahrenheit, also unter den Gefrierpunkt! Wir
hoffen, den Pass noch überqueren zu können, denn mittlerweile kommen uns
nur noch Fahrzeuge mit Allrad-Antrieb entgegen. Doch
wir schaffen die Passage ohne Schwierigkeiten und kurz hinter dem Pass geht
der Schnee über Schneeregen in beständigen Regen über. Wir sind froh,
bereits heute über den Pass gefahren zu sein, denn wer weiß, ob er morgen
überhaupt noch passierbar ist. Im
Escalante Visitor Center halten wir für den Wetterbericht an und hier
finden wir auch eine Warnmeldung angeschlagen, wonach
für dieses Wochenende die erste pazifische Kaltfront fürdieses Jahr
erwartet wird und die Schneegrenze am Sonntag auf ca. 6400feet (ca.
2100m) sinkt. Also haben wir tatsächlich riesiges Glück gehabt. Wir
planen, heute in der Nähe des Bryce Canyons ein Motel zu nehmen. Unsere Körper
verlangen einfach danach. (und vermutlich auch die, die in unserer Nähe
sind....) Hinter
Escalante beginnen wir mit der Suche, jedoch vergebens: Alle Motels, die wir
anfahren, sind entweder „closed“ oder haben „no vacancy“. Sogar im edlen Ruby Inn, auf das wir ausweichen wollen, entgegnet man uns freundlich „Sorry!“ |
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Mittlerweile
ist es zwar schon nach 18Uhr aber wir begegnen der Situation mit Routine und
Gelassenheit, verpflegen uns an der Tanke mit Sprit, Kaffee und Snacks und
fahren weiter in Richtung der 89. Dort auf der 89 kennen wir einige kleinere
Motels und sind uns recht sicher, unterzukommen. Ansonsten haben wir ja
auch noch als Reserve das Zelt und irgendwo wird es schon noch eine Campmöglichkeit
geben. In
der Nähe der Abzweigung zur 89 finden wir dann sogar noch zwei Motels: Ein
mehrgeschossiges, das ja für uns nicht in Frage kommt, und ein zweites mit
Cabins. Für $75 plus Tax quartieren wir uns in Cabin 16 ein, umgeben von
fast ausschließlich deutschen Touris. Die
Cabins scheinen recht neu zu sein, sind wie ein typisches Motel ausgestattet
und in einem sehr gepflegten Zustand. Worauf
wir uns jetzt freuen? Auf ein warmes Zimmer? Auf wein weiches Bett? Nein!
Nur auf eine Dusche! Und
so besteht der restliche Abend aus Picknick auf dem Zimmer und wohltuende
Reinigung. Plötzlich wird es draußen ziemlich laut und wir schauen
neugierig raus. Der Lärm stammt von einem ziemlich heftigen Hagelschauer.
Die Entscheidung für das Motel war wohl ziemlich weise. So long... |
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Sonntag, 05.10.2008 |
Junction - Zion N.P. |
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Um
6.00 Uhr werden wir wieder von den Weckern wach und fühlen uns arg gerädert: Nach
knapp einer Stunde verlassen wir das Motel. |
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Der Morgen hat es in sich: Allmählich geht die
Sonne auf und kämpft sich gegen die Nebelschwaden durch, die noch über den
Tälern liegen. Hinter fast jeder zweiten Kurve halten wir an, um diese
Momente festzuhalten.
Unser
Frühstück nehmen wie mal wieder im Golden Hill ein, natürlich nur wegen
den Scones. Doch diesmal sind wir schlauer und ordern nur ein kleinen
Frühstück
um Platz für die Delikatessen zu haben. Unser
anschließender Versuch, via WiFi ins Internet zu kommen, scheitert. Wir
bekommen weder vor dem Golden Hill noch vor dem gegenüberliegenden Motel
ein Signal. Früher konnten wir uns hier kostenlos
einloggen, doch jetzt ist weder ein Signal noch ein Hinweisschild darauf zu
entdecken. Weiter geht es an der Kreuzung zum Zion N.P. Bei der Durchfahrt durch den Park halten uns einzigartige Motive mehrmals auf. Wir beziehen auf dem South Campground eine nette Site zum Virgin River hin, Site Nr. 58. Wir belegen die Site jedoch nur mit unserem Check-Inn-Zettel und einem Paket Brennholz. Das Zelt bauen wir noch nicht auf. Der Boden ist ziemlich feucht, vermutlich hat es hier gestern auch heftig geregnet. Und so lassen wir den Boden trocknen während wir zum Visitor Center fahren um wieder eine CD und neues digitales Kartenmaterial zu erstehen. Außerdem besorgen wir uns eine Permit zur Subway für morgen. Eigentlich haben wir zwar schon
eine für Ende des Urlaubs aber aufgrund unserer Umdisponierung ziehen
wir diesen Hike auf morgen vor. Tatsächlich ist das kein Problem und die Wetteraussichten
versprechen durchaus gute Konditionen. Wir
fahren weiter zum Südeingang hinaus. Im
Golden Hill haben wir heute morgen ein Buch über Utah mit interessanten
Infos gefunden: Utah
hat nur etwa 2,5 Millionen Einwohner. Anita kommentierte diese Info: Von den 2,5 Millionen Einwohnern leben allein 1,5 Millionen in der Salt Lake City-Area. Man kann also wirklich nicht davon sprechen, dass Utah übervölkert ist. |
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Eine
weitere wichtige Information ist uns ins Auge gestoßen: Unweit der Straße
zwischen dem Zion N.P. und Rockville liegt die Ghost Town „Grafton“, wo
auch einzelne Szenen zu dem in den 60er Jahren gedrehten Film „Butch Cassidy
& Sundance Kid“ mit Paul Newman und Robert Redford entstanden sind. Nun
kommen wir also doch noch zu unseren Movie Locations und sofort machen wir
uns auf den Weg dorthin. Vom Zion N.P. kommend biegen wir in Rockville links
auf die Bridge Road ab, die uns - wie der Name es schon vermuten lässt - über
eine alte, einspurige Brücke führt. Kurz darauf geht die Bridge Road in
die Grafton Road über und diese insgesamt vier Meilen folgend gelangen wir
zum alten Friedhof von Grafton. Die Straße ist eine Dirty Road, die aber im trockenen Zustand mit etwas Feingefühl und Schwung auch von unserem Wagen zu schaffen ist. Nach Regenfällen soll sie unpassierbar sein und das glaube ich! |
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Wir lassen den Friedhof links liegen und fahren ca. 1 Meile weiter bis zu einem Gatter an dem „Historic District“, einer Anordnung von vier alten Häusern. | ||||
Das
Gatter ist nur angelehnt und kurz hinter ihm steht bereits ein
Hinweisschild, das über die Geschichte von Grafton berichtet. Gegen eine
Spende darf man auch einen Flyer mitnehmen, der über die damalige Stadt
Aufschluss gibt. Es
existieren nur noch wenige öffentlich zugängliche Gebäude von den ursprünglich
über 30 Gebäuden aber diese wenigen Zeugen des Aufstiegs und Falls von
Grafton wurden alle liebevoll restauriert: Das Schulhaus, das elegante Haus von
Alonzo H.Russel und das weniger komfortable Haus von Luisa Russels. Außerdem gibt
es noch einen alten Schuppen. Trotz der spartanischen Ansammlung von Immobilien hat diese Ghost Town ihren Reiz. Das Schulhaus und das gediegene Anwesen von Alonzo Russel geben vor den Zinnen des Zions ein traumhaftes Bild ab. Das
bewog vermutlich einige Regisseure, Grafton als idealen Set für ihre Filme
einzubinden und so entstanden Filme wie
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Doch gerade vom letztgenannten Film gibt es
kaum noch etwas zu sehen:
Das im Film zu sehende Wohnhaus wurde nur für das Set gebaut und anschließend wieder abgerissen. Die Stelle lässt sich jedoch anhand des Plans rekonstruieren und auf ihr grasen jetzt die Kühe. |
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Aber
die sattgrüne Wiese mit den Bäumen, auf der Paul Newman mit Kathrine Ross
das Fahrradfahren übt, liegt genau dem Historic District gegenüber.
Ein Amerikaner, der nach eigener Aussage einen deutschstämmigen Urgroßvater
mit dem Familiennamen „Steiner“! hat weist uns darauf hin. Wir gehen die knapp 100 Meter in westliche Richtung und im hellen Gegenlicht erstrahlen Bäume und Wiese. Und vor unseren Augen lassen wir die beiden zur Musik von „Raindrops keep falling...“ an uns vorüber radeln... Nachtrag: |
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Zurück
in der Realität fahren wir nach Springdale zurück. In zwei Outfitter-Geschäften
versuchen wir vergebens für die morgige Tour wasserdichte Strümpfe zu
besorgen. Stattdessen kommen wir mit wasserdichten Säcken heraus, die
weniger für unsere Füße als für unser Kamera-Equipment gedacht sind. Einem kurzen Abstecher zu einer netten Hexe, die wir vorhin am Straßenrand in Springdale entdeckt haben, kann ich nicht widerstehen und so werden sofort ein paar Fotos geschossen bevor wir zum ehemaligen Happy Camper (Sol Food) fahren, um Lebensmittel einzukaufen. |
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Dabei spielt uns das Auto einen Streich: Die filigrane Mechanik des elektrischen Dachs verhakt sich und ein Plastikteil bricht aus der Führung raus. Anita, mein Leatherman und ich bringen aber zum Glück wieder alles in Ordnung. So schön der Wagen auch sein mag, seine Verarbeitung reicht meiner Meinung nach beim besten Willen nicht an die Qualität deutscher Autos heran. Alles ist aus Plastik, wackelt und dass die Mechanik des Daches erst jetzt zu mucken anfängt wundert mich. | ||||
Beim Hereinfahren in den Park verschluckt der Wagen dann auch noch durch eine Unaufmerksamkeit von mir Papiere und so verschwinden Park-Pass und Führerschein zwischen Aschenbecher und Verkleidung in denn tiefen Abgründen unseres Wagens. Die etwas legere Verarbeitung hat nun aber auch seine
Vorteile:
Wieder ist es der Leatherman*, mit dem wir die Verkleidung des
Armaturenbrettes recht einfach demontieren können um so an die vermissten
Gegenstände zu gelangen. Nun
sitzen wir auf dem Campground und bereiten unser Equipment für die morgige
Tour vor. So
long! |
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Montag, 06.10.2008 |
Zion N.P. / Subway |
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Heute
geht es zur Subway! Wir verlassen gegen 6.00 Uhr aufgerüstet den Park zum Südeingang und fahren durch Springdale bis nach Virgin, wo wir in die Kolob Terrace Road abbiegen. Nach ca. 15 Meilen taucht auf der rechten Seite der Left ForkTrailhead in der Dunkelheit auf. Es ist noch stockdunkel, so dass es keinen Wert hat, schon jetzt loszugehen und so warten wir, bis soviel Licht am Himmel ist, dass sich erste Silhouetten abzeichnen. |
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Endlich
ist es soweit und wir können starten. Der Weg geht zunächst durch einen
lichten Wald. Nach genau 700 Metern fällt uns ein, dass wir einige
wichtige Papiere aus dem Auto aus Sicherheitsgründen vielleicht doch
besser mitnehmen sollten, da wir das einzige Auto am Trailhead sind. Und
so kehren wir zwei noch einmal schnell um und beginnen unseren Hike erneut. Nach gut einem Kilometer durch den Wald führt der Weg an einer Abbruchkante vorbei und hier beginnt der sehr steile Abstieg über Geröll und Fels. Es ist nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden. Einzelne Stufen sind sehr hoch und erfordern viel Geschicklichkeit und Kraft. Doch endlich sind wir unten am Fluss und erhoffen uns einen Hike, der nicht so dramatisch endet wie unser Hike in 2003 (Abbruch wegen Erschöpfung unseres Wegbegleiters; die bisher einzige Tour, in der uns das Wasser ausgegangen ist) sondern ebenso erfolgreich wie 2004. |
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Unten am Left Fork
angekommen müssen wir aber schnell erkennen, dass uns heute ein schwieriges Stück
Arbeit bevorsteht, deutlich schwieriger und anstrengender als 2004: Vor
kurzer Zeit hat es hier eine sehr kräftige Flashflood gegeben, die
Bäume und Geröll in den Canyon gebracht hat. |
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Immer wieder stellen sich
uns umgefallene Bäume oder mitgerissene Felsen in den Weg. So heißt
es, permanent die Blockaden geschickt zu umgehen oder auch zu überklettern. Heute wäre er der Gesundheit nicht zuträglich. |
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Die
Zeit vergeht rasend und die zurückgelegte Wegstrecke wird laut
GPS-Berechnung kaum länger. Gegen 10.00 Uhr überlegen wir erstmalig, den Hike abzubrechen. Um gutes Licht in der Subway zu haben,
jener einzigartigen Felsausspülung, die den Eindruck erweckt, man sei in
der Röhre einer U-Bahn, sollte man gegen Mittag vor Ort sein. Wir
entscheiden uns, zunächst noch weiter zu krabbeln und zu kriechen in der Hoffnung,
dass es nach dem nächsten Hindernis vielleicht einfacher wird. Um 11.00Uhr
legen wir
eine Pause zur Wegstreckenberechnung ein. Es liegen vermutlich immer noch
ca. 3 Kilometer vor uns und wir bewegen uns auf einigen Passagen mit
einer Geschwindigkeit von weniger als 1 km/h. |
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Der Rückweg bereitet
genauso wenig Freude außer der Erkenntnis, dem Ende Schritt für Schritt näher
zu kommen. Die letzte Passage des Rückwegs,
der steile Aufstieg auf dem Geröll, hat es noch mal richtig in sich aber
irgendwann ist auch dieser Teil überstanden und im Auto bestätigen wir
uns anschließend: |
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Wir fahren zurück in den
Zion. Am Eingang nehmen wir etwas wahr, was wir noch nie gesehen haben: Das Schild beim Ranger
zeigt an, dass es in der Zion Lodge noch freie Zimmer gibt. |
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Zurück im Visitor Center holen wir uns vorsorglich die Permit für morgen und fahren anschließend mit dem Shuttle zur Zion Lodge. |
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Wir essen eine ungesunde Kleinigkeit und sonnen uns auf der großen Wiese vor der Lodge. Ich betone das, weil es uns selten gelingt, diesen Teil der Zion Lodge zu genießen. Fast immer ist unser Relaxing aufkommendem Regen zum Opfer gefallen, denn im Sommer ziehen fast jeden Nachmittag Regenwolken auf. Doch davon ist heute zum Glück nichts zu merken. Stattdessen können wir uns aussuchen, ob wir unter dem Baum von der Sonne gebraten werden wollen oder uns lieber in seinem Schatten auf dem eiskalten Boden etwas erholen wollen. Wir entscheiden uns für den Schatten bevor wir anschließend „Giften“ gehen, also Shoppen im Giftshop. Wenn man schon so oft in diesen Giftshops war entdeckt man selten mal was Neues, und so bleibt es heute auch nur beim „Gucken statt Shoppen" |
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Wir nehmen unsere Fahrt wieder auf, fahren noch bis zum Temple of Sinanawa und bleiben gleich für die Rückfahrt im Shuttle sitzen. Nach anstrengenden
Touren gefällt es uns, im Shuttle durch die Parks zu fahren, nur zu
schauen und nicht mehr hiken zu müssen. Den
Abend verbringen wir mit einer Fahrt zur Tanke für einen Kaffee und
damit, früh
ins Bett zu gehen. |
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Dienstag, 07.10.2008 |
Zion N.P. / Hidden Canyon Trail |
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Wir
erwachen noch weit vor sechs Uhr und lassen uns den evtl. geplanten Hike
zur Subway noch einmal durch den Kopf gehen. Wir
denken an das Umgehen möglicher Boulder und das Über- oder Unterklettern
quer liegender Bäume und entscheiden uns ganz klar gegen die Tour. Wir
werden diese Tour im nächsten oder übernächsten Jahr noch einmal
angehen, wenn die Pfade etwas ausgetretener sind und die Left Fork es zulässt,
durchwandert zu werden ohne dass einem das Herz fast stehen bleibt. Stattdessen
gehen wir heute Hidden Canyon an. Diese, auch nicht ganz leichte Tour,
haben wir zwar schon mal gemacht, allerdings vor dem „digitalen
Zeitalter“ und somit liegen die fotografischen Eindrücke, teilweise
noch ungerahmt im schier unendlichen Archiv von uns. Nach
der Morgenzeremonie fahren wir mit dem bereits erwähnten Shuttle zur
Station „Weeping Rock“. Der Shuttle-Verkehr wurde vor einigen Jahren
im Zion N.P. eingeführt, um die Diskrepanz von 5000 Autos pro Tag im
Hochsommer und ca. 400 zu Verfügung stehenden Parkplätzen in den Griff
zu bekommen.
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Allmählich kommt auch die Sonne "in Wallung" und lässt den Himmel in einem tollen Kontrast zum dunklen Fels erstrahlen. Der Trail ist insgesamt 2 Meilen lang und gilt mit seinem Aufstieg von 850feet (ca. 260Meter) durchaus als anstrengend. |
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Der Anfang des Hikes ist identisch mit dem Hike zum Observation Point. Vom Trailhead aus geht es nur in eine Richtung, nämlich steil nach oben. Nach ca. einer Meile teilt sich der Weg für die, die zum Observation Point und die, die zum Hidden Canyon wollen. Der Weg geht etwa noch ca. 0,5 Meilen weiterhin steil nach oben, bis er seinen Charakter plötzlich verändert und anfängt, sehr interessant und auch ein wenig angst einflößend zu werden: |
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Der Weg ist ein Stück im
Fels eingelassen und Ketten in der Wand verhindern, dass man im Falle
eines Wegrutschens viele hundert Meter in die Tiefe gleitet. |
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Zu unserer Überraschung entdecken wir am Ende des Trails dann plötzlich noch ein Schild, wonach man den Hike sogar noch fortsetzen kann, vorausgesetzt man möchte Klettern. Entweder hat es das Schild bei unserem ersten Hike noch nicht gegeben oder wir haben es damals beide nicht entdeckt, denn wir können uns kollektiv nicht daran erinnern. |
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Der Aufforderung gehen wir natürlich nach
und so klettern wir zunächst ein Stück in das „Mouth of the Hidden
Canyon“.
Es gibt ein paar kleine Kletterhilfen: eine im Fels befestigte Kette, ein paar in den Fels eingeschlagene Tritthilfen, positionierte Steine usw. und so überklettern wir das erste Hindernis ohne Schwierigkeiten. Der Canyon wird sehr eng, fast schon ein bisschen beängstigend, wenn auch nicht für uns: Da wir bereits einige Slot-Canyon-Erfahrungen sammeln konnten hält hier uns nichts auf, außer vielleicht Boulder o.ä. Das nächste Hindernis taucht auch schon recht bald auf, eine großer Felsen mit einer zum Glück flachen Oberseite. Über einen quer liegenden Baumstamm erklettern wir das Hindernis und schon geht es weiter. |
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Nach insgesamt ca. 500 Metern endet allerdings unsere Expedition: Vor uns liegen mehrere Boulder hintereinander. Anita klettert mit Mühe auf den ersten Fels drauf um sich eine Übersicht zu verschaffen und vermeldet kurz darauf schlechte Nachrichten: Es liegen mehrere große Felsen dicht hintereinander, so dass es ziemlich müßig ist, es weiter zu versuchen. Es naht von hinten ein amerikanisches Ehepaar, das uns bereits einige Zeit interessiert gefolgt ist. Auch die beiden sehen an dieser Stelle das Ende der Tour und er kommentiert ist auf den Punkt bringend: „I think it `s good place for picknick!“ |
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Wir
kehren also nach ca. 500 Metern Eine genauere Angabe können wir nicht
machen, weil die GPS-Daten durch den engen Canyon unzuverlässig sind. Gerne
würden wir auch eine kurze Snack-Pause machen doch der obere Teil des
Trails liegt komplett im Schatten und damit ist es im wahrsten Sinne
„ziemlich schattig!“ Wir
hiken komplett zurück bis zum Trailhead und fahren mit dem Shuttle bis
zum Sol Food um einmal richtig zu Mittag zu essen. Anita ordert einen
Turkey-mexican-Wrap und ich bestelle Gyro (=unser Gyros) als Wrap. Unter der knackigen Sonne auf der Terrasse des Sol Food genießen wir die Rast und machen uns anschließend gleich auf den Weg zum Museum, das bereits erwähnte ehemalige Visitor Center. |
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Für
uns ist es eine Premiere. Unser letzter Besuch des Gebäudes war vor
einigen Jahren als es noch die ursprüngliche Funktion hatte. Ein
22minütiger Film gibt Aufschluss über Geschichte, Geologie und
Vegetation des Zion N.P. Man kann den Amerikanern nachsagen was man will,
wenn sie eins drauf haben, dann ist es, solche Filme zu inszenieren. Der
Film ist herzergreifend und man hat am Ende der Vorstellung das
unbestimmte Gefühl, heute den wichtigsten Punkt der Erde besuchen zu dürfen... Wir
schlendern noch kurz durchs Museum und erfreuen uns, dass die Amerikaner
den Titel unserer diesmaligen Tour bereits in ihrer historischen Sammlung
aufgenommen haben: CCC....
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Stolz
verlassen wir das Museum und fahren über die Mainroad durch den mehr als
1 km langen Tunnel des Zions. Der Tunnel wurde 1928 bis 1930 erbaut und
war ein für die damalige Zeit herausragendes Bauwerk. Heutigen
Baubestimmungen würde er mit Sicherheit nicht genügen. Er hat ein
starkes Gefälle zum Westen hin, ist völlig unbeleuchtet und im
Durchmesser so klein, dass ein Bus oder ein RV nur in der Mitte des
Tunnels durchkommt. Bei diesen Durchfahrten wird der Tunnel komplett
gesperrt, so dass das Fahrzeug beide Spuren benutzen kann. Unser
Fahrzeug kommt natürlich ohne die Gesamtsperrung durch obwohl Anita fährt, Nach der Tunneldurchfahrt halten wir sofort auf dem kleinen Parkplatz zur Rechten und bereiten uns auf den Canyon Overlook Trail vor. |
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Dieser
kurze Hike wird mit „moderate“ gekennzeichnet, ich empfinde ihn
eher als „easy“. Zunächst
geht es etwas steil nach oben und von dort an verläuft der Weg eher eben.
Auf dem ersten Stück hat man einen guten Blick auf einen kleinen darunter
liegenden Canyon. Der Weg verläuft am Abhang entlang, weshalb
Menschen, die nicht schwindelfrei sind, vor ihm gewarnt werden. Eine
in meinen Augen sehr interessante Stelle liegt etwa in der Mitte des
Trails: Ein Brettersteg, der in die Felswand gehauen wurde, ermöglicht es
nur, dass wir den Trail weiter gehen können. Nach wenigen Minuten gelangen wir zum Trailende, der einen hervorragenden Blick über das Zion Tal ermöglicht. Ein kleines Gitter verhindert, das mal allzu leicht den Felsgrat hinunterfällt.
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Wir
wagen es dennoch, uns ziemlich rechts ein Stück über das Gitter zu
lehnen und ganz stark nach links zu schauen. Denn nur an dieser Stelle
kann man eines der Fenster entdecken, das Einblick in den großen Tunnel
ermöglicht. Wenn man lange genug wartet entdeckt man hinter dem Fenster
sogar gelegentlich vorbeifahrende Fahrzeuge. Was
man jedoch von hier aus nicht sieht ist, dass wir mit diesem Ausblick
genau über einem zukünftigen Arch stehen. Unten vom Tal aus kann man gut
erkennen, dass aus der riesigen Felswand kreisrund Material ausgewaschen
hat und somit ein Frühstadium eines Arches darstellt. Irgendwann wird
demnach an dieser Stelle ein vermutlich freistehender Arch existieren.
Aber das werden wir nicht mehr erleben und auch keiner der Leser dieses
Berichtes. Denn wenn der Arch zum Leben kommt wird sich vermutlich kaum
jemand daran erinnern, dass es einmal Internet gab...
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Nach diesem Ausbruch philosophischer Erkenntnisse geht es zurück zum Campground, wo es heute aufgrund des guten Mittagessens kein BBQ gibt. Überrascht werden wir durch ein atemberaubendes "Alpenglühen" bei Mondaufgang, wie wir es noch gesehen haben. An
den Bildern ist nichts getrickst!!! Nach diesem grandiosen Erlebnis geht es bald uns Bett denn zum Glück gibt es morgen einen neuen Tag! |
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Mittwoch, 08.10.2008 |
Zion N.P. / Kolob Canyons |
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Wir
starten den Tag mit der morgendlichen Zeremonie und verlassen gegen kurz
vor sieben den Park zum Südausgang in Richtung Kolob, dem nördlichen
Teil des Zion N.P. Obwohl
der Park zusammenhängend ist gibt es keine Straßenverbindung vom großen
südlichen und dem wesentlich kleineren nördlichen Teil. So bleibt uns
nichts anderes übrig als den Park hier zu verlassen und im Norden wieder
reinzufahren. Unser
Versuch, an unserer typischen Tanke in Springdale einen Kaffee zu
organisieren schlägt fehl: Die Tankstelle ist noch geschlossen, und das
in Amerika, wo doch angeblich alle Geschäfte im 24/7-System (24 Stunden
am Tag, 7 Tage in der Woche) geöffnet sein sollen. An der zweiten Tanke sind wir dann erfolgreicher. Über den Highway 9 bis zum Highway 17 geht es dann über die Interstate 15 bis zur Ausfahrt 40, wo der Eingang zum Kolob Teil liegt. Nach einem kurzen Shooting am Eingangsschild und dem üblichen Stopp am Visitor Center fahren wir über den Scenic Drive bis zum Ende des Parks, wo uns ein netter Überblick über den Park erwartet. |
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Der Kolob-Teil des Zion hat nur drei ausgewiesene Wanderwege: den etwa halbstündigen „Timber Creek Overlook“, vor dem wir nun stehen, den ca. 8 stündigen und sehr anstrengenden Hike zum Kolob Arch, den wir vor vielen Jahren angegangen sind und an den ich heute noch mit Grauen denke und den ca. 4 stündigen Hike zum Taylor Creek, der heute auf unserem Programm steht. |
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Wir
fahren zum Trailhead, der in etwa der Mitte der Scenic Drive liegt und rüsten
uns auf. Und da passiert es: Meine gute alte Wanderhose, mit der ich seit
vielen Jahren den Südwesten erwandert habe und auf die ich wegen der
vielen Taschen immer wieder trotz großer Konkurrenz im Kleiderschrank zurück
gegriffen habe, gibt ihren Geist auf. Zumindest der Reißverschluss. Mit
drei Mann versuchen wir ihn zu reparieren (Anita, ich und der Leatherman). Vergebens, eine Sicherheitsnadel muss nun vorübergehend für den erforderlichen Anstand während unserer anstehenden Unternehmung sorgen. |
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Der
Taylor Creek Hike ist lt. Beschreibung 5 Meilen (ca. 8km) lang (Hin und
zurück), hat einen Anstieg von 450 feet (ca. 137m) und gilt als
„Moderate“. Wir werden das überprüfen. |
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Vom
Trailhead aus geht es bereits nach wenigen Metern steil über einen
treppenstufig angelegten Weg nach unten. Gleich vorweg gesagt ist dieses
kurze Stück auf dem Rückweg die einzig anstrengende Passage auf
dem ganzen Hike. Nach einem weiteren Abstieg sind wir schon unten neben dem Taylor Creek, der uns die ganze Tour begleiten soll.
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Der Weg verläuft abwechselnd auf beiden Seiten des Creeks. Wir wechseln sicherlich ein gutes Dutzend Mal die Uferseite, wobei das Überqueren des momentanen Rinnsals keinerlei Problem darstellt. Es ist Niedrigwasser und wir überqueren das Bächlein an fast allen Stellen in ein oder höchstens zwei Schritten. „Sogar ich, obwohl ich kleiner bin“, schreit Anita von hinten, während ich die Zeilen tippe. |
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Dass
der Taylor Creek auch ganz anders kann verrät uns das Flussufer an
einigen Stellen. Nach starken Regenfällen und Flash Floods reißt der
Taylor wohl so ziemlich alles mit, was ihm in den Weg kommt. Große Felsen
und mannsdicke Bäume liegen an verschiedenen Stellen kreuz und quer, auch
Uferböschungen sind komplett weggerissen worden, wie zu erkennen ist. Doch heute ist er friedlich und rinnt fast verstohlen durch die Wash. Der Weg geht fast ebenerdig, gelegentlich kleine Anstiege, die uns den Rückweg sicherlich angenehm gestalten. Er führt überwiegend durch stark bewaldetes Gebiet, fast Dschungelähnlich, an einigen wenigen Abschnitten schlängelt er sich sandig durch offenere Gebiete. |
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Nach 1,9 km taucht die Larson Cabin auf, die von Arbeitern gerade etwas freigemacht wird, weil sie schon so eingewachsen war. Sie ist nicht ganz einfach zu fotografieren: Das Bild wirkt, als wäre es schief fotografiert. Doch was wirklich schief ist, das ist die Hütte! Der Weg führt weiter durch waldreiche Gebiete.
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Bei Kilometer 3.5 taucht dann eine weitere Cabin auf, die sog. „Fife Cabin“. Der
Taylor Creek splittet sich fast unbemerkt und der Trail folgt der Middle
Fork. Der Canyon wird etwas enger. Vielleicht liegt es ja an der
Jahreszeit und dem damit verbundenen Sonnenstand. Aber es fällt bis jetzt
(Mittagszeit) kein Sonnenlicht direkt in den Canyon und so ist es immer
noch ziemlich kalt (ca. 10Grad) und feucht. Dennoch liegt der Trail in einem angenehmen und warmen Licht. Das Sonnenlicht fällt auf die hoch ragenden Sandstein-Felsen und reflektiert ein Licht, das den ganzen Canyon in ein warmes Licht taucht.
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Nach
weniger als zwei Stunden und 4,8km erreichen wir den Höhepunkt unseres
Trails, den Double Arch Alcove. Ein imposanter, großer Alkoven von
bestimmt 12 bis 15 Metern geht einige Meter tief in den Fels,
darunter wuchern verschiedenste Pflanzen. Um
die Botanik zu schützen wird darum gebeten, den Innenraum dieses Alkovens
nicht zu betreten, woran sich natürlich wieder nicht alle halten. Überhaupt
ist hier heute „der Bär los“: Neben einigen Single- und Paar-Hikern
gibt es eine Senioren-Wandergruppe, die mit ihrem Geschnatter viel (unnötiges)
Leben in die ansonsten atmosphärische Idylle bringen. Nach
einer halben Stunde bläst die Gruppe zum Abmarsch und schlagartig kehrt
Ruhe ein. Nur ein (noch) älteres Ehepaar und wir sind noch hier und aus
dem Gezeter und Geschnatter wird andächtiges Flüstern! Aber
uns ist immer noch kalt und unser Thermometer klettert nicht über die 11
Grad, so dass wir uns doch wieder auf den Rückweg begeben. Auf
dem ganzen Weg gibt es - vom Trailhead und dem Endpunkt einmal angesehen -
lediglich ein Schild, das auf den Verlauf des Trails hinweist und ich
behaupte, jedes weitere wäre völlig unnötig: Aufgrund der
Frequentierung ist der Trail gut ausgetreten und somit der Verlauf
absolut eindeutig. Es gibt keine Stelle, an der wir auch nur eine Sekunde
zögern müssen. Auf dem Rückweg kommen wir wieder an der Larson Cabin vorbei und tatsächlich hier beginnt die einstrahlende Sonne den Weg aufzuwärmen. Außer uns freut sich auch eine Unzahl von Insekten über die aufkommende Wärme, denn hier im Sonnenlicht beobachten wir ein reges Fliegen. |
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Nach
drei Stunden Netto-Laufzeit (plus ca. Dreiviertelstunde Pause und Shooting
am Double Arch Alcove) erreichen wir wieder den Trailhead und wie bereits
erwähnt, ist die einzig anstrengende Stelle der Anstieg über die Treppe
zum Parkplatz: Fazit:
Für unsere Verhältnisse ist der Taylor-Creek-Trail eher in die Kategorie
der „Easy Hikes“ zu rechnen als zu „Moderate“. Allerdings muss
hier auch der besonders niedrige Wasserstand des Taylor-Creeks und der
Middle-Fork während unseres Hikes berücksichtigt werden, der das Überwechseln
sehr leicht gemacht hat. Der
Double Arch Alcove ist aus unserer Sicht sicherlich interessant aber kein
„Must-Do“ und um in der Sprache der Amerikaner zu bleiben allenfalls
ein „Eye-Catcher“, jedoch kein „Eye-Popper“ (umgangssprachlich für
hervorragende Events oder Objekte, die einem die Augen schlagartig aufreißen
lassen) Sehr gut gefallen aber hat uns der Weg dort hin, weil er sehr abwechslungsreich ist, stark bewaldete, dschungelähnliche Passagen ebenso zu bieten hat wie offene, sandige Abschnitte. Das gelegentliche Überschreiten des Baches bringt Abwechslung. Und
er ist eindeutig! Es gibt kein Rätseln und Wetten, wie der richtige Weg
verläuft. Ganz einsam ist man allerdings nicht (zumindest auf unserer Tour) und je nach Jahreszeit ist er auch arg kalt! Dennoch insgesamt ein sehr schöner, empfehlenswerter Hike! |
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Wir verlassen den Kolob-Teil des Zion N.P. über die I-15 und halten bei unserem bereits gut bekannten Wal-Mart um uns mit Lebensmitteln und einer Hose(!) einzudecken. Bei der Einfahrt in den Zion N.P. entdecken wir eine, leider tote, Schlange und zwar direkt unter dem großen Eingangsschild. |
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Im
Zion wieder angekommen geht jeder von uns zu „seiner“ typischen
Arbeit: Anita grillt und ich tippe. Heute gibt es mal wieder die
originalen Filet-Mignons und......Richtig! Paprika und Champions! |
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Donnerstag, 09.10.2008 |
Zion N.P. |
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Mit
dem ersten Licht verlassen wir unsere Behausung und nach dem typischen
Gang zu den Waschräumen geht es zum Sol-Food zum Frühstück. Wir nehmen
beide Bagel mit Scrambled Eggs und Bacon und Kaffee und
augenblicklich wandern $20 über die Theke. Hier im und am Zion sind die
Preise nicht gerade „moderate“. Fürs Hiking aufgerüstet starten wir vom Visitor Center mit dem Shuttle Bus bis zu „Temple of Sinanawa“, der letzten Station des Shuttles auf dem Scenic Drive. Gegen
halb zehn Uhr starten wir von dort unseren Hike. Erstmalig wollen wir den
ganzen Weg von hier bis zum Visitor Cent6er bzw. unserem Campground, den
wir sonst mit dem Shuttle oder auch schon mit dem Fahrrad gefahren sind,
zu Fuß abgehen. |
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Von Sinanawa aus führt parallel zur Straße, die der Shuttle nimmt, auch ein Trampelpfad neben dem Virgin River. Der Weg, den wir zwischen Straße und River „trampeln“ ist an einigen Stellen sehr weitläufig, an anderen Stellen muss man sich zwischen Büschen und Wasser hindurch zwängen. Wir gehen ihn fast vollständig an Big Bend vorbei bis Weeping Rock, wo er zunächst endet und wir wieder zurück auf die Straße müssen. Wenn ich von Straße spreche, dann bedeutet das jedoch kaum Verkehr, denn dieser Teil des Scenic Drives bis zur Canyon Junction ist an sieben von zwölf Monaten für den öffentlichen Verkehr gesperrt, und so passieren neben den Shuttle Bussen nur noch Gäste der Zion Lodge. |
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Nach Weeping Rock, dem Ausgangspunkt für mögliche Wanderungen zum Observation Point oder Hidden Canyon (derselbe Trailhead für beide Hikes) erreichen wir teilweise auf der Straße teilweise über dem Trampelpfad nach ca. einer Meile „The Grotto“. Dies ist der Trailhead für mögliche Wanderungen zu „Angels Landing“, „West Rim Trail“ und „Kayenta Trail“. Außerdem steht hier auch das erste der insgesamt drei Visitor Center, die es im Zion N.P. gibt. Die fast schon romantisch erscheinende Holzhütte hatte ihre aktive Zeit von 1909 bis 1930, als ca. 360 Besucher jährlich das Zion National Monument(!) anfuhren. Heute hingegen sind es 2,7 Millionen (2007) pro Jahr. Ein zweites, größeres Visitor Center wurde notwendig und verrichtete von 1930 bis 2000 tapfer seine Dienste. Jetzt ist es Museum, denn es wurde als VC ebenfalls zu klein und so gibt es seit 2000 ein nach modernen, ökologischen Gesichtspunkten erbautes Visitor Center am Südeingang des Parks. |
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Doch
zurück zu unserer Tour: Von „The Grotto“ zur nächsten Station, der
Zion Lodge, gibt es einen weiteren Trampelpfad, der nun jedoch in
Laufrichtung links von der Straße entlang führt, also nicht zwischen
Straße und Virgin River.
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Uns fällt auf, dass man zu Fuß ungleich mehr und Spektakuläreres sehen kann als mit dem Shuttle. Unsere Aufmerksamkeit gilt jeder Kleinigkeit... |
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Nach 0,5 Meilen erreichen wir die Lodge und genießen noch einmal im Schatten des gigantischen Baumes in der Mitte ein Softeis. Obwohl die Sonne ziemlich brennt schaffen wir das Eis zu essen, ohne zu Kleckern. Im Hochsommer hingegen schmilzt das Eis meist schneller als man es essen kann. Nach dieser Rast geht es weiter. Da auf diesem Stück kein Trampelpfad vorhanden ist laufen wir zwangsläufig nur noch über die Straße.. Nach einer Meile erreichen wir „Court of Patriarchs“. Die drei gigantischen Felsen, die hier parallel zueinander stehen, heißen Abraham, Isaak und Jakob. Hier gibt es einen kleinen Trail zu einem Overlook. |
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Nach
weiteren 1,5 Meilen über die Straße gelangen wir zur Canyon Junction, wo
der Scenic Drive auf die Zion-Mount Carmel Junction Straße trifft. Ab
dieser Stelle ist es wieder erlaubt, mit dem eigenen Wagen zu fahren. Wir
entscheiden uns jedoch für den Pa´rus Trail, dessen Name aus dem
Indianischen stammt und soviel bedeutet, wie starker Fluss. Der
Pa´rus Trail wurde vor wenigen Jahren angelegt und bietet Fahrradfahren
und Fußgängern eine angenehme Verbindung von hier bis zum Visitor
Center. Während wir die 1,75Meilen lange Strecke schon mehrmals mit dem
Fahrrad gefahren sind, ist es für uns heute eine Premiere, ihn zu gehen. An botanischer Vielfalt entlang führt uns der Trail genau bis zu unserem Zelt. |
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Während ich das Auto vom Visitor Center abhole berechnet Anita bereits unseren heutigen Hike und kommt auf ca. 14,5 Kilometer. |
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Zurück am Campground bereitet Anita das Auto für unsere morgige Fahrt vor, während ich noch einmal zum Virgin River gehe. Zum einen mache ich noch ein paar Fotos, zum anderen überzeuge ich mich mit meinen Füßen davon, dass es aufgrund der kalten Temperatur des Wassers die richtige Entscheidung war, auf den Hike zur Subway zu verzichten. |
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Bei meiner Rückkehr zum Campground entdecke ich hochkarätigen Besuch auf unserer Site. Zwei gar nicht mal so scheue Rehe durchstreifen den Campingplatz und erfreuen sich an den botanischen Festlichkeiten unserer Site. Gesättigt verlassen sie nach einiger Zeit das Revier. In
Springdale versorgen wir uns noch kurz mit Feuerholz und anderen überlebenswichtigen
Utensilien (Kaffee usw.) Jetzt
sitzen wir bei der üblichen Rollenverteilung auf unserer Site. Anita kämpft
mit dem BBQ, ich mit der Tastatur. Ach
ja, noch eine kleine Wettervorhersage, die wir heute erfahren haben: Heute
sonnig, aber windig, bei ca. 30Grad (stimmt) Aber
morgen geht es zum tiefer gelegenen Grand Canyon und wir hoffen mal, dass
wir dort keine Handschuhe und Eiskratzer benötigen. So long, bis morgen. |
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Freitag, 10.10.2008 |
Zion N.P. - Grand Canyon - Kingman |
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Manchmal
sollte man besser nicht unken! Bereits
um kurz nach sechs Uhr stehen wir auf und bereits nach 40 Minuten sind wir
gereinigt und das Material verstaut. Wir sagen dem Zion noch im Dunkeln „Lebe wohl“ und verlassen ihn, in dem wir ihn noch einmal bis zum East-Entrance komplett durchfahren |
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Die Fahrt zieht sich und nach 5 Stunden erreichen wir den East-Entrance des Grand Canyon. Es ist sonnig, nur wenige Wolken am Himmel, jedoch sehr windig. Wir müssen beim Hoch- und Runterfahren des Dachs wirklich aufpassen, dass uns der Wind nicht die Persenning abreißt. | ||||
Erstmalig befahren wir die neue Eingangsstation. | ||||
Bevor
wir zum reservierten Campground fahren möchten wir uns im Visitor-Center
nach dem Wetter erkundigen, doch am Mather Point gibt es Warteschlangen
für einen Parkplatz. Somit
fahren wir also durch zum Mather Campground und bevor wir einchecken
entdecke ich am Info-Punkt einen Wetterbericht, der mir das Gesicht lang
zieht: Heute sehr windig aber sonnig, um die 50Fahrenheit (ca. 10 Grad
Celsius) Heute
Nacht gehen die Temperaturen auf ca. 3 Grad zurück und es ist mit Regen /
Schnee zu rechnen. Unser
persönlicher Camping-Rekord liegt zwar bei -11Grad, aber das ist auch
kein Wert, den wir noch mal erleben wollen. Im
Grand Canyon-Cafe setzen wir uns zu einem kleinen „Arbeitsessen“
zusammen und überlegen, was zu tun ist. Nach
Abwägung aller Vor- und Nachteile, Möglichkeiten und Ungewissheiten
fällen wir den „Plan B“. |
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Wir
werden noch kurz in den Canyon schauen und dann über Williams und
Seligman fahren, irgendwo ein Motel nehmen und zusehen, dass wir morgen
früh im Valley of Fire eine Site bekommen. Wer
diese Zeilen liest und sich ein bisschen auskennt wird die Hände über
dem Kopf zusammenschlagen, weil wir heute viele, viele Meilen umsonst
gefahren sind. Aber so ist das nun mal, hätten wir uns gestern in der
Zion Lodge im Internet über das Wetter am Grand Canyon schlau gemacht,
hätten wir die Dollars in CDs oder Bear-Claws stecken können statt in
den Tank. Doch der Blick hinunter in das vermutlich schönste Loch der Welt verssöhnt uns schnell. Beim Anblick des Plateau Points erinnern wir uns, wie wir vor einem Jahr zusammen mit Marco den Canyon vom North Rim zum South Rim gewandert sind. Wir
verabschieden uns vom Grand Canyon genauso schnell, wie wir angekommen
sind und verlassen den Park durch den Süd-Ausgang. Über
Williams gelangen wir auf der alten Route 66 nach Seligman. |
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Nebenher:
Wer Seligman mal im Zeichentrick-Film sehen möchte, dem empfehle ich den
Film „Cars“. Er spielt an einem Ort, der Seligman wie ein Ei dem
anderen gleicht, sogar die eingeblendete Karte entspricht Seligman, nur
der Ort heißt anders. In Seligman halten wir natürlich wieder bei Angel Degadillo, dem Präsidenten des Clubs zur Erhaltung der Route 66 in Arizona. Angel hat vor vielen Jahren damit begonnen, sich für den Erhalt der alten, historischen Route 66 einzusetzen und war 1987 der Initiator zur Gründung der Historic Route 66 Association of Arizona. Ohne ihn würde Seligman, das durch den Bau der Interstate quasi von heute auf morgen vom Strom der Reisenden abgeschnitten war, vermutlich nicht mehr existieren. Wir kennen Angel und Seligman seit ca. 12 Jahren und es ist erstaunlich, wie sich Seligman wieder aufgerappelt hat und eine Fahrt über die Mainstreet ist heute wie dein Timeslip in die 50er Jahre. |
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Neben seinem alten Barbiershop sind
einige Motels reaktiviert worden und andere originelle Läden entstanden. Nur
Angel selbst sieht man nicht mehr. Vorletztes Jahr haben wir noch mit ihm
gesprochen. Dann kam das Gerücht auf, er sei verstorben. Dann hieß es
plötzlich, nicht er sondern sein Bruder sei verstorben und Angel geht es
gut. Doch man sieht ihn nicht mehr. Erkundigt man sich nach ihm heißt es,
es gehe ihm gut und er sei am Morgen noch im Geschäft gewesen!!! |
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Aber auch in Angel`s Nachbarschaft gibt es Interessantes, was nicht unbelichtet bleiben darf. | ||||
Nun
denn, wir setzen unsere Fahrt nach einigen Fotos fort und gelangen gegen
18Uhr zu Hackberry, jene fotogene Tankstelle, die sich meinem Fotowahn
bereits mehrmals kampflos ergeben musste. Diesmal
habe ich Anita mit Kamera auf die Toilette geschickt. Bisweilen kannte ich
natürlich nur die Herrentoilette, die mit interessanten und ausladenden
Fotos ausgestattet ist. Anita berichtete mir, dass die Damentoiletten
ebenfalls mit Bildern gepflastert ist, wenn auch tendenziell etwas weniger
freizügig. Diese
Tanke strahlt sehr viel Flair aus und war auch schon mehrmals Set
für verschiedenste Film- und Fotoaufnahmen. Beispiele dafür findet man
innen am Kühlschrank aufgeklebt! |
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Nach
dem ausführlichen Shooting der Geschäftes, der Restrooms und des
Außengeländes geht es weiter und gegen 19.00 Uhr erreichen wir Kingman.
Nach kurzem Auf- und Abcruisen entscheiden wir uns für das Roadway Inn.
Es ist zwar nicht der Motel-Typ, den wir favorisieren aber der von uns
bevorzugte eingeschossige Motel Typ mit der Möglichkeit, mit dem Auto
fast bis ans Bett zu fahren ist zwar mehrmals in Kingman vertreten, kommt
uns aber ein wenig düster vor. Nach
einem kurzen Shopping bei Big K-Mart und dem Besuch von Taco Bell geht es
jetzt mal wieder zu einer Grundreinigung unserer Körper. Leider
erfahren wir im Weather Chanel, dass das schlechte und kalte Wetter im
Moment fast überall im Südwesten ist. D.h. uns wird auch im Valley of
Fire kein wesentlich besseres Wetter erwarten. Uns tröstet allerdings,
dass es sich zum Glück nur um ein kurzes Wetterintermezzo handelt. Wir
werden berichten! So
long ! |
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Samstag, 11.10.2008 |
Kingman - Valley of Fire - Death Valley |
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Auch
ein Motel-Bett kann angenehm sein und so erwachen wir gegen halb sechs
recht ausgeruht. Bald danach sind wir auch schon auf der Piste. Den Kaffee beim Fahren haben wir uns noch im Zimmer zubereitet und zum Frühstück gibt es endlich ein unserer geliebten Bear-Claws, die erste in diesem Urlaub. Am Hoover-Dam kommt uns eine Gruppe von fast 30 Bikern entgegen, die ebenso beeindruckend wie laut ist. |
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Übrigens macht das Hoover-Damm-Projekt
deutliche Fortschritte, Stück für Stück wächst die Brücke, die die
Umgehungsstraße aufnehmen soll.
Weiter geht es Richtung Las Vegas. |
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Der
Straßenverkehr nimmt sukzessiv zu je näher wir Las Vegas kommen. Die
Abfahrt zur I-15 ist gesperrt, doch zum Glück gibt es eine Umleitung.
Schade, dass man uns nach den Umleitungsschildern hängen lässt doch
Anita kennt sich mittlerweile auch ohne Straßenkarte in Vegas ganz gut
aus und so erreichen wir die I-15 Richtung Salt Lake City dann doch noch. Je
näher wir Valley of Fire kommen desto fragwürdiger erscheint uns die
gestrige Entscheidung. Es wird zunehmend kälter und in Richtung von VoF
tun sich gigantische Wolkenfelder auf. Schlagartig erkennen wir, dass meine Idee mit Death Valley vielleicht doch nicht so abwegig war und so orientieren wir uns neu um. |
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Wir
drehen um und fahren über Las Vegas nach Death Valley. Von Las Vegas aus
geht es zunächst über Mountain Springs und hier erleben wir schon einige
Wetterkapriolen: Das Thermometer geht auf 30Grad Fahrenheit (ca. -2Grad
Celsius) und aus dem anfänglichem Regen ist Schnee geworden. Hinter dem
Pass normalisiert sich das Wetter zum Glück recht schnell. In
Pahrump füllen wir bei Smith unsere Vorräte auf und erreichen gegen
14Uhr das Eingangsschild zu Death Valley. Unser
erster Stopp ist am Visitor Center, wo wir uns zunächst nach der
Temperatur (24Grad) erkundigen. Für Oktober ist das schon eher ungewöhnlich
kalt im Death Valley. Beim
Ranger erkundigen wir uns, ob er noch weitere Ideen zum Campen hat als wir
aber er bestätigt unsere Vermutung, dass der Campground Wildrose (ca.
1500Höhenmeter) zu kalt sein wird und außerdem eine große Schulklasse
dort kampiert. Er unterstellt uns zu recht, dass wir es sicherlich gerne
einsamer hätten, wenn wir den Campground dort schon kennen. So
bleibt uns nach längerem Abwägen doch nur der Campground Furnace Creek,
hier hinter dem Visitor Center. Wir kennen ihn eigentlich nur vom
schnellen “drüber- und wegfahren“, doch jetzt gibt es leider keine
Alternative. Der
Furnace-Creek-Campground ist riesig und hat weit über 100 Sites, fast
allen dicht an dicht mit dem Nachbarn und völlig offen. Nur wenige kleine
Baumansammlungen geben Schatten und etwas Abgeschiedenheit. Und die schon
alle belegt. Wir suchen uns aus den zu Verfügung stehenden Sites die für uns beste aus und bauen langsam unsere Hütte auf. Langsam deshalb, weil die Unterlegplane doch noch feucht vom Zion ist. |
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Mittlerweile
ziehen auch hier großflächig Wolkenfelder auf, weshalb wir nochmals zum
Visitor Center für das aktuelle Wetter-Update gehen. Doch das gibt
Entwarnung. Mit 10-20% Regenwahrscheinlichkeit am Nachmittag besteht eher
eine geringe Gefahr, heute noch nass zu werden. Ab morgen wird es
zunehmend sonniger und wärmer. Wir
fahren kurz nach Stovepipe Wells (Hin und zurück mal eben gut 40Meilen)
und anschließend noch zum General Store in Furnace Creek, um auf
„unserer“ Bank einen Kaffee zu trinken. Nach
nunmehr mindestens 15 Jahren hat man dort das Thermometer an eine andere
Stelle gehängt, nämlich über „unsere“ Bank. Prima, jetzt lässt es
sich zusammen mit uns wesentlich besser fotografieren. Zurück am Campground gibt es wieder BBQ bevor es dann ins Zelt geht... ,
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Sonntag, 12.10.2008 |
Death Valley |
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Kurzbericht
zur gestrigen Nacht: Der
Campground ist noch proppenvoll geworden, so dass einige Camper sogar auf
den gesperrten „Walk In“-Bereich gegangen sind, also jenen Campsites,
bei denen das Auto nicht gleich an das Zelt gefahren werden sondern
getrennt geparkt werden. Es
war ziemlich viel los: Auf einer Site schrie ein Baby, auf der anderen
wurde gelacht und auf noch einer anderen wurde das Auto ziemlich laut
verschlossen. Aber sonst war alles prima! Noch
vor Sonnenaufgang kriechen wir aus den Säcken und gehen in die
Waschräume und mit dem ersten Glühen der Berge fahren wir schon zum
Furnace Creek um Material fürs Frühstück zu kaufen: |
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Damit fahren wir zur Kreuzung Beatty /
Scottys Castle und machen für die spätere Diaschau mit dem Timer einige
Joke-
Fotos.
Und das zieht sich. |
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Gegen Mittag rollen wir wieder auf unserer Base-Camp zum Grillen ein. Nach
dem BBQ geht es wieder in Richtung Stovepipe Well zu den Sanddünen. Vor
einigen Jahren sind wir bereits auf die höchste Sanddüne geklettert, nun
wollen wir von weiter westlich in die Dünen einsteigen, um sie in
der untergehenden Sonne ausführlich zu fotografieren. Unterwegs er"liege" ich mal wieder im wahrsten Sinne der Worte der Faszination unendlich langer Straßen.
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Vor unserem Dünen-Hike
allerdings machen wir noch einmal Station an unserem Kiosk um noch einige
Aufnahmen für unsere Diaschau, an der ich zur Zeit zuhause arbeite, zu
wiederholen. Die Aufnahmen waren leider unbrauchbar und so müssen wir
noch mal ran: Ein Amerikaner hält an unserem „Set“ und beobachtet uns
interessiert, wie wir in die Kamera unsere Kommentare sprechen. Nach
einiger Zeit spricht er uns an, ob es o.k. ist, wenn er wegen unserer
Tonaufnahmen jetzt den Wagen startet. Supernett, und so kommen wir ins
Gespräch und er erzählt, dass er früher in Deutschland stationiert war.
Er verabschiedet sich nach einiger Zeit mit einem amerikanischen „Auf
Wiedersehen“ |
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Wir
hetzen etwas zu unseren Sanddünen, weil die Tonaufnahmen und der Small Talk
doch etwas länger als geplant gedauert haben.
Die Entfernungen trügen wieder einmal: Sieht es doch so aus, als seien die Dünen „fast um die Ecke“, so zieht sich der Weg doch auf gut 1km, bis wir in den Düsen sind. Das Wetter ist angenehm. Im Hochsommer bei 40 oder 50Grad ist diese Tour vermutlich kaum machbar. Auch der Wind hat nachgelassen und so steht dem Shooting nichts mehr im Wege. Wer weiß, vielleicht fotografiere ich
ja gerade das Motiv unserer kommenden Weihnachtskarte. (P.S. Nein, die Schrift ist NICHT schief, der Hintergrund täuscht uns ! ) |
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Die
Sonne geht ebenso ihrem heutigen Dienstende entgegen wie unser Shooting.
Wir tanken noch kurz in Stovepipe Wells. Vor längerer Zeit haben wir
festgestellt, dass der Sprit in Stovepipe Wells deutlich billiger ist als
in Furnace Creek, doch jetzt trauen wir kaum unseren Augen, als wir die
Differenz sehen: Fast $1 pro Gallone ist er hier preiswerter, das lohnt
sich! Nach
einem kurzen Stopp in Furnace Creek für einen Kaffee geht es zum
Campground, der heute deutlich weniger ausgelastet ist als am gestrigen
Samstag. Jot unser geplantes Lagerfeuer verzichten wir jedoch
vorsichtshalber. Es windet hier dermaßen, dass die Funken des Lagerfeuers
vermutlich unser Zelt anflammen würde. So
gehen wir also ohne Lagerfeuerromantik in die Federn. |
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Montag, 13.10.2008 |
Death Valley |
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Was
für eine Nacht: Es hat dermaßen gestürmt, dass wir froh waren, gestern
unsere „Takelei“ am Zelt nachgespannt zu haben. Wir sind immer wieder
durch plötzliche Windböen aufgeschreckt worden und so haben wir morgens
kurz entschlossen unseren geplanten Sonnenaufgang am Zabriskie Point
verschoben. Stattdessen geht es mit den ersten Sonnenstrahlen über die Waschräume direkt zu Furnace Creek, um Frühstück einzukaufen, das wir im Wind auf unserer Site verzehren: Kaffee und eine halbe Bearclaw. |
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Dann geht es los in Richtung Badwater. Wir schwanken noch zwischen einem erneuten Hike im Golden Canyon in Kombination mit Gower Gulch Loop und einem Hike, zum tatsächlich niedrigsten Punkt der westlichen Hemisphäre. Im Auto entscheiden wir uns dann für die letzte Möglichkeit. |
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Fast alle Besucher von Death Valley erliegen dem Schwindel, der tiefste Punkt von Death Valley mit -288feet (-88Meter) unter dem Meeresspiegel läge direkt an der Straße, wo sich das Schild „Badwater Basin – 288feet“ befindet. |
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Anhand
einer topografischen Karte habe ich vor fünf Jahren mal zufällig
festgestellt, dass der tatsächlich tiefste Punkt knapp sechs Kilometer in
der Mitte des Salzsees ist. Mit GPS-Gerät haben wir ihn damals
lokalisiert und besucht. Zu unserer Enttäuschung war er damals jedoch in
keinster Weise als solcher markiert. Wir
wollen noch einmal dort hin und mit der neuen Kamera nochmals Aufnahmen
machen. Wer weiß, vielleicht gibt das ja ein Motiv für unsere nächste
Weihnachtskarte ;-) Wir
starten also unseren Hike. Den GPS-Punkt haben wir zwischenzeitlich auf
unser neuen Gerät überspielt und so lassen wir uns wieder von der
Technik hinführen. Der
Salzsee des Badwater-Basins strahlt eine besondere Faszination auf uns
auf, weil er sich uns in all den Jahren bereits in den unterschiedlichste
Formen dargeboten hat. 1993 während unseres ersten Besuches war er so weiß, dass er uns geblendet hat. Zwei Jahre später hingegen war er eher grau. Nach den gigantischen Regenfällen 2004, zwei Tage nachdem wir Death Valley verlassen hatten, bildete sich ein riesiger See. Im Frühjahr 2005 standen wir knietief in einem See, der fast das ganze Tal gefüllt hat. Sechs Monate später war er wieder knochentrocken und erstrahle im hellsten Weiß. |
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Jetzt ist er aber wieder grau. Verlässt man das „touristische Zentrum“ Badwaters erlebt man den Salzsee nach ca. 500 Metern in seiner natürlichen Art in der momentanen Phase. Denn der See verändert sich von Zeit zu Zei.: Der Boden besteht aus wabenförmigen Salzplatten, deren Ränder sich durch den Trocknungsprozess nach oben wölben und aufreißen. Darunter wird eine schneeweiße kristallisierte Salzschicht sichtbar. Die aufgerissenen Kanten erinnern von Nahem betrachtet an eine Tropfsteinhöhle mit Stalagmiten und Stalagmaten. Die aufgewölbten Ränder haben im Moment eine Höhe von bis zu 10 Zentimeter, an einigen Verwerfungen sogar ca. 20 Zentimeter. | ||||
Erstaunlich ist, dass wir sogar zwei Ameisen entdecken. Wir fragen uns, wie sie hier her kommen und wovon sie wohl leben. Bei einer weiteren Spezi erledigen sich die Fragen, denn dieses Insekt ist bereits tot. | ||||
Der
Weg zieht sich und man sieht kaum, dass man weiterkommt, außer vielleicht
am GPS-Gerät. Ansonsten werden die Autos und Menschen bei Badwater nur
sehr langsam kleiner und der Gebirgszug in westlicher Richtung ebenfalls
kaum größer. Nach
knapp zwei Stunden und 5,8km erreichen wir lt. unserer Daten den tiefsten
Punkt. Bevor wir mit dem Fotografieren beginnen entdecken wir einen
schwarzen Stein, der ja wohl nicht zufällig hier liegt. Sicherlich hat
jemand anderes auch diese Punkt als tiefsten Punkt errechnet und ihn somit
markiert. Wir bauen das „Set“ um und gerade beginne ich zu fotografieren da entdeckt Anita etwas Glänzendes unter einer dünnen Salzschicht. Anita befürchtet, dass das vielleicht irgendein Messfühler ist aber mich packt die Neugier und der Forschungsdrang. Mit dem Leatherman entferne ich wie einst Indiana Jones ganz vorsichtig die oberste Schicht. Zum Vorschein kommt nicht wie bei meinem Kollegen „Indy“ der Gral sondern eine offizielle Plakette, dass genau hier der in der Tat niedrigste Punkt liegt. Ich bin mächtig stolz, dass ich damals die Daten anhand der Karte richtig berechnet hatte und Anita freut sich, dass ihre Kritik in unserem damaligen Reisebericht, einen solchen Punkt nicht offiziell zu markieren, Gehör gefunden hat. Wir „shooten“ diesen Punkt professionell mit „Neger“ (so werden im Fotojargon Staffagehelfer benannt) und „Aufheller“. Denn wie gesagt, vielleicht wird es ja die nächste Weihnachtskarte... |
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Nach
knapp einer Stunde des Fotografierens geht es zurück zum „Touri-Badwater“,
das wir jetzt nach 1,5 Stunden erreichen. Wir machen unser „We were
here“-Foto und es geht zurück. Im Visitor-Center plündern wir nochmal
die CD-Abteilung und auf dem Campground gibt es wieder BBQ im Hellen.
Heute steht auf der Menü-Karte als „Special“: Steak! Und da uns das
Gemüse in Furnace Creek überhaupt nicht zugesagt hat, gibt es als
Beilage Nachos. Nach
dem BBQ geht es wieder zum Fotografieren. Wir lichten noch einmal die
Sanddünen ab, diesmal jedoch aus einer anderen Perspektive und in
Stovepipe Wells gibt es ein T-Shirt als Mitbringsel und Kaffee. |
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Dienstag, 14.10.2008 |
Death Valley - Las Vegas |
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Mit
den ersten Sonnenstrahlen erwachen wir und fangen an, sämtliches
Equipment zu reinigen und einzupacken. Sogar das Rohrgestänge wird wieder
von Steinen und anderen Fremdkörpern befreit. Nach
gut einer Stunde verabschieden wir uns von unserer Site Nr. 3 und halten
nochmals kurz bei Furnace Creek für einen Kaffee. Nachdem wir uns
auch hier angemessen verabschieden geht es über 191 und der State Line
Road in Richtung Pahrump. Hier versuchen wir -teilweise vergeblich- alle
Mitbringsel einzukaufen und traditionsgemäß beim dortigen KFC
vorbeizuschauen. |
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Danach
geht es „Straight Ahead“ Richtung Vegas, wo wir gegen den frühen
Nachmittag am Storage ankommen und den Wagen ausladen. Von
hier aus geht es ohne den typischen Weg über den Strip zu unserem Hotel,
dem in der Nähe des Strips gelegenen Alexis Ressort. Seit man uns
„unser“ Frontier vor der Nase weg gesprengt hat wohnen wir
gelegentlich hier. Das Hotel gefällt uns als Ausgleich für drei Wochen
Wildnis recht gut und bietet im Gegensatz zu den Strip-Hotels trotz seiner
Nähe auch ziemlich viel Ruhe. Außerdem bieten die Crown Loft Suites mit
Bar, Whirlpool und zwei Etagen auch etwas „German Gemuetlichkeit“ |
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Nach
dem Bezug des Zimmers geht es zunächst in den Waschsalon um all jene Wäsche
zu waschen, die gar nicht erst mit Nachhause kommt. Nach
einem kurzen Cruisen über den Strip geht es gleich zum Bass-Pro-Shop.
Nachdem uns das alte Wal-Mart-Zelt, das wir mit nach Deutschland genommen
hatten, bei unserer letzten Fahrradtour im wahrsten Sinne im Regen stehen
gelassen hat, benötigen wir ein neues. Gerne
hätten wir wieder ein einfaches von Wal-Mart gekauft (der Aufbau des
Wal-Mart-Zeltes ist genial einfach), doch die sind für eine Fahrradtour
alle zu groß und zu schwer. Nach langem Überlegen entscheiden wir uns für gutes und kompaktes Zelt. |
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Danach
geht es zurück ins Hotel und schon ist der erste Tag Vegas vorbei. Jedoch
nicht ohne einer unangenehmen Pflicht nachzugehen: Kofferpacken! Im
Moment ist das ja noch kein Problem aber in Kürze werden einige Airlines
Gebühren für das einchecken von Koffern zu erheben. Die US-Airways wird
z.B. zukünftig für den ersten aufgegebenen Koffer $15, für den
zweiten $25 und für den dritten sogar $100 pro Flug zu erheben. Dass
werden wir uns wohl gründlich überlegen müssen, mit wie vielen Koffern
wie reisen werden. Im Moment sind es zwei oder drei Koffer, für uns beide
zusammen! So long! |
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Mittwoch, 15.10.2008 |
Las Vegas |
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Es
liegt sich gut und entspannend in unserem Bett und trotzdem schaffen wir
es, früh aufzustehen. Es
geht in das 60 Meilen von Vegas entfernte Valley of Fire, das wir über
die I-15, die leider ziemlich verstopft ist, gegen Vormittag erreichen. Unsere erste Station ist der Campground. Nicht, dass wir unter Entzug leiden und deshalb parallel zum Hotel auch noch deine Campsite haben müssen. Vielmehr probieren wir das neue Zelt aus. Der Aufbau ist einfach und geht schnell vonstatten. Das Probeliegen gelingt auch und der Abbau „in umgekehrter Reihenfolge“, wie es immer in den Anleitungen heißt, funktioniert ohne Rätselraten.
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Weiter geht es zu den White Domes of Valley of Fire, denn gerne möchten wir noch einmal als „Abschlusswanderung“ den dortigen kurzen Loop-Hike machen, der uns u.a. an den Resten des Moviesets des 1960 gedrehten Films „The Professionals“ (im Deutschen unter dem Titel „Die gefürchteten Vier“ mit Burt Lancaster, Lee Marvin und Claudia Cardinale) vorbeiführt. Übrigens wird heute auch wieder gedreht. Soweit wir erkennen können handelt es sich um einen Musik-Clip. Allerdings (er)kennen wir beide die Sängerin nicht. Madonna wird es schon nicht gewesen sein, dafür sind zu wenig Bodyguards vor Ort. Übrigens gibt es im Valley of Fire pro Jahr etwa 45 professionelle Shootings, also fast wöchentlich. Von daher wundert es mich nicht, dass wir nichts das erste Mal auf Filmaufnahmen stoßen, wird die Chance, auf Filmaufnahmen zu stoßen ja fast schon größer, als nicht auf welche zu treffen. | ||||
Zurück
zu unserer Loop: Vom Trailhead geht es gleich etwas steil bergab, wo wir
schon nach fünf Minuten auf die Überreste des damaligen Sets stoßen. Es
handelt sich um eine Mauer. Nach unserem ersten Besuch dieser Stelle haben wir uns den Film angesehen und tatsächlich dieses Stück Mauer im Film wiederentdeckt.
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Doch
der Höhepunkt naht nach weiteren fünfzig Metern, als wir einen kurzen
Slotcanyon durchlaufen. Dieses Stückchen Canyon taucht im Film immer
wieder auf und hier jagen Pferde durch, er wird gesprengt und böse Buben
fallen von seinen Seitenwänden in die Tiefe. Schon interessant, den Film mit der Realität zu vergleichen.
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Im weiteren Verlauf geht der Weg wieder etwas hoch, führt an einem kleinen „Window“ vorbei und endet schließlich wieder auf dem Parkplatz am Trailhead. Mit 1,2Meilen ist es wirklich ein sehr kurzer aber dennoch empfehlenswerter Hike. | ||||
Am
Movieset steht übrigens ein Hinweisschild mit einem Bild, wie es auf dem
jetzigen Parkplatz während der Dreharbeiten ausgesehen hat, als dort eine
Hacienda aufgebaut war. Wir versuchen genau den Aufnahmepunkt dieses Bildes ausfindig zu machen und kraxeln ein wenig nach oben.
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Danach
geht es zurück nach Vegas, wo wir zunächst bei Wal-Mart und Big K-Mart
die restlichen Mitbringsel versuchen zu ergattern, mit mäßigem Erfolg. Anschließend
landen wir im Parkhaus des Harley Davidson Cafe und machen einen
ausgiebigen Walk über den Strip. Nach
knapp zwei Stunden kehren wir zurück um unserer Pflicht als Parker im
Harley Davidson Parkhaus nachzukommen. (das Parkhaus darf nur von Kunden
des Cafés genutzt werden, kontrolliert wird das aber wohl kaum) So werden
wir dort einen Snack zu uns nehmen. Das HD-Cafe ist übrigens die erste Außengastronomie auf dem Strip gewesen. Mittlerweile haben andere Lokale den Wunsch vieler Gäste erkannt und haben nachgezogen (Starbucks, Paris,...)
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In den
Forum-Shops des Caesar`s Palace entdecke ich etwas, was ich noch nie
vorher gesehen habe: Eine Rolltreppe, die eine Kurve macht!!!
Nach diesem Erlebnis geht es noch einmal zum „Strip-Cruisen“ bevor es wieder zurück ins Hotel geht. So long! |
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Donnerstag, 16.10.2008 |
Las Vegas |
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Der
letzte komplette Tag bricht an: Der erste Weg führt uns zum Storage, den
wir etwas auf- und einräumen. Wir verschließen ihn sicher und
verabschieden uns von ihm bis zum nächsten Jahr. Dass das nicht unser
endgültiger Abschied ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. |
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Es
geht weiter zum Strip, wo wir in der Fashion Show Mall parken, einer
großen Ladenpassage mit allen Geschäften, die Rang und Namen
haben. |
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Zurück
an der Fashion Show Mall sitzen wir noch eine lange Zeit beim Starbucks zu
einer weiteren Tasse Kaffee bevor wir im Hotel eine Mittagspause einlegen
und ein Stündchen schlafen. Denn die heutige Nacht wird aufgrund unseres
frühen Rückfluges sehr kurz!!! Es
geht nach der Pause noch einmal über den langsam dunkel werdenden Strip
bevor wir fast auf die letzte Sekunde noch einmal am Storage vorbei
müssen, weil wir noch etwas vergessen hatten. Die Gate schließt um 7pm,
um eine Minute vor 7(!) verlassen wir das Gelände. Nach einem letzten kurzen McDonald Besuch geht es zurück zum Hotel. Wir verpacken die letzten Teile und bereiten alles Gepäck für die nächtliche Abreise vor. |
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Freitag, 17.10.2008 |
Las Vegas - Charlotte - Frankfurt - Köln |
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Um 2:30 Uhr klingeln die Wecker und um 3:30 Uhr checken wir aus. Wir geben unseren Wagen ab und kurz darauf sitzen wir schon im Flugzeug von Las Vegas über Charlotte nach Frankfurt. Alles verläuft bestens, außer der Tatsache, dass die Tour schon wieder zu Ende ist. Wir blicken noch einmal hinaus und während unter uns der Südwesten leise "Servus" sagt sehen wir noch einmal, wie
wir campen, drei
Wochen eins sind mit der Natur und die Herrlichkeit des Südwestens
genießen.
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