Die Einsiedler-Tour

(The HERMIT-Trail-Tour)
oder

Unsere 39. USA-Tour im April 2012



(fast) live

letztes Update: 23-04-2012, 18:00 (MEZ)

Stand: Montag, 23.04.2012 

Unsere Tour:

Las Vegas – Grand Canyon (Hermit Trail) –

Valley Of Fire (Wave) - Zion Death ValleyLas Vegas


TIEPFELER“ sind nicht gewollt aber vorprogrammiert. Wer einen findet, darf ihn vorläufig behalten! Wir tippen hier unter schwierigen Bedingungen: Neben dem Essen, im Zelt, im Dunkeln und möglicherweise sogar, während wir uns gegen Moskitos verteidigen müssen. Es ist auch nicht immer leicht, die kleinen Tasten des Netbooks treffsicher zu finden, während Anita den Wagen von Schlagloch zu Schlagloch dirigiert. Mittlerweile arbeite ich zeitweise auf der Trekking-Tour mit einem Tablet, was die Treffsicherheit der virtuellen Tasten nicht unbedingt verbessert.

Von daher wird erst am Ende der Tour nochmals in Ruhe Korrektur gelesen.


4.April 2012; Tag 0

Am Mittwoch vor Ostern, an einem trüben Apriltag, geht es los.

Obwohl wir erst für den 18Uhr-Zug von Köln nach Frankfurt eine Sitzplatzreservierung haben, sitzen wir schon einen Zug vorher im Speisewagen und stimmen uns auf den Urlaub ein.








Der übliche Vorabend-Check-In am Condor-Schalter geht zügig, trotz des Chaos. Mitten im Check-In stürzt das System an einigen Countern ab und Condor-Mitarbeiter und die Warteschlange ziehen um in die benachbarte Schalterhalle.

Aber nach kurzem Warten sind wir am Schalter. Die freundliche Mitarbeiterin traut ihren Augen nicht, dass wir für eine USA-Tour nur zwei ganz kleine Taschen als Gepäck aufgeben. Mehrmals betont sie: „Die sind ja richtig süß...“



Müssten wir diesmal nicht ein Zelt als Ersatz für unser im letzten Urlaub zerstörten Zelt mitnehmen, könnten wir wieder nur mit Handgepäck fliegen. Aber das haben wir uns für den Herbst vorgenommen.

Einige Minuten später checken wir im Hotel ein. Diesmal nicht im Sheraton sondern in dem nagelneuen, erst vier Wochen alten Hilton. Die Architektur ist futuristisch und atemberaubend.




Auf der fünften Ebene liegt die Rezeption, an der wir sehr freundlich empfangen wird. Sogar der Türen werden einem geöffnet, entweder automatisch/motorisch oder „händisch“ mit einem „Welcome“ und „Frohe Ostern“. In gläsernen Aufzügen geht es hoch auf die siebte Ebene, auf der uns ein geschmackvolles und fast schon etwas luxuriöses Zimmer erwartet.




Wir sind mal gespannt, ob uns der Aufenthalt im Hilton gefällt und wir es zukünftig dem Sheraton vorziehen.

Wir beschließen, in die Sauna zu gehen. Es gibt auf der elften Ebene einen Fitnessbereich, der recht gut ausgestattet ist, allerdings zu Lasten des Saunabereichs. Es gibt zwei Saunen (1 x Aufguss und 1 x Dampfsauna), aber es fehlt ein Ruheraum. Hier geht der Punkt eindeutig an das Sheraton. Das beste am Saunagang war der einzige andere Gast: Ein Amerikaner ! Wir berichten uns gegenseitig, wie überrascht wir über unsere ersten Saunagänge im jeweils anderen Land waren. Wir wurden damals von Amerikanern überrascht, die mit Jogginghose bekleidet im Saunaraum saßen und er umgekehrt, als er plötzlich in einer deutschen Sauna von Nichtbekleideten umgeben war.

Nach zwei kurzen Saungängen finden wir uns schon wieder auf dem Zimmer wieder. Während wir noch einmal allen Geräten den letzten Schuss Power geben, gibt ein Ladegerät seinen Geist auf. Da ich nicht darauf verzichten möchte bleibt uns nichts anderes übrig, als am Flughafen ein entsprechendes Ladegerät zu erstehen. Obwohl es nur ein Ladegerät sein soll, scheine ich „Goldstaub“ mitgekauft zu haben.
An dieser Stelle gelobe ich feierlich, zukünftig nie wieder billigen „China-Import“ zu bestellen, auch unter dem Gesichtspunkt: „Ist ja nur ein Zweitgerät – für unterwegs“. Meine bessere Hälfte kommentiert mein Gelöbnis mit dem Hinweis, dass sie schon immer gesagt hat, lieber Originalteile zu kaufen. Zumal sie letztlich manchmal günstiger sind als „China-Import“, der nicht hält.

Auf dem Zimmer „tunen“ wir uns nochmal mit allerhand Pflegemitteln, denn in den nächsten Tagen wird die Tageshygiene leiden müssen...

Und so geht es dann bald in das Bett. Das Bett macht allerdings einen Punkt: Es ist nagelneu und genau so, wie wir es lieben: ziemlich hart ! Leider ist es im Zimmer ziemlich heiß: Die Klimaanlage funktioniert leider nicht. Aber jetzt haben wir auch keine Lust mehr zu reklamieren und ggf. das Zimmer zu tauschen.


Donnerstag, 5.4.2012:

Da wir noch alle Zeit der Welt haben, bevor unsere Maschine startet, lassen wir es langsam angehen: Gegen 5:30Uh geht zwar der Wecker, aber erst gegen 8:00Uhr sind wir beim Frühstück. Auch hier ist der Service und die Freundlichkeit optimal.

Gegen 9:00Uhr checken wir aus.

Bei kritischer Betrachtung beider Hotels werden wir im Herbst wohl wieder im Sheraton übernachten.

Wenige Minuten später geistern wir auf dem Terminal 1 im Bereich C auf der Suche nach unserem Gate und einer Steckdose. Letztgenannte zu finden ist gar nicht so leicht. Im Gegensatz zu amerikanischen Flughäfen sind sie rar gestreut und endlich, in einer wenig frequentierten Ecke, werden wir fündig. Aber leider sind die beiden Steckdosen ohne Strom.

Doch nach einer weiteren Suche werden wir erneut fündig und diesmal spenden sie und auch Power. Zwar sitzen wir nun etwas im Weg, und eine nette Mitarbeiterin von Lufthansa ist so hilfsbereit und fährt mit ihrem Trolley durch den Flughafenflügel um eine bessere Steckdose für uns ausfindig zu machen.

An dieser Stelle: Nochmals herzlichen Dank !

Gegen 10:00Uhr dann wird auch unser Gate bekanntgegeben. Es bildet sich eine ziemlich lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle aber nach fünfzehn Minuten sind wir anstandslos durch und stehen in der nächsten Schlange. Diesmal vor der, die zum Warteraum ansteht.

Hier bricht leichtes Chaos aus, da schlecht beschildert und unklar ist, wer sich wo anstellen muss.
(Hintergrund: Es gibt eine Schlange für die, die bereit eingecheckt haben und eine weitere, die noch nicht)

Aber auch das überstehen wir nach einigen Minuten und im Warteraum finden wir Platz für uns und unser Ladegerät ;-)

Mit nur wenigen Minuten Verspätung rollen wir in Richtung Startbahn.



Und nun sitzen wir im Flugzeug. Währen ich in die Tasten klimpere setzt sich Anita mit Schreibkram und dem Entertainment auseinander.

Obwohl wir mit unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt sind verbindet uns doch einiges in diesen Minuten (aber nicht nur jetzt):

Vorfreude auf gut zwei Wochen Abenteuer und Spannung, was uns erwartet.

Also dann, packen wir es an.......

Der Flug verläuft angenehm und problemlos, der Service ist gut und freundlich. Die Landung erfolgt „Condor-like“, d.h. es gibt die beiden Passagiergruppen

a) Klatscher (ziemlich wenige) und

b) Kopfschüttler und Fremdschämer

Wir outen uns jetzt nicht, welcher Gruppe wir und zuordnen würden. Aber drücken wir es so aus: Würden wir wirklich klatschen – heute hätten wir es nicht getan: Die Maschine kommt traumhaft langsam runter, Zentimeter für Zentimeter, macht dann aber im letzten Moment einen Absacker, sodass wir schlagartig die Landebahn unter uns haben und unser Flugzeug mit den Flügeln kräftig zur Begrüßung schlagen lässt.

Wer bei der Immigration vorne in der Reihe stehen will, muss im Flugzeug vorne sitzen. Dieses von uns entwickelte Fluggrundgesetz geht auf und mit unserer Sitzreihe 15 stehen wir bei der Immigration ziemlich weit vorne. Nach nur wenigen Minuten sind wir an der Reihe und begeben uns zu einem recht streng schauenden Einreisebeamten. So oft wir auch schon in die USA immigriert sind, bis heute noch sind wir uns unsicher, wie man Ihnen gegenüber am sinnvollsten auftritt, außer natürlich stets respektvoll. Mal sind die Beamten locker, mal streng, mal unnahbar. Doch der heutige entpuppt sich nach nur ein oder zwei Sätzen als völlig anders als sein strenger Blick vermuten lässt. Kaum erwähnen wir aufgrund seiner Frage, nach dem Grund unserer Einreise, dass wir Urlaub machen und Hiken wollen, werden seine Augen riesig und er erkundigt sich nach unserem Vorhaben. Stolz berichtet er, dass er in 21 Tagen den John Muir Trail (über 200 Meilen) erlaufen ist. Ich soll glücklich sein, sagt er, dass ich eine Frau habe, die diese Leidenschaft teilt. Seine Frau kann er fürs Wandern erst begeistern, wenn es Rucksäcke von Louis Vuitton gibt.

Die Immigration verläuft somit in sehr angenehmer Atmosphäre und dass sie aufgrund unserer Erzählungen etwas länger dauert, nehmen wir gerne in Kauf.

Zweites Grundgesetz: Egal, ob du bei der Immigration vorne oder hinten stehst : Vor dem Gepäckband sind alle Reisenden gleich. . .

So warten wir etwa 15 Minuten bin unsere beiden "süßen" Taschen uns entgegen rollen. Beim Zoll werden wir einfach durchgewunken, der Shuttle kommt nach wenigen Minuten um uns zur Autovermietung zu bringen und beim Hertz-Schalter kommen wir schnell dran. Bisher läuft alles optimal, so dass wir schon Bedenken haben, was denn diesmal daneben geht. Denn das dritte Reisegrundgesetz heißt. Wenn alles im Urlaub gutzugehen scheint wird die Überraschung, was noch alles daneben geht, umso größer sein. Und es scheint sich schon abzuzeichnen. Der Hertz-Mitarbeiter erkundigt sich, ob wir wirklich ein Cabrio vorbestellt hatten, dann erkundigt er sich per Funk, ob irgendwo ein Cabrio zu Verfügung steht. Ich richte mich schon gedanklich auf eine Diskussion ein, doch dann erfolgt die Entwarnung, dass soeben ein Cabrio reingekommen ist.

Wir haben eigentlich Hertz als Vermieter genommen, weil die einen Mustang als Cabrio haben und der von den Cabrios mit den größten Kofferraum hat. Dass man aber immer den Wagen bekommt, den man haben möchte, das haben wir uns schon abgeschminkt. Ich frage auch gar nicht nach der Marke und bin nur froh, dass wir überhaupt ein Cabrio in Aussicht haben. Der Wagen soll auf Platz 108 stehen. Uns was da auf uns wartet, lässt uns blass werden. Anita eher wegen der dezenten Farbe des Wagens, ich wegen des Wagen selbst. Auf der 108 steht ein knallgelbes Camaro-Cabrio. Von der Farbe einmal abgesehen - mir kommt über die Lippen, dass nur noch das schwarze Posthorn fehlt - der absolute Monsterschlitten. Ich bin ja nun wirklich kein großer Autofan und mich interessiert bei der Wagenübernahme nur, ob der Wagen läuft und genug Platz hat, aber bei diesem Wagen und Hertz fängt das eigene Herz doch an schneller zu schlagen. Nicht umsonst gehört er beim Vermieter zur sog. Adrenaline-Line, wie seit einiger Zeit diese Klasse beworben wird.







Beim Anblick des Camaros verdrängen wir beide sofort, dass 6,3Liter Hubraum und weit über 400PS an der Tankstelle sicherlich einen kräftigen Durst haben.

Beim Öffnen des Wagens werden wir weiter überrascht: Der Kofferraum ist nicht kleiner als beim Mustang und unser Postauto ist bestens ausgestattet: Navigationssystem, Notrufsystem, Sitzheizungen usw.

Beim Rückwärtsfahren dann der nächste Knüller : Im Innenspiegel sehe ich plötzlich die Straße hinter mir eingeblendet. Der Wagen hat also sogar eine rückwärtige Kamera. die sich winzig klein im Heck versteckt und auch bei unterschiedlichster Helligkeit ein kristallklares Bild ergibt.

Dass Tacho, Drehzahlmesser und der Radiosender beim Fahren in der Windschutzscheibe eingeblendet werden überrascht dann bei der Ausstattung kaum noch.

Doch wir schreiben hier einen Reisebericht und keinen Fahrbericht, so dass wir uns jetzt auf die wichtigen Punkte unseres Urlaubs konzentrieren wollen.

Die erste Anlaufstelle ist der Storage, wo wir unser Equipment sortieren und einladen. Nach einer knappen Stunde verlassen wir das Gelände in Richtung Best Western McCarran Inn. Das von uns diesmal reservierte Luxury-Zimmer, eine völlig neue Kategorie und auf das wir schon sehr gespannt sind, entpuppt sich als ein Zimmer, das wir auch schon früher hatten. Alter Wein in neuen Schläuchen nennt man das. Also ein Zimmer. das es schon immer gegeben hat, aber eine neue Kategorie.

Neu ist, dass man jetzt einen Zugangscode für das W-LAN benötigt. Also keine Chance mehr für uns, wenn wir in Vegas am Ende des Urlaubs mal schnell unterwegs ins Internet müssen und wir bisher dann mal schnell vor dem Hotel angehalten haben.

Jetzt geht es weite zum Walmart um die üblichen Dinge einzukaufen: Batterien, Getränke, Kosmetik und Freeze Dried-Nahrung. Letztgenannte würden wir auch am Grand Canyon kaufen können, doch die führen seit letztem Jahr eine neue Marke, die uns überhaupt nicht geschmeckt hat.

Nach einem kleinen Snack am dortigen Walmart angegliederten Cuisine (McDonalds) geht es zurück zum Hotel zum Umpacken. Mittlerweile ist es 8Uhr und wir kämpfen vergebens gegen die Müdigkeit. Nächstes Grundgesetz: Egal, ob du im Flugzeug nicht geschlafen hast (Anita) oder viel (ich), die Müdigkeit packt dich auf jeden Fall und der Jetlag auch.

Und so sind wir um 4Uhr wieder hellwach.







Freitag, 6.4.2012:

Es geht wieder zum Walmart, weil wir noch Schmerztabletten vergessen hatten. Um 5Uhr einkaufen zu gehen ist schon ein seltsames Gefühl. Wir sind zwar nicht die einzigen Kunden, dennoch übersteigt die Anzahl der Verkäufer die der Kunden.

Pünktlich um 6Uhr sind wir beim besten Frühstück der Welt und erstaunlicherweise bei weitem nicht die ersten.

Nach der kulinarischen Sause geht es zum Auschecken und anschließend nochmals zum Storage um die nichtbenötigten Dinge zu verstauen. Wir stehen um Viertel vor Sieben schon vor dem Gatter, wohl wissend dass es sich erst um 7Uhr öffnen lässt, aber wir sind nun mal einfach so schnell fertig gewesen.

Doch welch ein Wunder, das Tor öffnet sich. Nicht etwa von Geisterhand sondern durch die Hand die Hostes, der schon im Dienst ist und Mitleid mit uns hat.

Noch vor Sieben verlassen wir schon wieder das Gelände und sind begeistert, wie wir unseren Plunder im Postauto verstaut haben. Der Kofferraum hat viel Platz, weil er eine große Reserveradmulde aufweist, und die ist leer. Stattdessen ist dort mittig die Batterie untergebracht.

Ich mag nicht daran denken, dass wir einen Platten haben und uns dann das rettende Reserverad fehlen wird.


Es geht in Richtung Grand Canyon. Am Hoover Dam entscheiden wir uns statt über die neue Umgehungsstrecke zu nehmen für die alte Strecke über den Damm. Kurz halten wir an und uns fällt auf, dass der Wasserpegel unserer Meinung nach dramatisch abgesunken ist.





Vor Jahren haben wir den Hoover Dam schon einmal besichtigt und auf die kritische Nachfrage eines Besuchers bezüglich den sinkenden Wasserspiegels erwiderte der Guide nur abwiegend, dass es sich um ganz normale Schwankungen handeln würde.


Eigentlich sollte es ja nun weiter gehen in Richtung Kingman aber die Straße hinter dem Hoover Dam ist in beide Richtungen gesperrt. Ob das nun eine temporäre Sperrung ist oder auf Dauer geplant ist wissen wir nicht.



Weiter geht es in Gegenrichtung wieder zurück auf den Highway, auf die Umgehungsstraße und dann über Kingman nach Hackberry, jene Tankstelle. die ausschaut. als sei hier die Zeit in den 50ern stehen geblieben. Wir bleiben selbstverständlich hier auch einige Zeit stehen, obwohl wir schon einige Male hier angehalten haben. Ich bilde.mir nun mal ein, dass es immer noch Winkel und Ecken gibt, die ich noch nicht fotografisch festgehalten habe.







Doch nach 20Minuten bin ich fertig geknipst und es geht weiter nach Seligman, wo ein kurzer Halt bei Angel Degadillo zu unserem Pflichtprogramm zählt.










Angel ist nicht da und so geht es zügig weiter zum Grand Canyon und hier ist unser erster Halt beim Backcountry Information Center.

Unsere Permit haben wir zwar schon längst aber unser Besuch gilt dem aktuellen Weatherupdate sowie der Trinkwasserversorgung.

Denn die ist wichtig für unsere geplante Tour, die morgen starten soll.


Tourplanung:


Tag 1: Den Hermit Trail ab Hermits Rest runter bis Hermit Creek, wo wir zwei Nächte bleiben wollen.

Tag 2: Tagesausflug von unserer Campsite zu dem Hermit Rapids am Colorado.

Tag 3: Von Hermit Creek über den Tonto Trail bis zum Salt Creek

Tag 4; Vom Salt Creek über den Tonto Trail weiter bis zu Indian Garden

Tag 5: Über den Bright Angel Trail hoch zurück zum Southrim

Tag 6: Rekonvaleszenz


Das zur Planung aber wir kennen uns ja, manchmal planen wir spontan um, Doch im Moment verkündet uns die Rangerin Gutes, so dass wir keinen Grund haben, uns vor der anstrengenden Tour aus nachvollziehbaren und entschuldbaren Motiven zu drücken.

> Das Wetter bleibt trocken,

> die Tagestemperaturen liegen um die 22 bis 24 Grad (oben auf dem Rim),

> nur nachts ist es empfindlich kalt (- 5Grad).


Die Angaben beziehen sich allerdings auf den Rim. Wir werden sofort nach dem Abstieg stets nur below Rim sein, also im sog. Innercanyon, der stets einige Grade höher sein wird,


Die einzig wirklich schlechte Nachricht ist, dass es auf dem Bright Angel Trail an den beiden Rest-Houses kein Wasser geben wird. Das ist äußerst bedauerlich, weil wir dann kein Wasser unterwegs auftanken können und der Aufstieg somit mit voller Wasserbeladung (3Liter pro Person) erfolgen muss.

Physikalisch sind das 3kg, beim Aufstieg gefühlte 10kg.

Mit diesen News geht es weiter zur Maswik-Lodge, bei der wir eine Cabin reserviert haben.

Eigentlich kann man die Zimmer erst um 16Uhr beziehen aber wir haben Glück und kommen schon jetzt um 14:30Uhr rein. Die Cabin ist, wie erwartet, rustikal, originell und ganz nett.


Als erstes packen wir unsere Backpacks, aufgrund der nur punktuellen Wasserversorgung mit der kompletten Wasserbestückung, 6Liter pro Person. So kommen wir auf schätzungsweise 18kg (Anita) bzw. 20kg (Hartmuth) Gepäck auf dem Rücken. Bei mir werden es ein paar Gramm weniger sein, weil ich schmerzhaft zwei Akkus für meine Kamera vermisse, mitsamt einer kleinen Tasche.


Trotz intensivstem Grübeln kommen wir nicht dahinter, weshalb sie verlustig sind. Haben wir die Tasche stehen lassen, ist sie irgendwo runter gefallen, oder haben wir sie versehentlich in die Tasche für den Storage gesteckt? Auf jeden Fall habe ich jetzt ein riesiges Problem, da ich nicht weiß, ob eine Ladung für fünf Tage schöne Landschaft reichen wird. Ich gebe dem Akku nochmals eine volle Ladung. Währenddessen fahren wir zum Generalstore und anschließend außerhalb des Parks nach Tusayan, Doch gemäß meiner Befürchtung gibt es weder einen Fotoladen geschweige denn genau dieser Akkutyp.


Ich erinnere mich an einen Reisebericht im Internet von einem Leidensgenossen, der eine fünftägige Tour durch den Paria plante und im Shuttle sitzend ebenfalls feststellte, dass seine Akkus verlustig sind, die im zurückgelassenen Auto auf ihn warteten. Er disziplinierte sich beim Fotografieren und überlegte sich vorher jede einzelne Aufnahme. Das werde ich auch tun. Wenn unsere spätere Diashow dann weniger Bilder hat, danken uns das vielleicht auch unsere Gäste, wenn sie wieder zu einer Show genötigt werden.

Im Canyon-Cafe gibt es einen Abendsnack und anschließend forsche ich im Internet nach verlässlichen Angaben, wie viele Fotos mit einem Akkusatz möglich sind.

Und dann geht es zurück in die Cabin. Es ist mittlerweile eisig kalt und wir beginnen schon einmal vorsichtig damit, unser morgiges Vorhaben in Frage zu stellen. Die Heizung in der Cabin stellen wir auf Vollgas, denn wie gesagt, es ist eisig kalt. Und dann wird geschlafen.








Samstag, 7.April 2012

Um 5Uhr stecken wir die Nasen vor die Tür und stellen fest, dass es über Nacht nicht wärmer geworden ist. Nach mehrmaligem Überlegen, ob wir uns das antun sollen, fällt unsere Entscheidung: Yes, we do.


Wir parken den Wagen in der Nähe des Bright Angel Trailheads, an dem wir in fünf Tagen - so Gott will - wieder rauskommen. Mit dem Shuttle um 6:30Uhr fahren wir den West Rim Drive bis zu Hermits Rest, wobei wir die meiste Zeit allein im Bus sind, vom Fahrer selbstverständlich abgesehen. Zwischendurch schauen wir immer wieder hinab in große, für uns das schönste und atemberaubendste Loch der Welt, in den Grand Canyon. Wir albern rum, dass wir jetzt noch kneifen können und dass es doch schade ist, dass unser tolles Postauto nun fünf Tage allein rumsteht.

Wir kennen keine Gnade mit uns und steigen nach knapp einer halben Stunde aus. Der Fahrer mahnt uns noch, auf jeden Fall vorsichtig zu sein, was wir ihm versprechen.

Die spontane Idee, noch ein oder zwei kalte Flaschen Cola mitzunehmen (wir sahen das mal bei Amerikanern auf der Rim2Rim Tour) scheitert am Automaten, der unser Geld und seine Cola bei sich behält.

So gehen wir ohne die erhoffte Soda etwa 200 Meter bis zum Trailhead, wo noch traditionsgemäß ein "Vorher-Foto" gemacht wird.







Natürlich wohlüberlegt und nur ein oder zwei, wegen der Akkus. Außerdem stelle ich die Kamera auf Automatik und sehe durch den Sucher und schalte das elektronische Display aus um weiteren Strom zu sparen.


Steil geht es bergab. Wir kennen den Hermit Trail nur im Ansatz, weil wir ihn zum Probelaufen oder -wie wir es nennen- "Anhiken" im letzten Jahr auf eine Länge von 1,6 Meilen erkundet haben. Er wurde mal von der Santa Rail Road gebaut und war lange Zeit der bestausgebaute Trail in den Innercanyon. Das ist lange vorbei. Heute ist es zwar nach wie vor traumhaft schön, allerdings kaum bewirtschaftet und nur gering frequentiert. Man muss nicht mit den Massen der Touris und Kurzhiker rechnen. Da es hier auch nur an einigen Stellen Wasser gibt, ist heute der Bright Angel Trail der Massentrail des Innercanyons.


Der Hermit Trail wird von den Rangern als sehr schwierig eingestuft und nur erfahrenen Wüstenwanderern empfohlen. Wir sind viel zu vernünftig, als dass uns genau diese Einschätzung als gefährlich reizt. Diese Klassifikation hält uns umgekehrt aber auch nicht ab, denn dieser Trail abseits der Massen wird in einschlägigen Berichten als besonders schön und reizvoll beschrieben. Einige bezeichnen ihn sogar als einen der schönsten des Innercanyons.


Ob wir das auch so sehen und ob wir ihm gewachsen sind werden wir in den nächsten Tagen feststellen.



Um 7:30Uhr starten wir. Es geht sofort steil bergab über einen holprigen Weg. Größere Steine verhindern ein zügiges Laufen und erfordert die ganze Aufmerksamkeit um nicht ins Stolpern zu geraten.







Zum Glück ist es schon hell, sodass wir die Hindernisse gut erkennen können. Der erste markante Wegpunkt ist die Abzweigung zu Dripping Spring. die wir nach 1,6Meilen erreichen.






Die Sonne scheint auf den Trail und unter dem Gewicht unserer schweren Backpacks heizen sich unsere Körper dermaßen auf, dass wir uns schon mal von zwei Schichten an Bekleidung trennen.




Um 9:45Uhr erreichen wir Santa Maria Spring und haben somit nun 2,2 Meilen hinter uns. Santa Maria Spring ist eine verlässliche Quelle, direkt am Trail. und bietet sich durch ein kleines Häuschen, das einem Wartehäuschen gleicht, für eine Pause an. Wir stoppen nur kurz, da das Häuschen bereits mit vier Hikern fast schon überquillt.







Einen Blick in den Canyon lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen










Die Trailabschnitte sind auf unserer Karte mit Schwierigkeitsgraden klassifiziert, von

> "E" (easy) über

> "M" (moderate) und

> "D" (difficult) bis

> "DD" (very difficult).


Der erste Abschnitt bis Dripping Spring trägt ein D. der momentane ein beruhigendes „M“, und zwar bis zum Lookout, den wir nach insgesamt 4,2 Meilen um 11:20Uht schon ziemlich matt erreichen:










Lookout ist eine exponierte Stelle. Einer Landzunge ähnelnd bietet sie ihrem Namen entsprechend einen beeindruckenden Blick in den Canyon und lädt somit zu einer weiteren Pause ein.










Nach etwa 20Minuten wird uns klar., dass die vor uns liegende Strecke wohl kaum kürzer wird solange wir hier "abchillen" und daher starten wir wieder durch.

Der nächste Abschnitt hat es in sich und ist in der Karte mit "D" (= difficult) gekennzeichnet. Über die Cathedral Stairs geht es rund 360 Meter weiter hinab. Das schwierige und anstrengende auf diesem Trail ist, dass der Weg von wenigen kurzen und fast schon entspannenden Abschnitte fast nur holprig, steinig, und eher unbefestigt daherkommt.










Was schon ohne Gepäck nicht ganz leicht zu gehen ist, entwickelt sich mit 20kg auf dem Rücken als äußerst Kräftezehrend, zumal man auf der steil bergab führenden Wegführung bei jedem Stein oder Stufe das ganze Gewicht abbremsen muss. Aber wir wollen nicht klagen (obwohl wir das im Moment kaum unterdrücken können) schließlich haben wir es nicht anders gewollt bzw. Wir wussten, auf was wir uns einlassen. Den zweiten Teil meiner Aussage muss ich allerdings relativieren, dass der Weg sooo anstrengend ist, wussten wir allerdings nicht.




Kurz vor der Junction Hermit Trail / Tonto Trail rasten wir im einzigen Schatten weit und breit. Ein großer Fels spendet genug Schatten um kurz zu verschnaufen.







Zwei ältere Amerikaner, mit denen wir uns bereits mehrmals gegenseitig überholt haben, kommen des Weges und wir halten wiederholt etwas Smalltalk. Die Amis sind diese Trails schon mehrmals gelaufen und kennen sich gut aus. Ich erwähne, dass dieser Trail im Hochsommer vermutlich ein Horrortrip sein muss, was er aus eigener Erfahrung bestätigen kann, denn dann herrschen im unteren Teil des Canyons Temperaturen um die 120Grad Fahrenheit. (45 Grad) Wir verabschieden uns mit den üblichen, sicherlich auch ernst gemeinten Wünschen uns nach wenigen Minuten erreichen wir die Junction Hermit Trail / Tonto Trail. Während die Amis rechts in östliche Richtung nach Monument Creek abbiegen, setzen wir unseren Weg in westliche Richtung fort. 7 anstrengende Meilen liegen jetzt hinter uns und noch etwa 1,2 vor uns. Wenige Minuten nach der Abzweigung von eben, es ist jetzt 17:15Uhr verschwindet die Sonne erstmalig hinter dem hohem Rim und gönnt uns damit eine entspannende Kühle. Überhaupt: Wir waren bestimmt schon gute zwei Dutzend Male am Grand Canyon, aber nur selten haben wir es erlebt, dass die Sonne den ganzen Tag von einem wolkenlosen Himmel scheint.

Zurück auf unseren Weg: Es geht hügelig weiter und leider tendenziell immerfort nach unten. Das bedeutet in der Konsequenz, dass der Rückweg übermorgen mit schweren Backpacks ein Aufstieg sein wird.


Nach 0,8Meilen gelangen wir zu einer weiteren Abzweigung. Rechts geht es zu den Hermit Rapids, die wir morgen erkunden werden, links zur ersehnten Campsite. Aber dorthin geht es nach etwa 200 Metern sehr steil bergab und der Weg ist felsig mit hohen Steinstufen. Also noch einmal richtig kräftezehrend.

Unten angekommen passieren wir eine Group Campsite, wo wir gleich freundlich mit lautem "Welcome" begrüßt werden. Etwa 50 Meter weiter gibt es die Single Campsites. Vier Stück gibt es davon, zwei sind bereits belegt. Die Rangerin kommt zufällig des Weges und klärt uns gleich auf, aus welchen Campsites wir uns eine auswählen können und zwei Damen auf einer besetzten Campsite weisen uns darauf hin, dass das Wasser des Hermit Creeks fantastisch schmeckt.

Wir belegen eine Site und bauen das Zelt auf. Der Aufbau des neuen Zelts geht im Nu, auch wenn wir unserem alten Vaude-Zelt immer noch nachtrauern.

Dem klassischen Rollenverständnis von Mann und Frau gehen Anita und ich den genetisch verwurzelten originären Aufgaben mach: Die Frau kümmert sich um das Essen, der Mann geht auf die Jagd. . . nämlich nach Wasser. Ich erkundige mich bei den beiden Damen der Nachbarsite nach einem guten Zugang zum Creek und pumpe bzw. filtriere ein paar Liter Wasser.

Jeder verwöhnte Mensch sollte in seinem Leben einmal zwangsverpflichtet werden, eine solche Tour mit eingeschränkten Wasservorräten zu unternehmen und das Wasser suchen und aufbereiten müssen. Ich bin mir sicher, dass man dann Trinkwasser wesentlich mehr zu schätzen weiß. Bei uns haben diese Erfahrungen vor einigen Jahren n völlig neue Wertschätzungen und Denkprozesse ausgelöst.

Der Abend vergeht mit Essen aus der Tüte, für Anita gibt es Makkaroni Cheese und für mich Spaghetti Bolognese. Wie schon auf früheren Touren bereits erwähnt schmeckt dieses Tütenfutter entweder wirklich gar nicht mal so schlecht oder der Hunger treibt es rein.

Nach etwas Smalltalk mit den Nachbarn und einer traumhaft gut schmeckenden Tasse Kaffee geht es um 20Uhr ins Bett. Übrigens ist es ziemlich egal, ob der Kaffee zu stark oder zu dünn ist, hier im Backcountry am Ende eines anstrengenden Hikes schmeckt der Kaffee stets als wäre es Champagner.



Ostersonntag, 8.April 2012

Wir haben keine Wecker gestellt und lassen uns von der aufgehenden Sonne wecken. Gegen 7:00 kriechen wir dann mal aus unserem Zelt und stellen fest, dass wir eine angenehme und ruhige Nacht hinter uns haben. Erst gegen vier Uhr wurde es etwas kühler und erst da haben wir die Schlafsäcke zugemacht.












Nach einer gemütlichen Tasse Kaffee und genau drei Keksen pro Person machen wir uns ausgehfertig. Dazu gehört auch der Gang auf die Restrooms. Nun ziert es sich ja eigentlich nicht, dass man über die Toiletten redet oder gar schreibt, doch diese hier dürfen nicht unerwähnt bleiben. Es handelt sich um ein Plumpsklo, und zwar um ein Cabrio. Man geht ein paar Stufen hinauf, ist umgeben von einem Sichtschutz und sieht nach oben in den Himmel. Schlimmstenfalls auch auf Hiker. die gerade von oben auf den Campground absteigen. Aber das sieht man hier trotz der prüden USA im Backcountry nicht so eng.









Und woher weiß man, ob das Cabrio frei oder besetzt ist?

Man legt einen Stein. auf dem "Wait" gekritzelt steht auf die oberste Stufe. Genial einfach.










Bevor wir aber starten begrüßt uns die Rangerin noch einmal, wobei ihr es sicherlich hauptsächlich um die Kontrolle unserer Permit gehen wird. Ich erkundige mich kurz nach der aktuellen Wasserversorgung auf unserem weiteren Trip und wir staunen nicht schlecht als sie mitteilt, dass wir das Wasser am Salt Creek und auch am Horn Creek angeblich unbedenklich trinken können, sie tut das auch. Das ist unverständlich denn überall wird darauf hingewiesen, dass man das Wasser nur im äußersten Notfall wenn man ansonsten verdursten würde trinken soll, weil es am Salt Creek übermineralisiert ist und das des Horn Creek radioaktiv kontaminiert ist. Wir werden auf jeden Fall bei unserer ursprünglichen Planung bleiben. nur Wasser aus unbedenklichen Quellen zu trinken.


Wir machen uns auf den Weg zu den Hermit Rapids, das sind Stromschnellen im Colorado.

Der Weg führt zurück über den gestrigen Weg bis zum Schild und von da aus hinunter in den Creek.







Nach einem kurzen aber sehr steilen Abstieg sind wir direkt am Creek, der im weiteren Verlauf in den Colorado führt.







Hier treffen wir auch ein Wanderpaar von gestern, die diese Nacht direkt unten am Colorado verbracht haben. Es sind nur wenige Hiker. denen wir bisher begegnet sind. vielleicht gerade mal ein knappes Dutzend. Und das sind schon recht viele, wenn man den Berichten im Internet glauben darf und hängt vermutlich mit dem Osterwochenende zusammen.






Zurück zum Creek. Wir laufen links und rechts eines kleinen Baches entlang. Auf dem ersten Stück wechseln wir einige Male die Bachseite.







Da der Creek aber momentan sehr wenig Wasser führt gelingt uns das ohne nasse Schuhe zu kriegen. Dass der Creek aber auch ganz anders kann und zu einem kräftigen Strom anschwellen kann erkennt man an den niedergespülten Uferböschungen.










Es ist aber sehr anstrengend immer wieder die Seiten zu wechseln und einzelne Trampelpfade am Ufer zu finden. so dass wir uns entscheiden. überwiegend im Creek zu laufen. Das hat Vorteile: Bis auf wenige Wasserstufen ist das Bachbett sehr eben und gut zu belaufen. Außerdem kühlen die nassen Füße unsere aufgeheizten Körper, denn auf den dicht bewachsenen Trampelpfaden weht keinerlei Wind und die Sonne am wolkenlosen Himmel heizt die Böschungen auf.

Uns ist absolut schleierhaft, weshalb dieser Trail auf unserer Karte mit "E" für "easy" klassifiziert wurde. Wir sehen ihn eher als "D" für "difficult".


Für die angeblich 1,5Meilen lange Strecke brauchen wir tatsächlich 2 Stunden. Angeblich 1,5, weil wir später noch feststellen werden, dass der von uns falsch gewählte Weg tatsächlich 1,9 Meilen lang ist.

Unterwegs kommen wir am Felsen vorbei, die uns die Augen riesig machen. Die Amerikaner nennen so etwas "Eye Plopper".







Mehrere Felsen blinken und blitzen im Sonnenlicht, als wären sie mit Silber überzogen. Tatsächlich erkennt man beim genaueren Betrachten Millionen von kleinen Silberflächen auf dem Gestein. Vielleicht lachen jetzt ja versierte Geologen, aber für uns sieht es tatsächlich aus wie eine Silbermine.






Unser anstrengender Hike wird nach etwa zwei Stunden mit einem Anblick entschädigt. der sicherlich für uns unvergesslich bleiben wird.









Der Hermit Creek plätschert als kleines Rinnsal in den Colorado und der ruhig dahinfließende Colorado verwandelt sich innerhalb von Bruchteilen von Sekunden in einen wilden, gefährlichen und unberechenbaren Strom. Die Stromschnellen, die nur wenige Meter vor uns liegen, peitschen das Wasser mit einem ohrenbetäubenden Lärm zu einem unbezähmbaren Fluss auf.








Wir müssen das erst mal alles verdauen und setzen uns etwas entfernt in ein schattiges Plätzchen um die Szenerie auf uns wirken zu lassen.

Doch nach einiger Zeit tauchen Menschen mit Schwimmwesten aus dem Nichts auf und wecken unser Interesse. Anita schreit auf, dass ein Boot auf die Stromschnellen zufährt und schmeißt mir im selben Moment ihre Kamera zu. Sofort renne ich zu den Rapids und erlebe live und hautnah, wie mehrere Schlauchboote unter dem Freudenjauchzer der Fahrer durch die Stromschnellen dirigiert werden.






Ein beeindruckendes Erlebnis. Im Imax-Theater am Grand Canyon zeigt der Film "The Grand Canyon" solche Aufnahmen und ich habe mich gefragt, mit welcher raffinierten Kameratechnik wohl solche spektakulären Aufnahmen möglich sind. Jetzt weiß ich es, man muss sich einfach nur hier hinsetzen. Denn die Rapids sind fast zum Greifen nahe und die Boote schießen so nah an einem vorüber, dass man in den Augen der Steuermänner den Grat zwischen Euphorie und Todesangst spiegeln sehen kann.


Nach gut einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg, der uns weniger beschwerlich als der Hinweg vorkommt. Trotzdem verstehen wir auch jetzt noch nicht die Klassifizierung "E" .





Und dann passiert es mir wieder. Ich scheine eine Anziehungskraft auf Schlangen zu haben, denn kaum kämpfe ich mich durch den zugewachsenen Trampelpfad schleicht sich eine schön anzusehende Schlange über den Weg. die allerdings bei meinem Anblick schneller weg ist als ich die Kamera zücken kann. Sie ist etwa 1,50 Meter lang, pechschwarz mit weißen Streifen.










Wir steigen aus dem Creek aus und klettern mühselig die hohen Felsstufen hoch, da passiert es erneut. Ein lautes Klappern lässt mich augenblicklich aufhorchen und stoppen. Vor mir sehe ich nur noch die Rassel einer Klapperschlange, die sich langsam in einer Felsspalte verkriecht.







(Hinweis: Uns ist klar, dass man auf dem Bild so gut wie nichts von der Klapperschlange erkennen kann. Aber glaubt mir: Sie ist drauf. Eine entsprechende Vergrößerung zeigt es. Ich habe mich bei der Aufnahme mit meiner Kamera mit gemäßigtem Telebereich beim besten Willen und höchster Motivation nicht getraut, näher ran zu gehen. Hätte ich es getan, würde der Reisebericht an dieser Stelle vermutlich enden...)




Schon seltsam: Ich übe auf Schlangen offensichtlich eine gewisse Anziehung aus. Wenn sie mich aber sehen, verschwinden sie schnell. Das sollte mir doch zu denken geben.

Zurück auf der Campsite schauen wir uns noch einmal unsere Karten an und stellen fest, dass es einen etwas kürzeren Weg zu den Rapids gibt. Wir hätten von unserer Campsite aus direkt in den Creek steigen können, dann wäre der Weg 0,4Meilen kürzer gewesen.












Wir gehen aber jetzt erst mal zum Creek um all unsere Wasserblasen zu füllen. womit wir eine dreiviertel Stunde beschäftigt sind. Zurück auf der Campsite wird gekocht. Für Anita gibt es Chili with Beef und für mich Lasagne, wieder alles aus der Tüte, mit einem halbem Liter kochendem Wasser zubereitet.


Kurz danach kommen die beiden Damen von der Nachbarsite zu uns und erzählen. dass sie heute probeweise ein kleines Stück den Weg zu den Rapid gegangen sind und erschrocken waren. wie die Verhältnisse sind. Sie waren. bereits vor zwei Jahren hier und damals war es ein leichter und bequemer Weg zu den Rapids. Nun aber versperren ja Felsen und Geröll den Weg. Sie hörten. dass es zwischenzeitlich eine schwere Flashflood gegeben haben muss.


Jetzt dämmert es uns auch, weshalb der Trail als zu leicht klassifiziert wurde. Hier war die Natur offensichtlich schneller als das Update unseres Kartenmaterials.



Während Anita die gute Stube aufräumt gehe ich wieder auf die Jagd nach gutem Wasser. Zurück auf dem Campground ist Leben. Unsere Nachbarsite ist nun bewohnt und bei Anita steht ein anderer Hiker, der selbstgebackene Cookies verteilt und Smalltalk hält. Er stellt sich als offizielles Begrüßungskomitee seiner Campsite vor mit der Aufgabe, zwecks guter Nachbarschaft an alle Cookies zu verteilen. Sie schmecken wirklich hervorragend. Erst später wird uns unsere Naivität bewusst. Haben uns die Eltern denn nicht gelehrt, von fremden Männern keine Süßigkeiten anzunehmen? Es ist aber alles gut gegangen. Weder waren K.O.-Tropfen mit eingebacken, noch waren wir in der Lage, Farben zu schmecken oder Geräusche zu riechen und wir glaubten auch nicht, fliegen zu können.


Während auf den anderen Sites noch viel erzählt und gelacht wird, gehen wir früh in die Schlafsäcke, denn morgen wollen wir schon um 5Uhr aufstehen


So long..



Ostermontag, 9. April 2012

Um 5 Uhr beginnen wir mit dem Abbau des Zeltes. Unsere neuen Nachbarn schlafen ohne Zelt in ihren Schlafsäcken, so dass wir versuchen besonders leise zu sein um sie nicht zu wecken.

Wir sind aber so schnell fertig, dass es immer noch zu dunkel ist um den Weg zu finden, so dass wir noch eine ganze Zeit warten.


Um kurz nach 6 marschieren wir dann aber los. Es geht wieder steil bergauf und von hier aus werfen wir noch einen kurzen Blick runter auf unseren alten Zeltplatz und unsere Nachbarn.


































Zunächst geht es über bekanntes Terrain bis zur Abzweigung zu den Rapids und dann bis zur Kreuzung Tonto Trail / Hermit Trail, die wir um 7:00Uhr erreichen und wir somit nun schon 1,2 von den insgesamt 6,9Meilen hinter uns haben.

Bisher ging es sehr beschwerlich nur bergauf. Nach nur wenigen Minuten eröffnet sich uns ein erster Blick auf den Colorado runter, der mit seinen von hier oben eher unspektakulär wirkenden Rapids einen friedlichen Eindruck erweckt.






Kurz danach beginnt der Rim von der aufgehenden Sonne an zu glühen.






Der Trail verläuft auf einem längeren Stück auf einer langgezogenen Anhöhe, weshalb er sich sehr neigt. Weitgehend ist das völlig unbeschwerlich zu gehen, da der Trail auch knochentrocken ist. Einige wenige Stellen sind weggespült, so dass der Trail nur noch eine handbreit zu erahnen ist. Während Anita, die völlig schwindelfrei ist, diese Stellen ohne abzubremsen souverän passiert, sehe ich doch zu, diese Passagen vorsichtiger zu überqueren.











Um 7:28Uhr treffen wir auf eine alte Bekannte. Die Sonne geht hinter dem Rim auf und blinzelt in den Canyon auf uns.











Der wiederum wolkenlose Himmel lässt schon jetzt erahnen, was uns erwarten wird.

Nur 20 Minuten später brennt sie so auf der Haut, dass wir uns mit starker Sonnencreme vor ihr zu schützen versuchen.

Bisher ist der Weg fast völlig ohne nennenswerten Felsstufen gut zu begehen. Steile Anstiege, sofort ergänzt um kräftige Abstiege lassen ihn aber auch nicht zu einem leichten Spaziergang avancieren, zumindest nicht mit unseren schweren Backpacks und voll aufgefüllten Wasservorräten.


Um 8:20Uhr folgt dann ein sehr kräftiger und kraft zehrender Abstieg












und nur eine Viertel Stunde später sehen wir uns mit einem großen Problem der Desorientierung konfrontiert. In einer Senke ist der weitere Verlauf trotz einiger Cairmen nicht eindeutig zu identifizieren, zumal wir nun unmittelbar an eine Weggabelung gelangen müssen, wo es entweder zu weiteren Rapids oder weiter auf unserem Tonto Trail geht. Wir rätseln eine ganze Zeit und entscheiden uns auf Basis von Karte, GPS und Hoffnung für eine Richtung, die sich um 8:50Uhr,als wir die richtige Junction Tonto Trail/Granite Rapids als richtig herausstellt.












Kurz danach erreichen wir Monument Creek, der seinen Namen durch die monumentalen Felssäule hat, und wo wir uns nach dem weiteren Weg erkundigen, am Creek unsere Wasservorräte auffüllen und eine längere Pause machen. Ein Amerikaner gesellt sich zu uns an den Creek und filtriert das Wasser auf chemische Art. Eine interessante und einfachere Methode der Trinkbarmachung, mit der ich mich nach unser Rückkehr einmal beschäftigen werde. Auf meine Bitte hin erklärt er mir das Gerät sehr ausführlich und nicht ohne Stolz, wie man ihm anmerkt.














Um 9:45Uhr geht es wieder los und die Vorwarnung der Amerikaner, was uns jetzt erwartet, war nicht übertrieben. Es geht über eine längere Strecke in Serpentinen steil bergauf. Alles. was wir vorhin steil bergab in den Creek steigen mussten, wird uns jetzt wieder an Höhenmetern abverlangt und die eben mit der Pause erst gewonnene Energie schmilzt schneller als ein Stückchen Butter in der brütenden Hitze der Sonne über dem Grand Canyon.

Nach diesem extremen Aufstieg meint es der Tonto Trail aber gut mit uns und von wenigen. eher zurückhaltenden Auf- und Abstiegen läuft es sich angenehm, so dass wir nach gut einer Stunde um 11:40Uhr Cedar Spring erreichen.....,











wo wir eine kurze Pause im Schatten verbringen. Das ist übrigens das große Problem: Auf der ganzen Strecke ab Monument gibt es so gut wie keinen Schatten. Wenn man Glück hat findet man einen Fels, unter den man sich teilweise verkriechen kann. Hier in Cedar Spring verspricht der Name mehr als er hält. Die Quelle ist sehr unzuverlässig, spendet nur temporär Wasser und wenn. dann soll es wohl sehr schwer sein es zu gewinnen. 4,8Meilen liegen nun hinter und noch 2,1 Meilen vor uns.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es wieder raus in die gnadenlose Sonne. Es ist jetzt etwa 12:Uhr und unser Thermometer beginnt, die 30Grad-Marke zu knacken.












Nach einer weiteren, etwa fünf Minuten dauernden Pause, die wir im Schatten eines schlecht zu erreichenden Felsen kauern, geht es auf die Zielgerade. Der Meilenzähler unseres GPS-Gerätes zählt langsam runter und um 13:05Uhr erreichen wir geschafft aber glücklich Salt Creek. Hier ist der Bär los: Außer uns beiden sind null andere Hiker hier und wir haben die freie Auswahl zwischen zwei Campsites.

Der Rest ist schnell erzählt.

Unter dem einzigen etwas Schatten spendenden Fels abgekühlt, Zelt aufgebaut, im Schatten abgekühlt. den Innenausbau des Zeltes vorgenommen. im Schatten abgekühlt, auf die untergehende Sonne gewartet und dann gekocht. Und Ostern feiern wir aber auch noch – in aller Bescheidenheit.











Zwischendurch überprüfen wir akribisch, wie viel Wasser wir heute noch trinken und verkochen dürfen, denn mit dem restlichen Wasser müssen wir morgen die sieben Meilen nach Indian Garden kommen.

Dann geht es früh ins Bett. Und wahrend Anita friedlich einschläft tippe ich hier noch die letzten Zeilen für heute.

Übrigens ist es jetzt 20:00Uhr und wir sind immer noch alleine und es ist stockdunkel. Schon ein seltsames Gefühl. Auf der einen Seite ist es spannend und toll, völlig allein in der Wüste des Grand Canyons zu übernachten und nur die Grillen und leider auch die lauten Frösche unten im Salt Creek zu hören, aber andererseits wäre es auch etwas beruhigender wenn man weiß, man könnte in einem Notfall auf Nachbarn zurückgreifen.

Doch diese Gedanken haben wir jedes mal, wenn wir mutterseelenallein in der Wildnis campen.

So, nun aber an Erfreulicheres Denken und möglichst schnell einschlafen.

Gute Nacht.



Dienstag, 10.April 2012

Um fünf Uhr wachen wir auf und beginnen langsam mit dem Abbau, Die Nacht ist ruhig verlaufen allerdings neigt man , wenn man mehrere Stunden Fußmarsch vom nächsten Menschen entfernt ist. dazu, jedes unbekannte Geräusch sofort zu kategorisieren in Mensch?

Tier?

Fels-Abgang?

Oder doch nur ein leichter Wind, der mit der Zeltplane sein Spielchen treibt?



Um 6:10Uhr stehen wir abmarschbereit, jedoch nicht ohne ein fürstliches Frühstück: Einem kleinen Keks für Anita und ich lasse es krachen und stopfe mich gleich mit drei Keksen voll. Im Ernst: Wir haben unseren Proviant diesmal nochmals reduziert auf das absolut Notwendigste und auch diesmal werden wir wieder einiges mit hochnehmen, wenn wir nicht heute Abend auf Indian Garden noch eine Party veranstalten.

Doch jetzt geht es los. Wir steigen steil zum Salt Creek hinab und stören vermutlich nun die Frösche, die die ganze Nacht rumgequakt haben und sich jetzt erst zur Ruhe begeben haben. Das nennt man auch unbeabsichtigte Rache.











Nach der Durchquerung des Creeks geht es ein kurzes Stück besonders steil nach oben auf das Plateau zurück.







Wir sind mit Jacken gestartet, müssen die aber schon nach wenigen Minuten ausziehen, weil es richtig warm wird, obwohl die Sonne noch nicht auf uns scheint.

Gegen 6:45Uhr passieren wir rechts von uns liegend eine riesige Felszunge, die Dana Butte. Wir haben jetzt schon 1 Meile hinter uns und ich staune nicht schlecht, welches Tempo Anita, die an den ersten beiden Tagen richtig in dem Seilen hing, vorlegt. Mit hin und wieder Fotos machen vermag ich kaum mitzuhalten.







Um 7:20Uhr, also nach etwa 70 Minuten, können wir einen herrlichen Blick auf den Colorado und seine Rapids werfen. Wenn unser Kartenmaterial und unsere Einschätzung stimmen, dann müssten das die Hermit Rapids und Granite Rapids sein. die von hier oben in der Ferne klein und unscheinbar wirken und nichts gemein haben mit der atemberaubendem und gigantischen Kraft, wenn man sie hautnah erleben durfte.












Um 7:35 Uhr haben wir genau 2 Meilen hinter uns und der große Planet am Himmel blinzelt über den Rim auf unseren Tonto Trail, der es heute sehr gut mit uns meint und außer einer Hand voll leichten Erhebungen und nur wenigen Felspassagen fast wie ein Easy Walk daherkommt.

Jetzt ist es aber erst mal vorbei mit den Happy Hours der Trekker, also jene ein bis zwei Stunden, die das Trekking zwischen hellem Firmament, so dass man den Trail erkennt. und der bestialisch brennenden Wüstensonne über dem Grand Canyon angenehm machen. Allerdings hält sich die Sonne heute etwas zurück, ein kleiner Wolkendunst liegt zwischen uns und ihr. Bewölkt dazu zu sagen, wäre allerdings schon übertrieben.


Eine halbe Stunde später taucht neben uns ein weiterer gigantischer Felsen auf, der den Namen Battleship - Kriegsschiff trägt und tatsächlich erinnert seine Form mit etwas Phantasie an ein großes U Boot.






Mir geht gerade ein Hinweis aus unserer Tourbeschreibung durch den Kopf. Hier heißt es, dass der Tonto Trail überwiegend auf gleicher Ebene verläuft und An- und Abstiege nur dort vorkommen, wo es nicht anders geht. Das hört sich gut an. Ich frage mich nur, ob das im Umkehrschluss bedeutet. dass andere Trails nur so aus Spaß hoch und runter gehen?





Um 9:15Uhr haben wir 4,8 Meilen hinter uns und erreichen Horn Creek, wo wir eine halbe Stunde im kühlen Schatten rasten.





Weg kurz vor dem Abstieg zu Horn Creek




Hier wurde einst Uran abgebaut und es soll sogar die ergiebigste Uran-Mine der USA gewesen sein. Dann aber ist die Mine zusammengestürzt und seither dringt Uran in das Grundwasser und das Wasser des Creeks gilt seit 1969 als radioaktiv kontaminiert.







Ich verstehe einfach nicht, weshalb die Rangerin uns vorgestern sagte, das Wasser ohne Weiteres trinken zu können und dass sie selbst es regelmäßig täte.

Jetzt weiß ich, weshalb sie uns so "angestrahlt" hat.

Der leichte Hauch von Wolken hat sich aufgelöst. Zwar gibt es jetzt sogar einige kräftigere und vermutlich schattenspendende Wolken, aber nur über dem Northrim und nicht über uns. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Der heutige Marsch ist wesentlich angenehmer als die der Vortage, insbesondere der des ersten Tages.





Kurz vor der Junction mit dem Trail, der zum Plateau führt, sehen wir nach etwa 24 Stunden zum ersten Mal wieder eine Menschen.







Um 10:50Uhr erreichen wir den erwähnten Trail






und hier begegnen uns viele Kurzhiker. Ich bitte die nachfolgendem Äußerungen nicht als arrogant unverschämt zu verstehen, ich stelle aber wieder fest, dass es Unterschied zwischen Touri-Hiker (die wir sonst ja auch sind) und richtigen Hikern gibt. Wir erleben plötzlich, dass man sich nicht mehr grüßt oder sich gegenseitig den Weg frei macht, was bei Trekking-Touren absolut selbstverständlich ist. So fragt man sich stets gegenseitig, wo man herkommt, hin möchte, ob alles o.k. ist usw.

Gut, würde man das in diesem Umfang auf dem Trail zum Plateau-Point machen, käme man keinen Meter von der Stelle. Aber dies nur so nebenbei.

Nach 5 Stunden und 10 Minuten erreichen wir Indian Garden und haben somit 7,3 Meilen hinter uns gebracht. Für unsere Verhältnisse ist das eine super Zeit, auf die wir stolz sein können. Jetzt heißt es nur noch eine Campsite zu entern, das Zelt aufzubauen und Anita beginnt unser heutiges Fine Dining, wie das die Amerikaner nennen, vorzubereiten.

Das heißt, wir haben einen Tisch. eine ordentliche Sitzgelegenheit, Trinkwasser. das vorher nicht gefiltert werden muss, und ein Essen, für das man statt eines Löffels Messer und Gabel benötigt. Denn heute gibt es Chickenbreast with Rib Meat und Mashed Potatoes. Natürlich trotzdem aus der Tüte.









Wir legen uns schon mal ins Zelt. Ans Schlafen ist noch nicht zu denken, da wir noch auf den Ranger warten, der sicherlich vorbeikommen wird, um unsere Permit zu kontrollieren. Die Zeit vertreiben wir uns mit dem Betrachten der bisherigen Bilder auf meiner Kamera.

Mittlerweile habe ich doch knapp 900 Bilder „geknipst“ und einschließlich unserer Slide-Show zeigt die Kamera immer noch einen vollen Akku an. Meine Befürchtungen waren also umsonst.

Ach ja, meine Akkus entdecken wir auch auf den Bilder. Wir sehen sie beim besten Frühstück der Welt neben uns auf dem Boden stehen. Also gibt es ja noch eine reelle Chance, sie wieder zu bekommen. Allerdings frage ich mich bei der ergiebigen Leistung des Akkus, weshalb ich mir überhaupt Ersatzakkus zugelegt habe und wofür ich die denn überhaupt noch brauche...




Mittwoch, 11.April 2012

Um 4:00Uhr beginnen wir mit dem Abbau um möglichst wieder die kühle Zeit des Tages zum Hiken zu nutzen. Diesmal sind wir sogar nach einer guten Dreiviertelstunde fertig. Wir bemühen uns, absolut leise zu sein um die anderen Hiker nicht zu wecken. Aber das ist nicht nötig. Auf mehreren Sites herrscht emsiges Treiben, denn auch andere wollen früh aufbrechen.

Um 5:00Uhr brechen wir komplett aufgerüstet auf. Dass jeder von uns aufgrund der geringeren Wasservorräte und des teilweise aufgebrauchten Proviant mittlerweile etwa drei Kilo weniger Gewicht auf dem Rücken trägt merkt man m.E. nur beim Aufsetzen der Rucksäcke. Beim Tragen merken wir kaum Unterschiede.

Zu Beginn gehen wir noch mit den Kopfleuchten, doch schon nach einer halben Stunde ist das Firmament leicht erhellt, so dass es kein Problem ist, den Trail auch ohne Lampen zu erkennen.







Nach knapp einer Stunde erreichen wir das 3-Mile-Resthouse und haben damit 1,5 Meilen und knapp 300 Höhenmeter hinter uns gebracht. Für unsere Verhältnisse ist das eine richtig gute Zeit. Übrigens haben Anita und ich mittlerweile einen unterschiedlichen Laufrhythmus. (was aber wieder ausgeglichen wird, weil ich meist etwas längere Pausen mache)

Beim Erreichen des Resthouses liegen einige Hundert Meter zwischen uns. Letztlich erreicht sie das Resthouse aber nur gute fünf Minuten nach mir. Hier sieht man, dass ein schnelleres Wandern letztlich kaum einen Zeitvorsprung bringen würde

Bisher haben wir noch keinen anderen Hiker gesehen. Die einzigen Wegbegleiter um diese Tageszeit sind „Deers“, die sich kaum stören lassen, und uns auf wenige Meter an sie heranlassen.

Vermutlich weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass ein Zweibeiner, insbesondere mit so viel Gepäck, auf keinen Fall so schnell ist wie sie selbst.






Lediglich weit hinter uns sieht man ein gelegentliches Aufblitzen von Stirnleuchten.

Nach 10 Minuten nehmen wir wieder Fahrt auf und erreichen das 1,5Meilen-Resthouse nach einer weiteren Stunde. Wieder eine richtig gute Zeit für uns. Hier begegnen uns nun die ersten entgegenkommenden Hiker.

Und jetzt muss ich in aller Demut meine Aussage von gestern revidieren. Jeder Hiker, den wir treffen, grüßt oder erwidert unseren Gruß, lässt die bergauf laufenden Hiker den Vorrang (so wie das üblich ist) und erkundigt sich interessiert nach dem, was hinter uns liegt.

Die nächste Etappe, die wir nach 10 Minuten Pause aufnehmen, wird zeitlich gesehen die längste. Denn viele Hiker begegnen uns nun und viele von ihnen sprechen uns an, so dass man immer wieder ein kleines Schwätzchen hält. Das ist auch ganz angenehm, denn die Sonne scheint mittlerweile auf den Trail und so nutzen wir jedes Schwätzchen für eine kurze Verschnaufpause.


Außerdem kommt uns eine Muli-Gruppe entgegen und genau vor uns stoppt sie, so dass wir nicht passieren dürfen.













Der Guide erklärt den Touristen, wie sie die Zügel halten sollen, Besonderheiten des heutigen Trails und macht sie auch auf einen Felsvorsprung aufmerksam, der an das Gesicht eines Natives erinnert. Donnerwetter ! Wir haben schon einige Male diesen Fels passiert, aber der Native ist uns noch nie aufgefallen!









Um 9:10Uhr erreichen wir den Bright Angel Trailhead und damit das Ende unseres fünftägigen Abenteuers. Natürlich wird sofort ein „We dit it!“-Foto gemacht und glücklich und stolz sehen wir noch einmal in das runter, das uns die letzten Tage begleitet hat.








Der nächste Schritt ist, im Canyon-Cafe zu frühstücken und wir stellen fest, dass wir vom Wetter her unglaubliches Glück hatten. Ein Tiefdruckgebiet nähert sich und soll bereits heute Regen und Kälte bringen.

Das tut es auch: Nachdem wir am Nachmittag im Visitor-Center die neuen sehr beeindruckende Präsentationen besichtigt haben, die eigentlich erst am 21.4. offiziell eingeweiht wird,











beginnt es zu regnen und eisig kalt zu werden. Auf 39 Grad geht das Thermometer unseres Postautos runter, das sind etwa 4 Grad Celsius!


Zusammen mit dem eisigen Wind der herrscht, wäre unser Abenteuer, bei dem wir mehrmals über die ungewöhnliche Hitze gestöhnt hatten, zu einer äußerst unangenehmen Tour geworden.

Das aufkommende Tief, das sogar Schnee bringen soll, wird uns jetzt die weitere Tour durcheinander bringen. Aber das ist uns völlig egal.

Wer so viel Glück auf einer Outdoor-Tour hatte, wie wir, der darf sich über etwas Kälte nicht beschweren, wenn er sich im warmen Motel oder dem Postauto aufwärmen kann.

Von hier aus geht es zur Yavapai-Lodge, wo wir unser Zimmer beziehen und dann heißt es, uns und unser Equipment zu reinigen. Ersteres unter der Dusche und die Kleidung im Grand-Canyon-Waschsalon.

Und wie es ab morgen weitergeht? Das planen wir gleich beim Abendessen.





Fazit:

Der Hermit Trail gilt, wie bereits erwähnt, für einige als einer der schönsten Trails des Grand Canyons. Er gilt als sehr schwer und nur für erfahrene "Dessert-Hiker" zu empfehlen.

Wir möchten diese Einschätzungen weitestgehend zustimmen. Der Abstieg von Hermits Rest runter zum Creek und zu den Hermit Rapids ist ebenso anstrengend wie beeindruckend und faszinierend.

Und er ist wenig touristisch erschlossen. Die wenigen Hiker. die wir getroffen haben, waren für dieses Trail schon ungewöhnlich viele, was sicherlich auch an dem attraktiven verlängerten Osterwochenende lag.

Dass er noch wenig erschlossen und frequentiert ist, liegt sicherlich zum einen an den wenig verfügbaren Campsites. Es braucht schon Glück, um an eine der wenigen und gefragten Permits zu gelangen, wie wir selbst erfahren mussten. Zum anderen macht die lückenhafte Wasserversorgung der Trail auch nicht leichter.

Und letztlich erscheint uns das Zeitfenster, in welchem man der Trail gefahrlos machen kann, aus unserer Sicht eingeschränkt. Wer den Trail im Sommer hikt ist unserer Meinung nicht wagemutig sondern eher leichtsinnig. Denn Temperaturen von 120 Grad Fahrenheit machen aus dem Trip schnell ein Höllenkommando. Aber das ist alles ganz subjektiv gesehen.

Wir haben mit fast allen Hikern. die wir getroffen haben, einen kurzen Smalltalk gehalten. Es waren durchweg alles Amerikaner und keiner von ihnen hikte dieses Trail erstmalig, allenfalls in einer anderen Konstellation.

Das alleine spricht doch schon für sich, wie attraktiv er sein muss.

Wir - mit unsere Konstellation und Kondition - finden den Hike recht schwer, auch wenn wir schon schwierigere hatten. Vielleicht empfinden ihn andere als leicht, aber geschnauft und geschwitzt haben alle. die wir trafen.

Anita hat am ersten Tag geschworen, diesen Trail nie wieder zu Hiken und ich habe gelegentlich mit Äußerungen um mich geworfen, die ich mich jetzt nicht mehr trauen würde zu zitieren, aber bedauert haben wir keine Meile. Dafür wurden wir mit viel zu vielen Erlebnissen und Eindrücken belohnt. Auch die eingeschworene Gemeinschaft der etwas verrückten Hardcore-Hiker möchte ich nicht missen.

Und wer weiß. vielleicht trifft man uns ja doch bald mal wieder hier an.

Eine letzte Bemerkung noch: Die Tour hat uns wieder Demut und Bescheidenheit gelehrt: Demut, weil wir wieder gemerkt haben, wie unscheinbar und unwichtig wir Menschen im Vergleich zur Natur und hier insbesondere zum Grand Canyon sind. Und Bescheidenheit, weil wir gesehen haben, auf wie viel man verzichten kann und was wirklich wichtig ist: Wasser und Nahrung. Und das genau in dieser Reihenfolge !

Donnerstag, 12.April 2012:


Wir stehen gegen 6 Uhr auf. Beim Beladen unseres Postautos staunen wir nicht schlecht: Es ist nicht nur sehr -nennen wir es mal „frisch“, der Wagen hat sogar eine dünne Schneeschicht.









Wir können es immer noch nicht ganz fassen, wie viel Glück wir mit dem Wetter doch hatten.

Nach dem Auschecken geht es zum Canon Cafe zum Frühstück. Zumindest sah es die Planung so vor. Doch die Schlange ist lang und richtig Frühstückhunger haben wir auch noch nicht. Also geht es nur kurz ins Internet um zu sehen, ab wann das Plans Of Fame-Museum bei Villa geöffnet hat, ca. 30 Meilen vom South Entrance des Grand Canyons entfernt.


Ab 9:00Uhr ist es geöffnet und mit $6,00 pro Person (mit AAA-Ausweis) schlendern wir wenig später durch den Hangar sowie das Außengelände.

Rund 30 bis 40 Maschinen und allerlei Equipment lassen sich bestaunen.














Beim Versuch, eine Maschine zu betreten, bekommen wir einen Rüffel: Man hatte uns am Eingag gesagt, dass es ein Cockpit gibt, das betreten werden kann, und zwar in der Mitte des Hangars. Offensichtlich weicht die amerikanische „Raumlehre“ von unserer etwas ab und wir erwischen das falsche Cockpit. Das Cockpit, das betreten werden darf, ist u.E. Eindeutig nicht in der Mitte. Doch die Dame zeigt sich verständnisvoll und alle Irritationen sind ebenso schnell wieder ausgeräumt wie sie entstanden sind.










Mit dem Eintrittspreis verbunden ist - wie wir dann erfahren haben - auch die Besichtigung einer Car-Show im Nebengebäude. Hier sind etwa zehn Fort T-Modelle ausgestellt.








Ob sich der Besuch beider Ausstellungen lohnt wird vermutlich jeder anders einschätzen. Wir hatten von außen uns mehr versprochen. Bei dem geringen Eintrittspreis war uns dann aber auch klar, dass wir keine „Must-See“ erwarten dürfen.

Weiter geht es zurück durch den Grand Canyon N.P. zunächst in Richtung Page und dann weiter in Richtung Kanab. An der Paria Ranger Station halten wir kurz an, obwohl wir wissen, dass sie schon geschlossen sein wird. (Sie schließt um diese Jahreszeit bereits um 15:00Uhr.)

Uns interessiert lediglich, wie viele sich derzeit um die wenigen und heißbegehrten Wave-Permits bemühen und stellen zu unserer Überraschung fest, dass die Lotterie mittlerweile nach Kanab umgezogen ist, und zwar nicht in das dortige Büro des BLM sondern noch an eine andere Stelle.

Was uns aber noch mehr ins Auge sticht sind die Angaben zum Wire Pass und Buckskin Gulch, den wir ja in der ursprünglichen Planung übermorgen angehen wollten. Aufgrund des Wetterumschwungs haben wir uns ja umentschieden und nun sehen wir uns bestätigt: Durch die verschlossene Glastür erkennen wir die Angeben an der Wand: Der Buckskin Gulch ist zwar trocken, der Paria hingegen hat eine Wasserhöhe zwischen Knöchelhöhe und Kopfhöhe, gefüllt mit kaltem Wasser !

Spätestens jetzt würden wir die Tour verschieben wollen.

Wir fahren weiter nach Kanab, um im Treasure Trail, in dem wir schon häufig genächtigt haben, einchecken. Auch das reservierte Zimmer ist uns bereits bestens bekannt. Das Treasure Trail ist ein klassisches, älteres Motel, dessen Zimmer vor einiger Zeit renoviert wurden, und eigentlich nach unserem Geschmack ist. Es ist eher einfach aber AAA empfohlen und ganz nett. Besonders abends, wenn das Licht eingeschaltet wird und es mit viel Neonlicht erstrahlt.








Ach ja, das Licht: Nur an der Zimmerbeleuchtung müsste etwas getan werden. Noch immer verbreitet in der Mitte des Zimmers eine kreisrunde Leuchtstoffröhre aus den 70ern ihr kaltes und ernüchterndes Licht. Wenn hier eine andere Lampe hinge, und wenn es nur eine gedämpft strahlende Glühbirne wäre, würde es die Atmosphäre des Raums sehr positiv verändern.

Aber dafür gibt es einen Kühlschrank und erstmalig auch einen Flachbild-Fernseher. Und das WiFi ist offen und richtig schnell.

Kurz danach geht es zum Mc Donald`s und dann zum BLM-Büro.. Der erste Versuch scheitert, weil das Büro mittlerweile auf die 89A umgezogen ist. Durch die verschlossene Tür schieben wir unsere Permit mit dem Hinweis, dass wir sie nicht benötigen und sie gerne an andere weiter gegeben werden kann. Das machen wir in einem solchen Falle grundsätzlich so und haben vor Jahren auch schon mal eine Permit für die Wave zurückgegeben.

Danach geht es zurück ins Motel und im „gemütlichen“ Licht unseres Zimmers noch im Internet zu surfen und bald ins Bett zu gehen. Dabei handelt es sich um ein King-Size-Bett das - entgegen der sonst üblichen amerikanischen Art angenehm hart gefedert ist.

Also dann, das kann doch nur eine gute Nacht werden !


Freitag, 13.April 2012



Die Nacht war - meiner gestrigen Vorhersage entsprechend - angenehm. Um 7:00Uhr sind wir schon auf der Piste in Richtung Zion. Im Golden Hill Restaurant frühstücken wir und - wer uns kennt - weiß natürlich, dass wir das hauptsächlich wegen der unvergleichlichen Scones tun. Danach geht es zum Zion, den wir etwa gegen 8:30Uhr erreichen. Wir haben hier zwei Reservierungen für die nächsten Tage, und zwar einmal in der Zion Lodge und das andere Mal auf dem Watchman Campground.

Von der letztgenannten Reservierung würden wir aber sofort zurück treten, wenn die Raupenplage, die es in den letzten beiden Jahren jeweils um diese Jahreszeit gab, wieder herrscht. Doch zu unserer Freude geht man wohl massiv gegen dieses Problem vor und hat sehr vielen Bäumen einen Gürtel aus einem sehr klebrigen Material verpasst, ähnlich den bekannten Fliegenfängern. Wie das ganze funktionieren soll, wissen wir zwar nicht aber es funktioniert: Nur wenige Raupen sind (im Moment) zu erkennen.

Mit dem ruhigen Gefühl geht es weiter nach Hurricane, wo wir zunächst beim Walmart einen kurzen Einkauf tätigen und dann mal wieder tanken. Sylvia, eine unserer HP-Leserin, hat uns angefragt, ob unser Postauto denn tatsächlich so viel Sprit wie befürchtet verbraucht. Dem wollen wir jetzt auf den Grund gehen. Beim nächsten Tanken in ein paar Tagen werden wir den Spritverbrauch dann ausgerechnet haben.

Die nächste Station ist das Valley Of Fire. Obwohl es jetzt schon nach elf Uhr ist und auch noch Freitag ist, gibt es noch genügend freie Campsites. Auf einer Site, die uns gefällt, bauen wir erstmalig das Zelt auf, das wir letztes Jahr am Ende des Urlaubs erstanden haben.










Zwar ist es windig und wir kämpfen damit, unser neues Zelt nicht schneller zu verlieren als wir es erstanden haben, aber der Aufbau geht erstaunlich schnell und unkompliziert. Der Vorteil ist, wie wir feststellen, dass man den Footprint als erstes mit Heringen fixieren kann und dann das Zelt darauf aufbaut. Das erleichtert die Sache bei starkem Wind. Sonst mussten wir die Plane immer erst auslegen und bis wir das Zelt fixieren konnten war der Footprint meist schon wieder weg. Das aber nur für die Zelt-Interessierten.

Nach dem erfolgreichen Aufbau müssen wir kurz nach Las Vegas (das ist kein Witz). Wir tauschen unsere Backpacks gegen die Daypacks, holen die große Spiegelreflex aus dem Storage und beim Best Western meine Akkus, die wir letzte Woche dort verloren hatten.



Jetzt geht es nochmals zum Surfen kurz zum Mc.Donald`s , da Anita wegen unseres Trekking-Projektes im Herbst mit den Rangern mailen muss. Und dann sind wir auch schon wieder auf dem Weg ins Valley Of Fire um dort schnellstmöglich die Schlafsäcke in unserem neuen Zelt auszuprobieren.

Gute Nacht !


Samstag, den 14.April 2012:



Erst gegen 7:30Uhr stehen wir auf. Die ganze Nacht über hat es geregnet aber wir sind im Zelt trocken geblieben. Über die Qualität des Zeltes kann man streiten. Anita erwidert: „Über die Qualität nicht, die ist spitze!“. O.k., dann sage ich mal, dass man über die Konzeption streiten kann. Sie ist sehr luftig. In einem Hochsommer ist das wahrscheinlich das beste Zelt, was wir je hatten. Es ist mit großen sog. Lüftern ausgestattet und wird uns dann stets ein frisches Windchen im Zelt schenken. Doch bei den heutigen Außentemperaturen kann ich nur sagen, dass es nicht nur windig sondern auch recht frisch hier drin ist.

Zunächst geht es in Richtung Visitor Center, das allerdings noch geschlossen ist. So fahren wir weiter nach Overton zum Frühstück. Beim Mc. Donald`s nutze ich das Internet, um unseren Reisebericht zu retten: Aus irgend einem Grund sind plötzlich alle Bilder weg.

Nachdem alles wieder im Lot ist geht es noch kurz zum Supermarkt in Overton und zur Tanke.:

Wieder tanken wir und jetzt errechnen wir mal (u.a. für Sylvia), was unsere Macho-Schleuder denn so verbraucht: 11,7Liter auf 100km. Das hört sich nicht nach sehr viel an, wenn man aber bedenkt, dass wir fast ausschließlich niedertourirg cruisen kann man erahnen, was der Bolide braucht, wenn man seinem Temperament die Sporen geben würde.

Nun geht es zurück zum Visitor Center, das mittlerweile geöffnet ist. Wir bereiten uns auf einen kleinen Walk zur Wave vor. Das ist ein stark gemusterter Felsen, der etwas der legendären Wave ähneln soll. War dies bis kürzlich noch eher unbekannt und von einigen Internet-Usern als Geheimtipp gehandelt, gibt es mittlerweile sogar einen ausgeschilderten Trail.:

Wir fahren vom Visitor Center in Richtung der White Doms und am Parkplatz Nr. 3 halten wir an.








Genau gegenüber weist ein Schild „Wave“ auf den Trail hin. Der komplette Weg ist mit blauen Bändern markiert, so dass ein Verlaufen schwer fallen wird. Nach etwa 1 km Luftlinie zum Parkplatz erreichen wir die Felsformation.

Evtl. ist es der stark bewölkte Himmel und das damit verursachte Licht, dass den Felsen eher unspektakulär erscheinen lässt oder es sind unsere hoch geschraubten Erwartungen, weshalb wir etwas enttäuscht sind.

















Er ist nett anzusehen aber wir würden ihn nicht als ein „Must see“ einordnen. Aber vielleicht liegt das wirklich an dem Licht. Wir werden uns sicher einmal später auf einem der nächsten Besuche des Valley Of Fire davon überzeugen.

Zurück geht es bald schon auf den Campground. Heute, am Samstag, ist viel los. Die wenigen Straßen sind gut frequentiert und die Campsites alle belegt. Wirklich nervend sind nur unsere Nachbarn, die entweder laut durch die Gegend schreien oder in einer Gesprächspause ihren Generator anschmeißen. Kennt jemand die Folge von Al Bundy, in der er eine riesige Klimaanlage aus dem zweiten Weltkrieg anschafft und die einen Krach macht, dass einem die Ohren ertauben ? Ein solches Modell als Generator muss die unseres Nachbarn sein. Wir haben wirklich noch nie einen solch lauten Generator gehört.

Und da die „Quiet Hours“, auf die wir stark hoffen, noch in weiter Ferne sind, werden wir noch mal eine Runde mit unserem Postauto drehen, um die Ohren wieder frei zu kriegen.

Und dann werden wir bald wieder ins Bett gehen.




Sonntag, 15. April 2012:



Was für eine Nacht:














Nachdem unsere Nachbarn irgendwann einmal aufgehört haben, ihren antiquierten Generator, der vermutlich noch mit einer Kurbel angeschmissen werden muss, runter zu fahren hörte man in der Ferne auf irgend einer Site das Gegackere einer Schar junger Teenies, das erst nach zwei Uhr enden sollte.

Das Problem ist ja nicht das fröhliche Feiern von jungen Leuten, doch bei manch lautem Geschrei was man nicht, ob es Ausdruck der jugendlichen Freude ist oder jemand ernsthaft in Gefahr ist. Vielleicht haben ja die Killerbienen zugeschlagen.






Das ist jetzt kein Witz. An mehreren Stellen im Park wird ausdrücklich und ausführlich vor den sog. Killerbienen, die eigentlich „Africanized Bees“ heißen gewarnt. Eine aggressive, in den 50er Jahren von Menschenhand gekreuzte Bienenart, die den Forschern aus der Kontrolle geraten ist, und sich als äußerst aggressiv zeigt. Sie wandert seit Jahrzehnten kontinuierlich aus Südamerika gen Norden und hat jetzt schon einige südliche Staaten der USA erreicht.

Sie greifen zwar erst dann an, wenn sie sich provoziert fühlt, das Problem ist aber ein anderes. Während europäische Bienenvölker in einem solchen Fall einige Bienen zur Abwehr ausschwärmen lassen, schwärmt hier das komplette Volk zum Angriff aus und sticht nur um sich. Im Visitor Center habe ich die nette Formulierung gefunden: Jede Biene kann zwar nur 1 x stechen, sie hat aber Millionen von Freunde!

Etwa 50 Bienenstiche können bei einem Kind schon zum Tode führen, bei einem Erwachsenen ist ab 100 mit ernsthaften Folgen zu rechnen.



Aber das nur so nebenbei. Wir gehen davon aus, dass der Grund des Geschreis mehr die eigene Lebensfreude als die Lebensgefahr war. Wir müssen die Teenies und unsere Nachbarn aber insofern etwas in Schutz nehmen, dass die Felsformationen oft wie ein Trichter bzw. Resonanzkörper funktionieren und auch leisere Geräusche und Stimmen oft deutlich lauter klingen.



Beim Abbau des Zeltes merken wir leider, dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert hat und das Zelt ziemlich nass ist. Also lassen wir die Planen in der langsam aufgehenden Sonne trocknen. Der Himmel ist blitzsauber, d.h. ein kräftiges Blau zieht auf und lässt die roten Felsen des Valley Of Fire erflammen, so wie man das von hier gewohnt ist.






Nach gut 1,5 Stunden ist unsere Behausung weitgehend trocken und wir verpacken alles, so dass wir gegen 8Uhr vom Campground rollen. Unser heutiges Ziel ist der Zion N.P. Ursprünglich hatten wir uns das als verdiente Belohnung unserer Buckskin Gulch-Tour vorgenommen, auf die wir ja wegen des Wetters verzichtet haben. Seit Jahren schon wünscht sich Anita, einmal in einer der Cabins der Zion Lodge zu übernachten, die jedoch in der Regel über viele Monate im voraus ausgebucht sind. Doch diesmal hatte es zufällig geklappt und so möchten wir jetzt ungern auf diese Übernachtung verzichten, auch wenn wir unsere Tour verändert haben.

In Hurrican frühstücken wir auf die Schnelle beim Mc.Donald`s, bevor es weiter zum Zion geht, den wir gegen Mittag erreichen. Dicke Nebel- und Regenschwaden umspielen noch die Zinnen der Gebirgszüge, beginnen sich aber durch die brennende Sonne langsam aufzulösen.






Der Zion Canyon Drive ist bis auf wenige Monate im Winter für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Da die Zion Lodge jedoch genau an diesem Drive liegt bedarf es der sog. „Red Permit“, die wir im Vorfeld per Post erhalten haben und die wir nun beim Eintritt in den Park vorzeigen müssen. Hier wird uns ausführlich erklärt, dass wir den Drive nur zur Anfahrt und Rückfahrt zur Zion Lodge nutzen dürfen, an welcher Stelle der Windschutzscheibe wir die Permit gut sichtbar fixieren müssen und dass es nicht erlaubt ist, zwischendurch anzuhalten. Ich verkneife mir die Frage, was was wir machen sollen, wenn vor uns ein Wanderer oder ein Deer auftaucht....






Unser Einchecken in der Lodge wird jäh abgewürgt, da die Zimmer noch nicht fertig sind, wir vor vier Uhr gar nicht erst vorbei kommen brauchen und auch nicht garantiert ist, dass sie um 4 Uhr fertig sind. Wir sind ein bisschen sprachlos über den „herzlichen“ Empfang. Vielleicht hat sie es ja gar nicht so gemeint, aber die Worte der Mitarbeiterin hatte so gar nichts vom Eldorado des Service USA.

Wir fahren mit unserer roten Permit im gelben Auto etwas angesäuert zurück zum Visitor Center und stöbern hier ein wenig rum. Anita ergänzt ihre Stempelsammlung in ihrem „National Park Pass“ um einen weiteren Eintrag bevor es wieder zurück zur Zion Lodge geht.





Hier schnappen wir uns einen Shuttle und fahren den Drive auf und ab und steigen am Temple Of Sinawava auf. Beeindruckend sind mehrere Wasserfälle im Park. Von hoch oben stürzen an mehreren Stellen enorme Wassermengen in die Tiefe. Diese Falls kennen wir überhaupt nicht, obwohl wir den Park schon zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten besucht haben. Wir fragen uns, ohne eine Antwort zu finden, ob diese Wasserfälle das Resultat der Schneeschmelzen in den letzten Wochen ist oder mit den starken Regenfällen der letzten Tage zusammenhängt.





















Nach unserer Sightseeing-Tour ist es 16Uhr und Anita geht zum Einchecken, während ich durch den Giftshop schlendere. Erfolgreich kommt sie zurück, erwähnt jedoch, dass die selbe Mitarbeiterin von vorhin hinsichtlich der Freundlichkeit zwischenzeitlich keine Fortschritte gemacht hat.

Mit Spannung betreten wir wenige Minuten später die Cabin und sind durchweg zufrieden. Wir finden ein nettes Zimmer vor, mit Kamin. Einer Heizung und einem schönen Badezimmer. Auch die Betten scheinen bequem zu sein.






Auf der Veranda sitzend genießen wir den Blick auf die Zinnen........










und beschließen, heute am offenen Kamin zu picknicken und fahren noch kurz nah Springdale um im Sol Food dafür einzukaufen. Übrigens gibt es ja seit einigen Jahren zwei Sol Foods in Springdale und der neuere hat sein Angebot seit unseren letzten Besuchen bemerkenswert ausgebaut. Es gibt mittlerweile sogar eine Salattheke sowie die Möglichkeit warmer Speisen zum Mitnehmen.

Zurück in der Cabin picknicken wir gemütlich, während es draußen anfängt zu regnen. Also haben wir mal wieder wettertechnisch alles richtig gemacht.

Zu unserer Überraschung gibt es hier in den Cabins sogar ein WiFi in Reichweite. Die zweite Überraschung ist jedoch, dass es nur temporär funktioniert und sehr langsam ist.

Aber mal im Ernst: Da legen wir Wert auf eine historische Cabin, wärmen uns am offenen Kamin, so wie es bereits unsere Vorfahren und deren Vorfahren getan haben, und dann funktioniert das Internet nicht......Ein Skandal ;-)


Montag, 16.April 2012:

Gegen 6:00Uhr lassen wir uns wecken und kriechen allmählich aus dem Bett. Das Zimmer ist völlig überhitzt. Nachdem es in der Nacht trotz des Feuers zwischenzeitlich ziemlich kalt wurde, habe ich die Heizung wieder angeschmissen und das rächt sich jetzt. Nachdem unsere Cabin sogar über zwei Waschbecken verfügt, gestaltet sich die morgendliche Prozedur ziemlich kurz und so verlassen wir unsere Cabin recht schnell.

Zwischenzeitlich haben wir beschlossen, bereits heute ins Death Valley zu fahren und auf unsere reservierte Campsite hier im Zion zu verzichten. Sie ist zwar schon bezahlt und der Betrag wird nicht zurückerstattet, aber darauf verzichten wir gerne zugunsten von Wärme, mehr Zeit im Death Valley verbringen zu dürfen und schließlich auch unser vermutlich noch nasse Zelt zu trocknen.

Nun ist es so, dass kurzfristig zurückgezogene Reservierungen pauschal mit $10 bestraft werden. Wir könnten zwar einfach nicht am Campground erscheinen, dann wäre die Sache ausgestanden.

Wir möchten aber gerne, jemand anderes in den Genus unserer Campsite gelangen kann. Meinetwegen kann das Recreation Government als Verwalter der Campgrounds unsere Reservierung auch nochmals „verkaufen“. Uns geht es nur darum, keine Campsite ungenutzt zu blocken, während ein anderer Interessierter unverrichteter Dinge wieder fortfahren muss.

Dass Fairness und Anstand nicht immer belohnt wird, sehen wir an folgendem Beispiel:

Wir fahren also zum Campground und geben dort am Eingang bekannt, dass wir unsere Campsite nicht benötigen und uns freuen würde, wenn sie jemand anderes weiter gegeben wird. Die Damen am Empfang nimmt das alles zur Kenntnis, tippt irgend welche Dinge ein und statt eines „Danke“ erhalten wir die Quittung über die Belastung unserer Kreditkarte in Höhe der Strafgebühr von $10.

Wir sind sprachlos, sehen uns nur an und sagen wie aus einem Munde: „Das überlegen wir uns zukünftig, ob wir die Reservierungen zurück geben!“

Nach einem weiteren Tanken geht es in Richtung Death Valley, wobei wir in Vegas nicht versäumen, einmal über den Strip zu fahren, der um diese Zeit noch angenehm frei ist.












In Pahrump halten wir kurz beim „KFC“ für einen Snack und beim Walmart, um die ersten Mitbringsel einzukaufen.

Gegen Mittag nähern wir uns dem Death Valley, was man nicht nur an der Landschaft sondern auch am Thermometer merkt. Bei über 30 Grad erreichen wir gegen 13:30Uhr „unser“ Stovepipe Wells. Zu unserer Überraschung ist das provisorische Visitor Center schon wieder abgebaut. Offensichtlich scheint das neue VC fertig zu ein, doch wohl noch nicht ganz. Der Parkplatz bietet nun einige überdachte, schattenspendende Plötze und die Restrooms sind erweitert, doch innen it s noch ein bisschen provisorisch. Die Ausstellung ist noch nicht installiert und noch viel schlimmen: Unser Außenthermometer, dass wir traditionsgemäß jedesmal fotografieren, ist weg ! Wir hoffen jedoch, dass es bald „remodelt“ wieder aufgehängt wird.

Wir erkundigen uns bei der Rangerin, welche Campgrounds geöffnet sind und wie die nächtlichen Temperaturen auf „Wild Rose“ voraussichtlich sein werden, einer unserer favorisierten Campgrounds, der allerdings deutlich höher liegt. Im Hochsommer einer der einzig nutzbaren Campgrounds des Death Valleys, weil er durch seine Höhenlage etwas kühler ist, kann er in den anderen Jahreszeiten doch sehr frisch sein. Die Rangerin berichtet von etwa 10Grad in der Nacht, wohlgemerkt, das ist der von uns umgerechnete Celsius-Wert. Das ist ein akzeptabler Wert und so wollen wir uns auf den Weg machen, nicht jedoch, ohne kurz im Village nachzufragen, ob ein Zimmer frei ist. Es ist sehr unwahrscheinlich, um diese Tages- und Jahreszeit noch ein freies Zimmer zu erhaschen aber fragen kann man ja. Und siehe da: Es ist sogar noch ein Zimmer frei, sogar im Block der „Roadrunner“. Für die beiden darauffolgenden Tage haben wir bereits im Vorfeld ein Zimmer reserviert, ebenfalls im Roadrunner. Da wir aber für diese Tage einen „Dune View“ gebucht hatten, der heute nicht zu Verfügung steht, werden wir morgen das Zimmer wechseln müssen. Aber damit kann man leben!

Als erstes fahren wir dennoch auf einen Campground, und zwar zum Emigrant um hier unser Zelt trocknen zu lassen, falls es noch feucht ist. Wir packen es aus und staunen nicht schlecht, wie viel Wasser noch in der Bodenplane ist. Ausgebreitet auf den Boden trocknen die Planen im Schein der brennenden Sonne innerhalb von wenigen Minuten. Das ist keine Übertreibung.












Nach knapp einer halben Stunde nach Ankunft haben wir schon wieder alles sorgfältigst verstaut und verlassen den Campground.

Um 16:00Uhr beziehen wir unser Zimmer, surfen etwas im Netz und machen uns ausgehfertig. Wir beabsichtigen nach Panamint Spring zu fahren. Jenem Restaurant mit angeschlossenem Motel, das die Hauptrolle in dem Film „Death Valley“ spielte und über das wir ausgiebig in unserem letzten Reisebericht erzählen konnten.

Etwa 30 Meilen trennen uns voneinander. Wir platzieren uns auf der Veranda und genießen den Blick. Obwohl Panamint Spring höher liegt als Stovepipe Wells ist die Luft noch warm. Ich setze wider auf den einzigartigen „Blue Cheeseburger“, also ein Hamburger mit „Blue Cheese“ (Blauschimmel-Käse) Diesmal nehme ich ihn mit Bacon.

Ich kann ihn, nachdem ich ihn im letzten Jahr kennen gelernt habe, nur wärmstens empfehlen, allerdings erlebe ich den „Bacon“ in dieser Kombination als verzichtbar. Aber das ist natürlich wieder völlig subjektiv ;-)



Allmählich wird es dunkel und wir machen uns auf den Rückweg nach Stovepipe Wells, wo wir dann bald im Zimmer verschwinden. Übrigens alleine und ohne Käfer oder Taranteln, die um diese Jahreszeit sonst schon mal mit im Zimmer sind.



Also, dann, Gute Nacht !




Dienstag, 17.April 2012

Bevor wir gegen 8:00Uhr auschecken und Stovepipe Wells (vorläufig) verlassen versuchen wir per Skype mit den Daheimgebliebenen zu kommunizieren und Geburtstagsgrüße zu wünschen. Vergebens, das Netz ist zu langsam und man hört entweder nur abgebrochenes Gestammel oder es kommt erst gar kein Verbindung zustande. Also holen wir das am gegenüberliegenden General Store mit einer Technik nach, zu der man Münzen und Hörer braucht, noch selbst wählen muss und die es schon vor annähernd 100 Jahren gegeben hat. Aber hier und heute scheint die Technik noch nicht viel weiter zu sein, das erste Gespräch hört sich nicht viel besser als über Skype an und das zweite kommt erst gar nicht zustande. Das dritte funktioniert jedoch.

Nachdem wir uns mit den berühmten Bearclaws vom General Store ausgestattet haben geht es los zu unserer Rundfahrt. Ach ja, getankt wird auch noch. Wir haben schon öfters berichtet, dass es einen erheblichen Preisunterschied zwischen der Tankstelle in Furnace Creek und der hiesigen in Stovepipe Wells gibt. Bis zu 70Cent pro Gallone konnte man in der Vergangenheit sparen, wer in Stovepipe Wells statt in Furnace Creek getankt hat. Heute knacken wir unseren eigenen Rekord: Hier kostet der Sprit Regulär $4,82 pro Gallone, in Furnace Creek sind es 90Cent(!) pro Gallone mehr. Da kann man bei einer Tankstelle schon mehr sparen als und die zurückgegebene Reservierung von gestern gekostet hat. ;-)



Eine lange Rundfahrt, zu der wir uns entschlossen haben, liegt vor uns: Es soll am Ubehebe Crater vorbei über Rhylolite und Furnace Creek zurück nach Stovepipe Wells gehen. Etwa 200 Meilen werden wohl zusammenkommen.

Wir verlassen den National Park über Grapevine, eine Rangerstation mit Gate zum Park, die wir noch nie besetzt gesehen haben. Im Sommer glaubten wir schon mal, dass sie nur in den kühleren Wintermonaten besetzt sein könnte, im Winter überlegten wir, ob sie vielleicht im Sommer besetzt ist, wenn mehr Touristen einfallen. Keine Ahnung – besetzt war sie zu unseren Zeiten noch nie !







Leider haben wir gestern im Visitor Center versäumt, nach einer Park-Zeitung zu fragen. Die Zeitungen bei Grapevine, die hier ausliegen, sind leider auch nicht aktuellsten Ausgaben:








Unsere erste Station ist in der Tat der Ubehebe Crater, den wir vor vielen Jahren bereits besucht haben. Ein riesiger Krater, der durch einen Vulkanausbruch entstand, bietet sich als ein kleiner Spaziergang an. Mit einer Tiefe von ca. 200Meter liegt das große Loch vor einem und bietet einen guten Blick hinab. Es gibt keinen offiziellen Trail hinab aber mehrere Stellen am Rand lassen darauf schließen, dass es öfters Wagemutige gibt, die versuchen hinabzusteigen. Der Kraterrand ist recht steil, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass man beim Abstieg unversehens schneller unten angelangt ist als beabsichtigt. Außerdem scheint mit der Aufstieg besonders schwierig, weil der schottrige Untergrund nachzugeben scheint












Wir beschließen, einmal um den Krater herumzuwandern. Das ist jetzt nicht ganz richtig ausgedrückt. Es gibt ein kleines Missverständnis zwischen Anita und mir. Bei unserer gestrigen Überlegung, hier vorbeizufahren, sprachen wir beide davon, hier rumzulaufen. Während Anita davon ausgegangen war, etwas rumzulaufen hatte ich gedacht, wirklich einmal rumzulaufen, nämlich um den Krater. Kommunikation ist nun mal alles !°

Zum Glück haben wir aber noch Wasser im Wagen und so steht dem kleinen Hike nichts im Wege. Auf die Wanderschuhe verzichten wir und stattdessen laufen wir mit den bequemen Crocks, was sich als Nachteil erweist. Nach einer gewissen Zeit befindet sich mehr Krater IN unseren Schuhen als UNTER den Schuhen. Übrigens kann man sich leicht vertun, zumindest haben wir den Durchmesser völlig unterschätzt. Laut GPS messen wir auf der gegenüberliegenden Seite vom Parkplatz, wo unser Auto steht, etwa 775Meter.










Soweit man die Formel zur Umfangberechnung noch im Kopf hat werden wir auf einen Rundweg von ca. 2,5km kommen, was sich bestätigt. Der Rundgang ist ganz nett. Wir sind ihn entgegen des Uhrzeigersinns gegangen, was den Vorteil hat, dass man den stärksten Anstieg sofort zu Beginn hat und danach nur noch ein tendenzieller Abstieg erfolgt.

Nach 0,6 Meilen kann man die Loop auch beenden und statt des Rundweges auch nur den „Little Hebe“ besichtigen, einen kleinen Neben-Krater des Ubehebe-Craters.








Nach gut 1,5 Stunden, die für für einen sehr gemütlichen Walk und unter dem Handicap des halben Kraters in den Crocks zu haben hinter uns gebracht haben,












fahren wir weiter an Scottys Castle vorbei. Das haben wir vor einigen Jahren mal besucht. Zur damaligen Zeit gab es bei Stovepipe Wells immer noch ein großes Schild auf dem stand, wie lange die Wartezeit für eine Führung durch Scottys Castle ist und das Schild stand ab Vormittag stets auf 2 Stunden oder mehr. Wir haben uns damals immer gefragt, ob es ein Standardschild ist, das am Vormittag installiert und am Nachmittag abmontiert wird. Aber es hat tatsächlich auch unterschiedliche Wartezeiten angezeigt. Unklar war uns auch, wie die Kommunikation ist und wer dann zur Kreuzung von Stovepipe Wells fährt um die Schilder umzuhängen.

Aber das ist lange vorbei, die Schilder gibt es nicht mehr. Wir sind damals spontan und trotz der angekündigten Wartezeit hingefahren und haben, zu unserer Überraschung, gerade mal fünf oder zehn Minuten warten müssen.

Aber jetzt lassen wir das Castle links liegen und begeben uns auf neues Terrain, denn die weitere Strecke bis Beatty kennen wir noch nicht. Beatty hat sich zwischenzeitlich verändert, es gibt ein Motel 6, Denny`s und auch andere weniger erwähnenswerte Etablissements.

Unser nächster Halt findet in Ryholite statt, einer Ghosttown. Unser letzter Besuch liegt schon einige Jahre zurück. Auf diesen Ort sind wir damals durch einen kleinen Artikel in der Zeitung gestoßen. Das Internet steckte damals noch in den Kinderschuhen und hatte noch andere Dinge zu berichten als über Rhylolite. Während wir in den ersten Jahren bei unseren Besuchen eine fast schon gespenstische Einsamkeit vorfanden wird es jetzt und heute von einigen Interessierten besucht.

Immer wieder faszinierend ist der untere, zur Hauptstraße liegende Teil, der sich zu einer Sammlung von Skulpturen des im Jahre 2000 verstorbenen Künstlers A.Szuralski entwickelt hat. Mittlerweile gibt es ein weiteres Objekt zu sehen: Eine Couch.






Eine beeindruckende und auf uns immer wieder faszinierende Skulptur ist „The Last Supper“ von 1984:












Ein großer Pfahl besitzt mittlerweile zwei kleine Stofftaschen, die dazu auffordern, vom Besucher mit Unnützem gefüllt zu werden, z.B. Zigarettenschachteln, abgetrennten Tag eines Fluges von Hamburg nach New York usw.........












In Rhylite ist auffallend, dass nunmehr alle Ruinen eingezäunt sind, was sicherlich dazu beitragen soll, dass die Fragmente absichtlich oder auch unbeabsichtigt weiter zerstört werden.










Auch das sogenannte „Bottlehouse“ ist mittlerweile von einem sicheren Zaun umgeben und hält somit aufdringliche Besucher (und leider auch mich) von allzugroßer Nähe ab. Die Wände des kuriosen Hauses wurden von einem Einsiedler nur aus Glasflaschen und Lehm gebaut. Was damals als ziemlich verrückt angesehen wurde wird erfährt heute unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten großes Interesse. Die skurrile Bauweise ermöglicht eine einzigartige Isolation gegen die sengende Hitze hier im Death Valley.








Weiter geht es nach Furnace Creek, das wir kurz vor drei Uhr erreichen. Zu unserer Überraschung haben wir hier in Furnace Creek eine Netzabdeckung mit dem Handy, so dass es sich anbietet, per SMS pünktlich zu Mitternacht MEZ Geburtsgasgrüße zu simsen, von „unserer“ Bank vor dem General Store. Wir kaufen außerdem letztmalig noch Briefmarken für den nächsten Urlaub und dann geht es schon wieder zurück nach Stovepipe Wells, wo wir pünktlich gegen 16Uhr einchecken.

Nach einem kurzen Beziehen der Zimmer machen wir uns auch schon wieder auf den Weg nach Panamint Spring zum Abendessen. Richtig. Während Anita einen aus meiner Sicht unspektakulären Cheeseburger bestellt order ich wieder einen Bluecheese Burger, aufgrund der gestrigen Erfahrung natürlich ohne Bacon.

Über die Preisgestaltung bin ich überrascht. Auf der Karte steht der Preis für den Burger einschl. French Fries. Daneben ist vermerkt, das man ihn auch mit Zwiebelringen (+$2) oder Salat (+$3) haben kann. Gerne hätte ich einen Salat dazu, doch die Bestellung beinhaltet eine gewisse Ausschließlichkeit, wie ich sie bisher in amerikanischen Restaurants noch nicht erlebt habe. Wenn ich den Burger mit dem Salat nehme, dann gibt es keine French Fries dazu. Wenn ich aber den Hamburger mit French Fries haben möchte und einen Salat, dann muss ich mir einen kompletten Salat dazu bestellen und nicht mehr als Beilagensalat.

Es dauert erst mal einen Moment, bis ich diese Systematik verstehe und lehne dann lächelnd den zusätzlichen Salat ab.

Panamint Spring ist schon ein Fall für sich.....














und wer den gestern erwähnten Film „Death Valley“ und die skurrilen Rollen kennt, ahnt, weshalb der Film hier gedreht wurde ;-)

Die Bedienung ist o.k. aber auch nicht gerade besonders freundlich, zumindest heute. Und Free Refills gibt es vermutlich nur nach großem Bitten und Flehen. Das war gestern allerdings auch anders.



Warum wir dann nicht ausschließen, morgen wieder hier zu sitzen?

Es ist die Atmosphäre dieser fast schon etwas unheimlichen Location, die Atmosphäre draußen auif der Veranda sitzen zu können und natürlich der Blue Cheese Burger.

Zurück in Stovepipe Wells geht es noch an den Pool, der durch die Beleuchtung einen schönen Kontrast zur nächtlichen Dunkelheit des Firmaments bildet und den wir heute fast völlig allein für uns haben.

Übrigens kommt einem das Wasser bei immer noch etwa 30Grad Außentemperatur frisch aber nicht eiskalt vor.

Nach gut einer Stunde verschwinden wir dann im Zimmer und sagen „Gute Nacht „!






Mittwoch, 18.April 2012


Am frühen Morgen, oder ist es doch noch Nacht? - klingelt Anitas Wecker. Wir hatten beschlossen, möglichst früh aufzubrechen. Doch ich traue meinen Augen nicht ganz und frage sie erstaunt, weshalb wir denn heute schon um 5 Uhr aufstehen sollen, wo wir doch gar nicht auf einer Trekking-Tour sind.

Statt einer plausiblen Antwort, sehe ich nur ein fragendes Gesicht langsam unter der Bettdecke hervorschauen, das langsam in Richtung des klingenden Störenfriedes kriecht.

Nach einiger Zeit vernehme ich dann des Rätsels Lösung: Die Uhr des weckenden Handys war noch nicht von der Utah-Zeit auf die Kalifornien-Zeit umgestellt und so sind wir eine Stunde früher wach als gedacht.

Wir dösen noch etwas rum, stehen dann aber doch bald auf um schon bald auf die Piste zu gehen. Als opulentes Frühstück gibt es wieder „Bearclaws on wheel“.








Wir beabsichtigen nach Alabama Hills zu fahren, um uns dort auf die Suche nach Arches oder aber noch einmal auf die Spuren berühmter Filme zu machen. Denn Alabama Hills war und ist das Eldorado der Filmschaffenden und Westernfans. Vor zwei Jahren waren wir schon dort und jetzt geht es noch einmal dort hin.

Auf dem 80 Meilen langen Weg dorthin kommen wir auch am Father Crowley-Point vorbei. Es ist ein Aussichtspunkt, der einen Blick in einen Canyon ermöglicht und zweimal durften wir erleben, wie Tornados oder andere Kampfjäger der amerikanischen Luftwaffe unten durch den Canyon fliegen. Die Besonderheit ist, das man selbst über den Kampfjets steht und sieht, wie die Maschinen im letzten Moment aus dem Canyon heraus nach oben ziehen. Erst in dieser unmittelbaren Nähe zum Jet kann man realistisch erfahren, mit welcher Geschwindigkeit die Maschinen fliegen.

Doch heute ist es ruhig und kein Manöver deutet sich an. Vermutlich kann man – wenn man Pech hat - Stunden oder Tage dort verbringen, bis endlich ein Jet vorüberfliegt. Dass wir gleich zweimal Zeuge eines solchen Übungsfluges werden durften ist vermutlich riesiges Glück.

In Lone Pine, das zugleich das Gate zum Mount Whitney ist,



Pfeil: Mount Whintney (leider etwa von den Wolken verdeckt)



halten wir im Visitor-Center um an Info-Material zu gelangen und anschließend im Filmmuseum. Dort erhält man gegen $2 eine self-guided Filmtour, anhand derer man einzelne Locations vergangener Filmaufnahmen auf der sog. Movieflat von Alabama Hills abfahren kann.

Zwar haben wir das alles schon mal gemacht aber diesmal wollen wir die einzelnen Movie-Sets der damaligen Zeit noch genauer ausfindig machen. Das macht man so als Filmfan. Die Suche nach den Arches verschieben wir übrigens auf das nächste Mal, wenn wir genauere Beschreibungen der einzelnen Arches haben.


Aufgrund der guten Beschreibung in der Self-guided Tour sind die Punkte recht leicht zu finden.





Haben wir am Father Crowley-Point vergeblich auf ein spektakuläres Manöver der Airforce gewartet, erleben wir ein für uns ebenso ungewöhnliches Ereignis: Über uns fliegen im geringen Abstand eine großes Flugzeug und ein Hubschrauber. Erst beim genauen Beobachten stellen wir fest, dass die beiden Maschinen zeitweise miteinander verbunden sind. Der Hubschrauber wird - wenn wir uns nicht täuschen - von dem Flugzeug im Flug betankt. Bisher kannte ich das nur von Flugzeug zu Flugzeug und ich habe eine solche Betankung bisher als unmöglich betrachtet, da mir nicht bekannt war, dass ein Flugzeug so langsam bzw. ein Hubschrauber so schnell fliegen kann, dass eine gemeinsame Geschwindigkeit möglich ist.





Nachdem wir alle Moviesets gefunden und das Manöver umfangreich fotografiert haben geht es wieder zurück nach Stovepipe Wells. Unterwegs kommen uns zwei „Erlkönige“ entgegen, also vermummte, noch nicht der Öffentlichkeit vorgestellte Testwagen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man hier im Death Valley auf die Erlkönige fast aller Automarken stößt, die zu Testzwecken den Pass hoch- und runtergejagt werden, jedoch ist die Jahreszeit außergewöhnlich. Üblicherweise tummeln sich die Hersteller im Hochsommer, wenn die Temperaturen annähernd täglich um die 50Grad liegen.





Zurück in Stovepipe Wells „machen wir in Urlaub“: Dazu gehört kalte Drinks zu sich zu nehmen (Diet Coke), im Internet zu surfen, mal den Pool hoch- und runterzuschwimmen und dann wieder von vorne anzufangen.


Nach weniger als zwei Stunden haben wir genug vom Urlaub und fahren...wer kann es sich denken ? Wieder zu Panamint Springs. Während wir wieder unsere Hamburger bzw. ich den Bluecheese-Burger gerade noch rechtzeitig bestellen und essen, haben die beiden Damen am Nebentisch Probleme: Die Serviererin muss ihnen leider mitteilen, das Panamint Spring Stromausfall hat und die bestellte Pizza, die im Ofen ist, unbrauchbar ist.

So ist das eben in der Wüste: Kein Strom und damit kein Licht, kein Internet und eben keine Pizza.





Erloschene Lichter in Panamint Spring. Bemerkenswert ist auch die „heiße“ Verdrahtung der Beleuchtung



Doch nach weniger als der angekündigten halben Stunde erstrahlt das Licht ebenso wie das W-LAN, gerade rechtzeitig, damit wir unser Essen mit Karte bezahlen können.

Und so geht es nach getaner Arbeit wieder zurück nach Stovepipe Wells und dort dann recht schnell ins Bett.




Donnerstag, 19.April 2012

Recht früh, gegen 6 Uhr klingeln wieder die Wecker und um 7 Uhr sind wir schon auf der Piste. Nachdem sich Anita doch entschieden hat, ein Funktionsshirt in Furnace Creek zu kaufen, halten wir hier kurz an, bevor es gleich weiter geht in Richtung Las Vegas. Wir fahren traditionsgemäß der etwa 40 Meilen längere Strecke um über die East-Side-Road an Badwater vorbei zu kommen.










Nachdem wir uns überzeugt haben, dass alles in Ordnung ist und wir die typischen „We were here-Fotos geschossen haben geht es weiter.






Bei den Ashford Mill Ruins halten wir abermals für ein paar Fotos an. Unter anderem „shooten“ wir für unsere Diashow unsere Wanderschuhe vor schönem Hintergrund – zur Überraschung einiger Passanten. Wir werden aber nicht angesprochen !

Zu den Ashford Mill Ruins gibt es bei uns ein nettes Anekdötchen. Nachdem wir schon sehr viel im Death Valley erkundet hatten, stießen wir auf einer Karte mal auf diese Ruinen, die unser Interesse weckten. Daraufhin sind wir den weiten Weg von weit über 100 Meilen gefahren um auf diese historisch sicherlich interessanten aber zum Erkunden eher nebensächlichen Ruinen stießen.



In Pahrump wird getankt, beim KFC gefrühstückt und beim Walmart noch eingekauft. Gegen späten Mittag stehen wir dann im Storage um ein-, aus- umzuladen.

Dabei packen wir für den nächsten Trip im Herbst bereits wieder unsere Trekking-Rucksäcke, trotz unsere Flüche und Schwüre am ersten Tag auf dem Hermit Trail, nie wieder eine Trekkingtour zu machen ;-)

Vollbepackt – und dennoch mit wesentlich weniger Gepäck als früher – fahren wir dann um 16Uhr beim Tahiti vor. Unsere Reservierung liegt vor und dem vorab mitgeteilten Wunsch nach einem Zimmer „Pool side“ kann ebenfalls stattgegeben werden. Die erdgeschossige Lage erleichtert das Umladen des Postautos in unsere Zimmer.

Der Mitarbeiter der Rezeption ist erstaunt, dass niemand mehr zu uns stößt, weil wir für zwei Personen eine eigentlich für vier bis sechs Personen gedachte Two-Bedroom-Suite haben. Vermutlich meint er nun, wie einen im Streit und müssten unbedingt in getrennten Zimmern nächtigen ;-)

Währen Anita rege die Spül- und Waschmaschinen unseres Zimmers auf Hochtouren bringt um unser Equipment zu reinigen, beginne ich schon mal damit, unsere riesigen „süßen“ Taschen zu packen, Da das mitgebrachte Zelt vom Hinweg hier bleibt könnten wir eigentlich alles in eine Tasche packen. Aber vielleicht ist ja der Reserveraum nicht schlecht, falls wir entgegen unserer Gewohnheit, doch noch das ein oder andere kaufen werden.

Und weil es so schön war, fahren wir abends doch nochmal zum Walmart.

Man versumpft in Vegas: Erst gegen 2 Uhr in der Nacht kommen wir endlich ins Bett.

Gute Nacht !


Freitag 20.April 2012:

Der heutige Tag steht im Schatten des Shoppings, wenn auch nicht übermäßig erfolgreich. Das Hotel-Frühstück (Tasse Kaffee und ein Bagle) nehmen wir auf unserem Balkon ein, ein Feature, das wir genießen. Danach geht es zum Storage um schon mal die ersten gewaschenen Klamotten und das gereinigte Equipment zu verstauen. Dabei packen wir auch schon Anitas Rucksack, trotz der Flüche und Schwüre........aber das hatten wir ja schon.

Danach geht es zum R.E.I. in Las Vegas, dem Outdoor-Ausstatter. Diesmal geht es nicht um ein Zelt sondern um Kleidung. Bei der Gelegenheit suchen wir auch beim Office Max nach einer Tastatur für mein Tablet (damit sich beim nächsten Reisebericht nicht so viele Tippfehler einschleichen). Die nächste Station ist das „Welcome Las Vegas-Schild“, zu dem wir an diesen beiden Tagen wegen einigen Fotos sicherlich noch mehrere Male hinfahren werden. Doch hoffentlich verlaufen unsere kommenden Besuche ruhiger: Hier ist der Bär wegen Filmaufnahmen los. Es gibt keinen freien Parkplatz und daher schmeißt mich Anita am Schild raus, und fährt netterweise einige Male drumherum währen ich fotografiere.

Danach geht es zum Walmart und dann zu unserem Pool, schon wieder Urlaub machen.

Der entwickelt sich heute jedoch anders als erwartet: Die schön gestaltete Pool-Anlge vom Tahiti haben wir stets als eine Oase der Ruhe erlebt. Manchmal waren wir alleine an der großzügigen Anlege, manchmal mussten wir sie doch mit zwei bis fünf anderen teilen. Doch heute ist der „Flodder-Clan“ vor Ort. (Wer die Familie Flodder aus der niederländischen Filmreihe kennt, weiß, was ich meine). Dieser etwa 15 köpfige amerikanische Clan, der sämtliche Generationen von Baby bis Greis umfasst, grölt und vertreibt dabei eine Reihe von Gästen aus der Poolanlage. Außer uns, zumindest für den Moment. Wir sitzen - fast schon traditionsgemäß - auf unseren beiden Liegen im Schatten einer Palme. Die für uns schönsten Plätze an der Poolanlage haben wir bisher stets frei vorgefunden. Dabei steht hier gar kein Schild „Reserved for Anita & Hartmuth“.

Die Flodders hingegen sitzen sich nur ein bis zwei Meter von einander entfernt gegenüber aber schreien sich an. Der Alkohol dämmt offensichtlich stark das Hörorgan. Überhaupt sind wir erstaunt, dass das Trinken von Alkohol auf er Anlage toleriert wird. Wie viel Alkohol am Pool vernichtet wird sehen wir dann, als die Flodders ihren Trakt aufräumen. Einer von ihnen geht gleich mehrmals zum Mülleimer, die Arme voll mit „Bud light“-Dosen.

Die Flodders schaffen aber auch uns und nah gut ein bis zwei Stunden machen wir uns wieder auf den Strip zum „Welcome-Schild“. Nach einem weiteren ausführlichen Shooting (das Ergebnis wird man später einmal in unserer Show sehen)






Für ein „Tipp“ haben wir uns auch mal fotografieren lassen.



fahren wir zum B.A.S.S., dem angeblich größten Outdoor-Laden der Welt und Konkurrent von R.E.I.

Aber hier werden wir beide nicht fündig. Mittlerweile ist es dunkel und eine gute Zeit Essen zu gehen. Doch wir disponieren um und fahren beim Walmart für ein nettes Picknick auf unserem Balkon einzukaufen.

Diesmal wird es zwar nicht zwei Uhr, bis wir endlich ins Bett kommen aber auch nicht vieeeel früher. Gute Nacht !


Samstag, 21.April 2012:

Der Tag beginnt wie gestern: Frühstück auf dem Balkon. Doch dann geht es an den Pool, zum Schwimmen, zum Surfen und zum Sonnen. Letztgenanntes erweist sich als schwierig für uns, denn die Sonne brennt sogar am Vormittag schon kräftig und wird sicherlich auch heute wieder wie gestern die 100Grad-Fahrenheit knacken.

Mir ist eingefallen das ich gestern noch was Nettes bei R.E.I. gesehen habe, was mir im Nachhinein besser gefällt als gestern und so starten wir erneut dorthin durch. Diesmal werden wir beide fündig.

Danach geht es wieder zum „Welcome“-Schild und wir cruisen einmal komplett den Strip hoch und runter. Dann landen wir schon wieder beim Walmart. Aber noch immer werden wir nicht als sessionale Stammkunden persönlich begrüßt. Das Einpacken hat gezeigt, dass unsere beiden „süßen“ Taschen noch einige Ecken haben, die aus Sicherheitsgründen und wegen des besseren Tragens ausgestopft werden sollten und so müssen wir noch „Stopfmaterial“ kaufen. Und außerdem hat uns das gestrige Picknick auf dem Balkon so gut gefallen, dass wir das wiederholen möchten. Gunthers Hinweis auf den Town Square, wo man sich an Essenstheken ein nettes Essen zusammenstellen kann, wollten wir befolgen und sich kurz über das Gelände gefahren. Aber das Wochenende zeigt seine Schattenseite: Die Anlage ist überfüllt, zumal derzeit auch noch „Markt-Tag“ ist, so dass wir den Besuch auf das nächste Mal verschoben haben.

Zurück am Pool ist von Flodders nichts zu sehen und insbesondere – nichts zu hören. Doch nach etwa einer Stunde wird hinter uns der Grill angeschmissen – was nicht weiter tragisch ist. Unangenehm wird es jedoch, als ein weitere Flodder-Gesellschaft direkt hinter uns zu grölen anfängt. Wieder fließt der Alkohol diesmal typisch amerikanisch dezent in den braunen Papiertüten versteckt.

Es geht noch einmal zum „Welcome-Schild“. Es ist kaum etwas los, so dass sich keine passenden Motive finden. Doch kaum entscheiden wir uns zum Rückzug kommen Busweise Menschen, die sich hervor ragend für mein Projekt eignen. (Mehr wird nicht verraten...)

Danach geht ee zurück ins Hotel, wo wir in aller Gemütlichkeit bei einem kleinen Snack den letzten Abend unsres Urlaubs auf dem Balkon genießen. Wehmut kommt auf und doch auch schon etwas Vorfreude auf den Herbst, wenn wir voraussichtlich wieder hier sein werden.



Also dann, bis dann.....

Sonntag, 22.April 2012

Das Ende lässt sich nun nicht mehr leugnen. Um 7:00Uhr klingelt der Wecker und langsam machen wir uns fertig, setzen uns zum Surfen noch auf den Balkon und fangen an, Abschied zu nehmen...

Um 10:00Uhr checken wir aus und kurz darauf verstauen wir die letzten Utensilien im Storage. Anschließend geht es - in diesem Urlaub erstmalig – zum Denny`s zum Frühstück. Eigentlich haben wir noch jede Menge Zeit, denn unser Flug geht erst nach 17:00Uhr und so cruisen wir noch einmal den Strip „rauf und rab“, wie es im Kölschen heißt. Gestern ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass an der White Chapel, die in der Nähe des Stratosphere Tower liegt, ein großes Schild hängt, dass hier Joan Collins geheiratet hat. Anita behauptet, dass dieser Hinweis schon seit Jahren dort hängt aber mir ist er nie zuvor ins Auge gestoßen.

Langsam geht es zum Hertz-Vermieter, wo wir uns von dem Post-Auto trennen müssen. Gestern haben wir noch im Netz gesurft und überlegt, das Auto für den Herbst auf einen Camaro umzubuchen, der uns einfach riesig gefallen hat. Diesen Gedanken haben wir dann beiseite gelegt, nachdem wir feststellen müssen, dass der Camaro im Vergleich zum Standard-Cabrio fast genau das Dreifache(!) kostet. Das hat sich dann erledigt, soweit geht die Liebe zum Postauto nun doch nicht.

Gegen Mittag, also gut fünf Stunden vor dem geplanten Abflug sind wir am Flughafen und zu unserer großen Überraschung nicht die ersten, die auf den Condor-Flug warten. Statt die Liegestühle mit Handtüchern zu blockieren beginnen bereits die ersten Deutschen, ihre Koffer in Reihe und Glied vor den Schalter aufzustellen.

Diese typisch deutsche Mentalität liegt uns beiden überhaupt nicht und so stehen unsere beiden „süßen“ Taschen auch nicht an erster oder zweiter sondern nach ein paar Minuten des Zögerns an dritter Stelle in der Reihe ;-)

Nach zwei Stunden des Wartens öffnet dann der Schalter und wir sind recht schnell dran. Übrigens wiegt Condor jedes Handgepäckstück, ob es auch nicht schwerer als 6kg ist und lässt es ggf. umpacken. Wir kommen mit unseren 3,5kg und 4kg anstandslos toll. Und Mrs. Condor, das ist eine deutsch/amerikanische Mitarbeiterin von Condor, die jeder kennt, der schon mal mit Condor nach Vegas geflogen ist, erfreut sich ebenfalls an unseren beiden „süßen“ Taschen: „Das sehen wir sehr gerne, wenn man so wenig Gepäck hat.“ Immerhin kommen wir statt der erlaubten 23kg auf 17kg, wohlgemerkt für beide Taschen zusammen!!! Und für den Herbstflug haben wir uns vorgenommen, wieder nur mit Handgepäck zu fliegen.

Die Kontrolle von uns und unserem Handgepäck erfolgt in der kompletten Bandbreite des Möglichen: Vom Röntgen über den sog. „Nacktscanner“ bis hin zur Leibesvisitation. Die Röntgenmaschine verschluckt übrigens einen meiner Schuhe. Auf meinen Hinweis an die Bedienerin des Gerätes wird ertmal gesucht und findet den Schuh unter der Maschine, scheint wohl beim Durchfahren vom Fließband gefallen zu sein.



Pünktlich werden wir in die Maschine geboardet und verlassen die Parkposition ebenfalls pünktlich. Damit endet jetzt eigentlich unser Reisebericht von „Die Einsiedler-Tour“ .

Eigentlich.

Denn es gibt noch ein weiteres Grundgesetz des Reisens: „Wenn du meinst, alles ist vorüber: Schlimmer ...wird`s immer!“

Nah wenigen Metern stoppt unsere Maschine und der Kapitän weist darauf hin, dass wir die Parkposition - wie bereits erwähnt - pünktlich verlassen wurde aber nach ca. 20 Meter leider endet. Das „Back-Push-Car“, also der kräftige Niederflurwagen, der die Maschinen am vorderen Fahrwerk reinholt oder rausdrückt ist während des „Pusherns“ ausgefallen und nun wartet man auf ein neues Fahrzeug. Das kommt auch nach wenigen Minuten und übernimmt die Aufgabe des ersten Fahrzeugs. Mehrmals wackelt das Flugzeug nach vorne und hinten, dann meldet sich der Kapitän erneut und teilt mit, dass wir jetzt im Beton feststecken. Alle Passagiere schauen sich zunächst ungläubig an. Der Kapitän führt fort: Das Hauptfahrwerk steckt in einer Bodenwelle und das Schleppfahrzeug ist nicht in der Lage, das Flugzeug nach vorne oder nach hinten rauszuziehen.

Wir sehen uns schon alle wieder aussteigen, doch der Kapitän beruhigt, dass nunmehr ein Triebwerk gestartet wird mit dessen Hilfe man aus dem Loch kommen kann. Mittlerweile kommen eine ganze Reihe von Fahrzeugen mit Warnlichtern, die unser Flugzeug einzingeln. Offensichtlich erregen wir gewisse Aufmerksamkeit. Mein böser Gedanke ist, dass die nur spektakuläre Aufnahmen eines davonspringenden Flugzeuges machen wollen um es in Youtube hochzuspielen.

Nachdem derzeit auf dem Flughafen das Terminal 3 gebaut wird und im Juni in Betrieb gehen soll, ergänzt Anita: „Wenn die das Triebwerk jetzt zu sehr aufdrehen sollten sie sich mit der Eröffnung von T3 beeilen, wenn sie T2 weggepustet haben“.

Langsam wird das Triebwerk gestartet und langsam macht sich eine unangenehme Hitze in der Maschine breit. Anita misst auf ihrer Uhr schon 34Grad. Einige Passagiere nörgeln schon rum, wobei ich mir denke, gegen die erbärmliche Hitze in Vegas oder gar im Death Valley haben sie nichts auszusetzen aber hier stellen sie sich an.

Was mir neu ist und uns von einer Flugbegleiterin erklärt wird ist, dass die Klimaanlage während des Triebwerkstartes ausgeschaltet ist. Ob aus technischen Gründen oder unter Sicherheitsaspekten weiß ich leider nicht.

Entgegen unserer Befürchtung, das Flugzeug wieder verlassen zu müssen, klappt aber doch alles. Nach dem zweiten Hochfahren des Triebwerkes rollt das Flugzeug langsam aus der Bodenwelle und wird kurz darauf vom Schlepper rausgedrückt,

Nun sind wir schon so oft geflogen und haben schon allerlei skurrile aber auch nicht ganz ungefährliche Zwischenfälle erleben dürfen, und dennoch gibt es immer wieder auch neue Pannen. Aber solange alles so glimpflich verläuft kann man ja sogar noch schmunzeln.



Mit einer Stunde Verspätung starten wir, wobei wir wohl nur mit einer Viertelstunde Verspätung Frankfurt erreichen sollen. Hoffen wir mal, dass es hier oben keine Bodenwellen oder Luftlöcher gibt. Die einstündige Verspätung beim Start beschert uns dafür traumhafte Bilder: Langsam geht die Sonne unter und lässt den Grand Canyon, den wir soeben überfliegen, in seinem schönsten Rot erglühen. Wir erkennen sogar das Kraftwerk bei Page und den Lake Powell natürlich sowieso.

Wir haben also noch einmal kurz Gelegenheit, von hier oben auf das zu sehen, was hinter und nun unter uns liegt: Eine traumhafte Zeit im und um den Grand Canyon. Und diese Bilder lassen uns noch einmal zurückerinnern, was uns gefallen hat und was natürlich nicht:

NICHT gefallen hat uns:

Der unnötige Stress durch die verloren geglaubten Akkus

Die „Flodders“

Die ausgefallene Tour Buckskin Gulch / Wire Pass.

Das war es auch schon.



Was uns gefallen hat: (in zufälliger Reihenfolge)

Dass wir die Akkus nebst Tasche wieder bekommen haben

Dass ich nun zwangsläufig weiß, wie viele Bilder man mindestens mit einem Akkusatz schießen kann

Unser Postauto, dass wir lieb gewonnen haben und uns ein entspanntes Fahren mit über 400PS durch die unendlichen Weiten des Südwestens beschert hat und Anita wegen der rückwärtigen Kamera erstmalig fast lieber rückwärts als vorwärts gefahren wäre. (Na ja, das stimmt nicht so ganz)

Eine ebenso anstrengende wie traumhaft schöne und beeindruckende Trekkingtour über die noch recht einsamen Hermit- und Tonto-Trails, die einem die wirklich wichtigen weil elementare Dinge wie Wasser, Schatten und Partnerschaft verdeutlicht hat.

Die wenigen Hiker auf den o.g. Trails und das fürsorgliche Miteinander untereinander. So wurden wir mehrmals gefragt, ob alles in Ordnung ist und ob wir genügend Wasser dabei haben usw. (Diese Fürsorge haben wir dann anschließend ebenfalls walten lassen)

Das Wetter, das es auf der Trekking-Tour nicht besser mit uns hätte es meinen können.

Die Cabin in der Zion Lodge, auf die Anita so lange hat warten müssen.

Die Möglichkeit, mit dem Tablet auch im Backcountry die Berichte fast tagesaktuell zu erstellen - trotz der Schwierigkeit, sich viele Tippfehler einzufangen. Anitas Bemerkung, dass ich irgendwann nochmal einen ganzen PC mitschleppe halte ich für absolut ausgeschlossen.....solange es dort noch keinen Stromanschluss gibt ;-)

Die SMS, Mails und Whats Up von diversen Familienmitgliedern, Freunden und Lesern unserer Seite, als da wären beispielsweise Wolfgang, Margret, Gisela, Ortwin, Sylvia, Birgit, Gunther, Micha, Anja, Marco und alle anderen, die mir jetzt nicht einfallen, die ich aber nicht absichtlich unterschlage. ...... Danke auch für die Tips !



Und was uns ganz besonders gut gefallen hat:

Zwei anstrengende und gleichzeitig erholsame Wochen in unserer zweiten Heimat in einer äußerst harmonischen und zuverlässigen Partnerschaft.



Was bleibt also noch zu sagen außer unserem letzten gut gemeinten Grundgesetz des Urlaubs:

Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer !

Uns so freuen wir uns auf den nächsten Streich im Herbst mit einem besonderen Highlight, wenn wie die notwendigen Permits bekommen, nämlich.....

ach, das verraten wir, wenn wir sie haben....



Obwohl wir unsere Reiseberichte vor 20 Jahren beginnend einst nur für uns geschrieben haben und die Veröffentlichung via Internet von anderen kam an dieser Stelle allen herzlichen Dank fürs Durchhalten beim Lesen unserer Berichte...



Anita und Hartmuth, 22.April 2012, 21:20Uhr



NACHTRAG: Eine letzte Weisheit bleibt uns nicht erspart:

Wer in Vegas beim Einchecken ganz weit vorbe steht, dessen Gepäck kommt in Frankfurt ganz spät an ! Und so warten wir am Gepäckband 40 Minuten !!!