Stand: 05.09.2024 (Version 6)
Hier entsteht derzeit ein Bericht, der ausnahmsweise mal nicht über eine Reise in die USA geht "Lass uns nochmal zurückdrehen" Spanien ole Eine kurze Reise nach Sant Pol de Mar und in die Vergangenheit |
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Es wird in der kommenden Zeit wieder ein paar YouTube-Clips geben. Schaut dann einfach mal hier rein. |
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Ein etwas ungewöhnlicher Titel, der schon erahnen lässt, um was es gehen wird. Als Kind habe ich in den 60er Jahren in einem noch etwas verträumten Fischerdorf an der Costa Brava mit meinen Eltern und Geschwister mehrere Male die Sommerferien verbracht. Gut zehn Jahre später war ich erneut mit einem Freund dort. Und seit Jahren haben wir uns vorgenommen, Anita diesen Ort und etwas von meinen damaligen Erinnerungen nahezubringen. Sie ist schon etwas vorbereitet: Einerseits habe ich ihr viel erzählt und dann durfte/musste sie auch noch die damals entstandenen 8mm-Filme ansehen. Da sich der Ort bereits 1980, also gut 10-15 Jahre nach unseren ersten Besuchen, ziemlich verändert hatte, rechne ich jetzt damit, einige Dinge überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen und enttäuscht zu werden. Anita hingegen ist da schmerzfrei, weil unvorbelastet. Und nachdem unserer Tour vor zwei Monaten in die USA den Titel "Lass uns nochmal aufdrehen" hatte, heißt es nun: "Lass uns nochmal zurückdrehen". Viel Spaß dabei, mal etwas außerhalb der USA mitzuerleben. Anita und Hartmuth Schnellnavigation: 29.08.2024, Köln, CGN 30.08.2024, CGN - Barcelona - Sant Pol de Mar 31.08.2024, Jardi Botanic Marimurtra bei Blanes |
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01.09.2024, Ende unseres "Urlaubs" 02.09.2024, Lass uns jetzt doch nochmal zurückdrehen, Sant Pol 03.09.2024, Sant Pol - Canet - Sant Pol 04.09.2023, Wasser oben, Wasser unten 05.09.2024, Vorbei mit dem Zurückdrehen, Sant Pol - BCN - CGN Nachträge |
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29.08.2024, Köln, CGN |
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Schneller als erwartet wird es heute wieder in ein Flugzeug gehen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei unserem Lieblings-Italiener fährt uns Michael zum Flughafen Köln-Bonn, dem CGN. Aufgrund der mörderischen Zeit unseres morgigen Fluges werden wir heute tatsächlich am Flughafen übernachten, obwohl CGN mehr oder weniger vor unserer Tür liegt. Um 6:40Uhr soll unser Flug mit der Eurowings gehen, also fast noch ein Nachtflug. Es wird empfohlen, bereits um 4:20Uhr vor Ort zu sein, was vermutlich eher dem großen Ansturm während der Ferien geschuldet ist und da die Ferien vorbei sind, sehen wir das durchaus entspannter. Der Check In im Leonardo so gegen 15:00Uhr ist sehr freundlich und das Zimmer so, wie Flughafen-Hotels nun eben üblicherweise sind. Nichts Spektakuläres und Atemberaubendes aber dennoch ganz nett und vor allem sauber. Das Interieur ist etwas in die Zeit gekommen, der typische Charme der 80er/90er, was wir nicht schlimm finden. Das etwas Altbackenes hat eben auch seinen Charme. Das Zimmer ist sogar geräumiger als erwartet, leider begrüßt es uns mit zwei Einzelbetten statt mit einem Doppelbett. Leider öffnet der kleine Biergarten erst gegen 17Uhr und der "Self Drop-Schalter" für das Gepäck um 18Uhr und so beschließen wir, jetzt schon zum Flughafen zu fahren und dort noch einen Kaffee zu trinken. Dazu sei erwähnt: Das Hotel liegt unmittelbar im Gehbereich des Flughafens aber eben nicht im Flughafen, wie beispielsweise im Frankfurter, Münchner oder Düsseldorfer Flughafen. Dafür gibt es vom Leonardo aus einen Shuttle, der alle 15 Minuten fährt. Der 4:00Uhr-Shuttle ist leider schon voll, so dass wir morgen den gegen 4:15Uhr nehmen werden und vorhin schon reserviert haben. Mit Michael fahren wir also nun zum Terminal 1 des CGN. Erfreulich ist, dass die ersten 90 Minuten Parken im Hotel kostenfrei sind. Schneller als gedacht sind wir am Flughafen und wir fragen uns, ob es überhaupt notwendig ist, morgen den Shuttle zu nehmen. Diese kurze Strecke lässt sich auch sehr gut zu Fuß erledigen. Ein Starbucks-Besuch am Flughafen ist eine schlechte und teure Kombination, die man sich nur wohlüberlegt antun sollte. Drei kleine Getränke sind teurer als die teuerste Pizza bei unserem Italiener. Nachdem Michael uns verlassen hat schlendern wir noch ein wenig durch den Flughafen und betrachten auf der Besucherterrasse den Schwarm von startenden und landenden Flugzeugen. Zwei Maschinen können wir in der ganzen Zeit beobachten. CGN Ein Witz im Vergleich zu den anderen Flughäfen, die wir so kennen und dennoch lieben wir den CGN, vielleicht genau aus dem Grund, dass er eben überschaubar und recht ruhig ist. Gepäckaufgabe Gegen 17:30Uhr wagen wir es dann, zum Drop-Off-Schalter von Eurowings zu gehen und halten uns dabei sklavisch an das Gelesene: Scannen der Bordkarten, Eingabe der notwendigen Daten, Drucken und korrektes Anbringen des Tags und weiter zum Schalter. Erneutes Scannen der Bordkarte.....und das funktioniert nicht. Eine freundliche Eurowings-Mitarbeiterin klärt uns auf. Nachdem viele Passagiere den Scanner nicht gefunden hatten, wurden die Schalter umgebaut und nunmehr ist das Scannen der Bordkarten nicht mehr nötig. Wir stellen unser Aufgabegepäck einfach auf das Band, die Koffer werden bearbeitet und eine Quittung wird gedruckt. Überhaupt ist das für uns seit längerer Zeit erstmalig, dass wir Gepäck aufgeben. Das liegt daran, dass das erlaubte Handgepäck so dimensioniert ist, dass wir auch beim besten Willen und mit spartanischster Ausstattung nicht mit dem Platz hingekommen wären. Zum Hotel gehen wir zu Fuß zurück und stellen fest, dass der Weg so kurz ist, dass wir morgen eigentlich gar keinen Shuttle benötigt hätten, wie schon vermutet. Wir nutzen noch den kleinen aber recht netten Biergarten des Hotels und sind über die Preise angenehm überrascht, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Flughafen-Hotel handelt. Recht früh geht es ins Bett, denn um 3.00Uhr werden die Wecker klingeln. |
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30.08.2024, CGN - Barcelona - Sant Pol de Mar Ab 3:00Uhr beginnen unsere Wecker im 15minütigen Rhythmus uns daran zu erinnern, dass heute die Reise in meine Kindheit und Jugendzeit beginnt. Transfer Ungefrühstückt stehen wir um 4:00Uhr unten und warten auf den Shuttle, der uns pünktlich um 4:15Uhr aufnimmt. Angenehm mild es ist es heute und um diese frühe Zeit. Wir sind allein im Shuttle und erfahren, dass der ursprünglich geplante Shuttle um 4:00Uhr unvorhergesehen zwei Plätze frei hatte. Aber so geht es natürlich auch. Sicherheitskontrolle Die Sicherheitskontrolle verläuft ungewöhnlich reibungslos. Auf meine Frage an eine Sicherheitskraft, ob wir die Laptops rausnehmen sollen oder nicht, erwidert er, dass das darauf ankommt, durch welche Maschine unser Gepäck läuft. Wir haben Glück und können alles in den beiden kleinen Taschen lassen. Hinter der Sicherheitskontrolle gibt es einen kleinen Snack im "Satelliten". CGN, Terminal 1 Der CGN wurde in den späten 60er Jahren gebaut und 1970 feierlich eröffnet. Das Gebäude ist in etwa wie ein gedehntes Hufeisen erbaut und sollte an vier Stellen sog. Satelliten haben, von denen aus jeweils mehrere "Finger" zu den angedockten Flugzeugen führen. Die beiden mittleren Satelliten B und C waren bei der Eröffnung schon fertig, die beiden äußeren A und D sollten später gebaut werden, wenn sich der Flughafen etabliert hat und die erwarteten Wachstumszahlen sich erfüllt haben. Bei der Eröffnung galt der CGN weltweit zukunftswiesend und zugleich einer der modernsten Flughäfen europaweit Er war als Flughafen der kurze Wege geplant, wobei die Passagiere innerhalb des Satelliten umsteigen sollten ohne ihn verlassen zu müssen. Doch irgendwie funktionierte alles nicht wie erhofft, da einserseits die neuen Flugkonzepte der Airlines weniger Umstiege erforderten und die Passagierzahlen den Erwartungen hinterherliefen. Lange Zeit standen einzelne Teile des Gebäudes leer und wurden zweckentfremdet für Ausstellungen oder dienten als Filmset. (z.B. für die Serien"Weltenbummler" und auch die Eröffnungsaufnahmen in Dieter Wedels "Wilder Westen inklusive", die am Hamburger Flughafen spielten, wurden hier gedreht. Man verwarf das ursprüngliche Konzept und die beiden weiteren Satelliten wurden gar nicht mehr erstellt. Terminal 2 Aufgrund der dann doch noch sukzessiv steigenden Passagierzahlen wurde das Terminal 2 hinzugebaut. Warum erzähle ich das jetzt? In den letzten zwanzig Jahren sind wir bzw. bin ich etwa ein Dutzend Mal vom CGN abgeflogen und immer vom moderneren, lichtdurchlässigeren aber auch sterileren Terminal 2 und heute sitzen wir nun im Satelliten B am Gate 61. Und wir finden das alte Terminal, das fast komplett aus Beton besteht und aus heutiger Sicht einen völlig veralteten Charme ausstrahlt viel schöner. Erinnert es uns doch an Zeiten, in denen Fliegen noch etwas Besonderes und fast schon Exklusives war. Wir schätzen uns glücklich, obwohl der Satellit von innen kaum noch etwas von damals hat. Die damaligen Schalter, die die einzelnen Warteräume abschotteten, existieren heute genauso wenig wie die kleinen Bars direkt in der Mitte. Und spätestens bei den sanitären Räumlichkeiten merkt man das völlig veraltete Konzept, denn sie sind viel zu klein. Der Flug Fast pünktlich beginnt das Boarding. Wieder sitzen wir in der ersten Reihe, aber weder in der First Class noch in der Business Class (beides gibt es hier an Board in dieser Konfiguration sowieso nicht) sondern da, wo wir in den letzten 30 Jahren in gut 80% der Flüge stets saßen: in der Economy. Den einzigen Luxus, den wir uns gegönnt haben, sind die mit mehr Beinfreiheit ausgestatteten Plätze am Notausgang. Pro Person kostet das 21€ per Flug aber wir bereuen es nicht. Wir haben auf diesem zweistündigen Flug mehr Platz als auf mancher Langstrecke, die wir in den ersten Jahren geflogen sind. Der Service an Board ist freundlich, konzentriert sich aber ein guten Stück auf den Verkauf von Getränken, Snacks und Mitbringsel. Hier ist nichts kostenlos aber erstaunt sind wir über die Preise. Hier würde beispielsweise eine Currywurst mit Fritten (mir war gar nicht klar, dass so etwas in einem Flugzeug angeboten wird) etwa die Hälfte von dem, was ich kürzlich in einem Brauhaus bezahlt habe. Und trotz des kurzen Fluges gibt es doch einige Passagiere, die nicht ohne Snacks oder insbesondere Getränken auskommen. Wir waren auf diesen Flug sehr gespannt, denn auf unseren letzten Flügen in den höheren Klassen habe ich jedes Mal betont, dass der Service hervorragend ist aber der Service auf unseren Economy-Flügen früher ebenfalls gut war. Natürlich gibt es Abstriche: Kein mehrgängiges Menü, keinen Espresso auf Wunsch, niemand, der uns das Bett macht und auch kein Amenity-Kit. Aber da würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen, denn der heutige Flug ist ein Kurz- bzw. Mittelstreckenflug und keine Langstrecke und daher gibt es schon grundsätzlich ganz andere Voraussetzungen. Nichts destotrotz: Wir verlassen den Airbus A320 völlig entspannt und zufrieden und machen uns in Barcelona gleich auf den Weg zu unserem Autovermieter. Das Auto springt nicht an Diesmal und für uns erstmalig ist es Europcar. Wir haben uns für einen GM mit Automatik entschieden und werden uns überraschen lassen, da wir dieses Modell überhaupt nicht kennen, geschweige denn es mal gefahren zu haben. Anita, die sich in den USA sprachlich annähernd auf dem Level "verhandlungssicher" bewegt, hatte im Vorfeld arge Bedenken, ob sie denn hier in Spanien zurecht kommt. Ich habe sie beruhigt, denn ich kann mich erinnern, dass ich im Alter von etwa zwanzig Jahren weder auf Ibiza noch hier an der Costa Brava verhungert oder verdurstet bin. Irgendwie werden wir da schon durchkommen. In manchen Touristen-Hochburgen wird sowieso mehr deutsch als spanisch gesprochen und mit Englisch werden wir sicherlich gut zurecht kommen. Und das beweise ich hier am Counter, denn außer dem spanischen "Hola" verläuft das Gespräch auf Englisch. Nach viel Tippen in den PC dürfen wir uns den Wagen im Stall "B9" abholen und scheitern völlig beim Starten des Fahrzeugs. Auch die Bedienungsanleitung hilft hier nicht, der Wagen arbeitet "Keyless" und regiert nicht auf den Chip unseres Schlüssels. Jetzt kommt etwas, was uns im ersten Moment für Trottel darstellt: Nach mehreren Minuten und schweißgebadet, weil der Wagen in der prallen Sonne steht, teilt uns eine Mitarbeiterin mit, dass wir im falschen Auto sitzen. Zur Erklärung: Wir sitzen in einem GM, wie erwartet, und der steht auch genau auf "B9". Es gibt jedoch eine Reihe weiter bei den "Gold Cars" ebenfalls eine B9 und hier steht ein "Link & Co", ein großer, bestausgestatteter SUV, der unsere Erwartungen weit übertrifft. Also kurz gesagt: So ganz peinlich ist das für uns nun doch nicht. Hier passt der Schlüssel und sogleich, nachdem alles programmiert ist, fahren wir los. Bei der Ausstattung mit den großen Bildschirmen bin ich mir unsicher, ob ich hier überhaupt noch etwas tun muss oder ob das Raumschiff nicht auch von selbst macht, was es soll. Wir werden in dem etwa 50 Kilometer entfernten Sant Pol de Mar sicherlich noch nicht einchecken können, weshalb wir ein Vorhaben für diesen Urlaub vorziehen und steuern daher den botanischen Garten Jardi Botanic Marimurtra bei Blanes an, den ich Anfang der 80er mehrmals besucht habe und der mir von der botanischen aber insbesondere landschaftlichen Seite in bester Erinnerung geblieben ist. Erst führt uns das Navi fast nur auf autobahnähnlichen Straßen entlang, dann entscheiden wir uns für eine schönere alternative Routenführung und die hat es in sich. Wir fahren mit dem für unsere Verhältnisse Boliden-SUV durch die engsten und leider auch stauträchtigsten Gassen bis wir dann etwas entfernt vom botanischen Garten endlich einen Parkplatz finden. Der Parkautomat würde sogar unsere Kreditkarte akzeptieren doch soweit kommt es erst gar nicht. Der Wagen startet auch nicht Ich schalte den Motor aus und bin dann wegen einer Parkplatzkorrektur nicht mehr in der Lage, den Wagen zu starten. Das könnte sich nun eher zu einer für uns wirklich peinlichen Situation entwickeln: Wir probieren jeden Schalter, etliche Menüs und alle Kombinationen. Uns läuft Schweiß von der Stirn und vor den Augen der Film, der nun auf uns zukommen könnte: ADAC, Abschleppen usw. Und dann entdecken wir das Menü Drive-Mode und der bezieht sich auf die Antriebsart. Unser SUV ist ja ein Hybrid und der Drive-Mode stand wohl bei der Übernahme auf "Hybrid". Er hat also den Verbrenner mit Unterstützung des E-Betriebs genutzt und mittlerweile ist der Akku leer. Also kann man damit nicht mehr starten. Kurz umgestellt auf "Verbrenner" und schon schnurrt der Motor. Aber jetzt haben wir keine Lust mehr auf den botanischen Garten, der nun einige Tage auf uns warten muss und wir steuern Sant Pol de Mar an, was wir schnell finden. Übersetzt: Heiliger Ort am Meer Und da wir leider nicht auf das Navi sondern auf Schilder vertrauen, verfahren wir uns bis wir dann gegen 14:00Uhr doch endlich den Parkplatz vom Gran Sol erreichen, ein Hotel das 1963 gebaut wurde und in dem sich mittlerweile unter anderem mit Platz 1 in Spanien und Platz 16 weltweit eine hervorragende Hotelschule befindet. Der Empfang ist sehr freundlich, ein kostenpflichtiges Upgrade auf eine bessere Zimmerkategorie ist leider nicht möglich. Das ist leider der Preis, den man zahlen muss, wenn man ausnahmsweise mal eine Pauschalreise bucht. Das Zimmer ist schon fertig und beim Betreten sind wir weder angenehm überrascht noch bitter enttäuscht. Es ist halt typisch spanisch, zweckmäßig und eher karg eingerichtet. Dafür hat es aber, und das war uns doch wichtig, einen Balkon mit Blick auf das Mittelmeer. Reise in die Vergangenheit Wir starten einen kleinen Rundgang durch San Pol und damit die erstrebte Reise in meine Kindheit bzw. Jugend. An jeder Ecke erzähle ich Anita von irgendwelchen Erinnerungen, von denen sie die meisten schon kennt und vermutlich gar nicht mehr hören will. Aber sorry, da muss sie nunmal durch. Einige Stellen finde ich bei unserem kleinen Rundgang sofort wieder: Da gab es früher einen kleinen Schießstand, dort die besten Bratwürste von Sant Pol, da habe ich mal Spielzeug gekauft, dort ist der Bahnhof, der mittlerweile automatische Schranken hat. In den 60ern gab es noch einen Schrankenwärter und mitunter waren die Schranken dann durchaus für ein paar Stunden unten. Und dort an der Ecke gab es damals das kleine Hotel des Kölner Reiseunternehmens Vogel, wo wir mehrmals den Urlaub verbracht haben. Die kleine Strandbude von Louis, in der meine Familie fast jeden Abend noch einen Schlummertrunk zu sich nahmen existiert nicht mehr. Und wer es nicht kannte kommt nie darauf, dass es einmal hier existierte. Es gibt noch ganz viele Erinnerungen, die hier den Rahmen sprengen würden. An einer Strandbude nehmen wir einen kleinen Imbiss für zwischendurch zu uns und im Supermarkt kaufen wir ein paar Lebensmittel. Leider hat unser Zimmer weder einen Kühlschrank noch eine Kaffeemaschine. Zurück im Hotel reservieren wir für das Abendessen einen Tisch und legen uns dann kurz hin. Die kurze Nacht fordert ihren Preis. Essen, gediegen Um 20:00 Uhr sind wir dann mit deutscher Pünktlichkeit vor dem Restaurant des Hotels, das einen sehr gediegenen Eindruck vermittelt. Überhaupt ist Sant Pol kulinarisch durchaus eine Größe und bis vor einigen Jahren gab es in diesem kleinen Fischerort sogar ein Drei-Sterne-Restaurant. Wir sind pünktlich, das Restaurant noch nicht. Das ist halt alles etwas anders als bei uns oder in den USA. Gut eine Viertel Stunde später begrüßt uns eine nette Mitarbeiterin mit einem freundlichen "Hola" und sagt, dass sie nun für uns bereit sind. In der Tat öffnet das Restaurant zum Dinner erst um 20:00 Uhr (also laut Plan). Das ist genau die Zeit, in der einige Restaurants in den USA schon schließen. Das Restaurant hält was es verspricht und wir erwartet haben. Die Auswahl ist groß, insgesamt natürlich sehr fisch- und fleischlastig und die Preise trotz der gediegenen Atmosphäre und des guten Services eher günstig als nur angemessen. Man kann sich zwischen einem mehrgängiges Menü für 30€ oder einzelnen Speisen entscheiden. Die einzelnen Gänge kann man dann selbst gestalten. Wir entscheiden uns lieber für einzelne Speisen, was in der Summe aber auch nicht weniger kostet. Und unsere Plätze mit einem ungetrübten Blick auf das Mittelmeer sind allein schon einen möglichen Stern wert. Trotz des leckeren Geschmacks und der ansprechenden Gestaltung der Speisen, liegen uns die Gerichte im Magen. Wie auch schon als Kind vor über fünfzig Jahren festgestellt bestätigt sich heute meine Eindruck, dass die Spanier insgesamt etwas fettiger kochen, zumindest aber als wir beide das gewohnt sind. Nach knapp zwei Stunden drehen wir noch eine kurze Runde hoch über Sant Pol, bei der mir wieder verschiedene Geschichten einfallen, die ich Anita unbedingt (und evtl. nicht zum ersten Mal) erzählen muss. Auf unserem Balkon mit Blick auf das Mittelmeer lassen wir unseren ersten Tag meiner Reise in die Vergangenheit gemütlich ausklingen. |
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31.08.2024, Jardi Botanic Marimurtra bei Blanes | |
Wir arrngieren uns mit den spanischen Gepflogenheiten und werden
somit nicht um 8:00Uhr als erste beim Frühstück sein sondern eher
8:15Uhr bis 8:30Uhr. Tatsächlich haben wir weder in Deutschland noch in den USA jemals ein Hotel erlebt, in welchem erst ab 8:00Uhr gefrühstückt werden kann. Hier gehen die Uhren etwas anders, was aber für uns auch gut lebbar ist. Nutzen wir also die Zeit, von unserem Horel aus den Sonnenaufgang zu bewundern. Wir erscheinen also unten im Frühstücksraum und sind von zwei Dingen sehr überrascht. Frühstück Es frühstücken schon einige Gäste, so dass der Betrieb offensichtlich doch schon pünktlich um 8:00Uhr begonnen haben muss. Und der zweite Punkt ist das Frühstücksbuffet, das üppig und breit gefächert ist, wire wir es aus guten deutschen Hotels kennen. Das betone ich, denn bisher habe ich in spanischen Hotels stets ein sehr überschaubares Frühstück erleben dürfen. Doch hier fehlt es an nichts: Rühreier, Spiegeleier, Bacon, Frankfurter Würstchen, eine große Bandbreoite an Käse, Wurst und Süßem und alles reichlich. Damit haben wir in der Tat nicht gerechnet als wir draußen neben dem Pool erstaunt frühstücken. Kurz danach geht es zum (wiederholten?) Male zum Jardi Botanic Marimurtra bei Blanes, einem der besten und bedeutensten botanischen Gärten in ganz Spanien. Zum wiederholten Male? Ich bin mir nicht sicher, zu lange ist es her, dass ich 1980 mit Michael und 1981 mit Gisela hier an der Costa Brava in einem botanischen Garten war, der mir bei beiden Besuchen sehr imponiert hat. Unser damaliger Hotelier hat ihn uns empfohlen, doch leiderbin ich mir nicht mehr sicher, welcher es war, da es mehrere in der Nähe gibt. Bilder im Internet haben meinen Verdacht geschürt, dass es sich dmals um den Jardi Botanic Marimurtra handeln könnte. Schließlich sind es weit über vierzig Jahre her und ich kann mich an einzelne Punkte im Gartren erinnern, aber nicht, wo er lag, wie wir hingekommen sind oder gar, wie er hieß. Obwohl wir für spanische Verhältnisse sehr früh hier sind, werden uns die deutschen Touristen zum Verhängnis, die unbedingt sehr früh hier sein müssen. Kein Parkplatz direkt vor der Tür aber nach etwas Rumfahren finden wir doch einen gut erreichen gebührenpflichtigen Parkplatz. Nachdem wir auch heute Morgen wieder Schwierigkeiten hatten, den Wagen zu starten üben wir das Prozedere des Startens nochmal hier und finden dann auch die Lösung. Man muss sich eben an einen Hybriden gewöhnen. Der Eintritt kostet für den ganzen Tag 10€, was uns nicht überzogen erscheint. Der Garten ist deutlich größer und die Wege verschlungener als ich es in Erinnerung habe, auch an ein kleines Cafe kann ich mich überhaupt nicht erinnern und mir kommen langsam Zweifel, ob ich den richtigen Garten angesteuert habe. Der Garten ist in verschiedene Klimazonen aufgeteilt und insbesondere die Wüstenregion, die uns an den Südwesten der USA erinnert, stößt auf unser besonderes Interesse. Aber dann wird es Licht, wie es so schön heißt. Ich finde den Brunnen im Goethe-Platz sowie den Pavollion, an dem die letzten 40 Jahre nicht spurlos vergangen sind. Nicht etwa, dass er in einem schlechten Zustand ist. Im Gegenteil: Er ist im besten Zustand und wie der gesamte Park äuserst gepflegt. Er ist jedoch mittlerweile von hochragenden Bäumen umzäunt, wo er hingegen damals fast völlig frei stand. Aber eines hat sich nichtr geändert. Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf ein Stück Costa Brava. Also bin ich auf der richtigen Reise zurück in die Jugend und so einige Erinnerungen werden wieder wach. Anita muss sie sich wieder anhören. Nach knapp zwei Stunden reicht es uns. Wir haben nicht alles gesehen und obwohl die Temperatur gerade nur um die 30 Grad ist, läuft uns der Schweiß aufgrund der recht hohen Luftfeuchtigkeit so den Rücken runter. Wie bereits erwähnt: So groß hatte ich ihn nicht in Erinnerung. Wir fahren auf dem Rückweg Aldi und Lidl an, weil wie gerne eine Flache Wein kaufen würden. Gestern in Sant Pol haben wir den ersten Versuch gestartet, doch gab es dort lediglich einen Wein mit Schraubverschluss. Alle anderen besaßen Korken und es gab weit und breit keinen Korkenzieher. Dieser eine Wein war auch noch der billigste Wein und der Preis von 1,99€/pro Flasche versprach schon nichts Gutes. Was sich auch bestätigt hat: Wir haben die Flasche nach dem ersten Schluck weggeschüttet, weil sie so grausam chmeckte. Aber Aldi hat ebenfalls nur Weine mit Korkverschlüssen und einen im Karton, vermutlich wieder einen sogenannten "Bordsteinklopper". Beim Lidl finden wir tatsächlich einen Wein mit Schraubverschluss, leider diesmal der teuerste. Überhaupt sind Weine in Spanien ungewöhnlich preiswert. Auch im gestrigen Restaurant kostete der teuerste Rotwein keine 5€ pro Glas. Gegen 14:00Uhr erreichen wir wieder unser Hotel Gran Sol und nach einer kurzen Pause geht es an den Strand, und zwar an den Platja el Morere, also jenen Strand, der meine Kind- und Jugendzeit etwas begleitete. Für Anita ar es erstmalig im Mittelmeer sich den Wellen hinzugeben und hat offensitrchtlich viel Spaß. Ich erinnere mich an das Gefühl von Kind- und Jugendzeit und mah gar nicht mehr rauskommen. Viel hat sich verändert: So gab es früher hier Umkleidekabinen, Duschen, dass Cafe von LKoiuis, einem Freund meiner Eltern, Treetboote im Verleih und natürlich das Sportboot meiner Eltern. Beide haben wir uns unseren Spaß, jeder für sich. Der STrand ist allerdings deutlich frequentoierter als ich das in meinem Gedächtnis habe. Langsam empfiehlt uns die stärker werdende Sonne den Strand zu verlassen und wir ziehen uns im GHotel kurz um, bevor wir noch einmal einen Rundgang durch Saint Pol machen werden. Wieder ist es für mich ein gutes Stück Reise in die Vergangenheit. Denn wieder drücke ich Anita meine Erinnerungen auf: Dort haben wir 19XY genächtigt, hier waren wir einige Male abends zum Umtrunk, da war ich im Hotel mit Michael usw. Ich will das jetzt abkürzen, weil es Anita genauso nerven wird wie all den Lesern. Auf jeden Fall gibt es auch Gegenwart und Neues, denn wir nehmen unseren Abendsnack in einem Bistro an der Küste wahr. Anita isst Kartoffeln, ich hingegen ein paar Chicken mit Fritten und zusammen mit einem Glas Wein kommen wir einschleißlich Trinkgeld auf 25€. Hier kann man es sich noch recht günstig gut gehen lassen. Nach einigen Fotoshoots geht es zurück ins Hotel und anschließend entscheiden woir uns kurzfristig, am Pool noch einen schnellen Kaffee zu trinken. Wir möchten jetzt nicht in ein schlechtes Licht gerückt werden, aber aus dem schnellen Kaffee am Pool wird dann ein mehrstündiges Miteinander am Pool. Kurz vor Schluss um 23:00Uhr werden wir zwar noch nicht rausgeschmissen aber dennoch möchten wir dem Chef der Bar einen netten Abend gönnen und gehen in Richtung Zimmer. |
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01.09.2024, Ende unseres "Urlaubs" Den heutigen Tag berichte ich in wenigen Sätzen und damit endet auch der Bericht, weil uns der Urlaub so richtig verdorben wurde: 10:00Uhr Frühstück 11:00Uhr Fahrt mit der Bahn nach Barcelona, Verspätung 11:30Uhr Bahn bleibt wegen Defekt liegen, Ersatzbahn so überfüllt, dass wir uns entscheiden, zurückzufahren und mit dem Auto nach Barcelona zu fahren 12:30Uhr Abfahrt nach Barcelona 13:00Uhr Platten rechts hinten 15:00Uhr Wir müssen feststellen, dass jemand die Situation nicht nur ausgenutzt sondern auch provoziert hat. Anitas Tasche, auf die sie immer wie auf ihren Augapfel achtet, ist aus dem Auto verschwunden. Selbstverständlich mit Bargeld, Perso, Führerschein und diversen Kreditkarten 17:00Uhr Auto wird abgeschleppt, wir fahren mit dem Uber zum Flughafen um anderes Auto zu übernehmen 19:00Uhr Alle Kreditkarten sind gesperrt 19:30Uhr Die morgige Tour nach Barcelona mit Besichtigung Park Guell und der Sangrada Familia werden wir nicht wahrnehmen. Wir müssen eine Anzeige aufgeben und außerdem ist uns die Lust auf Barcelona sowas von vergangen. Auf den Kosten hierfür werden wir vermutlich sitzen bleiben. Ironie an der Geschichte: 1. Wir kannten den Trick, waren besonders skeptisch und sind dennoch drauf reingefallen 2. Wir sind schon durch die gefährlichsten Gebiete gefahren: Miami, Washington DC, Chicago.....nichs ist passiert, aber hier in Barcelona erwischt es uns. Das ist jetzt keine Reise mehr in meine Vergangenheit. Den gestrigen Abend haben wir dann noch unten an der Bar am Pool ausklingen lassen. Bei Wein und einem Sandwich haben wir uns dann beim Erstellen der ANzeige gegenseitig bestätigt, doch noch Glück im Unglück gehabt zu haben. |
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02.09.2024, Lass uns jetzt doch nochmal zurückdrehen, Sant Pol | |
Nachdem sich der erste Ärger, Frust, Wut, Verärgerung, Zorn,
Scham.....gelegt ist, entscheiden wir uns zu zwei Dingen: 1.) Wir lassen uns die wenigen restlichen Tage nicht vermiesen. 2.) Wir schreiben an unserem Bericht entgegen meiner gestrigen Planung weiter. Weshalb? Unsere Berichte werden zwar auch von Freunden und Bekannten gelesen, aber vorrangig dienen sie uns. Und wir lassen es nicht zu, dass uns Barcelona daran hindert, unsere Erlebnisse in ein paar Jahren nochmal nachzulesen. Basta! Kommen wir noch kurz zum gestrigen Tag: Der Trick, auf den wir reingefallen sind, war uns bestens bekannt, wenn auch in einer etwas anderen Variation und wir haben alles getan, um eben nicht darauf reinzufallen. So wussten wir, dass in Barcelona Reifenpannen vorgetäuscht werden, zum Anhalten gezwungen werden und die unachtsamen Fahrer dabei ausgeraubt werden. Wir hatten aber einen echten Platten auf den wir von einem Busfahrer aufmereksam gemacht wurden und somit lag es nahe, dass ich mir den vielleicht selbst eingefahren hatte. Keinen Moment haben wir den Wagen unbeaufsichtigt gelassen und dennoch sind wir Opfer geworden und es gibt für uns nur eine Erklärung: Der freundliche Spanier Ein "freundlicher" Spanier bot uns seine Hilfe an, was wir ganz bewusst aus Vorsicht ablehnten. Und genau in dieser Zeit muss sein Kollege die Tasche aus dem Auto gestohlen haben, obwohl wir die ganze Zeit neben unserem Wagen standen. Anders ist das nicht zu erklären. Die waren uns einfach überlegen, ist ja auch ihr "Job". "Dicker Hals" Wir ärgern uns riesig über: Das entwendete Bargeld (zum Glück nur ca. 100€) Die Lauferei und die zu erwartenden Kosten bezüglich des neuen Führerscheins und Personalausweises Die zusätzlichen Kosten für einen Uber vom Tatort zum Flughafen Das negative Geschmäckerl zukünftig, wenn es um Spanien bzw. Barcelona geht Dass wir heute zur Polizei mussten und dadurch die bereits gebuchte und bezahlte Tour zur Sangrada Familia und Park Guell storniert haben, auf die wir aber auch keine Lust mehr hatten. Auf den Kosten (knapp 200€) bleiben wir sitzen, da der Veranstalter auch in dieser Situation kein Verständnis zeigt Dass wir statt des bisherigen grandiosen Link & Co jetzt nur noch einen üblichen Ford Puma fahren Dass wir mehrere Stunden im Internet verbracht haben um die Kreditkarten sperren zu lassen und eine Anzeige bei der Polizei zu erstellen. Dass wir bei dem Wort "Barcelona" seit gestern einen erhöhten Blutdruck verspüren. Zweckoptimismus! Zweckoptimismus? Wir beide sind Menschen, die auch schlimme Situationen stets möglichst objektiv zu betrachten und ggf. auch positive Aspekte in den Fokus zu nehmen, was uns in den letzten vierzig gemeinsamen Jahren oft geholfen hat. Nennen wir es ruhig Zweckoptimismus, aber: Wir leben noch und uns geht es gut. Hätten die Diebe nicht die Möglichkeit gehabt, unsere Tasche gewaltfrei zu stehlen, hätte das ja auch Gefahr für unsder Leib und Seele bedeuten können. Diese Fälle sind ja ekannt. Hätten wir nicht zusätzlich die Reisepässe mitgenommen und in weiser Voraussicht im Tresor des Hotels deponiert, würde sich der Rückflug ohne Dokumente ggf. komplizierter gestalten. Hätten wir nicht, wie seit Jahrzehnten bei uns üblich, unsere Ausweise und Kreditkartestets getrennt bei uns getragen, dann stünden wir jetzt ohne jeden Cent und ohne Kreditkarten da. Und hätten wir nicht durch ein ausgeklügeltes System auf alle relevanten Daten Zugriff, dann wäre das Sperren der Kreditkarten sicherlich schwieriger gewesen. In diesem Zusammenhang: Das hat wirklich hervorragend geklappt, teilweise per App, teilweise online und bei einigen auch "old school" telefonisch. Schade ist aber, dass uns die Lust auf Barcelona komplett vergangen ist und damit auch der Besuch der Sangrada Familia und Park Guell. Beides hatten wir uns schon so lange einmal vorgenommen. Policia Aber jetzt schauen wir nach vorne. Trotz der Umstände haben wir beide eine recht gute Nacht verbringen können und begeben uns unmittelbar nach dem Frühstück zur hiesigen Polizei um dort die Anzeige aufzugeben. Wellenreiten Zurück im Hotel begeben wir uns umgehend auf den Weg zum Strand, damit die wogenden Wellen des Mittelmeers unseren Ärger förmlich wegspülen können. Endlich können wir beide mal wieder so richtig rumalbern und uns amüsieren, wenn jeweils der andere von den tobenden Wellen wie die Robben an den Strand gespült werden. Viele Kindheitserinnerungen kommen hoch: Das Brennen in den Augen, das salzige Wasser auf den Lippen und den vielen Sand in der Badehose. Nach einer knappen Stunde, die uns wegen der sengenden Sonne durchaus länger vorkommt und bevor wirt rotz Lichtschutzfaktor 50 einen Sonnenbrand riskieren, begeben wir uns erneut auf die Reise in meine Jugend: 1980 haben mein damaliger und mittlerweile verstorbener Freund Michael und ich nette Mädels kennengelernt, mit denen wir hier ein paar Tage verbracht haben. Unter anderem hatten wir eine abgelegenm Bucht entdeckt, die es jetzt zu finden gilt. FKK Auf dem Weg dorthin fällt uns viel Nacktheit auf, über die bei uns eine Diskussion aufwirft: Uns fällt z.B. eine Familie auf, deren beiden Kinder splitterfasernackt am Strand rumlaufen und wir beide müssen erstmal richtig stutzen. Wir erinnern uns, dass das in unserer Kindein typisches Bild am Strand war, sich aber in den letzten Jahrzehnten leider zu recht völlig verändert hat. In Deutschland haben wir das schon viele Jahre nicht mehr gesehen. Diese Ungezwungenheit wird den Kindern heutzutage leider aber aus gegebenem Anlass zu recht genommen. Hier sind die Spanier deutlich entspannter, oder naiver? Auf dem weiteren Weg fällt uns auf, dass hier hier Nudisten und Nicht-Nudisten ungezwungen sonnenbaden und schwimmen. Gleich vorweg: Wir finden diese Ungezwungenheit in keinster Weise unangenehm, wundern uns jedoch, dass diese Strände nicht entsprechend gekennzeichnet sind. Bei uns werden ja Nudisten und Nichtnudisten in der Regel recht streng voneinander getrennt. Google hilft uns da weiter: In Spanien gibt es kein Gesetz, das Nacktbaden verbietet. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass jeder selbst entscheiden kann, wie er badet. (Ausnahme Mallorca, hier wird das Nacktbaden durch Benimmregeln verboten und bis zu 750€ bestraft) Diese Gelassenheit und Toleranz ist bemerkenswert: Kein Nackter, der sich von einem Angezogenen "gespannt" fühlt und kein Textiler, der sich über eine(n) Nackte(n) aufregt. Sand, Strand Der Weg zur gesuchten Lagune ist durch den tiefen Sand schwerlich und mich wundert, dass Michael und ich damals so viel Energie hatten bis hier her zu gehen. Irgendwann finden wir tatsächlich diese Bucht wieder und ich kann auch dieses Kapitel meiner Reise zuklappen. Zurück geht es deutlich angenehmer über einen asphaltierten Weg. Miliets Nach einer kurzen Siesta gehen wir nochmal ein wenig durch Sant Pol und suchen das Hotel Miliets auf, aus dem Appartements enstanden sind. Mein Vater hat sich damals in den 60ern durch unser Boot mit dem damaligen Besitzer des Hotels, Emilio Miliets, angefreundet und er berichtete einst, dass Emilio ihn eines Abends mit auf eine Hochzeit nahm, die sehr schön war, er aber beim besten Willen nicht sagen konnte, wer da eigentlich geheitatet hat. Und wieder schlage ich ein Kapitel zu. An der Promenade suchen wir auf dem Rückweg erneut die kleine Tarverne auf. Schon bemerkenswert: Hier führt eine Inderin einen Gyros--Döner-Pizza-Grill in Spanien. Internationaler geht es kaum. Es ist kein ausgiebiges Abendessen, eher ein Snack, der aber reichlich und lecker ist: Anita isst Potatos (leicht frittierte Kartoffeln) und ich Wings mit Fritten, also so richtig spanisch :-) Zusammen mit Wein und Wasser und gutem Trinkgeld kostet das 30€. Essen und Trinken in Spanien, zumindest hier, sind recht preiswert. Stich an Stich Zurück im Hotel lassen wir dann den Abend wieder gemütlich an der Bar am Pool ausklingen. Diesmal sind wir etwas cleverer. Wir wurden in den letzten Tagen ziemlich heftig von Mücken zerstochen und interessanterweise Anita überwiegend am rechten Bein und ich am linken. Das nährt den Verdacht, dass wir uns diese Stiche jeweils hier am Pool sitzend zugezogen haben, da die zerstochenen Beine jeweils näher am Pool stehen und damit den Mücken eine optimale Angriffsfläche bieten. Also tragen wir heute lange Hosenbeine und Strümpfe in den Schuhen. Um 23:00Uhr schließt die Bar und um den Chef, den wir mittlerweile ganz gut kennen, nicht zu verärgern, beenden wir diesen gemütlichen Abend schon gegen 22:30Uhr. |
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03.09.2024, Sant Pol - Canet - Sant Pol Nach dem Frühstück, das wir wieder auf der Terrasse am Pool einnehmen, beabsichtigen wir, eine kleine Wanderung anzugehen, wobei "Wanderung" es eigentlich nicht richtig trifft. Vielmehr beabsichtigen wir nach Canet zu gehen. Wo liegt eigentlich Sant Pol de Mar? Ich hoffe nicht, dass der eine oder andere in den letzten Tagen schon mal googeln musste, wo denn Sant Pol liegt, nur weil ich das zu Beginn nicht erläutert habe. Daher eine kurze Geographiestunde. Sant Pol de Mar liegt an der Costa Brava an der Ost- bzw. Mittelmeerküste im Norden von Spanien und so ziemlich genau in der Mitte zwischen Callela (im Norden) und Canet (im Süden). Callela wird evtl. dem einen oder anderen ein Begriff sein, denn das war in den 60ern und Anfang der 70ern eine deutsche Touristenhochburg, insbesondere der Rheinländer und wurde in den späten 70ern und frühen 80ern dann weitgehend von Lloret abgelöst. Zwischen Callela und Canet liegt also das im Vergleich zu den anderen Orten noch verträumte Fischerdorf Sant Pol de Mar. Von hier aus sind es bis nach Canet etwa 4 bis 5 Kilometer. Komoot schlägt uns eine Tour vor, die hin parallel zur Straße II führt und zurück am Strand. Wir entscheiden uns für beide Richtungen für die Strandtour, schließlich wollen wir ja etwas sehen. Gleich vorweg: Wir haben an der einen oder anderen Ecke mehr gesehen als wir uns das vorstellen konnten. Einige Passagen führen unmittelbar an der Zugstrecke vorbei, andere wiederum durch Dickicht oder schwerlich über den Strand. Dieser ist heute ungewöhnlich leer, zwischen den einzelnen Nudisten und Nichtnudisten liegen oft 30, 40 oder 50 Meter, was sich vermutlich daraus erklärt, dass die Ferien vorbei sind und wir Dienstag haben. Und an dem Wetter, das gegen 14:00Uhr Regen verspricht. Wir alternieren also auf der Hinstrecke so zwischen Strand und Dickicht und erwischen dann doch gelegentlich Pärchen, die sich am Strand bestens und intensiv erfreuen, jedoch nicht am Sonnenbad oder beim Schwimmen sondern aneinander. :-) Spanien ist in der Tat für Überraschungen gut. Canet Irgendwann erreichen wir Canet und stellen fest, dass die Komoot-Tour lediglich ein historisches Hotel als Zwischenziel anzeigt. Offensichtlich stammt der Tourenvorschlag einem Architektur-Interessierten. Oder er hat hier im Restaurant nur eine Pause gemacht und ist dann wieder umgekehrt. Sowas könnten auch wir sein. Aber das ist uns egal, denn es geht uns ja nur um die Bewegung. Reggae rauf und Reggae runter An einer kleinen Strandbar erfrischen wir uns, denn im Moment ist es noch recht heiß, obwohl schon dickere Wolken aufziehen. Das rötliche Getränk nennt sich "Bitter Kas", aus dem holländischen würde man das vermutlich mit "Bitterer Käse" übersetzen. Es handelt sich aber um ein alkoholfreies und in ganz Spanien wohl beliebtes Limonandengetränk. Der Geschmack ist eine Mischung aus bitter und etwas Süße. Es hanelt sich um eine Fehlbestellung, da auf der Karte nur "Bitter" stand und ich davon ausging, das damit Bitter Lemon genmeint sei. Der Chef der Strandbar ist nicht nur sehr freundlich, er lebt auch irgendwie die Musik, die hier spielt und die uns gefällt: Reggae rauf und runter und alles läuft ein wenig relaxter. Die Ruhe und Gelassenheit gefällt uns und versprüht ein besonderes Lebensgefühl. Wir sollten uns in Deutschland etwas von dieser Lebenseinstellung eine Scheibe abschneiden. Wundert es uns wirklich, dass wir eine zweite Flasche Wasser bestellen möchten und er uns entgegnet, dass es ihm sehr leid tut, aber das war die letzte Flasche? Irgendwann im Laufe des Tages kommt wohl der Nachschub, er kann uns aber nicht versprechen wann. Ich muss mit Anita noch uns Gespräch kommen, ob wir nicht hier herziehen wollen. I like Spain! Entgegen der Routenempfehlung von Komoot geht es wie geplant auf der selben Strecke zurück und wir sehen immer mehr Badegäste, die ihre Sachen zusammenpacken und ihre Wasserfahrzeuge an Land holen. Auch die Strandbars klappen ihre Sonnenschirme ein und sie ahnen offensichtlich schon, was uns so eine halbe Stunde vor Sant Pol de Mar erreichen wird: Regen! Etwas durchnässt gehen wir im hiesigen Supermarkt noch eine Kleinigkeit kaufen, bevor es dann zu einer kurzen Siesta wieder uns Hotel geht. Anschließend besuchen wir wieder die Inderin, die in Spanien das türkisch/griechisches/italienisches Essen anbietet und die sich über unseren Besuch zu freuen scheint. War sie am ersten Tag etwas reserviert ist ab dem zweiten Tag nichts mehr davon zu merken. Wir hoffen, dass das nicht nur am Trinkgeld liegt. Wir hatten uns im Vorfeld informiert, wieviel bzw. ob in Spanien Trinkgeld erwartet wird. Man freut sich über ein Trinkgeld in dem gleichen Rahmen wie in Deutschland, also so 5% bis 10%, aber es wird nicht erwartet und ist nicht beleidigt, wenn man keins gibt. Diesbezüglich haben wir jedesmal eine besondere Freude bemerkt wenn wir bezahlt haben. Anita entscheidet sich für einen Salat mit Fritten und mein Abendessen besteht aus Fritten und Calamari. Also zumindest der Tintenfisch kommt heute der hiesigen Kulinarik entgegen. Leider entwickelt sich beim Betrachten des Wetters keine Freude und so verzichten wir schweren Herzens auf ein weiteres Baden im Meer und gehen stattdessen am Abend wieder in die Hotel-Bar. Diesmal sitzen wir jedoch zwangsweise nicht am Pool sondern innen, aber wieder mit Blick auf das Mittelmeer. Den Abend verbringen wir auf dem Balkon, wobei Anita meine Berichte korrigiert und ich sie weiter schreibe. Und dann heißt es wieder einmal: Gute Nacht! |
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04.09.2023,
Wasser oben, Wasser unten Die Wettervorhrsage prognostiziert für heute leider nur wenige regenfreie Zeitslots, weshalb wir uns gestern entschlossen haben, schon früh und noch vor dem Frühstück ins Meer zu gehen. Im Gleiße der gleich aufgehenden Sonne springen wir mutterseelenallein am Strand ins Wasser. Das Wasser begrüßt uns in herrlicher Frische und fühlt sich dennoch wohliger an als die Luft. Um diese Zeit und dieser Dunkelheit darf man auf alles Überflüssiges verzichten Irgendwann ist dann doch Schluss und wir verweilen noch einige Zeit, in der wir feststellen dürfen, dass auch andere Lust auf ein erfrischendes Bad haben und es uns gleichtun. Danch geht es zur Morgentoilette und zum Frühstück und weil der regenfreie Zeitslot größer zu sein scheint als erwartet stürzen wir uns noch einmal in die Fluten. Die dunklen Wolken aus südlicher Richtung sind nicht zu übersehen und tatsächlich schließt sich plötzlich der trockene Slot und keine Sekunde zu früh erreichen wir das Hotel. Erst gegen 15:00Uhr öffnet sich der zweite "Kein Regen-es bleibt trocken-Slot" für heute und sofort sind wir unterwegs. Nicht ins Meer, denn die rote Flaggen sind gehisst und bedeutet, dass das Baden verboten ist. Und das Badeverbot wird von offizieller Stelle akribisch kontrolliert, quasi Bay Watch von Spanien. Stattdessen gehen wir mal wieder eine Runde durch Sant Pol de Mar und ich bin erstaunt, wir gut Anita sich bereits orientieren kann. Wir entdecken sogar einzelne kleine Gassen, die wir bis dato noch nicht betreten haben. Eine komplette Bilderserie ließe sich allein aus den vielen individuellen, alten und sehr beeindruckenden Eingangstüren erstellen. Nach einer guten Stunde steuern wir erneut unser Multi-Kulti-Restaurant an. Während ich wieder eine katalanische, mediterane Speise, nämlich Calamara und Fritten nehme, orientiert sich Anita in die türkische Region und entscheidet sich für Falafel. Hühner aus den 60ern Beim Bezahlen traut die nette Inderin ihren Ohren kaum, als ich ihr erzähle, dass das meine Revival-Tour ist und dass ich 1967 oder 1968, also vor über 50 Jahren sogar hier in ihrem Lokal mit meinen Eltern gegessen habe. Damals war es kein internationales Restaurant und ich erinnerne mich noch an das Essen: Es gab Hühnerflügel. Sie selbst hat das Lokal 2020 im Corona-Jahr eröffnet und dann durch die Schließung eine harte Zeit hinter sich briingen müssen. Seit etwa 1,5 Jahren hat sie nun wieder geöffnet und ist insgesamt zufrieden. Kann sie auch sein, denn kaum setzt sich die Sonne etwas durch sind auch schon alle Außentische besetzt. Auf dem Rückweg zum Hotel fällt uns die an einigen Stellen stark unterspülte Promenade auf. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb sich dieser Abschnitt stark verändert hat. Vielleicht ist auch die einstige Bar von Louis einem Unwetter zum Opfer gefallen. Den Abend verbingen wir wieder in der Bar des Hotels, zunächst auf der Terrasse am Pool, wegen des Wetters dann im Laufe das Abends innen. Wir werden bestens und freundlichst bedient. Wenn man unbedingt nach Kritik sucht, dann allenfalls, dass man gelegentlich das Personal suchen muss. Liegt aber vielleicht auch daran, dass die Bar unter der Woche mit wenigen Ausnahmen fast ausschließlich von uns frequentiert wird. Dafür gibt es bei jedem neu bestellten Glas eine Portion Chips oder sogar Oliven dazu. Also zusammengefasst: Alles prima. Irgendwann reicht es uns, zumal wir nicht allzu spät ins Bett wollen, schließlich wollen wir uns morgen noch einmal zum Sonnenaufgang in das Mittelmeer stürzen. Und das war es auch schon wieder. Wir wünschen eine gute Nacht! |
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05.09.2024, Vorbei mit dem Zurückdrehen, Sant Pol - BCN - CGN | |
Tatsächlich vergnügen wir uns heute noch einmal vor Sonnenaufgang und
erneut mutterseelenallein im Meer und bei 17Grad Lufttemperatur um
7:00Uhr kommt uns das Wasser sogar etwas warm vor. Doch nach einer halben Stunde des Planschens wird es dann doch etwas kühl und es geht zurück zu unserem letzten Frühstück. Danach heißt es die Koffer endpacken, denn natürlich hatten wir gestern noch etwas vorgepackt und vor allem schon mal alle Schubladen und Schränkchen geleert. Wir haben heute fast noch einen ganzen Tag vor uns, weil die Maschine erst gegen 20:45Uhr gehen wird. In Erinnerungen an die Geschehnisse vom Sonntag in Barcelona entscheiden wir uns doch vorsorglich, genügend Zeitpuffer einzuplanen, falls uns erneut ein Reifen platt gemacht wird. Um 11:00Uhr checken wir aus und uns widerfährt die gleiche Freundlichkeit wie letzte Woche beim Check-Inn. Interessant ist auch, dass das es für den Safe im Zimmer eines Schlüssels bedarf, den man laut Beschreibung für 2€ pro Tag mieten kann. Entgegen dieses Aufklebers am Safe mussten wir ihn nicht mieten sondern lediglich 10€ Kaution hinterlegen, die wir jetzt wieder zurück erhalten. 10€ und weitere 20€, die wir zu Beginn des Urlaubs schon mal als Trinkgeld zur Seite gelegt hatten und die den Gangstern nicht in die Hände gefallen sind. Das Auto verrammelt, damit keiner die Tür aufreißen kann, fahren wir äußerst vorsichtig zum Flughafen und verabschieden uns mehrmals vom Mittelmeer, das uns wirklich viel Freude bereitet hat. "You can go!" Vor der Rückgabe des Wagens bei Europcar tanken wir noch knapp 10 Liter und wenige Minuten später geben wir den Wagen in einer selten so einfachen Art und Weise ab: Wir parken auf dem Parkplatz von Europcar und geben den Schlüssel am Schalter ab. Eine nette Mitarbeiterin schaut nur kurz auf den Vertrag, stellt fest, dass wir da komplette Versicherungspaket abgeschlossen haben und können sofort gehen: "You can go!". Sie will nur noch wissen, wo wir den Wagen geparkt haben. Zustand des Wagens scheint offensichtlich unwichtig zu sein, wobei wir hier feststellen mussten, dass die Mietwagen tatsächlich in einem schlechteren Zustand sind als in den USA oder insbesondere Deutschland. Mal einen Kratzer oder eine kleine Delle kenn wir ja aus den USA oder Deutschland, aber hier sind einige Mietwagen dermaßen zerkratzt, was auch der hohen Kilometerleistung geschuldet ist. Unsere beiden Wagen hatten alle so um die 60.000 bis über 70.000 Kilometer auf den Tachos. Im gegenüberliegenden Flughafen suchen wir den Schalter der Eurowings auf, vor der sich eine kleine Schlange gebildet hat. Aber nach guten zehn Minuten sind wir durch. Wir hatten schon befürchtet, dass der Schalter erst zwei Stunden vor dem Flug öffnet, dann hätten wir hier einige Stunden noch sitzen müssen. Obwohl wir bereits online eingecheckt haben müssen wir wegen des aufzugebenden Gepäcks zum Schalter. Und hier zeigt sich, dass wir beide wirklich Glück haben. Entgegen des Eincheckens auf dem Hinflug, müssen wir uns hier nämlich ausweisen. Welch ein Glück, dass wir doch unsere Reisepässe dabei haben, denn sonst hätte Anita ihren Urlaub in Spanien zwangsläufig verlängern müssen. Und da sie keine funktionierende Kreditkarte mehr hat, hätte ich auch verlängern müssen..... Je länger ich darüber nachdenke beginnt mir die Idee zu gefallen. Die Sicherheitskontrolle Jetzt kommt der für uns immer unangenehmste Part, nämlich die Sicherheitskontrolle und die läuft sowas von rund, wie wir es bisher selten hatten: Laptops aus den Taschen, alles in die Wannen, einmal durchgehen und schon sind wir fertig. So gefällt uns das. American Style of Lunch Der Hunger meldet sich und wir kehren amerikanisch ein: McDonald´s. Zwei Hamburger, zwei Cheeseburger, 1 x Fritten, 1 große Flasche Wasser. Was mag das wohl kosten? Wir trauen unseren Augen kam: Wir zahlen lediglich 12€ für alles und man bedenke, wir sind hier in einem Flughafen. Die Preise hier in Spanien sind wirklich gastfreundlich. Jetzt sitzen wir hier in einem Cafe´und bevor unser Flug (hoffentlich) in einigen Stunden los geht, wird es Zeit: Fazit: Ich klammere jetzt unser Barcelona-Desaster aus, weil ich den Gangstern nicht den Raum geben möchte, unseren positiven Gesamteindruck zu schmälern. Weshalb sind wir nach Sant Pol gekommen? Vorrangig, weil wir endlich das Vorhaben umsetzen wollten, dass Anita sieht, wo ich denn besondere Zeiten in meiner Kindheit und Jugendzeit hatte. Das ist schon seit 25 Jahren fällig, denn 1999 hat sie mir ihr Urlaubsdomnizil nahegebracht und damals keimte die Idee, dass ich mich revanchieren werde. Und dann gibt es noch einen Grund. Tatsächlich wollte ich nochmal in den alten Zeiten schwelgen und dann dieses Buch für immer schließen. So der Plan. Uns war klar, dass sich in den gut 50 Jahren viel verändert hat und ich etliches nicht mehr wiedererkennen werde und sich Sant Pol in der Zwischenzeit vermutlich mit Hotelhochburgen schmückt, wie beispielsweise Lloret oder Callela. Und was ist? Es ist weitgehend noch so, wie ich es in Erinnerung habe: Ein etwas verträumtes Fischerdörfchen ohne Aldi, Lidl, Schinkenstraße und Ballermann. Das Hotel: Unsere Auswahlkriterien waren: In Sant Pol gelegen, nah am Strand, möglichst mit Blick auf das Meer. Bekommen haben wir das vermutlich beste Hotel in Sant Pol, mit einem sehr freundlichen Service, einer tollen Küche und auch kostenlosen Parkplätzen. Und "der" Spanier? Freundlich, hilfsbereit, tolerant. Der Strand: Die Jahreszeit scheint gut zu sein, denn von dem Wochenende einmal abgesehen, an dem viele Spanier und Franzosen hier her anreisen (das war auch schon in den 60ern) konnten wir größere Strandabschnitte für uns allein haben. Was schließen wir daraus? Anita ist ebenfalls begeistert, so dass sie schon gesagt hat, ich solle das Buch noch nicht schließen. Es spricht einiges dafür, dass wir nächstes Jahr wieder herkommen. Dann vielleicht etwas länger. Schlusswort: Es hat sich gelohnt, [die Zeit] zurückzudrehen und vielleicht entdecke ich ja daheim in den alten Schmalfilmen meines Vaters noch Orte, die ich vergessen habe aber nochmal sehen möchte. Anita muss ich an dieser Stelle großen Respekt zollen: Sie hat all meine Geschichten richtig tapfer über sich ergehen lassen ohne die Augen zu rollen. Sie war eine gute Zuhörerin und hätte nach einiger Zeit meine Geschichten auch selbst vortragen können. Und dann muss ich auch noch kurz unserer Beziehung hervorheben: Selbst in dieser schlimmen und auch nicht ganz ungefährlichen Situation in Barcelona passierte das, was uns beide vielleicht auch auszeichnet: Keine gegenseitige Vorwürfe, wer vielleicht wann welchen Fehler evtl. gemacht haben könnte. Stattdessen der Blick nach vorne: Was können/müssen wir jetzt tun? Was lernen wir aus der Situation? P.S. Sollte sich der heutige Rückflug unproblematisch gestalten, dann endet dieser Reisebericht jetzt und hier. Dass ich mich aber nochmals melde ist nicht auszuschließen, schließlich fliegen wir nachher mit einer Boeing 737 und da weiß man ja nicht.... Anita & Hartmuth, 05.09.2024 |
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Erwartungsgemäß melde ich mich nochmals mit
Nachträgen: Nachtrag 1 16:30Uhr: Wir stellen fest, dass die Boeing 737 gegen einen AIrbus A320 ausgetauscht wird Nachtrag 2 18:30Uhr: Statt um 23:00Uhr in Köln anzukommen, werden wir erst gegen 23::00Uhr hier abheben. Ankunft somit ca. 01:20Uhr. Nachtrag 3 21:15Uhr: Der Abflug ist auf 23:30Uhr verschoben. Ankunft nunmehr 01:50Uhr Nachtrag 4 21:32Uhr Der Abflug ist auf 23:45Uhr verschoben. Ankunft nunmehr 02:05Uhr ..... Ich überlege gerade, ob ich einen Textbaustein erstelle und dann nur noch die Uhrzeiten ändere |